[1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

[April '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

“Ihr hattet dem zugestimmt. Es wird weh tun, es wird wieder vorbei sein. Körperlicher Schmerz ist vergänglich und ein notwendiges Übel, das es zu überstehen gilt.
Ich gehe doch eigentlich davon aus, dass ihr euch bereits selbst verändert habt?“
fragte er streng und zog eine Augenbraue hoch, was ohnehin unbemerkt blieb.
„Kaum anders wird es sein, wenn ich euch aufschneide. Natürlich in dem Sinne, dass nicht ihr selbst es tut...aber dennoch...hm..ihr könnt euch auch gern selbst aufschneiden, wenn es das für euch leichter macht.“

Toma hatte sich so oft selbst verändert. Haut aufgeschnitten und aufgerissen, Muskeln und Fleisch gedehnt und umgelagert,dass er keine Angst mehr davor hatte, dass es weh tat. Es gab schlimmeres. Bei weitem schlimmeres.
Auch wenn das Tier das manchmal doch anders sah.

"Doch ihr könnt beruhigt sein für heute. Es wird nicht heute stattfinden. Ich habe einen besseren Ort für eine solche Untersuchung, nun besser auch nicht in jeder Hinsicht“ lenkte er noch einmal ein und legte den Kopf schief. „aber besser in der Hinsicht der Sicherheit.“
erklärte er.
„Jedoch ist es außerhalb der Stadt. Der Weg ist nicht gerade kurz, daher nicht möglich in dieser Nacht noch, dahin zu gelangen, wenn wir vor Sonnenaufgang zurück sein wollen." "Trefft mich morgen, zu Beginn der Nacht, außerhalb des Stadttores von Domus."
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Alain le Beau
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Nein, nein. Schneidet nur, aber schneidet endlich", sagt Alain. Als Toma dann weiterspricht, verfinstert sich seine Miene. "Beruhigt? Be-ruhigt?" Er ballt die Hand zur Faust. "Die Aussicht, aufgeschnitten zu werden..." Sein Atem wird bemüht langsam, während er die Faust öffnet und schließt. Öffnet und schließt. Leise spricht er weiter. "Die Aussicht darauf, aufgeschnitten zu werden - sie ist wenig beruhigend. Im Gegenteil. Ich träume schon davon." Mit seiner rechten Hand macht er eine abwertende Geste. "Selbstveränderung... das ist anders. Keine Fremdkörper. Leichter für das Tier."

Den Kiefer zusammengepresst, sieht der Bretone Toma an. "Morgen nacht also." Für einen Moment öffnet er die Lippen. Schließt sie dann wieder und sagt nur leise. "Ich werde da sein."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Das hoffe ich.“ erwiderte ohne auf das aufgebrachte Gezeter seines Bruder noch einzugehen.
Damit war der Abend und die Untersuchung auch beendet. Alain konnte sich wieder ankleiden, noch etwas bleiben, wenn er denn wollte, doch es war für den Franken wohl ohnehin genug.

In der nächsten Nacht warteten Toma, beide Ursii und Cerb außerhalb der Mauern, am Rande der Straße auf den jungen Tzimisce. Urs Unul trug einen Sack mit schwerem Inhalt bei sich, den er aber vorerst auf dem Boden abgestellt hatte. Und Cerb trug neben einem Speer in der einen Hand, eine Fackel in der anderen. Auch der letzte Guhl war mit Speer und Axt bewaffnet. Nur Toma war wie immer unbewaffnet und trug wie sie alle, lange verhüllende dunkle Kleidung und als einziger eine Maske.
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Alain le Beau
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Toma kann Alain leise vor sich hinfluchen hören, während dieser seine Kleidung wieder anlegt. Es muss die Sprache der Franken sein, denn Toma versteht nicht viel davon. Als der Rothaarige wieder vollständig bekleidet ist, verneigt er sich, ein wenig abrupt, aber ausreichend für die grundlegenden Bedürfnisse der Höflichkeit, wirft noch einen demonstrativen Blick dahin, wo zuvor Tomas Hörner waren und marschiert dann mit dem stolzen Gang des zutiefst Gekränkten aus der Wohnung seines Clansbruders hinaus.

Trotz dieses recht beleidigten Habitus ist der Bretone in der nächsten Nacht pünktlich zur Stelle. Mit hochgereckter Nase marschiert er an den Ghulen vorbei, würdigt sie keines Blickes, und bleibt dann vor Toma stehen. Wieder verneigt er sich. Dann, mit der Gestik des Adligen, der zu seiner unverdienten Hinrichtung geführt wird, wirft er sich in Pose. Verkündet dramatisch seine eigene Verdammnis.

"Ich bin bereit!"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma hob fragend und etwas irritiert eine Augenbraue hoch ob dieses Gehabes, aber solang er da war, was sollte es gerade ihn kümmern wenn sein Bruder sich etwas seltsam verhielt.

"Guten Abend, werter Bruder. Das freut mich, dann können wir ja los gehen." erwiderte Toma und begann so gleich sich gen Norden zu wenden. Seine Guhle folgten ihm und die Fackel erhellte etwas den Weg durch die Nacht.
"Wir sind das letzte Mal noch nicht dazu gekommen über alles zu sprechen. Nun haben wir genug Zeit."
"Ihr sagtet, dass ihr Sousanna getroffen habt und um ihre Unterstützung gebeten..." Die ganze Zeit sah Toma Alain nicht an sondern hielt den Blick auf dem Weg vor sich doch Alain wurde das Gefühl nicht los, dass Toma darüber wohl nicht erfreut darüber war.
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Alain le Beau
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Wenn Alain auch sonst nicht besonders nützlich ist, sein Sinn für die Stimmung anderer ist ausgeprägt, wie seine Antwort demonstriert: "Stört euch das? Ich hielt es für einen nützlichen Zug. Und es war weniger eine Bitte um Hilfe, als ein partnerschaftliches Angebot." Er zuckt mit den Schultern. "Eine solche Aufgabe, wie ihr sie mir übertragen habt, ohne die Hilfe der Harpie anzugehen... nun, für einen Neuankömmling ist das schlicht unmöglich."

Die Hände hinter den Rücken gelegt, schaut er zum Himmel. "Vielleicht sollte ich mit euch beiden beginnen. Mir scheint, zwischen euch und Sousanna gibt es viel böses Blut. Sehr viel. War das nicht genau das, was ich zu schlichten suche?"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„partnerschaftliches Angebot...“ das machte es ja noch schlimmer. „Ihr habt ja selbst erkannt, dass ich sie verachte, natürlich ist es mir also mehr als unrecht, dass ihr mit ihr zusammenarbeitet...“
Er wandte den Blick zur Seite und sah Alain aus den Schatten der Augenlöcher der Maske an.
Er hatte ihm diese Aufgabe gegeben, damit dies in der Hand ihres Blutes war und eben nicht der der Harpye.
„Was habt ihr mit ihr ausgehandelt? Wie steht ihr zu ihr?“ fragte er dann.
Vielleicht war ja nicht alles verloren, vielleicht könnte Alain auch nützlich sein, wenn er ihr Vertrauen hatte. Nur konnte Toma ihm denn dann vertrauen?
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Alain le Beau
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain, dem Tomas Absichten notwendigerweise verborgen geblieben sind - denn Toma hat sie ja niemals ausgesprochen - zuckt mit den Schultern. "Selbst wenn sie eure Feindin ist, Toma, sie ist nicht die meinige. Wir wandeln auf einem Weg, sie und ich. Was nicht bedeutet, dass ich ihr vertraue - im Gegenteil. Aber es bedeutet, dass sie und ich gemeinsame Interessen haben." Er schaut die Maske an. Der demonstrative Trotz ist verschwunden und einem Ausdruck der Verschlagenheit gewichen. "Ich habe ihr meine Pläne offengelegt. Sie dafür begeistert. Was bedeutet, dass sie sich mir nicht entgegenstellen wird."

Er faltet die Hände, betont devot. "Vielleicht wird sie mir sogar helfen, wenn sie sich davon einen Vorteil verspricht. Ich kann keine Feinde gebrauchen - dafür bin ich zu schwach. Und ich fürchte, diese zweigesichtige Liktorin wird mich genug beschäftigen. Was euch betrifft - ihr seid mein Blut, aber ihr helft mir zu härteren Bedingungen, als Sousanna sie gestellt hat. Und obgleich ich eure Gastfreundschaft zu schätzen weiß, bin ich kein Narr. Warum solltet ihr mir helfen, wenn plötzlich eine Axt in der Dunkelheit erscheint? Was kümmert es euch, wenn die Liktorin mich erlegt? Nein, für euch bin ich nützlich. Ein Objekt für eure... Studien. Mehr nicht." Kurz herrscht Stille. Dann zuckt Alain mit den Schultern. "Versprecht mir, dass es anders ist, dass ihr euch unbedingt hinter mich stellen werdet, und ich kann es mir leisten, ohne Sousanna zu handeln."

Der Blick, den er Toma schenkt, hat wenig von seiner sonstigen Arroganz. Er wirkt klar. Deutlich. Für einen Moment kommt es Toma vor, als würde er einen anderen Alain sehen.

Dann grinst sein Clansbruder. "Nun? Ich wüsste es wirklich zu schätzen. Und ihr habt mich ja sicherlich bereits sehr liebgewonnen."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma verzog ungesehen das Gesicht, als Alain sagte sie wandelten auf dem selben Weg. Er hatte das natürlich vermutet, alles an Alains Verhalten sprach das ja zu deutlich, aber es widerte ihn an seine in solcher Gesellschaft zu sehen. Doch was sollte er schon tun. Alain war gänzlich anders als er und würde es immer sein. Selbst jetzt.
Er konnte Alains Entscheidung so sogar verstehen. Er hatte mit Sousanna mehr gemein als mit ihm.
Und er konnte ihm auch hier nichts anderes erzählen. Wenn jemand versuchen würde Alain zu vernichten? Er würde sich nicht dazwischen werfen, sicher nicht. Jeder musste mit seinen Konsequenzen selbst leben. Das musste er auch.

„Ihr seid Familie, Alain. Ich sehe es ungern dass uns jemand diffamiert oder bedroht. Aber ihr habt recht, ich würde euch nicht retten und ich nehme euch nicht bei der Hand. Wenn ihr Sousanna dafür braucht...dann muss es wohl so sein. Doch alles hat seinen Preis. Ihr sagt nun, dass ich mehr fordere als sie, aber ihr solltet für euch selbst hoffen, dass sie euch nicht irgendwann anders zahlen lässt.“
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Alain le Beau
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Re: [1007] Familie sucht man sich nicht aus [Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Wie ich bereits sagte: Ich will vor allem nicht, dass sie gegen mich arbeitet. Und ich brauche zwei Fürsprecher. Zwei. Ihr schneidet mich auf, ich bin euch nützlich. Ihr sprecht für mich - das nützt mir. Vielleicht kann ich euch mehr helfen, vielleicht nicht. Seid aber versichert, dass ich Familie achte und eure Feindschaft weder wünsche noch suche." Alain nickt Toma zu. "Im Gegenteil, ich hoffe von euch zu lernen."

Dann fällt er in einen trottenden Schritt und stöhnt, gut hörbar für Tomas Begleiter. "Sind wir bald da?"
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