[1007] Gotteswahn [Titus]

[April '18]
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Amalia
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[1007] Gotteswahn [Titus]

Beitrag von Amalia »

Es war eine milde Nacht als ein fetter Mann im Priestergewand an die Pforte der Martinsfeste kam. Begleitet wurde er von zwei Soldaten, welche sicherstellten, dass er zur Martinsfeste ging und auch gesund wieder bei seiner Herrin ankam. Er würde gerne mit Titus sprechen und so lange warten, wie es bedurfte. Sollte Titus nicht zu finden sein, würde er in der nächsten Nacht wiederkommen. Die Worte die er der Geißel überbrachte waren simpel.
“Werter Titus, gerne würde ich mich mit euch treffen, da ich der Meinung bin, dass sich die Geißel und die Liktoren gelegentlich austauschen sollten. Ich würde vorschlagen, dass wir uns zum nächsten Neumond im Elysium treffen. Gerne könnt ihr einen anderen Termin vorschlagen, doch das Elysium als Ort, scheint mir am gescheitesten.

Mit freundlichen Grüßen
Amalia, Kafshë Krujë, Liktorin Genuas, Älteste des Clans Salubri, Vasallin ihrer höchst verehrten Majestät Totila, Prinz der Domäne Mailand, Ahn des Clans der Schatten aus der Linie des Boukephos, Herr der Lombardei und Gafaúrd des Zirkels der bitteren Erinnerung, Neugeborene im Blute Saulots, Tochter der Elisabeta, Ancilla im Blute Saulots der Domäne Ravenna, Tochter der Mirana, Ahnin im Blute Saulots der Domäne Odessa."
Sofern Dario seine Botschaft überbracht hatte, würde sie wieder aufbrechen, zurückkehren nach Quinto.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Titus
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Re: [1007] Gotteswahn [Titus]

Beitrag von Titus »

Titus war erst in der dritten Nacht persönlich auf der Martinsfeste anwesend so dass der fette Priester drei Mal den Weg von Quinto zur Feste zurücklegen musste, um Titus seine Nachricht zu überbringen. Titus wirkte geschäftig und gönnte dem Priester nicht viel von seiner Zeit. Er hörte sich die Botschaft an und ein Heben der Augenbraue war in seinem Gesicht die einzige Reaktion auf diese Botschaft. Für einen Moment dachte er nach, dann sagte er dem Priester, dass er seine Herrin um Mitternacht des nächsten Neumondes im Elysium erwarten würde.

In dieser Nacht war er eine Stunde früher im Elysium angekommen, um sich dem neuen Liktor von Genua zu widmen. Er trug einen Lederwams über schwarzer Wolle und einen Kapuzenmantel. Dazu sein Großschwert, wie immer geschnallt auf seinem Rücken. Mantel und Schwert legte er wie üblich beim Betreten des Elysiums ab. Dann trat er näher an die Statue, die Caterina darstellte, und betrachtete sie. Geduldig wartete er auf seine Gesprächspartnerin.
Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe
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Amalia
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Re: [1007] Gotteswahn [Titus]

Beitrag von Amalia »

Einem Umhang aus Schatte gleich fiel der dunkle Mantel Amalias über ihren geschundenen Leib. Die Kapuze hing tief in ihrem Gesicht und verhüllte die entstellte Fratze der Bestie. Ihre Axt trug sie nicht und so gab sie nur ihren Mantel und ein langes Messer ab, legte beides auf einen kleinen Tisch nahe dem Eingang. Ein zartes Lächeln zierte ihre Züge, als sie auf den Christen trat und die Statue der Rose betrachtete.

“Sie muss einst wunderschön gewesen sein … der werte Toma ist wahrlich ein Meister seines Fachs … Gott mit euch werter Titus ich freue mich, dass ihr Zeit gefunden habt … ich hoffe es ist euch gut ergangen?“

Ihre Hände hatte sie hinter dem Rücken verschränkt, und als sie den Kappadozianer grüßte, neigte sie höflich das Haupt.
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Titus
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Re: [1007] Gotteswahn [Titus]

Beitrag von Titus »

"Und Gott mit Euch, werte Amalia."

Er wandte sich zu ihr um, betrachtete sie von unten nach oben, bevor sich sein Blick in ihre Augen heftete. Seine Miene hatte einen ernsten und strengen Zug angenommen, so wie man ihn bisher kannte. Sein Tonfall war bestimmt und sachlich.

"Bevor wir zum Grund dieses Treffens kommen, will ich Euch einen Rat geben. Entweder bleut Ihr Eurem Diener Eure Nachrichten besser ein oder Ihr schickt jemanden, der sich Eure Worte besser merken kann. Ansonsten könnte man sowas leicht als Beleidigung auffassen und das wäre in der gegebenen politischen Lage äußerst unklug. Sollte Euer Diener das nächste Mal solche Fehler machen, schicke ich Euch seinen Kopf zurück."

Auch wenn die Worte etwas anderes vermuten ließen, klang seine Stimme nicht vorwurfsvoll...allerdings war darin etwas beunruhigend Endgültiges heraus zu hören.
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Amalia
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Re: [1007] Gotteswahn [Titus]

Beitrag von Amalia »

Die Albanierin zog überrascht eine Braue nach oben und es dauerte einen Moment, ehe sie antwortete.

“Es tut mir sehr leid, so etwas wird nicht mehr vorkommen … dürft ich fragen, was er vergessen hat? Ich will sichergehen, dass er sich so etwas demnächst besser behält … wobei ich vielleicht auch demnächst selber schreiben werde … wenn ich erstmal die Kunst der Schrift gemeistert habe.“

Erneut neigte Amalia ihr Haupt und blickte tatsächlich entschuldigend drein, was auch immer Dario getan hatte, es war wohl nicht im Sinne der Herrin gewesen.
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Titus
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Re: [1007] Gotteswahn [Titus]

Beitrag von Titus »

Sein Blick wurde forschender und dabei verengten sich seine Augen etwas. Die Frage von Amalia war geschickt gestellt und sie war nicht in die Falle getappt und sie hatte den einzigen Strohhalm gegriffen, den Titus ihr noch gelassen hatte. Beim nächsten Mal würde er nicht so gnädig sein.

"Euer Bote vergaß bei der Anrede Status und Titel. Und jetzt wo die Domäe Genua über eine Harpie verfügt, könnte sich so ein Fehltritt unangenehm schnell verbreiten."

Er nickte und nahm offenbar ihre Entschuldigung an. Und damit war das Thema offenbar auch für ihn erledigt. Eigentlich hasste er solche gesellschafltichen Schlagabtausche, aber bei gewissen mailändischen Vasallen war die ein oder andere Goldwaage ein äußerst nützliches Mittel.

"Also gut...worüber wolltet Ihr mit mir sprechen?"
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Amalia
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Re: [1007] Gotteswahn [Titus]

Beitrag von Amalia »

Amalia legte die Stirn in die Hand und seufzte.

“Es wird nicht vorkommen, dafür werde ich sorgen“

Wer die Liktorin schon näher kannte und auch um ihre Passion wusste, würde erahnen können, wie sie Dario benehmen beibringen würde. Nach ein paar Minuten blickte sie wieder zu Titus und schenkte ihm ein sanftes Lächeln.

“Nun … ich bat um ein Treffen, wegen mehreren Dingen, es sind nun schon ein paar Jahre vergangen und so dachte ich, dass man sich einmal austauschen sollte, vor allem wenn man im gleichen … „Bereich“ arbeitet … Liktoren und Geißel sollten sich austauschen, beraten und … eventuelle Rivalitäten beiseitelegen … daher wollte ich ein paar Dinge mit euch besprechen, und euch ein zwei Dinge fragen … zum Beispiel, verzeiht, wenn es etwas überraschend kommt, doch ich habe wirklich noch nicht viel von dieser Berufung gehört, so sagt mir … was genau macht ein Liktor? Ich meine, was ist meine Aufgabe für die Domäne?“

Amalia blickte sich um und sah einen Tisch mit zwei Stühlen. Sofern Titus es ihr gleich tun würde, würde sich setzen, sollte er stehen bleiben, würde auch Amalia stehen.
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Titus
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Re: [1007] Gotteswahn [Titus]

Beitrag von Titus »

Titus schien es vorzuziehen zu stehen und keine all zu gemütliche oder vertrauliche Stimmung aufkommen zu lassen. Die Frage quittierte er mit einem leichten runzeln seiner Stirn. Das Gefühl des Dejavu´s, das ihn überkam, war merkwürdig...damals waren seine Rollen vertauscht, aber der Ort war der selbe wie damals, er sah kurz zu der Stelle, an der dies passiert war...merkwürdigerweise konnt er sich daran noch genau erinnern.

"Der Liktor dient und unterstützt den Blutvogt, der über die Einhaltung aller Traditionen wacht. Die Hauptaufgabe der Liktoren ist es die Stille des Blutes zu schützen. Sollte sich ein Bruch der Stille ereignet haben, dann ist des die Aufgabe der Liktoren, den entstandenen Schaden zu beheben, Zeugen zum schweigen zu bringen, Gerüchte zu zerstreuen oder in Märchen und Geschichten umzuwandeln und Beweise zu vernichten. In den Fällen, wo die Liktoren Zeuge eines Bruches werden, sind sie auch dazu verpflichtet einzuschreiten und den Täter festzusetzen und dem Blugtvogt zu übergeben. Außerdem sind die Liktoren angehalten Kainiten auf all zu auffälliges Verhalten, Kleidung, Aussehen oder Bewaffnung aufmerksam zu machen..."

Bei dem letzten Satz, sah er nochmals an der Kleidung der Salubri hinab, bevor er sie wieder in die Augen sah.
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Amalia
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Re: [1007] Gotteswahn [Titus]

Beitrag von Amalia »

Amalias Blick streifte kurz die Stelle, zu der der ehemalige Liktor blickte und ein sanftes Lächeln zierte ihre Züge. Auf den kleinen Seitenhieb des Mannes, welcher aussah, als wäre er schon seit ein paar Monaten nicht mehr unter den Lebenden weilte, antwortete sie mit einem etwas breiteren Lächeln.

“Vielen Dank … es wird mir helfen, dieses Amt weiter zu tragen, mir helfen der Domäne zu nutzen. Sorgt euch nicht … ich habe bereits eine Maske bei dem Herrn der Knochen und des Holzes in Auftrag gegeben … und mit der werten Sousanna sprach ich über die Kunst der richtigen Kleidung. Doch möchte ich euch fragen, bevor ich fortfahre, ob ihr etwas wissen möchtet? Möchtet ihr mir eine Frage stellen, werter Titus?“

Die Herrin der Folter blickte in die Augen der Geißel … der Groll, den die beiden hegten würde wohl noch lange anhalten.
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Titus
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Re: [1007] Gotteswahn [Titus]

Beitrag von Titus »

Titus erwiderte das Lächeln der Salubri nicht, sondern nahm ihre Frage mit der selben ernsten Gelassenheit auf, wie zuvor auch.

"Ich werde darauf im späteren Verlauf unseres Gespräches zurück kommen, in der Tat gibt es das ein oder andere, was ich mit Euch besprechen möchte. Aber fürs erste schlage ich vor, wir besprechen das, weswegen Ihr mich sprechen wolltet."

Titus begegnete ihrem Blick gelassen und ohne Scheu. An diesem Ort und in dieser Nacht schien nichts von dem Zorn in ihm zu sein, der in der Nacht vor drei Jahren so schrecklich und brutal ans Licht gekommen war. Doch irgendwie war diese Ruhe auch nicht wirklich...angenehm.
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