[1007] Das Spiel der Könige [Seresa, Ilario]

[April '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Ilario
Lasombra
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Re: [1007] Das Spiel der Könige [Seresa, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Mit ruhiger Hand nahm der Kastellan das Pergament entgegen und nickte Seresa zu.

"Ich werde es an die entsprechende Stelle weiterleiten und dem Mondsenat persönlich vorlegen. Falls Korrekturen erforderlich sind werde ich euch dies wissen lassen."


Ilario glaubte unbesehen, dass Korrekturen nicht nötig seien. Seresa war Schreiberin und daher stilsicher, falls sie einen Fehler beging in Unwissenheit der speziellen Kommunikation wie Ahnen und Ancillae sie führten... Würden die Korrekturen sicherlich größer und Seresa als Person einschließen. Ilario aber glaubte nicht daran und begann auch selbst höchstens erste Ansätze dieser Art von Kommunikation zu verstehen.

"Der Mondsenat wird darüber entscheiden ob ihr bis zum nächsten Hoftag in Genua bleiben dürft. Die höchstverehrte Prinzessin Aurore selbst wird dann entscheiden. Blut und Abstammung sind den Ventrue außerordentlich wichtig, insofern mag eure spezielle Blutlinie da sicherlich hineinspielen, doch meine höchstverherte Herrin ist weise und alt genug solche Aspekte nicht über das Wohl ihrer Domäne zu stellen. Wenn ihr also bis zum nächsten Hoftag sicherstellt, dass Genua besser mit euch als ohne euch gedient ist..."

Dann wartete er ob Seresa noch weiteres bereden wollte oder sich ihr heutiges Treffen seinem Ende zuneigte.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Seresa
Brujah
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Re: [1007] Das Spiel der Könige [Seresa, Ilario]

Beitrag von Seresa »

„Ich danke Euch, wohlwerter Ilario.“

Seresa verneigte ihr Haupt tief vor dem Lasombra, bevor sie ihm erneut in die meergrauen Augen blickte.

„Für alles. Lasst es mich bitte wissen, ob mir ein Aufenthalt bis zum nächsten Hoftag in der Domäne gestattet wird, sowie welche Auflagen bezüglich des Aufenthalts und der Jagd für mich bis dahin gelten. Es wäre mir fürwahr unrecht, die gewährte Großzügigkeit ihrer höchst verehrten Majestät Aurore diesbezüglich mit Füßen zu treten, weiß ich wohl um die Besonderheiten meiner Blutlinie und die Schwierigkeiten, welche gerade diese mit sich bringen mag.“

Die Brujah schwieg für einen kurzen Augenblick. Senkte ihren Blick kurz gegen Boden, als wäre sie sich selbst wohl bewusst, dass der nächste Hoftag mitunter in weiter Ferne war und ihr Aufenthalt bis dahin auf sehr wackeligen Beinen stand. Dann hob sie ihren Blick wieder und der Kastellan ihrer Majestät konnte durchaus in dem kurzen Moment, bis ihre Augen wieder gänzlich zu den Seinigen gefunden hatten, erahnen, dass ihr ungewisser und schicksalhafter Aufenthalt durchaus eine bewusst getroffene Entscheidung von ihr hätte sein können und kein zufälliges Ergebnis des Hoftags.

„Ich bin mir bewusst, dass meine eigenen Fähigkeiten noch unausgereift sind und ich noch vieles lernen muss, doch seid versichert, ist es weder meine Absicht ihrer höchst verehrten Majestät Aurore zu schaden, noch Genua als ihre Domäne. Sollte der Mondsenat mir den weiteren Aufenthalt erlaubt haben, so lasst mich bitte wissen, sofern Euch Möglichkeiten begegnen sollten, in welchen ich Genua - oder auch Euch - zu Diensten sein kann. Als Außenstehende ist es fürwahr nicht immer einfach zu erkennen, was wahrlich dient und was stattdessen schadet.“

Seresa pausierte für einen kleinen Moment, um ihren nachfolgenden Worten mehr Ausdruck und Raum zu verschaffen.

„Die Grenzen verwischen hierbei bedauerlicherweise nur all zu schnell.“
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Ilario
Lasombra
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Re: [1007] Das Spiel der Könige [Seresa, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Das tun sie, bedauerlicherweise viel zu schnell." Wiederholte Ilario Seresas Worte. "Ich werde an euch denken wenn Genua euch braucht werte Seresa, ebenso falls ich selbst eure Dienste benötigen sollte. Die Aufgabe die ihr vom werten Herold erhalten habt... scheint eine der schwersten. Dennoch glaube ich ihr werdet sie meistern und damit Genua einen höchst wertvollen Dienst erweisen. "

Respektvoll nickte er Seresa zu. Es war ein erbaulicher Abend gewesen, der sich nun dem Ende zuneigte.

"Eine gute Nacht und Rückreise wünsche ich, und heitere, sorgenfreie Nächte bis zu unserem nächsten Zusammentreffen."

Nachdem Seresa sich, vermutlich formvollendet, verabschiedet und zum Gehen gewandt, sowie den ersten Schritt getan hatte. Erklang noch einmal des Magisters Stimme:

"Fangt!" Er warf der jungen Brujah etwa Kleines zu. "Ihr habt die ersten Lektionen gut gemeistert, ihr seid jetzt bereit." Es war eine Schachfigur, ein Springer.
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Seresa
Brujah
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Re: [1007] Das Spiel der Könige [Seresa, Ilario]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte den Worten des Lasombra aufmerksam zugehört und ihr Haupt verneigt, als er meinte, dass sie Genua mit ihrer Aufgabe einen höchst wertvollen Dienst erweisen wird. Es gab von ihrer Seite aus dazu nicht mehr zu sagen. Die folgende Verabschiedung ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie den Lasombra zutiefst respektierte und sie die gewährte Zeit mit ihm zu schätzen wusste. Auf seine letzten Worte hin, hatte sich Seresa in einer unnatürlich schnellen und geschmeidigen Bewegung umgedreht und den kleinen Gegenstand mit beiden Händen gefangen, welcher der Schatten ihr zugeworfen hatte. Seresa öffnete ihre umschlossenen Hände. Nachdenklich rollte sie den Gegenstand ungesehen von den Wachen in ihrer halbgeschlossenen Hand hin und her, bevor der Spielstein in ihrer Faust verschwand. Ein amüsiertes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie aus braunen Augen in die meergrauen des Lasombras blickte. Sie mochte die mehrdeutige Botschaft, welche er ihr geschenkt hatte und erneut senkte sie tief das Haupt vor dem Schatten. Eine Bewegung, die in eine leichte Verneigung des Oberkörpers überging. Als sie das Elysium verließ, lag noch immer ein kleines, kaum sichtbares Schmunzeln auf ihren Lippen. Sie freute sich auf die weiteren Lektionen.

Zusammenfassung

Ilario und Seresa trafen sich im Elysium, wo der Schatten die Brujah in der Politik unterwies. Die Beiden wechselten schnell ins Fränkische und verblieben in dieser Sprache für den Rest der Nacht. Ilario griff dabei die Politik der Sterblichen auf und verschaffte Seresa so einen Einblick, welchem sie bis dahin zu wenig Beachtung geschenkt hatte. Auch wies er sie darauf hin, dass es niemals so einfach ist, wenn es um die Beweggründe einzelner Kainiten ginge. Bevor sie sich trennten überreichte Seresa dem Kastellan ihrer Majestät ein Schriftstück, welches jene Namen enthielt, welche sich bereit erklärt hatten, für die Brujah Fürsprache zu halten. Vom Schatten erhielt sie im Gegenzug eine kleine Schachfigur. Einen Springer.
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