[1009] Brüderchen und Schwesterlein treffen sich am Janusstein [Vergonzo, Angelique]

[Angelique]

Es war inzwischen ein Ritual für Angelique und Vergönzo geworden, sich ab und an am Janusstein zu treffen.

Und so baumelten Angelique nackte Füßchen vom uralten heidnischen Stein, während sie auf ihren Lieblinsnesiferitu wartete.
Sie trug ihr gelb akzentuiertes Kleidchen, das sie auf Jagd zu tragen pflegte. Rosig wirkten die blassen Wangen und kündeten von ihrem Erfolg.

[Vergonzo Faro]

Das liebliche Mädchen musste nicht lange warten, da schälte sich auch schon die kleine bucklige Gestalt aus der Dunkelheit.
Erst hinkte er, dann schlug er 3 Räder und kicherte glucksend und kam kniend vor dem Janusstein und somit Angelique zum stehen.
Er bemerkte die rosigen Wangen aus der Nähe sofort und lächelte sie von unten an.
"Meine Liebe, es freut mich zu sehen das es dir wohlig gut zu gehen scheint." fast hatte es den anschein als würde er sie anhimmeln.

[Angelique]

"Schiavo, Brüderchen!", rief sie begeistert und hüpfte vom Stein und dem Buckligen zur Umarmung entgegen.
Etliche Knuddeleien und Küsse später meinte Angelique lachend: "Ein Mädchen hat es nachts leicht Beute zu machen."

Dabei schaute sie in einer verstörenden Mischung aus Verruchtheit und Unschuld unterklimpernden Wimpern hoch.
Was wäre sie doch für eine bezaubernde Sünderin! Aber in ihrer hypokritischen Auslegung ihres Gotteswegs war es fast besser so.

"Wie ist es denn dir ergangen? Laufen die Bauten?"

[Vergonzo Faro]

Er genoss sichtlich das mittlerweile rituelle Treffen mit seiner liebsten Angelique am Janusstein, so genoss er auch ihre Liebkosungen und erwiderte diese.
Es war sündig genug als Monster ein kleines Mädchen derart zu berühren und innigen, und doch würde er ihr nie ein Haar krümmen.
Denn sie zu verlieren, wäre ein Verlust den er nur schwer verkraften würde.
"Liebstes Schwesterchen, gerne hätte ich dir bei diesem Spiel zugesehen,..." kurz seufzte er rasselnd und lächelte sie beinahe unsittlich an.

"Oh ja, die Bauten laufen, ebenso meine eigenen Projekte...alles in allem wie immer sooooo endlos viel zu tun wie die Sterne am Himmel funkeln,....und die Sterne hier in Genua." er deutete dabei auf Angelique, ein Stern der seinen gleichen suchte.
"Ich habe neben meinen eigenen Projekten nun begonnen, den Fokus etwas mehr auf Materielles zu legen. Auch wenn mir mein Loch in dem ich Hause gefällt,... so brauche ich doch endlich mal einen richtigen Ort zum Arbeiten. Ich hoffe dir ist es ebenfalls gut gegangen. In letzter Zeit habe ich nicht viel mitbekommen was in Genua so alles passiert ist."

[Angelique]

Sichtlich war Angelique von dem poetischen Kompliment geschmeichelt. Trotz aller Erfahrung und ihrer mörderischen Blutsaugernatur war sie auch nur ein Mädchen und liebte solche Dinge.

"Komm doch das nächste Mal mit, wenn ich jage. Gleich dem greisen Kaiser Tiberius im Bade magst du dich daran ergötzen, wie ich mich nähre. Dich unsichtbar dabei zu wissen, würde auch mir das Mahl versüssen. Wenn ich einen unrettbaren Todsünder bis zum letzten Tropfen strafe, könntest du dich ebenfalls laben. Mich würde interessieren, wie eine zweite Zunge den köstlichen Geschmack beurteilt."

Sie sprach von geplantem Mord so beiläufig, als plane sie nur ein Gastmahl. Ihr selbstgerechter Pfad machte sie wohl trotz ihrer religiösen Skrupel zu einem glücklich speisendem Monster. Wahrscheinlich glaubte sie sogar, etwas Gutes zu tun, indem sie Schurken ausselektierte, die Sterblichen Leid zufügten.

Sie musste lachen, als die Sprache auf das Tagesaktuelle kam. "Ich war selbst auf Reise nach Sizilien und danach für ein Jahr und einen Tag tot. Ich muß wohl etwas Falsches gelesen haben. Deshalb weiß auch ich wenig über das momentane Gechäft in Genua."

Mit kindlicher Begeisterung fuhr sie fort: "Ich habe aber Wunder der Baukunst gesehen, mit denen ich mit dir sprechen muß! So viele Bauten der Römer und Griechen! Und die Sarazenen dort bauen nach den alten Geheimnissen! Du hättest e sehen müssen! Roger hat viele Knaben freigekauft, die im Bauen verwendet wurden. Manche mögen genug gelernt haben, dass du sie anstellen könntest, selber Wunder zu erbauen. Der Goldene Schnitt! Sie kennen dort noch den Goldenen Schnitt!"

Summend und glücklich wiegte sie sich wie zu Sphärenklängen.

[Vergonzo Faro]

Einem Mädchen wie diesem dabei zu sehen wie sie Männer mordet, sich an dem Blut und der blutrünstigkeit eines Kindes zu laben, so unschuldig böse, jedem Sünder die Chance auf Besserung nehmend, das würde ihm gefallen und so nickte der Bucklige eifrig und wisch sich den bereits beim Gedanken daran laufenden Seifer vom Mundwinkel.
"Oh ja, das wäre mir eine freudige Ehre meine Liebe, das sollten wir als bald angehen." er hüpfte kurz ein paar mal auf und ab.

Als sie dann auf seine Berufung zu sprechen kam, klappte der Mundwinkel runter, denn genau daran arbeitete er grade.
"Ich spürte bereits das etwas neues kommt, etwas neues raus will aus meinem Kopf. Ich versuchte bereits zu finden was es war, und noch bin ich dabei es zu suchen. Bitte erzähl mir davon, und wenn du Namen der Baumeister hast würde ich sie gerne kontaktieren..." er sprach das letzte Wort seltsam aus.

Dann traf sein Blick den Janusstein und verweilte dort kurz. Er hob den Kopf, sah Angelique an, und langsam, ganz langsam stiegen seine Mundwinkel hoch und glanz trat in seine Augen, die beiden unterschiedlichen Augenbrauen gingen hoch.

[Angelique]

Angelique folgte seinem Blick und verstand ihn ohne Worte. "Wollen wir nachsehen, ob Sirius wieder darunter liegt? Wer würde ihn ein zweites Mal dort suchen? Brimir sicher nicht. Vielleicht liegt aber auch jemand neues darunter? Lass uns nachsehen!"

Fröhlich ging sie zum großen Stein und legte ihre dünnen Ärmchen daran. Natürlich hatte sie vorher die Umgebung sorgfältig mit Auspex im Auge behalten. Sie war schließlich milde verrückt und nicht strunzdoof!

[Vergonzo Faro]

Er war sich sicher das Angelique ihm diesen Gedanken geschickte hatte, und er freute sich sehr darüber.
Vergonzo krempelte seine zu langen und großen Ärmel hoch und entblösste so doch sehr kräftige Unterarme, und mit der Macht des Blutes die ihm innewohnte half er seiner Schwester, den Stein zu bewegen.
Gespannt und freudig diese Wiederholung der Geschehnisse zu durchleben mit ihr, tat er was er konnte, um erneut den Stein beiseite zu bekommen.

[Angelique]

Beide Untote wuchteten den Felsen gemeinsam mit ihrer übernatürlichen Stärke zur Seite.
Darunter war... nichts!

Enttäuscht entfuhr Angelique ein "Oooch."

[Vergonzo Faro]

Auch der kleinste Nosferatu Genuas war etwas enttäuscht als sie nichts unter dem Stein fanden.
"Ach herrje,...nichts." kam es aus dem trockenen Rachen des Buckligen.

Er schaute fragend zu Angelique. Was nun? Es wäre zu schön gewesen etwas oder jemanden erneut hier drunter zu finden.