[1008] Neben der Pflicht [Ilario]

[Mai '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma schob den kleinen Tisch auf dem der Holzentwurf ruhte etwas beiseite und wies Cerb und Jakob an den nebenstehenden Marmorblock weiter heran zu holen.
Auch wenn der Block sicher nicht leicht war, war es für den Vampir und zwei Ghulen, nur wenig anstrengend das massive Gestein zu bewegen.

"Der Entwurf macht es einfacher. Denn der kleine Block hat dieselbe Form wie der große Block, nur im Verhältnis verkleinert. Da ich es nun quasi geübt habe, weiss ich welche Teile ich beim größeren Block wegschlagen muss um nahezu dieselbe Form zu erschaffen. Es bedarf natürlich Jahre der Übung um ein Gefühl dafür zu bekommen wie der Schlag und Meißel geführt werden muss um das selbe Ergebnis zu erzielen, das die Säge und Feile beim Holz schaffen."
Erklärte er nicht ohne hörbaren Stolz in der Stimme, während er alles für die Übertragung vorbereitet.
"Alles weitere ist nur Verfeinerung und Verzierung. Eine Arbeit die aber am meisten Zeit bedarf. Vor allem dafür brauche ich euch als Modell noch. Ich werde es nicht in dieser Nacht fertig schaffen. So es euch nichts ausmacht, müsstet ihr also erneut einmal wieder kommen."
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Ilario
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Man entfernt Teile um die gewünschte Form zutage zu fördern... faszinierend. Und auf so viele andere Bereiche des allnächtlichen Unlebens anwendbar."

Was genau Ilario meinte blieb unklar, doch sowohl Politik als auch seine, damals angedeuteten, Forschungen zur Manipulation des menschlichen Geistes waren naheliegend. Stolz auf die eigene Arbeit war ihm nicht fremd und so war er voller Vertrauen in des Drachen Fähigkeiten. Es würde spannend sein das eigene Gesicht nach so vielen Dekaden wiederzusehen.

"Selbstverständlich, ich werde so oft es nötig ist wiederkommen. Ihr seid der Künstler, es ist euer Werk und ich werde tun was nötig ist damit ihr es vollenden könnt."

Schließlich war es in des Lasombras ureigenstem Interesse, dass die Statue gut würde. Da er seine eigene Vorfreude spürte, gefiel ihm seine Idee den Prinzen bei dessen Besuch ebenfalls eine solche zu bereiten immer besser.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Auch wenn Toma nicht wusste was in dem Kopf des Schattenspielers vor sich ging, hatte er selbst doch auch einige genaue Vorstellungen. Allen vorran er selbst. Hatte Teile entfernt um seine Form zu Tage zu fördern. Doch nun war zu viel verloren gegangen...das war auch beim Bildhauen die Gefahr. Ein falscher Schlag, ein Riss im Gestein und es könnte die richtige Form mehr zerstören denn erschaffen.

Toma antwortete dem Lasombra nicht mehr darauf. Zu sehr hatten ihn seine eigenen Gedanken wieder betrübt und so versuchte er sich nur noch in der Arbeit zu verlieren denn in der Dunkelheit seiner Gedanken.

Ilario musste in der Tat noch einmal wieder kommen, doch das Ergebnis, das der Tzimisce ihm schlussendlich präsentierte, war es wohl alles wert.
Er hatte Zeit, Blut und Ehrgeiz in diese Arbeit gesteckt. Wie immer eigentlich, doch bei dieser war es besonders wichtig, wo doch Ilarios Meinung auch davon abhing, ob er wirklich diesen besonderen Auftrag bekommen würde. Zudem hatte sein eigener Drang nach Perfektion den Maßstab für seine Kunst immer höher gelegt.
Im Vergleich war die Skulptur womöglich nicht so herausragend wie die Acacias...aber war auch die Vampirin selbst von einer seltenen Schönheit, die nur von der Prinzessin übertroffen wurde. Dennoch war die Statue des Kastellan beachtenswert, ein Kunstwerk, dass sich ohne Zweifel in die Reihe der marmornen Unsterblichen einreihen konnte.

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Ilario
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Als nach wiederholtem Male schlussendlich das Ergebnis präsentiert wurde glaubte Ilario sich um viele Dekaden zurückversetzt. So lange war es schon her, dass er sein Ebenbild hatte sehen können... blieb ihm doch das Spiegelbild mit der besonderen Spielart des Kainsfluches verwehrt. Fasziniert betrachtete er das von Toma geschaffene Meisterwerk minutenlang, fast mochte man meinen Ilario wäre kein Schatten sondern vom Blut Arikels. "Darf ich?" Fragte er und begann schon im nächsten Augenblick die steinernen Linien des Gesichts zu berühren, mit den schlanken Fingern entlangzufahren. "Wahrlich ein Meisterwerk werter Toma... wirklich erstaunlich."

Eine Weile noch erkundete Ilario mit allen Sinnen sein marmornes Abbild und wirkte dabei äußerst zufrieden. Schließlich nickte er.
"Überragend, ich denke falls es dem höchstverehrten Prinzen seinerzeit gefällt könnt ihr euch sicher sein die Gelegenheit zu erhalten eure Kunstfertigkeit abermals unter Beweis zu stellen." Abermals berührte er die Statue und ging um sie herum, begutachtete sie von allen Seiten. "Ich verneige mich vor eurem Talent werter Toma."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als der Kastellan ihn so lobte, konnte der Drache nicht anders als stolz die Brust zu schwellen und ebenso von sich selbst überzeugt drein zu blicken.
Vor allem, dass der Lasombra die Statue so lange betrachtete schien ihm schon ein wundervolles eindeutiges Zeichen, dass er erstaunt davon war.

Toma nickte ihm zu als er ihn um Erlaubnis bat, auch wenn er sie nicht abwartete, er hätte sie ihm natürlich auch nicht verwehrt.
"Es freut mich, dass meine Kunst euer Gefallen findet. In der Tat, es würde mich ebenso zutiefst freuen, wenn der Prinz sodann ebenso davon begeistert wäre."

Ein überhebliches aber äußerst erfreutes Lächeln zog sich über sein Gesicht, als Ilario ihm so viel mehr Lob noch entgegen brachte.

"Nun, ich werde euch wie abgemacht eine Kopie davon anfertigen, für euch selbst und die andere wird ihren Weg ins Elysium finden." erklärte er weiter.
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Wie abgemacht, ich danke euch. Die Statue wird ihren Platz in meinen Hallen finden, einen würdigen."

Den Stolz des Drachen auf das eigene Werk empfand Ilario als äußerst natürlich und überdies als einen positiven Charakterzug. Talent und Stolz gingen oft Hand in Hand und ohne Talent fand man den Weg in die Nacht nicht, zumindest nicht im Clan der Schatten.
Ilario überlegte einen Moment, dann entschloss er sich ein heikles Thema anzusprechen.


"Sagt werter Toma... um von einer Kunst zur anderen zu kommen... eure Diener tragen Zeichen oder eher Veränderungen bei denen ich davon ausgehe, dass sie von eurer Hand stammen. Richtig? Wären auch Veränderungen an Blutdienern anderer Kainiten möglich oder sind sie jenen vorbehalten die euer Blut in sich tragen? Und sind auch Veränderungen denkbar die im Kampf von Nutzen wären?"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als Ilario nach der Fleischeskunst des Tzimisce fragte, schaute Toma interessierter, stolzer, aber auch lauernder.

„Ich kann in der Tat jeden Körper verändern.“
Die Brisanz dieser Worte mochte dem Lasombra nicht entgehen.
Jeden. Jeden Mensch, jedes Tier, jeden Kainit.

„Für den Kampf, ja, ist es sicher nutzbar.“
Toma erinnerte sich daran, dass Gaius auch danach gefragt hatte, direkt nachdem er gesehen hatte was der Tzimisce konnte.
„Es gibt viele Möglichkeiten. An was habt ihr denn gedacht?“

Es war ja kein Geheimnis mehr, bei der damaligen Waffenschau hatte er es allen anwesenden angeboten. Kainiten hatte er bereits verformt.
Es war ein Handwerk und wenn er Kunden dafür fände, dann war das hervorragend für ihn. Zu zeigen was er konnte und es nicht immer verstecken zu müssen.
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Wenn diese Sache mit dem Prinzen vorüber ist, würde ich gern auf ein mögliches gemeinsames Projekt zurückkommen. Ich habe einen Menschen der in seinem Leben viele schreckliche oder unangenehme Dinge erdulden musste. Er braucht einen neuen Daseinszweck und ich dachte an eine Transformation in Körper und Geist in eine auf Willen und Fleisch geschmiedete Waffe..."

Er musterte den Tzimisce ehe Ilario präziser wurde.

"Was mir vorschwebt ist weniger eine brachiale Kampfmaschine als eher etwas Subtileres. Die Veränderungen sollten wenn möglich unter Kleidung zu verbergen sein, zum Schutz der Stille wie auch um des Überraschungsmomentes wegen. Eine passende Tarnfärbung hätte der Mensch bereits..."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ein spannendes Projekt. Erwiderte Toma äußerst angetan von dem Gedanke. Eine Waffe geschmiedet in Fleisch und durch Willen.
„Tarnfarbe? Ein Mohr demnach?“ erkundigte er sich. Auch wenn es egal war. Die Hautfarbe zu ändern, wäre eines der leichteren Vorgänge.

„Hm…brachial ist Auslegungssache, sowie Subtilität. Auch eine groben Kämpfer kann man unter Kleidung verstecken.“ Da schaute er sich nach Urs um, doch dieser war gar nicht mitgekommen, nur Cerb war da.
„Die Frage ist also mehr was soll er können? Was genau soll seine Aufgabe sein?“

„Seht einmal, Cerb.“ Fuhr Toma ohne auf eine Antwort zu warten weiter fort und winkte genannten Guhl heran. Der etwas verdutzt schaute, als er plötzlich seinen Namen hörte und dann natürlich ergeben herantrat, nachdem er den gehaltenen Speer an die Wand lehnte.

Der Diener war recht groß, das konnte Ilario deutlich sehen, ansonsten schien an ihm nichts auffällig Besonderes. Er trug lange weite grobe Kleidung, nicht einmal einen Gürtel um die Taillie und hatte ein stumpfes Allerweltsgesicht.
Erst als Toma den Umhang beiseite strich und die Tunika des Mannes hochzog wurde sichtbar, dass Cerbs Beine unproportional lang waren. Seine Hüfte weit höher saß, als es durch die Kleidung gewirkt hatte und seine Brust etwas mehr Volumen aufwies. Auch wenn eine Lederrüstung das meiste von seinem Oberkörper verdeckte.
„Cerb ist auf Schnelligkeit und Ausdauer gebaut. Lange Beine und größere Lunge.“

Dann ließ er die Kleidung wieder herunter und wies seine Schöpfung an einmal den Mund zu öffnen.
Da tat er dies und bleckte die Zähne. Wie früher bei Toma, waren all seine Zähne spitz zu gefeilt und sah nun deutlich unheimlicher aus.
„Hände!“ verlangte Toma und Cerb zog die Handschuhe aus, die er trug. Lange spitze Nägel, kleinen Krallen gleich ragten aus seinen Fingern.
„Dennoch könnte er sich verteidigen, wenn er geschnappt werden sollte.“ Erklärte Toma weiter.

Cerb war kein Kunstwerk, nicht auf reine Schönheit und Expression gebaut, wie Martha. Er war nach reiner Effizienz geschaffen. Für Toma hatte auch das einen Wert.
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Interessant... und effizient." Ilario betrachtete den Ghul eingehend, geschaffen für einen bestimmten Zweck schein Cerb genau diesen einen Nutzen zu haben. Alles andere war vermutlich nur ein Nebenprodukt. Nach einer Weile blickte der Lasombra wieder zu Toma und meinte dann: "Nun, was mir vorschwebt sollte möglichst noch subtiler sein. Das Geschöpf sollte bei normalem Licht und in normaler Kleidung aussehen wie ein normaler Sterblicher. Was ließe sich unter Kleidung verbergen?"

Einen Moment dachte er über die Aufgabe des Wesens nach, wog ab in welche Richtung die Reise gehen könnte. Dann zuckte Ilario mit den Schultern und wandte sich an den Fachmann. Schließlich wusste er nicht wo die Grenzen des Drachen lagen.

"Nun das Wesen soll als Meuchler eingesetzt werden können. Entweder durch die Nacht schleichend, Mauern überwindend und aus der Dunkelheit zuschlagend oder aber seine Ziele in ihren Betten suchend, sie durch Schönheit in Bann schlagend und dann mittels einer verborgenen Waffe tötend. Was ließe sich eurer Meinung nach besser umsetzen?"
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