[1008] Auf gen neue Welten [Brimir]

[Mai '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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La Vedova
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Beitrag von La Vedova »

In einer lauen Sommernacht begaben sich drei Nonnen aus dem Kloster Sant Agnese in Richtung des nahe gelegenen Luccoli. Sie trugen Körbe bei sich, über die kleine Decken gelegt waren und bewegten sich schweigend durch die Dunkelheit.
Die Frau, die sie anführte ging recht bedächtig und hielt immer wieder Ausschau nach Wachen. Sie wusste, wem Luccoli gehörte und wollte mit Thorvald sprechen. Deshalb steuerte sie auf das große Haus im Dorf zu, in dem sie das Langhaus wusste.
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Brimir
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Re: [1008] Auf gen neue Welten [Brimir]

Beitrag von Brimir »

Die Wachen der Miliz ließen die Nonnen in Ruhe und das Langhaus lag vollkommen ruhig da. Doch Thorvald war nicht zu finden. Dafür schaute kara, eine der Kriegerinnen hoch und Donar kam aus dem hinteren Teil des Hauses, als die Türe aufging. Die Beiden luden die Nonnen ein rein zu kommen.

"Thorvald ist mit den anderen in der Stadt." erklärte Kara und reichte Becher mit Getränken herum. "Aber wir können euch Dreien sicher weiterhelfen."
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La Vedova
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Re: [1008] Auf gen neue Welten [Brimir]

Beitrag von La Vedova »

Sie Nonnen traten dankend ein. Sie hatten einen Korb mit frisch gebackenen Brötchen dabei, die sie als Geschenk auf den Tisch stellten. Die Anführerin stellte sich Kara als Schwester Agnes vor und nahm dankend das Getränk an. Sie war noch jung und hatte alle Haare unter dem Habit verborgen. Sommersprossen zierten die helle Haut, ihre blauen Augen blikcten Kara neugierig an.
"Vielen Dank, dass du uns empfängst.", begann sie mit weicher freundlicher Stimme zu sprechen. Die beiden anderen Schwestern blickten artig zu Boden und betrachteten den Raum unauffällig.
"Wir sind hier im Auftrag unserer Schwester Agnes, die mit Eurem Jarl gut bekannt ist. Unser erstes ANliegen ist folgendes: Die Schwester Oberin hegt pläne zum Ausbau des Klosters und vor allem zur Anlage eines größeren Kräutergartens, da wir ja inzwischen auch in der Stadt und in den umliegenden Dörfern die Menschen medizinisch versorgen, wie du sicherlich weißt und der Platz zum Anbau unserer Pflanzen inzwischen sehr knapp geworden ist. Da das umliegende Land jedoch zu Luccolis Gebieten gehört, möchten wir die Bitte an Euren Jarl richten, dass er uns das bisher ungenutzte Land in einem abzusprechenden Umkreis um das Kloster auf eine gewisste Anzahl Jahre überlässt, damit wir es roden und kultivieren können. Momentan sind dort nur Sträucher und kleine Steinmäuerchen doch mit Hilfe unserer fleißigen Schwestern könnte dort schon bald ein prächtiger Garten entstehen. Außerdem würden wir ein Stückchen dieser Erde gerne als Friedhof verwenden, da unsere Schwestern wünschen, in der Erde begraben zu werden, auf der sie zuvor ihr Leben verbrachten."
Sie sah Kara fragend an."Glaubst du, dein Jarl könnte für eine solche Bitte empfänglich sein? Eurem Dorf würde dadurch nichts abhanden kommen, denn bisher ist das Land ungenutzt. Auch möchten wir keine Wege vereinnahmen oder sonst irgendwie hinderlich sein. Im Gegenteil möchten wir das Land fruchtbar machen, um den umliegenden Dörfern noch besser helfen zu können."

Dann trat die zweite Schwester hervor "Unser zweites Anliegen lautet wie folgt: Die Schwester Oberin hat in den vergangenen Jahren immer wieder von ihrer alten Heimat im Norden geträumt. Sie stand oft an der Küste und sah auf die Wellen hinaus. Sie sprach davon, dass der Wind Ihr von fremden Gestaden erzähle und sie das salzige Blut ihrer Vorfahren in Ihren Adern pumpen spüre...eine Seltenheit wohl. Sie meinte, etwas riefe sie gen Westen und möchte wissen, ob Euer werter Herr Brimir ebenfalls einen solchen Ruf verspüre. Sie möchte wohl einen Vorschlag unterbreiten, der eine viking beinhaltet...", dass die Junge Frau nicht genau wusste, was eine viking war, war recht offensichtlich, da auch die Betonung nicht ganz stimmte.

Die dritte Frau trat als letzte hervor und sah etwas scheu zu Kara hinüber "Für das Dritte Anliegen müsste der werte Herr Brimir schon selbst gesprochen werden...denn es geht um Politik", sie senkte ihren Blick zurück auf den Boden.
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Brimir
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Re: [1008] Auf gen neue Welten [Brimir]

Beitrag von Brimir »

Kara schien einen Moment zu überlegen und seufzte dann. "Es geht ihm nicht darum, dass unser Dorf etwas verliert. Unser Jarl... ... sorgt sich um den Wald und darum, dass die Menschen ihn zu schnell abholzen. Aber ich denke, wenn es nur Gärten sind, sollte das kein Problem darstellen. Und, wenn ihr den... ... Friedhof" Kara schaute bei dem Gedanken die Toten einzugraben immernoch ziemlich verwirrt drein. "... auf die Seite des Klosters von Luccoli fort errichtet... sollte ihn das auch nicht stören. Aber ich werde Jarl Brimir nochmal fragen und euch dann eine Nachricht zukommen lassen."

"Eine Vike... ... zumindest das Herz seiner Getreuen erreicht deine Oberin damit sogleich. Aber, wenn ihr sowieso mit dem Jarl direkt sprechen müsst, dann könnt ihr gerne auf ihn warten. Wir erwarten ihn innerhalb der nächsten Stunden zurück."
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La Vedova
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Re: [1008] Auf gen neue Welten [Brimir]

Beitrag von La Vedova »

Die erste Nonne sah Kara fragend an "Wir können den Friedhof gerne an der Südostseite errichten, wenn das Dorf es so wünscht. Wo bestattet ihr denn eigentich eure Toten? Bringt ihr sie zum Hauptfriedhof vor Genua? Oder habt ihr hier einen eigenen Gottesacker?"
Die zweite nickte zustimmend "Wir haben keine Eile und können hier gerne warten. Vielleicht kannst du uns ja erklären, was eine Vike ist? Die Mutter Oberin hat es nicht erklärt und ich habe mich nicht getraut, zu fragen...? Aber als sie von ihren Träumen sprach, klang es so, als habe Gott ihr vielleicht eine Vision zukommen lassen..."

Die dritte Schwester war in der Zwischenzeit ein wenig im Raum herumgegangen und hatte sich neugierig umgesehen.
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Brimir
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Re: [1008] Auf gen neue Welten [Brimir]

Beitrag von Brimir »

"Wir Nordleute... verbrennen unsere Toten, damit sie zu den Göttern auffahren können. Die Asche wird vom Wind zusammen mit der Seele fortgetragen. Grße Krieger und Könige werden auf ein Schiff gebracht, bevor dieses mit Pfeilen entzündet wird."

Dann setzte Kara sich hin und lächelte. "Unsere Heimat ist... gut bevölkert... aber das Land karg und arm an Rohstoffen. Vor Allem die Winter sind hart... und um unsere Familien zu versorgen... reisen wir gerne in andere Länder. Dabei überfallen wir Dörfer und Siedlungen... oder handeln mit dem, was wir haben. Aber die raubzüge... diese nennen wir Vike."

Es folgte eine Erzählung von einigen Reisen, die die Ghule mitgemacht hatten, bis dann plötzlich die Türe auf ging und der Herr des Hauses eintrat. Es wurde still, aber statt sich vor ihm zui verbeugen, hoben die Diener nur ihre Faust zur Brust.
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La Vedova
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Re: [1008] Auf gen neue Welten [Brimir]

Beitrag von La Vedova »

Die Frauen lauschten den Erzählungen begeistert, stellten immer wieder Zwischenfragen. Offenbar genossen sie es, Berichte von der Welt außerhalb der Klostermauern zu erfahren. Eine, die sich im Laufe des Gespröchs als Adriana vorstellte, war besonders interessiert.

Die Nonnen machten artig einen Knicks als Brimir den Raum betrat. Nur die dritte von ihnen hob ebenfalls die Faust zum Gruße und lächelte dabei süffisant.
"Buona Notte, Brimir", grüßte Adrianna. "Godnat", grüßte die andere in gebrochenem Dänisch, das sie einmal von der Mutter Oberin gelernt hatte.
Agnes trat auf Brimir zu und verbeugte sich. "Wie schön, dass wir uns doch noch sehen. Mein Name ist Agnes die Jüngere, dies sind Adriana und Manuela. Wir sind Schwestern des Klosters, das euch wohl bekannt ist und haben schon Kara von einigen unserer Anliegen berichtet. Aber ich trage sie gerne erneut vor."

Adriana lächelte freundlich "Kara war schon so nett und hat uns einiges über eure Reisen berichtet. Das klingt alles furchtbar spannend! Wie viel ihr schon gesehen und erlebt haben müsst..."

Agnes unterbrach sie etwas ungeduldig "Der Jarl wird sicherlich nicht allzuviel Zeit haben. Wir sind dankbar für jeden Augenblick, den er für uns erübrigen kann."

Adriana nickte und senkte den Blick. Manuela hielt sich weiter im Hintergrund, betrachtete Brimir mit Vorsicht und hielt ihre Hände in den Tiefen ihres Ordensgewandes verborgen.


Agnes lächelte Brimir entschuldigend zu "Unsere Mutter Oberin hat uns geschickt mit einigen Vorschlägen bezüglich des Klosters und gemeinsamer zukünftiger Unternehmungen. Seid Ihr in der Stimmung, mit uns zu sprechen?"
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Re: [1008] Auf gen neue Welten [Brimir]

Beitrag von Brimir »

Die Züge des Nordmannes versteiften sich in dem Moment, als Agnes sich verbeugte. Die Wolfsaugen formten sich zu Schlitzen, als dann direkt das Gerede los ging. Und als dann endlich die Worte der Menschen endeten lösten sich die geballten Hände des Nordmannes und offenbarten die Krallen, die ihm in den Sekunden gewachsen waren. Ebenso offenbarte er die Fänge.

"Sie schickt euch... ohne euch zu erklären, wie man sich benimmt? Oder meint sie, weil ich ihr erlaube so offen mit mir umzugehen, dass das auch für ihre Diener gilt? Ich habe schon Kainiten eine Lektion erteilt, weil sie sich nicht angemessen benehmen konnte. Warum sollte ich meine Zeit damit vergeuden einem Menschen diese Lektionen zu erteilen... ... statt auszusortieren und darauf zu hoffen, dass Seinfreda das nächste Mal würdigere Boten schickt?"
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Re: [1008] Auf gen neue Welten [Brimir]

Beitrag von La Vedova »

Alle drei Nonnen wichen erschrocken zurück, als Brimir seine Krallen ausfuhr. Offenbar waren sie davor nicht gewarnt worden und hatten damit auch nicht gerechnet. Adriana bekreuzigte sich voller Furcht, Agnes stellte sich ein wenig schützend vor ihre Schwestern. Manuela schlug sich die Hände vor den Mund, um nicht aufzuschreien.
"Bitte...", stammelte Agnes "Tut uns nichts..."
Ihr Blick war noch immer voller Schrecken auf die Krallen gerichtet, ihr stand der Schweiß auf der Stirn. "Wenn wir Euch beleidigt haben, verehrter Jarl, dann tut uns das schrecklich leid..."
Sie wagte nicht, ihm ins Gesicht zu blicken, weder in die Augen, noch auf diese Fänge, noch auf sonstetwas. "Bitte...wir gehen ja schon, aber tut uns nichts..."

Adriana hatte inzwischen leise begonnen, ein Gebet zu flüstern, die Augen geschlossen und war weiter rückwärts zurück gewichen, bis sie an etwas stieß.
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Brimir
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Re: [1008] Auf gen neue Welten [Brimir]

Beitrag von Brimir »

Kara sagte etwas auf Nordisch zu Brimir, der kalt und doch voller Zorn auf die Nonnen zu ging. Das Knurren aus seiner Kehle war dieses Mal nicht von Worten begleitet. Die Muskeln des Wikinger zeichneten sich angespannt unter der Kleidung ab, als würde er jeden Moment nach vorne springen.

Die Nordfrau stand neben ihrem Herren und hatte die Hand erhoben, um sie ihrem Jarl auf die Schulter zu legen. Doch sie wusste was passieren würde, wenn sie ihn jetzt berührte, weshalb die Hand wieder sank.

"Sie wusste es nicht, Jarl. Sie wussten es alle nicht." Schnaufend blieb Brimir stehen. Er deutete mit der Kralle auf der Hand gen Agnes.

"Du... und deine beiden Schwestern... ... ihr habt eine Woche Zeit euch von Seinfreda unsere Etikette beibringen zu lassen... wie man unsere Art anspricht... und dann kommt ihr wieder... alle drei... mit dem, was Seinfreda mir sagen lassen will... ... jeder Fehler... ... kostet dann ein Leben."
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