[1008] Verborgene Schriftzeichen [Seresa, Vergonzo]

[Mai '18]
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Seresa
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[1008] Verborgene Schriftzeichen [Seresa, Vergonzo]

Beitrag von Seresa »

Der Wachturm am Monte Bisagno zeichnete sich in einiger Entfernung dunkel im Hintergrund ab, während ein kleines Feuer die Umgebung erhellte. Ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit, welches leise knisternd die Stille der Nacht durchbrach. Eine einzelne Person saß abseits auf einem gefällten Stamm, welcher unter Decken verborgen war. Ein einsamer Wanderer mochte man meinen. Ein Pilger dem hölzernen Stab und der langen, dunklen Robe nach. Doch etwas störte das friedliche Bild. Womöglich war es die Tatsache, dass es viel zu tief in der Nacht war und der Wanderer nicht lag, sondern saß. Womöglich war es die Tatsache, dass er kein Holz nachlegte, obwohl das Feuer abbrannte. Womöglich war es die Tatsache, dass er sich ständig umblickte.

Seresas Hände umfassten sicher und fest den Stab, während ihre Augen aufmerksam die Umgebung beobachteten. Sie hätte die Person, welche sie erwartete an einem anderen Ort treffen können. Womöglich sogar im Elysium. Vermutlich wäre es der angemessenere Ort gewesen. Doch auch ein Ort, an dem man nie ganz genau wusste, wer zuhörte. Sicherlich hätte sie ihn auch bei Sousanna im Alla Murra treffen können, schließlich hatte sie ihm die Brujah empfohlen.

Seresa blickte nachdenklich in die Ferne. Sie würde längerfristig einige Dinge verändern müssen. Einen eigenen Ort schaffen, in welchem sie entsprechend Gäste empfangen konnte, denn der Wachturm unterstand ihrem Bruder im Blute. Sie selbst war nur zu Gast dort und auch wenn es ihn sicherlich nicht gestört hätte, wenn sie ihrerseits einen Gast dort empfangen hätte, so war es nichts, was Seresa tun wollte, solange es nicht sein musste. Zumal sie nicht wusste, wie gut seine Männer geschult waren, noch ob es einem der Verborgenen recht gewesen wäre, an das Tor des Wachturms zu klopfen. Es hätte durchaus für problematische Unhöflichkeiten sorgen können. Doch war es besser, dass sie ihn hier abseits des Lebens wie einen Aussätzigen empfing?! Seresa schüttelte leicht den Kopf. Es war schlimmer, doch für gewöhnlich entschieden die Verborgenen den Ort.

Dies wäre ihre Chance gewesen sich zu beweisen und vieles richtig zu machen. Verschenkt. Sie würde einige Dinge verändern müssen. Es war ein Stoß von Sousanna gewesen. Womöglich unbeabsichtigt. Dennoch in die richtige Richtung, den es störte die Brujah den Nosferatu nicht das bieten zu können, was ihr vorschwebte. Ein verträumtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie hatte bereits einige Ideen und womöglich würde sich etwas aus diesem Gespräch ergeben. Zumindest, wenn es nicht gänzlich schlecht verlief, trotz der nicht gänzlich durchdachten Wahl des Ortes.

Seresas Blick schweifte weiter ruhig über die Umgebung. Hoffend der Nosferatu würde den beschrieben Weg finden.
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Vergonzo Faro
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Re: [1008] Verborgene Schriftzeichen [Seresa, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Es dauerte nicht allzu lang und eine kleine geduckte Gestalt schälte sich aus dem Dunkel der Nacht, direkt auf Seresa zu. Als sie etwas deutlicher wurde waren die vermutlich bereits bekannten Merkmale auszumachen.
Eine kleine Gestalt, die große Kapuze weit ins Gesicht gezogen, der Buckel und die Gestalt hinkte.

Als der Bucklige noch näher kam hörte man eine geschmatzte Melodie von ihr ausgehen, scheinbar war der Baumeister bester Laune.
In Hörreichweite kam dann seine kehlig trockene Stimme dazu, die etwas von ´Stein auf Stein´ und ´grade muss es sein´ sang.

Dann blickte er hoch und schaute zu Seresa hinüber:"Oh ganz allein im Dunkeln sitzt ihr da, und das Licht des sterbenden Feuer schmeichelt eurer Gestalt mit wohligen Schatten verehrteste. Darf der alte Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas vom Clan der Verborgenen seinen müden Leib zu euch auf den Stamm schleppen?"
fragte er, sich vorstellend, mit einem recht charmanten Tonfall.
Er war froh das dieser Ort gewählt worden war für das Treffen.
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Seresa
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Re: [1008] Verborgene Schriftzeichen [Seresa, Vergonzo]

Beitrag von Seresa »

Der falsche Wanderer hatte seinen Stab auf den Boden gelegt und sich erhoben, als der tatsächliche Wanderer nähergetreten war. Auf seine charmanten Worte, hatte Seresa gelächelt und nachdem dieser sich ihr vorgestellt hatte, hatte Seresa respektvoll genickt.

„Seit mir willkommen, Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas vom Clan der Verborgenen. Es ist mir eine Freude und Ehre Eure Bekanntschaft zu machen. Mein Name ist Seresa, Neugeborene vom Clan der Gelehrten, Kind von Fabrizio Piccolomini, Anchilla vom Clan der Gelehrten.“

Dann deutete sie auf den Stamm hinter sich und aus der Nähe zeigte sich nun, was vom Stamm und dem Gegenlicht des Feuers verborgen war. Die Decke führte hinter dem Stamm weiter in Richtung Feuer. Dennoch weit genug entfernt, dass ein möglicher Funkenflug keinen Schaden anrichten könnte. Dafür sorgte die leichte Restfeuchte des Tuchs selbst, wie auch die Tatsache, dass das Feuer bereits tief abgebrannt war. Darunter schien sich eingeschlagenes Stroh zu befinden. Auf dem Leinentuch selbst lagen einige schlichte Leinenkissen. Gemacht aus Leinenlaken, welche scheinbar geschickt um das Stroh herumgeschlagen waren. Seresas Hand deutete auf das schlichte, aber dennoch bequem wirkende Lager unter freiem Himmel.

„Bitte. Setzt Euch oder liegt. Wie es Euch beliebt.“

Seresa schwieg für einen kurzen Moment, während sie bei Seite trat, um ihrem Gast die Wahl zu lassen.

„Es freut mich, dass Ihr hergefunden habt.“
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Vergonzo Faro
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Re: [1008] Verborgene Schriftzeichen [Seresa, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo verneigte sich erneut kurz und lächelte freundlich. Schlug dann die Kapuze zurück und entblößte so die abgrundhäßliche Schönheit seines deformierten Kopfes, unförmig, schief und von einigen Beulen übersäht.
Als er dann das gemütliche Lager sah, schmunzelte er kichernd.
"Aber Fräulein, ich konnte ja fast meinen ihr würdet mich vernaschen wollen." er zwinkerte und begab sich kirchend in die weichen Kissen und man sah sichtlich das er diese Art des Luxus sehr genoss.
"Kommt zu mir, dann kann ich euch berichten was ICH von euch möchte." er grinste zweideutig und klopfte mit der wulstigen Hand auf den Platz neben sich.

Mal sehen wo Seresas Grenzen lagen, wie weit würde sie diesen Spaß, dieses Spiel mitspielen. Er war gespannt auf diese Dame, denn es war unschwer zu erkennen, das sie die Wahl des Ortes, die Beschaffenheit und die erzeugte Atmosphäre bisher genau nach seinen Wünschen und Vorlieben getroffen hatte.
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Seresa
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Re: [1008] Verborgene Schriftzeichen [Seresa, Vergonzo]

Beitrag von Seresa »

Als Vergonzo seine Kapuze zurückgeschlagen hatte, senkte sich Seresas Blick verlegen für einen kurzen Moment. Dies war eine der Schwierigkeiten im Umgang mit den Verborgenen. Ihr Äußeres war jenes eines Monsters und nur schwerlich konnte man das eigene Unbehagen vor ihrem Fluch verbergen, waren sie wie eine spiegelnde Oberfläche, welche einem vorgehalten wurde. Die einem selbst unbarmherzig wissen ließen, dass sie alle Monster in ihrem Inneren waren. Manche ganz und gar abscheulicher, als jedes Antlitz eines Nosferatu es jemals hätte sein können.

Der Blick der Brujah wanderte wieder zu Vergonzo. Ganz offensichtlich fehlte ihr die Erfahrung im perfekten Umgang mit solchen Situationen. Sie wollte nicht starren, denn ein Starren wäre unhöflich gewesen. Auf der anderen Seite wollte sie nicht wegsehen, denn wegsehen wäre ebenfalls unhöflich gewesen. So war ihr Blick ein ständiger Wechsel zwischen verlegenem Senken und in die Augen blicken.

Und so kam es, dass die Entspanntheit des Nosferatu - der scheinbar nicht gänzlich angewidert war von dem wenigen was sie ihm bieten konnte - unweigerlich dazu führte, dass Seresa ihn anlächelte, kurz die Augen schloss bei seinen Worten und den Kopf schüttelte. Sie wirkte gänzlich und positiv amüsiert über die Absurdität der Situation, der Deutung des Lagers und die Doppeldeutigkeit in seinen Worten. Ganz daneben lag der Nosferatu nicht, bedachte man, von wem sie es gelernt hatte und zu welchem Zweck. Dann öffnete sie die Augen und mit einem anhaltenden Lächeln, näherte sie sich ihm. Ihre Bewegungen wirkten wie die einer stolzen Raubkatze.

„Nun, Vergonzo Faro.“

Sie begab sich mit einer geschmeidigen Bewegung auf die Knie.

„Was Ihr möchtet interessiert mich durchaus.“

Dann ließ sie sich - für ihre Verhältnisse recht entspannt - neben Vergonzo auf das Laken sinken.

„Bin ich mir schließlich wohl bewusst, wer Euch schickt und ich bin gespannt herauszufinden, was Ihr zu bieten habt, außer bezaubernde Worte voller süßem, klebrigen Honig.“

Sie lächelte und ihr Blick wanderte inzwischen neugierig über den Nosferatu.

„Es heißt nicht umsonst, die verborgenen wären die am schwersten zu erreichenden, aber wahrlich anregensten Früchte. Auch wenn ich nicht wagen würde allzu offensiv selbst von ihnen zu naschen. Für gewöhnlich werden sie eifersüchtig gehütet und die Folgen eines gar zu ungezügelten Verlangens sind kaum absehbar.“
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Vergonzo Faro
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Re: [1008] Verborgene Schriftzeichen [Seresa, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Genüsslich charmant lächelnd funkelten seine hellblauen klaren Augen Seresa an und er schien zu genießen was er sah, beobachtete er ihre Bewegungen und ihre Gestik doch aufmerksam, nicht wie eine Raubkatze die ihre Beute sah, sondern eher wie die Kirchenmaus, die sich auf das Stück Käse vor ihm freute.

"Ihr dürft gerne auf die Etikette scheißen, verehrteste, es macht mir nicht aus wenn eure begierigen Augen meine abgrundschöne Hässlichkeit bewundern, und es ist mir auch egal ob ihr mich siezt oder duzt, oder welche Namen ihr mir auch geben wollt, denn allein wichtig ist was davor und hinter diesen Nebensächlichkeiten gesagt wird, und vor allem wie." sprach er mit sanften Flüsterton, als er ihren inneren kleinen Kampf zu erahnen schien,...etwas das er schon öfter beobachten konnte.
Dann lächelte er freundlich und kicherte kurz. Es würde nun an ihr liegen die Etikette aufrecht zu erhalten, oder sich dieser widerlichen Last zu entledigen.

"Nun ich möchte viel und brauche nichts, strebe nach mehr und bin mit wenig zufrieden. Aber da es sich hierbei um eine kleine verborgene Unternehmung meinerseits handelt, etwas das nicht sofort jeden etwas angeht, lege ich ein gewisses Grundvertrauen in euch, auf Grund meine geliebten Sousanna, die wohl erhabenste Blume Genuas und noch viel mehr." kurz machte er eine Pause um seinen Worten Gewicht und auch Wahrhaftigkeit zu verleihen.

"Ich bin kein guter Schreiber, wo ihr ins Spiel kommt. Ich möchte einen Aushang ins Elysium hängen, und brauche jemanden der sicher in Wort, Formulierung und Schrift ist."
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Re: [1008] Verborgene Schriftzeichen [Seresa, Vergonzo]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte dem Nosferatu aufmerksam zugehört und ihr wandernder Blick wurde ruhiger, je länger er sprach. Er schien ihr Interesse geweckt zu haben und als er geendet hatte, nickte sie schließlich. Sie wusste, welche Arbeiten sie für Sousanna durchführte. Legale und eben jene, welche man mit unter als durchaus grenzwertig oder gar hochgradig illegal bezeichnen konnte. Für eine einfache Arbeit benötigte man keinen speziellen Schreiber und so hatte sie durchaus eine leise Vermutung in welchem Bereich sie sich befanden, wenn der Baumeister Genuas von verborgenen Unternehmungen sprach, welche einem gewissen Grundvertrauen bedurften.

„Nun der verehrte Maximinianus wäre wohl der wahrlich bessere Ansprechpartner, so es um eine vortreffliche Wortwahl und die reine Qualität des Schreibens ginge. Nichts womit sich meine Kunst messen könnte, besitze ich weder seine Mittel noch seine Erfahrung.“

Die Brujah hatte in diesem Punkt Respekt vor und Bewunderung für den Ventrue. Eine Tatsache, welche sich in ihrer Stimme nicht gänzlich verheimlichen ließ.

„Sofern Ihr auf meine Dienste zurückgreifen möchtet, wäre es mir eine Ehre für Euch tätig sein zu dürfen.“

Seresa schwieg für einen kurzen Moment, während sie Vergonzo in die Augen blickte.

„Dennoch möchte ich Euch gegenüber redlich sein, da Ihr von einem gewissen Grundvertrauen in mich sprecht. Ich sehe mich sowohl als Werkzeug, wie auch als Berater. Meine Arbeit erfordert Diskretion von mir, doch besitze ich inzwischen Loyalitäten in Genua, welche mich binden. Nicht viele, doch sie sind vorhanden. Solange sich Eure Unternehmungen nicht in irgendeiner Form gegen jemanden oder etwas richten, dem ich meine Loyalität schulde, könnt Ihr Euch meiner Verschwiegenheit sicher sein. Anderenfalls würde ich Euch über bestehende Interessenskonflikte informieren und gemeinsam mit Euch versuchen eine andere Lösung zu erarbeiten.“

Ihre Hände beschrieben eine öffnete Geste.

„Dies ist worauf Ihr Euch einlassen würdet und was ich Euch anbieten kann. Es ist die Grundlage, welche Euch bekannt sein sollte, so Ihr gedenkt meine Dienste in Anspruch zu nehmen.“

Dann wanderten ihre Augen kurz erneut ab. Musterten das Gesicht des Nosferatu. Nicht angeekelt, sondern fasziniert, ob dessen Andersartigkeit. Neugierig. Schließlich wanderte ihr Blick wieder zu den hellblauen Augen. Schweigend die Antwort von Vergonzo abwartend. Scheinbar wollte sie die Etikette weitestgehend beibehalten, wie auch das unvertraute siezen. Das du spielte eine Vertrautheit vor, die meist nicht vorhanden war. Sie bevorzugte es offensichtlich respektvoll und distanziert zu bleiben, solange sie jemanden nicht kannte.
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Vergonzo Faro
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Re: [1008] Verborgene Schriftzeichen [Seresa, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Ein väterliches Lächeln trat auf sein Gesicht als er ihre Ausführungen vernommen hatte.
"Ihr könnt ganz beruhigt sein, ich werde nichts dergleichen von euch verlangen oder euch anderweitig in eine ungünstige Position bringen." er legte seine Hände gefaltet auf den Bauch und richtete den Blick in den Sternenhimmel.
"Ich danke euch sehr für diese ehrlichen Worte." sprach er dann leise und sanft betont.

"Ich bräuchte lediglich bald ein Schriftstück das die hiesigen Kainiten über mein kleines uneigennütziges Projekt informiert." er ließ den Inhalt des Schriftstückes absichtlich offen, ebenso Informationen zu besagtem Projekt.
Er grinste zufrieden, denn es schien ihm Freude zu machen drum herum zu reden.
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Seresa
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Re: [1008] Verborgene Schriftzeichen [Seresa, Vergonzo]

Beitrag von Seresa »

„Eine kleine verborgene Unternehmung Eurerseits, die nicht sofort jeden etwas angeht, jedoch ein gewisses Grundvertrauen in Euren Schreiber erfordert, der ein Schriftstück aufsetzen soll, welches die hiesigen Kainiten über Euer kleines uneigennütziges Projekt informiert.“

Seresa fasste mit ruhigen Worten zusammen, was der Nosferatu ihr bisher über sein Anliegen erzählt hatte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen daraufhin.

„Ihr wisst durchaus mit Eurer Planung zu faszinieren und mein Interesse zu wecken. Das Eurige und doch nicht das Eurige. Vor allen Augen offen sichtbar und dennoch verborgen. Geheim und dennoch bekannt.“

Die Brujah wusste nicht, was der Nosferatu tatsächlich plante, aber da er scheinbar gewillt war, ihr zu vertrauen und da er ihr zusicherte, dass es sie nicht in eine ungünstige Position bringen würde, war sie prinzipiell nicht abgeneigt. Die Gelehrte nickte schließlich leicht.

„Eine wahrlich interessante Mischung, die Euch da vorschwebt.“

Seresa schien es indes nicht zu stören, dass der Nosferatu nicht sofort über sein Projekt erzählte. Wenn sie die Jahre eines gelernt hatten, dann Geduld. Sie wusste, dass sie mit ihrer Tätigkeit in einen Bereich mitunter eindrang, in welchem ein falsch oder zu früh geäußertes Wort über Erfolg oder Misserfolg einer Planung entscheiden konnte und so ruhte ihr Blick entspannt auf ihrem Gegenüber. Sie ließ ihn entscheiden, wie schnell und ob sie einen gemeinsamen Weg beschreiten würden. Von ihrer Seite schien derzeit nichts dagegen zu sprechen.
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Vergonzo Faro
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Re: [1008] Verborgene Schriftzeichen [Seresa, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Genüsslich lauschte er der präzisen Zusammenfassung der Schreibkundigen Seresa und erfreute sich daran, wie einfach kompliziert diese Sache war.
Er kicherte rasselnd und trocken und drehte seinen Kopf langsam zu ihr um, freudig strahelend.

"Ach meine Liebe, vortrefflich und präzise Zusammengefasst und obwohl es eine Enttäuschung sein wird, wenn ich euch gleich verrate, worum es geht, so genieße ich jetzt grade jeden Augenaufschlag lang diesen Moment der unkomplizierten Verwirrung, Warum einfach wenn es auch anders geht, nicht wahr."

Dann richtete er sich auf und schaute an ihr hinab und wieder zurück in ihr Gesicht.
"Einerseits habt ihr mich damit soeben ein weiteres beeindruckt, andererseits wisst ihr das man viele Worte benutzen kann, ohne wirklich etwas zusagen, und das sich Gegensätzliche Worte, nicht immer gegenseitig auslöschen."

Kurz machte er eine Pause, ehe er flüsterte:"Nicht erschrecken, aber das hier flüstere ich euch ins Ohr."
Dann würde er langsam näher kommen, so dass Seresa ihn jederzeit stoppen könnte, würde sie dies nicht wollen.
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