[1008] Neben der Pflicht [Ilario]

[Mai '18]
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Toma Ianos Navodeanu
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[1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

In einer Nacht kam ein junger Mann nach Mascharana und überbrachte eine Nachricht, allein für die Augen des Lasombra.
Werter Ilario Contarini,
Neugeborener der Schatten, Kastellan der Domäne Genua und Vasall ihrer Majestät Aurore di Genova.

Gern komme ich eurer Anfrage nach und würde euch die entsprechenden Dokumente direkt vorbei bringen, sofern ihr mich empfangen wollt. Denn es wäre mir ebenso eine Freude einmal wieder ein Gespräch mit euch zu führen. Nicht nur verbinden uns unsere Pflichten, auch zeigtet ihr ein erfreuliches Interesse an Forschung.
Zudem würde die Schaffung eurer Statue noch ausstehen. Falls ihr es auch einrichten könntet mich diesbezüglich aufzusuchen, so lade ich euch jederzeit in mein Heim ein.

gez.
Toma Ianos Navodeanu,
Neugeboren im Blut der Drachen,
Herold von Genua.
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Ilario
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Der Bote wurde gebeten zu warten und erhielt kurze Zeit später Antwort, dass Signore Contarini das Heim des Herrn Navodeanu in einigen Nächten aufsuchen würde. Dort könne man dann alle Angelegenheiten besprechen die es zu regeln galt.

So geschah es dann, dass in besagte Nacht an der Tür des Drachens geklopft wurde. Der Kastellan in dunkler Tunika von modernem Schnitt und sein gerüsteter Begleiter Mercurio. Zwar hätte Ilario Toma auch förmlich bei sich empfangen und später zu ihm gehen können wegen der Statue, doch erstens vermied man solch unnötigen Aufwand wenn unnötig besser und zweitens war das letzte Gespräch mit dem Drachen sehr erfreulich gewesen. Und schon viel zu lange her...
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Die schwere Tür aus dunklem Holz, die den beiden Männern den Zutritt blockierte, war mit eingeschnitzten verschlungenen Mustern verziert, die bei genauerer Betrachtung sogar eine Form von Drachen zeigten.

Geöffnet wurde ihnen auf ihr Klopfen von einem älteren Herren. Ilario mochte ihn wohl noch als Jakob von Ebersberg erkennen, auch wenn er sichtbar gealtert war.
Der Guhl verneigte sich vor Ilario. „Willkommen, verehrter Signore Contarini.“ Dann trat er zur Seite um beide einzulassen.
Ein warmes prasselndes Feuer erhellte und erwärmte den Raum. Kleine Figuren und Schnitzereien an den Wänden dekorierten diesen und ein massiver Tisch mit geschmücktem Rand, stand links der Tür in der Mitte des Raumes. Diente als Versammlungsort der Diener. Ilario konnte sich vielleicht noch erinnern dass er Toma damals mit seinem Guhl getroffen hatte, als diese die Platte durch Domus getragen hatten.

Zugegen waren außer Jakob drei Wachen in den Ecken des Raumes und Martha, die so nackt war, wie sie es mittlerweile immer war. Sie hatte sich auch sehr daran gewöhnt. Außer dass es manchmal kalt war, war ihr das Bedürfnis sich zu bedecken gänzlich abhanden gekommen.

Grazil und stolz in ihrer fleischlichen Gewandung stellte sie sich neben Toma und verneigte sich vor Ilario, als ihr Blick auf Mercurio fiel wurden ihre Augen jedoch groß. Das war der Mann den Mutter angerempelt hatte auf dem Markt. Ach, wie klein die Welt doch war.
Martha wandte sich zu Toma und richtete Wörter auf deutsch an ihn.
Derweil bat Jakob um die Mäntel der Herrschaften, falls sie diese ablegen wollten.

„Seid gegrüßt, werter Ilario. Es freut mich dass ihr meiner Einladung gefolgt seid und euch in meinem Heime einfindet.“ Begrüßte Toma den Lasombra und neigte den Kopf.
„Wünscht ihr etwas Blut zur Stärkung?“
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Ilario
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Ja, Ilario erinnerte sich an jene Platte die nun als Tisch diente. Sein Gedächtnis war mit den Jahren nicht schlechter geworden, dieses Detail mit dem Tisch war interessant, sagte es doch etwas über den Drachen aus. Während Mercurios Blick über die anwesenden Wachen glitt und er bei Marthas Anblick eine Braue hob, blieb Ilario völlig kalt. Er hatte Toma selbst gesehen, da war diese Gestaltung der Diener zu erwarten gewesen. Einzig die wie selbstverständlich getragene Nacktheit war dann doch interessant, denn der menschliche Geist war eine Passion des Magisters.
Nach Tomas ersten Grußworten neigte auch Ilario grüßend das Haupt und erwiderte höflich:


"Habt Dank für eure Einladung, es freut mich als Gast in eurem Heim weilen zu dürfen werter Toma. Sofern es keine Umstände bereitet nehme ich euer Angebot gern an. Vermutlich wird dies eine ebenso lange wie erkenntnisreiche Nacht werden."


Dann wartete der Lasombra höflich worauf der Drache zuerst die Aufmerksamkeit lenken wollte. Die Papier und die Amtspflichten oder doch zuerst die Forschung?
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma schickte Martha raus dem Kastellan einen Kelch Blut zu bringen, was diese auch tat. Den Blick demütig gesenkt offerierte sie ihm den Becher und der genüssliche Geruch von frischem warmen Blut stieg dem Lasombra in die Nase.

"Es freut mich dass wir uns einmal wieder sehen. Ich hoffe es ist euch in all der zeit gut ergangen, nach Krieg und Hof. Im Zuge dessen gratuliere ich euch auch nun persönlich zu eurer Ernennung als Kastellan." Daraufhin neigt er den Kopf.

"WIe ich schrieb, habe ich zwei Hauptpunkte heute. Zum einen die Statue, die wir beizeiten beginnen sollten und uns da auch gern währenddessen und auf dem Weg unterhalten könnten...und das Dokument was ihr wolltet." Jakob kam um den Tisch herum und trug einige ältere Pergamentrollen bei sich.

Ich bin eurem Wunsch nachgekommen und habe Jakob die Liste abschreiben lassen. Ihr könnt sie haben, sie ist für eure Arbeit sicher nützlich...sofern ihr mir ebenso Informationen zukommen lassen könnt, wenn ich sie benötige." Auf eine Wink hin übergab Jakob die Rollen dem Lasombra.
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Ilario
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Ilario nahm Schriftrollen dankend entgegen nachdem er seinem Gastgeber gedankt und getrunken hatte. Der Tzimisce war Pragmatiker und dafür schätzte er ihn ebenso wie für den Forschergeist.

"Habt Dank, ich gratuliere euch ebenso zum ehrenwerten Titel des Herolds. Vermutlich werden wir nun des öfteren auch offiziell Hand in Hand arbeiten. Gibt es denn Informationen die ihr als Herold benötigt? Oder auch privater Natur?"


Der Kastellan nickte zustimmend und reichte die Schriftstücke an seinen Ghul weiter.


"Wir können gern auf dem Weg reden und noch heute Nacht beginnen. Es wird mir eine Freude sein euch bei der Arbeit zu sehen. Meine Bedingung besteht allerdings fort, ich möchte eine Kopie der Statue. Die Materialkosten trage selbstverständlich ich."

Ilario signalisierte bereit zum Aufbruch zu sein und würde Toma folgen. Er war gespannt die Handwerkskunst des Drachens zu sehen, alles was der Tzimisce schuf schien detailiert und durchdacht zu sein. Ein Wesenszug den Ilario schätzte, sollte er selbst einmal die ungewöhnlicheren Dienste Tomas brauchen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma, der die ganze Zeit schon voll bekleidet war, mit Maske und allem, wohl weil sie sowieso wieder aufbrechen wollten?, führte den Kastellan wieder hinaus, nachdem dieser getrunken hätte und bereit wäre.
Zusammen mit den beiden Vampiren und Ilarios Guhl, folgten noch Jakob und Cerb, der eine Fackel für den Weg mitnahm.

„Das stellt kein Problem dar. Welches Material würde ihr denn wünschen. Falls ihr mir es schon einmal gesagt habt, muss ich mich entschuldigen es vergessen zu haben.“ sagte Toma auf dem Weg durch das nächtliche Domus. Es war nicht sehr deutlich, aber irgendwie klang der Tzimisce anders als früher, aber es war auch lang her, dass sie miteinander gesprochen hatten.

„Was Informationen angeht: Nun als Herold sollte ich immer auf dem Laufenden sein was die Domäne betrifft. Neue Jagdgebiete, zugesprochenen Domänen, Verbote...neue Gesetze des Mondsenats...Elysium...wie auch immer es ausfallen mag: Alles was ein Neuankömmling beachten sollte und sich womöglich ändert im Laufe der Zeit, sollte ich natürlich wissen.
Wenn ihr also Kenntnis von diesen Dingen habt und sie mir mitteilen würdet, so wäre ich euch dankbar.“
erwiderte der Tzimisce auf die Frage Ilarios nach Informationen.
„Zudem würde es mich auch interessieren ob und wer von neu zugereisten wirklich am Ende erfolgreich ist mit seiner Anfrage auf das Gastrecht. Werden sie aufgenommen oder der Stadt verwiesen?“ fügte er noch hinzu.

„Privat...nun, da würde ich zu einem geeigneteren Zeitpuntk wieder auf euch zurück kommen.“


„Sagt, wie ist es euch ergangen in all den Jahren, seit wir uns das letzte Mal trafen? Ihr scheint euch ja sehr in der Politik bewegt zu haben.“
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Während sie gingen lag des Lasombras Aufmerksamkeit ganz bei Toma, die Ghule wurden wie eine Art mitlaufendes Inventar ignoriert. Ilario nahm sie sicher wahr, widmete sich jedoch ganz dem kainitischen Gastgeber.

"Die Auswahl des passenden Materials lege ich in eure kundigen Hände."
Einen Künstler schrieb man möglichst wenig vor wenn es nicht nötig war und schließlich wollte er Tomas Geschick nicht einschränken. Zu den gewünschten Informationen nickte Ilario und erwiderte: "Selbstverständlich, diese Informationen sind für eure Arbeit essentiell. Ihr werdet sie erhalten. Auch wer mit seiner Aufnahme erfolgreich ist oder scheitert wird euch zugetragen sobald ich davon Kenntnis habe."

Interessiert hob sich eine Augenbraue als der Tzimisce davon sprach zu späterer Zeit privatere Fragen zu haben. Jedoch hakte Ilario nicht nach, es wäre unhöflich und zudem war es an Toma den rechten Zeitpunkt dafür zu wählen. Auf die Nachfrage wie es ihm ergangen sei und zur Politik zuckte der Lasombra mit den Schultern.


"Nun ja, Politik. Anscheinend habe ich doch ein Händchen dafür, auch wenn sie mich von meinen anderen Studien abhält. Zumindest zeitweise. Meine Ernennung zum Kastellan verschafft mir zwar auch jede Menge mehr Arbeit, doch auch Freiräume die ich anderweitig zu nutzen gedenke. Euch wird es nun kaum anders ergehen und ihr werdet euch die nötigen Freiräume schaffen müssen um als Herold noch genug Zeit für eure Studien zu finden.
Wo wir gerade von Politik sprechen: Ihr seid hier in Domus heimisch und habt sicher einen guten Überblick... gibt es Anzeichen dafür wer den werten Gaius Marcellus beerben wird? Als Mondsenator meine ich? Die werte Seinfreda, wie beim Hoftag angedeutet? Ihr selbst? Die werte Livia scheint auch in Domus aktiv zu sein, doch sie ist noch nicht lange hier."
Und zudem niederen Geblüts, was Ilario jedoch nicht extra erwähnte. Aber es wäre interessant was geschehen würde in Domus. Wer sich letzendlich durchsetzen würde.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Eigentlich erhoffe ich mir durch das Amt sogar mehr Möglichkeiten für Studien und bin bisher guter Dinge.“ Erwiderte Toma gelassen ob dieser Aussicht, dass das Amt ihn einschränken würde.
Sollte das jedoch je passieren, würde er etwas ändern müssen. Nichts durfte wichtiger sein als sein Streben nach Perfektion und Erkenntnissen. Das Amt war ein Mittel, kein Ziel.

Livia hielt sich in Domus auf? Das war eine neue interessante Information. Gesehen hatte er die Merkurianerin nur bei Hofe, sonst nicht mehr.

„Die werte Seinfreda strebt das Amt des Mondsenators für Domus an, ja. Und ich unterstütze ihr Anliegen.“ Gab Toma dann bereitwillig Auskunft auf Ilarios Frage. Sie hatte nicht gemeint, dass es ein Geheimnis wäre und wenn sie für Domus sprechen wollen würde, müsse sie ohnehin aus dem Schatten treten.

"Bedauert ihr es manchmal? Dass ihr der Forschung den Rücken kehren musstet?" ...oder seid ihr denen gar nicht so verschrieben?
"Ihr batet bei Hofe den Prinzen um die Möglichkeit die Überreste eures Clansbruders zu untersuchen...seid ihr bereits dazu gekommmen?"
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Die werte Seinfreda für Domus also. Falls sie darin weitere Unterstützung brauchen sollte... nun ich halte sie für eine gute Wahl."

Welchen Preis sie wohl an Toma zu entrichten haben würde? Möglicherweise einen der den Himmlischen nicht gefallen würde. Zumindest schien Sienfreda keine Fanatikerin zu sein wie Ferrucio.
Bedauernd hob Ilario sien Schultern und ein Hauch Schwermut kroch in seine Stimme. Der Lasombra war zweigespalten, einerseits Schattenmystiker und andererseits durch schiere Notwendigkeit gewordener Politiker.


"Ja, ich bedaure es. Zumindest in großen Teilen. Die Politik ist zwar ebenfalls eine Wissenschaft für sich, doch schwer zu vergleichen mit den Gefühl etwas von wirklich höherer Bedeutung zu erkennen. Deshalb blicke ich auch voller Vorfreude auf die Untersuchung dessen was dort in der Villa Illuminata zurückblieb. Doch noch hatte ich nicht die Möglichkeit dazu."


Hier konnte Toma fast den Eindruck gewinnen, dass der Lasombra Witterung aufgenommen hatte und wie ein Jagdhund nicht mehr ablassen würde. Fabrizios Ableben war in so vielerlei Hinsicht merkwürdig gewesen, dass Ilario seine Faszination nicht verbergen konnte.
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