[1008] Verspielte Ernte [Amalia, Arash]

[Arash]

Ein junger Mann in einfache Kleidung gewand schlenderte am Hafenbecken entlang. Er genoss die Ruhe, die hier nach Einbruch der Dunkelheit einkehrte. Natürlich gab es hier und da noch eine Hafenkneipe die nicht geschlossen war und in der die Matrosen ihre Prise verprassten, aber direkt am Hafenbecken war es ruhig. Am Himmel standen die Sterne und der Mond warf sein fahles auf das schwarze Wasser des Hafenbeckens. Leise schwappten die Wellen gegen die Kaimauer und untermalten die Szenerie mit leisem Rauschen. Etwas entfernt saß eine junge Frau mit blonden Haaren auf einem der Hafenpoller, an denen sonst die Schiffe angebunden waren und beobachtete die Szenerie.

Plötzlich durchbrach ein leises Platschen die Stille. Der Blick des jungen Mannes wandte sich der Wasseroberfläche zu. Ein Beobachter mochte sehen, wie er inne hielt und einen Arm sacht in die Richtung des Gewässers ausstreckte. Kurz darauf huschte ein kleiner länglicher Schatten über den Rand des Hafenbeckens und kletterte flink am Hosenbein empor, überwand den Brustkorb und lies sich schließlich auf den Schultern des jungen Mannes nieder. Beinahe zärtlich streichelte er das Tier. Dieses machte sich daran genüsslich den Fisch zu verschlingen den es im Maul trug. Gedankenverloren sah er ihm dabei zu. Scheinbar sich seiner Umgebung nicht bewusst.

[Amalia]

Amalia liebte den Hafen, das beruhigende Rauschen des Meeres und das friedliche auf und ab der Wellen, hatte schon immer eine besondere Wirkung auf die Salubri. Hier konnte sie nachdenken, die Probleme der nächtlichen Welt hinter sich lassen. Amalia trug eine weite Robe, welche nicht ganz, das Klirren des Kettenhemdes überspielen konnte. Sie wusste nicht einmal, warum sie ihr Kettenhemd trug, sie mochte es einfach, die Schwere und das angenehme, sichere Gefühl.

Es dauerte nicht lange, als ihr auffiel, dass sie nicht alleine am Hafen. Da waren noch andere Leute, welche hinabblickten auf das Schwarz der See. Oder zumindest auf den Schatten, welche wohl gerade auf der Jagd war. Ungewöhnlich … diesen Mann hatte sie noch nicht zuvor hier gesehen und so beschloss die Bestie zu ihm zu gehen.

“Gott zum Gruße Fremder … und gute Jagd eurem kleinen Gefährten“

Verdammt, das Tier könnte Amalia verraten, doch löste sie seither schon in Menschen starkes Unbehagen aus … da ist es nur natürlich, dass auch Tiere Angst bekommen.

[Arash]

Der Mann erschrak nicht, obwohl er wie in Gedanken versunken dastand. Betrachtete nur weiter den Fischotter, welcher sein Mal beendet hatte und sich nun statt wieder zu verschwinden auf den Schultern des jungen Mannes niederließ. Seine schwarzen dunklen Knopfaugen beäugten die Frau, die hinzugetreten war interessiert. Es schien keinerlei Angst zu verspüren. „Seit gegrüßt,“ begann nun auch der Mann zu sprechen. „Ich hoffe eure Jagd war ebenso erfolgreich, wie die meines kleinen Freundes?“ mit diesen Worten drehte er sich um und betrachtete Amalia eingehend. In seinem Blick war kein ekel oder etwas ähnliches zu erkennen. Interesse vielleicht. War aber auffiel waren die grünen Augen die schließlich ihren Weg in Ihr Gesicht fanden und ihren Blick einfingen.

In einiger Entfernung erhob sich die Blonde Frau von dem Poller und schaute zu der Szenerie hinüber.



-----------------------
Wahrnehmung + Aufmerksamkeit auf Gehör
@Arash (Daniel): 7d10 = (6+10+8+7+3+1+8) = 4 Erfolge

[Amalia]

Amalias Blick war kalt … berechnend und lauernd. Das Lächeln auf den entstellten Zügen trug nicht dazu bei, dass sie sonderlich … freundlicher wirkte.

“Oh glaubt mir … meine Jagd war durchaus erfolgreich“

Amalia starrte den anderen förmlich an, durchbohrte ihn mit ihrem eiskalten Blick

“Nun … ich habe euch hier bisher noch nicht gesehen werter …“

Langsam legte sie eine Hand an den Knauf des langen Messers … wer war wohl dieser mysteriöse Fremde?

[Arash]

„Ihr scheint eure Jagd noch nicht beendet zu haben.“ erwiderte der junge Mann und hielt dem Blick scheinbar Mühelos stand. Gleichzeitig machte er einen leichten Schritt zu Seite, vielleicht um nicht das Hafenbecken im Rücken zu haben. „Was sucht ihr? Was grämt euch?“ Die Stimme war weiterhin ruhig, er war offenbar nicht bereit auf die Provokation einzugehen. „Es gibt auch keinen Grund für Gewalt.“ hängte er noch an.

[Amalia]

Amalia war dem Mann nahe, er konnte förmlich ihren eiskalten Atem in seinem Nacken spüren, den kalten Atem des Todes. Der Neue war ihr suspekt … und zwar sehr.

“Grämen tu ich mich? Dann müsst ihr mehr über mich wissen als ich selbst … wieso gräme ich mich denn?“

Interesse, dann schmunzelte die Bestie.

“Wie ist euer Name Fremder … und woher stammt ihr?“

[Arash]

Arash legte den Kopf schief und schaute in das interessierte Gesicht und machte einen weiteren Schritt zur Seite, damit nun Amalia zwischen ihm und dem Hafenbecken stand.

„Wüsste ich was euch grämt hätte ich euch nicht gefragt.“ antwortete der junge Mann. „Mein Name ist Arash aus Budapest. Und euer werter Name, Kriegerin?“ fragte er nun Seinerseits.

[Amalia]

Die Bestie lächelte, als sie gekonnt den Fremden umkreiste und ihn dauerhaft beobachtete. Einem Wolf gleich, welcher sich gerade auf seine Beute fokussiert hatte. Nun stand Amalia wieder vor ihm und diesmal würde sie ihn nicht vorbeilassen, das würde er sehen, sowohl an ihrem Gesicht, als auch an ihrer Körperhaltung.

“Eine Kriegerin soll ich sein? Nein, ich bin nur eine Frau, welche in ihrem Leben furchtbares erlebt hatte. Ich bin Amalia … aus Kruja … sagt, was führt euch nach Genua? Und welche Jagd soll nicht beendet sein?“

[Arash]

Arash beobachtete die Bewegungen seiner Gesprächspartnerin sehr genau, lies sie dabei nicht aus den Augen, aber auch der Otter auf seiner Schulter behielt seine Position bei. „Auch, wenn eine Frau viel schlimmes erlebt haben mag, tragen die Wenigsten ein Kettenhemd können sich trotz dessen so leise und gekonnt bewegen.“ Ein Mundwinkel hob sich leicht.

„Eure ganze Körperhaltung sagt aus das ihr Kampferfahrung habt und dieses Kettenhemd nicht nur zum Schutz da ist. Es ist wie eine zweite Haut für euch.“ Seine Hände verschränkten sich leicht. „Ich bin hier um zu lehren, zu lernen und zu fischen.“ sein hochgezogener Mundwinkel wurde zu einem leisen Grinsen. „Und was bringt euch zu so später Stunde noch in de Hafen, wo ihr harmlosen Fischern auflauert?“ Eine Augenbraue hob sich fragend und er fixierte Amalia vor sich.

[Amalia]

Amalia lächelte ehe sie die Hand vom Heft des Messers nahm.

“Ich mag euch … ihr beweist Schläue und ein … mehr als gutes Gehör“

Sie überlegte kurz

“Fischer wollt ihr werden … ich hätte eher gedacht, dass ihr ein Jäger währet … nun ja, so kann man sich irren.“

Sie musterte ihn mit einem Lächeln

“Was ich am Hafen mache … nun ich gucke, ob es ein neues Gesicht in der Stadt gibt … und ich mag den Hafen … ich finde das Wasser immer durchaus beruhigend … sagt was lehrt ihr denn?“