[1008] Neben der Pflicht [Ilario]

[Mai '18]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Und wenn es andersherum wäre? Hieltet ihr mich für eine gute Wahl?“ fragte Toma etwas herausfordernd aber gleichzeitig auch amüsiert über seine eigene Frage. Ihm war das Amt nicht wichtig, doch warum sollte Seinfreda eine bessere Wahl sein als er?

„In der Tat sehr erstaunlich, was da aus eurem Clansbruder geworden war. Ein ungewöhnlicher Tod. Durchaus interessant und beeindruckend, auch das was schon zuvor mit ihm geschah. Diese Augen.
Was wohl noch so alles in der Welt existiert von dem wir keine Ahnung haben...“
sinnierte er nachdenklich und blickte dann Ilario musternd an. Er hatte ja schon gesehen, dass der Lasombra Schatten manifestieren konnte, doch musste da noch so viel mehr verborgen liegen. Die Kräfte, die sie alle durch ihren Tod bekamen...sie waren schon erstaunlich.
Würde der Kastellan auch irgendwann seine Augen durch Schwärze ersetzen?
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Ilario
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Euch hielte ich für eine ebenso gute Wahl. Vermutlich ist die werte Seinfreda sehr tiefer in der sterblichen Gesellschaft des Viertels verstrickt als ihr, vor allem dadurch dass sie vermutlich die meisten Liegenschaften des werten Gaius Marcellus übernahm. Das ist ihr Vorteil, dennoch glaube ich ihr wäret auch eine gute Wahl gewesen da ihr vermutlich besser darin seid das Notwendige zu tun. Euch hindern keine Bande der Frömmigkeit."

Erläuterte der Lasombra völlig sachlich, er wollte Toma nicht schmeicheln sondern legte nur seine Sicht der Dinge dar. Wirklich interessiert daran wer für Domus letztlich im Mondsenat saß war Ilario nicht. Hauptsache eine kompetente Person.


"Ja ganz erstaunlich. Und nicht nur seine Augen... als ich ihn die letzten Male traf warf seine Gestalt auch keinen Schatten. Als hätte er ihn verloren oder etwas hätte ihn geraubt. Es muss so viel geben dort draußen, so viel zu lernen. Zum Glück haben wir eine Ewigkeit Zeit die Wunder und Schrecken der Nacht zu erforschen. Schon die Blutkräfte von uns Neugeborenen sind vielfältig und erstaunlich. Wie unfassbar groß sind da erst die Mächte der Alten?"


In der vergangenen Dekade hatte Ilario ein paar Mal Gelegenheit gehabt Ahnen zu begegnen und hatte auch ein, zwei Mal einen Hauch ihrer Macht spüren dürfen.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ilario hatte soweit recht, dass Toma wohl sehr wenig Grenzen kannten und wenn es sein musste - und der Lohn, der daraus enspringe, groß genug wäre - alles tun würde.
Ob dies nun immer gut war, war jedoch eine andere Frage.
Und ob es die Frömmigkeit war, die Seinfreda eingrenzte? Das wusste er auch nicht zu sagen. Doch er hatte bereits andere Seiten an ihr kennengelernt. Eine Seite die auch nicht vor Gewalt zurückschreckte, eine Seite die Mädchen die Haut abzog, um diese als Kleid zu tragen.
Doch Toma nickte nur und behielt seine Gedanken für sich.

"Für den Mondsenat sind die sterblichen Geschicke doch wohl aber nebensächlich, wenn das ihre einzige Auszeichnung wäre, würde es ja reichen wenn sie sich im sterblichen Senat einbringt.
Der Mondsenator aber spricht für alle anderen Kainiten in seinem Gebiet und entscheidet über diese.“

Mehr sagte er nicht, aber seine Worte legten wohl die Vermutung nahe, dass er ihr dahingehend wohl irgendwie vertraute.

Aufmerksam hörte er weiter Ilarios Ausführung zu Fabrizio zu.
„Kein Schatten…hm..das ist ja sehr absonderlich. Aber mich wundert längst nichts mehr. Ich frage mich ja durchaus wie das möglich sein soll, dass ein Schatten verschwindet, aber das liegt wohl in einem Bereich dieser Welt verborgen, der mir nicht zugänglich ist.“
Dabei blickt er Ilario von der Seite her an. Sie alle hatten etwas das sie besonders machte. Eine Aufgabe in dieser Welt. Ein Talent.

Sie kamen nun auch langsam an der Werkstatt des Drachen an und der Guhl öffnete ihnen die Tür und begann damit Licht zu machen.
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Ilario
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Die Entscheidungsgewalt eines Mondsenator über die Kainiten des Siestri ist stark von dessen genereller Macht abhängig. Weniger vom Amt an sich. Aber ich sehe was ihr meint."

Ilario schmunztelte ob der Worte des Drachen. EIn verborgener Bereich der dem Drachen verschlossen blieb, doch nicht von dieser Welt. Ebenso würden die Künste des Tzimisce Ilario stets ein Rätsel bleiben.
"Der verschwundene Schatten... Wenn man die Kontrolle über den eigenen Schatten dauerhaft verliert gilt dies als Makel in meinem Clan. Doch der Schatten Fabrizios war nicht wildgeworden oder ähnliches, er war schlicht nicht mehr existent. Ein großes Rätsel."

Als sie dann die Wertstatt Tomas erreichten wart Ilario gespannt, irgendwie versetzte es ihn in unerwartete Vorfreude den Drachen bei der Arbeit zusehen zu können. Vor allem aber das Ergebnis zu sehen, er würden jemand Neutralen danach um seine Meinung bitten. Doch ein Abbild seiner selbst zu erblicken, nach all den Jahren...


"Ich bin schon sehr gespannt wie ihr vorgeht werter Toma. Die Bildhauerei ist mir eine fremde Kunst, ich werde also erst das Ergebnis beurteilen können. Doch will ich euch abseits der Freude an der Arbeit und der Erfüllung eures Auftrags noch etwas in Aussicht stellen: Die Statuen im Elysium legen von eurer Kunstfertigkeit Zeugnis ab, sollte euch dies erneut gelingen oder ihr euch sogar übertreffen... Hätte ich vielleicht, ich betone vielleicht, einen Auftrag mit dem ihr euch besonders verdient machen könntet als Bildhauer."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als Ilario von einem weiteren Auftrag sprach glänzten die Augen des Tzmisce, doch die Freude darüber konnte der Lasombra gar nicht sehen, da Toma immer noch eine Maske trug.

„Das macht mich nun sehr neugierig. So will ich euch natürlich nicht enttäuschen...Natürlich will ich euch allgemein nicht enttäuschen. Das wäre eine Schande.“

Da das Treffen mit dem Kastellan geplant war, waren auch bereits die Materialien entsprechend vorbereitet worden und so standen auf einer Seite zwei Blöcke. Ein mannshoher Marmorblock in schönstem weiss mit leicht grauen Adern und einem halb so großen Holzblock.

„Ich fertige für gewöhnlich zu erst einen Entwurf an. Einen kleineren. Da können wir dann noch einmal überprüfen ob es euch so gefällt oder noch etwas geändert werden muss, bevor ich es auf den wertvollen Mamor übertragen würde.“

Während er sprach legte er den Mantel ab und krempelte die Ärmel hoch. Dann zögerte er an seiner Maske. Hatte die Hand bereits gehoben und war sich doch nicht sicher.
Er hatte sich Seinfreda gezeigt und Lorenzo...es würde ohnehin bekannt...Aber
Jedes mal wieder durchlief er diese Zweifel Es war einfach nicht richtig.Er hatte sich nie vor Kainiten verstecken müssen. Nun war alles verkehrt herum...
Dabei schien es niemanden aus ihn zu stören. Weil sie es nicht verstanden.

Für eine durchaus bemerkbare Zeit stand Toma unschlüssig da und sagte nichts.

Er fühlte sich schlecht wenn er sie auffließ und fühlte sich schlecht wenn er sie absetzte. So oder so, war seine Freude jetzt verschwunden.

Mit einem Seufzen zog er die Maske ab und Ilario konnte das neue menschliche Gesicht des Tzimisce von der Seite sehen.
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Ilario
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Als Toma seine Maske abnahm verengten sich die Augen des Lasombra, war das ein Trick? Ein Hinterhalt? Doch dann besann er sich auf das was er über den wandelbaren Drachen wusste und entspannte sich. Fragend hob Ilario eine Augenbraue. Die Blocke und Steinmetzutensilien gerieten für den Moment aus dem Fokus des Interesses.

"Warum?"

Das Unwohlsein des Tzimisce war schwer zu übersehen, man müsste schon mit dem Einfühlungsvermögen eines Felsens gesegnet sein.

"Ich sehe den Vorteil, die Stille betreffend und den Umgang mit den Sterblichen. Dennoch scheint ihr euch nicht wohl zu fühlen in eurer neuen Haut..."


Ilario sah noch eine Reihe weiterer Vorteile, doch behielt er diese vorerst für sich. Fraglich war was den Drachen überhaupt dazu bringen konnte seine Passion derart zu verstecken. Pragmatismus allein?

Wahrnehmung & Empathie: @Ilario(Martin) rolled 30. (9 + 8 + 3 + 10 = 30)
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma presste die Lippen fest aufeinander und blickte Ilario nun direkt an. Schüttelte aber den Kopf.
„Keine Fragen dazu. Lasst uns einfach fortführen, weshalb ihr hier seid.“
„Es wäre für uns beide besser.“
Er wusste mittlerweile wie sehr es ihm zusetzte darüber zu sprechen, es würde nur wieder die Gefahr bestehen sich zu sehr selbst zu reizen und das konnte er nicht schon wieder zulassen. Die Tzimisce sicherten ihren Gästen Sicherheit zu. Er konnte sie nicht jedes mal anfallen, nur weil er sich selbst hasste.

Theoretisch war es so einfach, einfach aufzuhören zu zweifeln und zu bedauern und sich zu verachten, aber praktisch schien es unmöglich. Doch er musste es lernen.

Er streckte etwas den Rücken durch und sah Ilario starr in die Augen. Zwang sich zu einem schmalen Lächeln.

„Wenn ihr euch so positionieren würdet wie ihr eure Statue gern hättet?“ forderte er ihn auf und schien das nun wirklich ignorieren zu wollen.
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Ilario nickte nachdenklich. Was auch immer den Tzimisce bewegte, es schien nicht klug weiter nachzubohren und den Drachen zu wecken. Außerdem war Ilario sich schmerzlicher Geheimnisse nur zu gut bewusst. Diese Gedanken durften sich jedoch nicht in seiner Haltung wiederfinden, daher dachte Ilario an etwas Schöneres. Clessidra...

Dann machte Ilario sich daran eine passende Position zu finden, stellte die Beine etwa schulterbreit und nahm gerade Haltung an. Das Kinn leicht angehoben, den Rücken gerade, die Arme vor dem Körper verschränkt und der Anflug eines schiefen, irgendwie wissenden Lächelns rundete das Bild ab.


"Stört es wenn wir bei eurer Arbeit reden oder bevorzugt ihr die Stille?"


Ilario machte keineswegs den Eindruck als würde es ihn irgendwie stören stundenlang still zu stehen und zu schweigen. Etwas das er in seiner zweiten Kindheit unter dem strengen Auge eines Ahnen gelernt hatte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Ich bevorzuge Stille.“ erwiderte er trocken und sah Ilario aber einige Momente aus seinen neuen blauen kleineren Augen an. Gerade jetzt wollte er gar nicht reden, doch die Gedanken in seinem Kopf konnte er auch nicht abstellen.
„Über was würdet ihr denn sprechen wollen?“ fragte er daher, dem Gespräch doch eine Chance gebend, wenn er sich zu sehr konzentrieren musste konnte er auch einfach schweigen.

Derweil positionierte er den Holzblock für den ersten Entwurf so, dass er Ilario aus dem besten Blickwinkel sehen konnte und griff bereits nach dem Werkzeug.
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Re: [1008] Neben der Pflicht [Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Nun, dann könnten wir eventuell darüber sprechen dass sich mir eine Quelle für Marmor auftun wird. Es ist kein Geheimnis, dass ich über einigen EInfluss innerhalb der Familia Embriaci verfüge. In Domus ebenso wie in Mascharana. Vielleicht können wir ein kleines Abkommen treffen? Ihr lasst meine Leute in Domus in Ruhe und sprecht euch auf bei der werten Seinfreda dafür aus. Dafür erhalten ihr, und auch die werte Seinfreda wenn sie zustimmt, eine gewisse Menge feinsten Marmors kostenfrei. Jedes Jahr. " Nachdem er geendet hatte pausiere Ilario kurz und fügte dann, um keinen falschen EIndruck zu erwecken, hinzu: "Keineswegs verdächtige ich euch oder die werte Seinfreda wissentlich gegen meine Leute etwas unternehmen zu wollen... doch ich möchte mich in Zukunft eher meinen Aufgaben in Mascharana widmen können als in Domus auf meine Gefolgsleute aufpassen und möglicherweise vergeltung üben zu müssen. Ihr wisst sicher wie enervierend das ist, wenn sich wegen solcher Sachen die gemüter erhitzen und Aktion und Reaktion wiederum Gegenaktionen auslösen... und man sich nicht mehr um die wirklich wichtigen Dinge kümmern kann.
Sofern die werte Seinfreda Interesse zeigt, spreche ich auch gern persönlich noch darüber. Sicher könnten wir einander behilflich sein dabei in den Mondsenat zu gelangen."


Ilario bewegte beim sprechen lediglich den Mund, stand ansonsten völlig still um dem Tzimisce die Arbeit zu erleichtern.
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