[1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

[April '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Es waren dann auch noch einige Meter in der Dunkelheit des Waldes die sie zurücklegten bis sie an einen Höhleneingang kamen. Wachen standen davor, die die Kainiten und Guhle jedoch nicht aufhielten, nachdem Toma seinen Namen genannt hatte.

Im Inneren fand sich Alain in einem großen runden Raum wieder. Eine Grube war in den Boden der Höhle gegraben und mit einem Gitter überspannt. So tief, dass man es wenn man unten stand nicht berühren konnte. Die Ausmaße waren durchaus gewaltig. Mehr als man erwartet hätte in einer Höhle im Wald. Die aufstrebenden Seiten der Grube waren Stufenartig in den Stein gehauen und bildeten wohl Sitzbänke.

"Die Arena Genuas." erklärte Toma und führte Alain dann jedoch weiter in einen abzweigenden Gang. Dieser führte in einen kleineren Raum in dem Käfige teilweise in die Wand eingelassen waren. Zellen.
Urs, der die Fackel hielt ging herum und zündete die Fackeln an den Wänden an.

Ketten baummelten und lagen in den gerade leeren Zellen und Alain konnte wohl bereits ahnen, wo er sich platzieren durfte.
"Ich habe meine Objekte lieber auf Tischen...aber man nimmt was man kriegen kann." erklärte Toma, legte seinen Umhang und Handschuhe ab und rollte die Ärmel seiner Cotte hoch. "Immerhin muss ich euch hier nicht pflocken....oder zumindest sollte das Risiko geringer sein."
"Wenn ihr nun also bereit seit. Entkleidet euch und lasst euch anketten."
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Alain le Beau
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Fasziniert trottet Alain hinter Toma in den Höhleneingang, während seine Augen jedes Detail dieses seltsamen Ortes genau untersuchten. "Ich muss sagen..." Seine Stimme ist leise "...ich bin beeindruckt. Das hätte ich hier im Wald nicht erwartet. Arena?" Er reibt sich die Hände. Schaut erwartungsvoll auf Toma. "Heißt das etwa, dass hier die Kainskinder zum allgemeinen Vergnügen in blutigen Spielen aufeinandertreffen? Oh, Toma! Wer hätte solch ein Maß an Dekadenz erträumt, und das hier, in dieser unzivilisierten Wildnis." Ob er damit den Wald oder Genua meinte, blieb offen.

Die Ketten jedoch lassen Alain schlagartig verstummen. Er kleidet sich wortlos aus und die Ghule die Fesseln anlegen. Aber sein Naturell bleibt nicht lange unterdrückt. Toma erntet ein schwaches Grinsen. "So ein wunderbarer Ort. Ich wüsste schon, was ich damit anfangen würde. Jedenfalls nicht Leute aufschneiden." Er denkt nach. "Nun, jedenfalls nicht sofort."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma freute es, dass Alain dem Ganzen etwas Positives abgewinnen konnte. Immerhin beschwerte er sich nun nicht mehr. Ständiges Gejammer hätte er jetzt nicht ertragen.
„Seit ich hier bin hat es bisher nur einmal eine Waffenschau hier gegeben, aber während und nach dem Krieg war wohl auch niemanden nach Kämpfen aus Spaß. Etwas das ich auch nicht so ganz verstehen kann. Euch scheint ein solcher Gedanke jedoch zu erfreuen? Kainiten beim Kämpfen zu sehen?“

In der Zelle schlossen Tomas Guhle die Schellen um Alains Hand- und Fußgelenke. Die Ketten die in dem Käfig angebracht waren, hielten den Bretonen aufrecht, sodass wenn seine Knie einknicken würden, er damit nicht mal den Boden berühren würde. Was dazu führte, dass egal wie sehr er sich winden würde, mit seinen Händen nicht Toma attackieren könnte. Oder nur schlecht.

Nachdem die Guhle fertig waren, stellten sie sich außerhalb des Käfigs auf und einer hielt den Speer durch die Gitterstäbe auf Alains Brust gerichtet. Wie Toma es bei Brimir gesehen hatte.
Anders als damals schloss Toma jedoch nicht die Tür hinter sich als er zu Alain hinein ging.

Ein schmales Messer schimmerte in seiner Hand auf, die keine Krallen mehr besaß. Auch waren seine Arme überraschend schmucklos plötzlich. Keine Verfärbung der Haut mehr, keine Knochenspitzen.

Seine Finger legten sich auf Alains Brust und das Messer drückte sich oberhalb des Brustbeins ins Fleisch. Schnitt in einer fließenden Bewegung hinab, jedoch nicht so weit, wie er es sonst getan hätte, er wollte ja nicht dass die Innereien herausfielen.

Dann verschwand Tomas Arm im Bauch seines Bruders.
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Alain le Beau
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Natürlich", sagt Alain. "Viel besser als Hähne oder Hunde. Oder Menschen. Spannender auch! Ich habe schon so einige Wetten gewonnen, nur weil ich zur rechten Zeit auf den dürren Brujah gesetzt habe. Gelehrte..." Er schnaubt. "Dass ich nicht lache. Sein Gegner endete als blutige Masse am Boden. Das Geld der Narren um mich herum in meiner Brieftasche. Ein wundervoller Abend."

Nachdem Tomas Männer ihn angeketten haben, verzieht Alain das Gesicht. "Ich entschuldige mich im Voraus. Mein Tier ist ähnlich wie ich. Wenig begeistert von der ganzen Sache." Etwas in seiner Kehle knurrt leise. "Sehr wenig. Seid also... besser vorsichtig..." Wieder ein Knurren.

Dann durchsticht das Metall seine Haut. Und aus dem Knurren wird ein Brüllen. Alains Kopf schießt vor, die Fänge weit ausgefahren. "Ich REIßE dich in STÜCKE!" Das animalische Grollen klingt nur noch sehr entfernt nach dem leisen Singsang des Bretonen. "Zieh dir die HAUT ab. ARRRRGH!" Toma hat es nicht einfach, in Alain herumzufuhrwerken, auch wenn die Ketten halten. Sein Bruder wirft sich mit aller Macht dagegen, reißt und zieht und faucht und kämpft. Es ist faszinierend, dass der Gesichtsausdruck zwischen ohnmächtiger Wut und dem wahnsinnigen Grinsen seines Bruder wechselt.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Genau deshalb war der Pflock immer die bessere Wahl!...dachte sich Toma. Doch er wusste auch selbst, wie es sich anfühlte. In völliger Bewegungslosigkeit zuzusehen, wie jemand mit dem eigenen Körper machte was ihm beliebte. Das brachte ihn nicht dazu seine Untersuchung abzubrechen, aber er wollte seinen Bruder immerhin nicht dasselbe erleben lassen.
Immerhin würde er so das Gefühl haben etwas zu tun. Etwas ausrichten zu können, auch wenn es abwegig war.
Doch es war äußerst anstrengend die Überprüfung der Organe ordentlich durchzuführen, wenn er sich so bewegte.

Mit Bedacht hielt sich Toma von Alains Kopf und Zähnen fern, während seine Hand nach und nach die einzelnen Organe des anderen Tzimisce abtastete. Oder es versuchte. Alain konnte sehr gut fühlen, wie Tomas Hand sich in ihm bewegte. Sich zwischen die Organe wand wie ein Getier.
Praktisch war es, dass bei Vampiren immer etwas mehr Platz im Bauchraum war, durch das verringerte Volumen der einzelnen Organe.
Aber auch hier nichts besonderes zu sehen, soweit er es feststellen konnte. Totes Gewebe, von dem Blut in den Adern und Magen einmal abgesehen. Weder seltsame Temperaturunterschiede, eine andere Beschaffenheit..nicht mal eine andere Form oder Entfernung von etwas.
Nur das Blut schien stärker zu fließen, so wie bei Sousanna.
Er musste seinem Bruder tatsächlich einiges beibringen. Wie konnte er seinen Körper nur so lassen?

Das alles dauerte lange. Für Alain wohl eine Ewigkeit. Zwar nahm sich Toma nicht so viel Zeit, wie er es gewöhnlich getan hätte, aber dafür war es auch schwieriger einen ordentlichen Zugang zu finden, wenn sich sein Bruder so hin und her warf.

"Ihr macht es mir echt schwer." Sagte er als er seine Hände schlussendlich aus den Körper des anderen zog. Unnötigerweise, denn was konnte Alain schon anderes tun.

Toma trat aus der Zelle und beobachtete Alain wie er mit geöffnetem Leib in den Ketten hing und sich wie besessen herumwarf und an den Ketten zerrte. Irgendwann würde er sich schon beruhigen. Er hätte ihn Pflocken können, doch schien sein Körper das doch nicht wert. Nichts mehr würde sich darin verbergen.
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Alain le Beau
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Schwer? SCHWER? Ich reiß dir den KOPF ab und SCHEIß in deinen Hals, du... RAAAAH!" Wieder weicht der halbwegs menschliche Gesichtsausdruck dieser tierischen Fratze, die nach Toma schnappt und unverständliche Brüllaute von sich gibt. Toma kann sehen, wie sich die Wunde an Alains Bauch zu schließen beginnt, aber langsam, sehr langsam - viel langsamer, als es bei ihm selbst der Fall wäre. Das Tier hingegen wirft sich wieder und wieder in die Ketten. Schließlich ebbt der Zorn ab. Alain hebt den Kopf. "Ich..." knurrt er leise "...bin ruhig... ganz ruhig... befrei mich, Bruder..."

Er schaut auf Toma, ein starrender Blick, die Zähne aufeinandergepresst.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma zog missbilligend die Augenbrauen zusammen, als Alain ihn nicht nur so vulgär anschrie, sondern auch noch mit dieser hässlichen Anrede. Aber er war eben wütend. Verständlich.

"Es würde mich ja durchaus interessieren, wie ihr das zu Wege bringen wollt ohne Verdauung...aber lassen wir das lieber."

Gelassen abwartend und an dem Heilprozess interessiert, beobachtete Toma Alain weiter, bis dieser aufhörte zu kämpfen. Als Alain schließlich sprach, war er dennoch skeptisch.
"Urs, bring ihm die Nahrung und geh mit rein. Befrei ihn." richtete Toma das Wort an seinen gehorsamen Diener. Der den Sack, den er mit hier her getragen hatte und der bisher ruhig neben ihm gelegen hatte, in die Zelle schleppte und vor Alain auspackte.

Ein Mensch...unnatürlich entstellt und verformt lag auf dem Boden und sah mit starren stumpfen Augen zu Alain auf. Die Arme und Beine waren zusammengepresst, sodass der Mann mehr aussah wie ein gerupftes Hühnchen, mit seinen Stummelgliedmaßen.
Auch wenn er sich nicht rührte, lebte er. Man konnte sehen wie er atmete und der Körper leicht zitterte. Wie eine arme Maus, vor einer Katze, die sich nicht wagte zu bewegen. Wobei ihm das ohnehin nicht mehr vergönnt war.

Urs stellte sich hinter Alain um die Schellen an seinen Armen und Beinen zu lösen und noch immer war der Speer des anderen Guhls auf seine Brust gerichtet.
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Alain le Beau
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Der rothaarige Tzimisce blickt ruckartig von der Gestalt auf dem Boden hin zu Toma, wieder zurück, wieder zu Toma. Sein Gesicht zuckt, die tierische Wut vom menschlichen Äußeren kaum verborgen. Dann brüllt er auf und wirft sich auf die armselige Kreatur am Boden. Toma hört ein lautes, saftiges Reißen, als sich Alains Fänge in blutiger Raserei in den Körper schlagen. Und doch ist es nicht die unkontrollierte, selbstvergessene Raserei der Diener des Himmels oder der Ehre, die ihr Tier einpferchen und versklaven. Viel sauberer, zum einen, und auch effizienter. Der Körper des Bretonen mag wie wahnsinnig zucken, aber er verschwendet kaum einen Tropfen Vitae.

Schließlich, langsam, werden die Bewegungen ruhiger und sanfter. Alain erschaudert ein letztes Mal. Dann schüttelt er den Kopf, wie um aufzuwachen, und erhebt sich langsam. Er wendet sich Toma zu. Für einen kurzen Moment hat dieser das Gefühl, dass Alain ihn doch noch anfallen wird. Da ist etwas in seinem Blick, das noch von der Wildheit der letzten Minuten zurückgeblieben ist, tierisch und ungezähmt. Stattdessen aber zieht Alain ein Seidentuch aus dem Kleidungsstapel am Boden und wischt sich den Mund. Es dauert eine Weile.

Er blickt auf sein Opfer nieder. "Interessant..." sagt er dann langsam. Blickt auf Toma. "Eines eurer Experimente? Der Geschmack war... ungewöhnlich."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma blieb stehen wo er war und beobachtete. Nur als Alain einen Satz machte, zuckte sein Kopf ein wenig zurück als Reaktion auf einen möglichen Angriff, doch wie erhofft war der jüngere Tzimisce an dem dargebotenen Blut mehr interessiert. Schön und interessant zu sehen, dass sein Bruder hier einen Unterschied machen konnte. Seine Wut kontrollieren konnte.

Für den armen Menschen musste es wohl endlich eine Erlösung seines Leidens sein. Zu Ende gehend mit einem euphorischen letzten Hochgefühl, dass der Biss des Kainiten ihm brachte, auch wenn seine Haut brutal aufgerissen wurde.

"Hm...Experiment würde ich es nicht nennen...mehr eine...Notwendigkeit." antwortet Toma, nachdem Alain sich gefangen hatte.
Dann blickte er zu Urs und zeigte auf den Menschen und der Guhl trat neben Alain, um die blutleere Leiche wieder in den Sack zu stecken.
"Ja, es ist schon äußerst spannend, wie sich der Geschmack des Blutes so unterscheiden kann. Je nach Mensch, je nach Nahrung und Haltung." begann Toma zu schwadronieren und wirkte wieder etwas besser gelaunt. "Ihr müsst verzeihen, wenn er nicht die beste Qualität gehabt hat. Meine Lagerungs- und Versorgungsmöglichkeiten sind begrenzt."
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Alain le Beau
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain verzieht das Gesicht, leicht angewidert. Dann geben seine Beine nach und er bricht über dem toten Körper zusammen. Für einen Moment ist es ganz still in der Höhle. Bis auf das Atmen der Ghule ist kein Ton zu hören. Da, ganz leise, murmelt Alain etwas. "Hoffe... habt gefunden... was ihr gesucht..."
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