[1009] Eine Rose für Genua [Livia, Avelina]

[Juni '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1009] Eine Rose für Genua [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Die Verwirrung Livias irritierte Avelina ihrerseits. Auf die Aussage hin, dass ihr Angebot nicht für den Moment gedacht war, warf sie erneut einen Blick auf ihren geöffneten Arm und hob die Brauen. Dann wanderte ihr Mundwinkel wieder in die Höhe.
“Wie ich bereits sagte, sehr aufmerksam von euch. Sicherheit in unserer Welt der Nacht, wie äußerst verlockend. Allerding, wie ich euch sagen muss, auch äußerst unwahrscheinlich.”

Sie musste doch grinsen, bei den nächsten Worten.
“Inwiefern in Verlegenheit gebracht? Ich verwirre euch? Wie denn das? Ich habe noch nicht einmal bewußt damit begonnen.” Livia hatte ihre volle Aufmerksamkeit und die großen, strahlend grünen Augen suchten neugierig das Gesicht der Händlerin nach Anzeichen der Anwort ab. Und es lag fast ein Versprechen darin, dass ihre Phantasie so vieles mehr erdenken konnte sie zu verwirren oder in Verlegenheit zu bringen.

“Zumindest bin ich froh, dass ihr nicht verstimmt seid, dass ich das Angebot vorerst ablehnen muss. Aber ich bin wirklich der Überzeugung, dass dies einer zukünftigen Zusammenarbeit nur beiträglich sein kann. Natürlich wäre ich überaus glücklich die höchst verehrte Majestät bald zu treffen, aber ich fürchte das muss noch warten. Das wäre sobald ich die Fürsprecher habe und meine Aufgabe begonnen ist, nicht wahr?”

Ihr Blick ging darauf die dunkle Straße hinunter.
“Sagt, ist es noch weit bis zu der Herberge?”
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1009] Eine Rose für Genua [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

"Ich sehe dies keinesfalls als Ablehnung, lediglich als Bedenkzeit. Ob ihr dann bessere Optionen findet oder es später annehmen wollt, ist eure Entscheidung. Dies ist ein Vorteil am Handel mit einem überzeugten Händler, ich werde euch nicht grämen, solange mir kein Schaden entsteht." Sie lächelte milde, blickte zu Boden, Gram war ehrlich keiner in ihrer Aussage.

"Aber nein, nicht in Verlegenheit gebracht, sondern davor bewahrt. Es ist schlicht.." Erst jetzt sah sie wieder zu Avelina. "Ich bin über diese Entdeckung der heutigen Nacht schlicht sehr erfreut. Ich sehe Genua als eine so unendlich harte Stadt, einen groben Fels, der nur zu weich fließendem Marmor geformt werden kann, wenn...
Ach." Sie unterbrach sich in einer wegwischend und leicht bloßgestellten Bewegung. "Ich komme ab."

"Ob ihr die Herrin persönlich sehen könnt, sobald ihr dies erfüllt habt... das kann ich euch nicht versichern." Sie hob die Schultern entschuldigend. "Einzig das temporäre Gastrecht erwirbt man, bis zu dem Zeitpunkt, an dem es die höchst verehrte Prinzessin selbst bestätigt oder aberkennt..."

Zur Herberge gingen sie noch weiter, doch bald käme ein stattliches Haus in Sicht. Kein Palast, aber keine Absteige, soviel war sicher.
"Kommt erst einmal in der Domäne an, ehe ihr euch zu Entscheidungen hinreißen lasst.
Wegen der Zusammenarbeit jener, die auf ihrem ursprünglichen Weg wandeln, werden wir uns sicherlich noch besprechen." Sie lächelte.
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1009] Eine Rose für Genua [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie beobachtete Livia während sie sprach und schmunzelte dabei. Wie sie zu Boden blickte, wie sie lächelte, wie sie ihre Worte mit bedacht wählte, die kleine Gesten... Das alles kam ihr schrecklich bekannt vor.
“Es wäre mehr als bedauerlich, euch nicht sehr bald wieder zu sehen. Und ich hoffe euch dann andernortes empfangen zu können.” ihr Blick ging zu der Herberge und verweilte einen Moment darauf, “Weder in einer Notunterkunft, noch in einem Zeltlager. Doch das muss die Zeit zeigen.”

Die Augen richteten sich wieder auf die junge Händlerin und die nächsten Worte waren fast ein Flüstern.
“Wisst ihr, wir Rosen schätzen die Kunst und die Schönheit sehr. Ihr solltet nicht inne halten, wenn euch gerade derlei interessante, metaphorische Vergleiche in den Sinn kommen, sofern ihr meine Aufmerksamkeit wollt. Ich wäre sehr daran interessiert gewesen, was eurer Meinung nach geschehen muss, damit sich der grobe Fels der harten Stadt in weich fließenden Marmor wandelt. Und zudem möchte ich wissen, was es einer so reizenden Signora so schwer in dieser Stadt macht, dass sie sie als derart hart empfindet. Ihr scheint mir durchaus fähig dem ein oder anderen Signor den Kopf zu verdrehen. Dazu habt ihr es geschafft der Majestät direkt zu dienen, was bedeutet ihr seid nicht nur charmant, sondern habt auch Köpfchen.”

Sie wandte den Blick ab, schmunzelte aber weiterhin durchaus amüsiert.
“Wo erreiche ich euch, wenn ich euch wieder sehen will?”
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1009] Eine Rose für Genua [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Livia grinste fast. "Ich bin mir sicher, ihr werdet dazu in der Lage sein. Mich erreicht ihr am besten an dem Handelshaus zwischen Maddalena und Martinsfeste. Achtet jedoch bitte auf die Stille, ich neige nicht dazu, meinen Dienern all zu viel ihrer Menschlichkeit zu rauben und sie mit den Geheimnissen unserer Welt zu belasten..."

Auf die Idee der Rose hin verharrte sie kurz. "Ich habe nur viele Freunde, das ist alles Signora." Und verneigte sich erneut fast demütig.

"Aber euer Fokus, er spricht für euch... ja ihr habt recht... diese Stadt ist grober harter Fels und fließender Marmor zugleich. Ihr werdet den Marmor und den Fels finden, sie womöglich als zwei Seiten der gleichen Medaillie erkennen oder auch nicht... Doch das Schicksal unserer Art im generellen scheint mir von besonderer Tragödie. Und nur das Schwelgen umgeben von Familie und Schönheit mag uns Linderung verschaffen - ein hortus conclusus der Seele sozusagen." Sie lächelte etwas zögerlich, aber irgendwie von den eigenen Worten berührt, irgendwie echt.
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1009] Eine Rose für Genua [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Ein musternder Blick traf Livia, der schwer einzuordnen war. Das Schmunzeln wich zwar nicht gänzlich von ihren Lippen, ging aber fließend in einen eher harten Audruck über, und vor der jungen Händlerin stand wieder ganz die Signora von Adel.
“Das bedeutet wohl eure Diener werden nicht sehr alt.” meinte sie feststellend, und nickte dann verstehend. Auch bei Livias folgenden Worten änderte sich ihr Ausdruck nicht.

“Nun, das mit dem harten Fels und dem fließenden Marmor waren eure Worte. Es ging mir nicht darum, was ich empfinden werde, sondern was euch derart... kunstvolle Metaphern in den Sinn bringt. Ihr seid sehr ausweichend. Was allerdings die Schönheit betrifft, so gebe ich euch recht. Zudem bin ich neugierig: was oder wen nennt ihr eure Familie? Die eures Blutes?”
Die Setitin mochte den Eindruck bekommen, dass die strahlend grünen Augen der Rose mit voller Aufmerksamkeit auf ihr lagen, als würde sie sehr viel Gewicht auf die Antwort legen wollen, die nun kommen mochte.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1009] Eine Rose für Genua [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Livia nickte nur kurz. Nicht sehr alt waren zwar harte Worte, nie war ihr ein Diener an Altsschwäche gestorben - aber wen wollte Livia täuschen, selbst sie wäre noch eine prachtvoll schöne Frau, wenn sie am leben geblieben wäre, generell war ihr noch kein Blutsdiener verstorben... aber all das zu offenbaren, das war Livia doch zu peinlich in diesem Moment.

Warum eigentlich?

"Ja... ich liebe das Gestein. Ihr müsst das Elysium besuchen... dann werdet ihr sehen, was diese Domäne ist. Sie ist steinhart, grob und grausam - die allermeisten der Liktoren sind vernichtet oder verschwunden. Zugleich ist sie samtweich und wunderschön, jeder Kainit der Domäne ist in schönster Kunst verewigt..." Kurz schwärmte sie auf.

"Ich will nicht verschlossen sein, werte Avelina, es ist nur so wunderschön viel mit euch zu besprechen." Sie lächelte. "Wenn mir etwas entgeht, sagt es gerne konkret...
Ich werde es auch tun."

Den schön forschenden Blick der Toreador erwiederte die junge Merkurianerin, erst einige Momente später antwortete sie.
"Familie... nein, nicht nur mein Blut. Mein Blut ist rar gesät und meine Ahnen sind allessamt zu alt und machtvoll, um sich in ihrer Nähe wohl zu fühlen." Sie grinste. "Ich meine die Hand voll erwählter Gefährten, in deren Umgebung man sich wahrhaft aufgehoben fühlt... Verbündete über die Nacht hinaus.
Völlig ungeachtet des Blutes.
Nicht nur politisch - seelisch. Jene, die all die Schönheit sehen können oder die Schönheit sind..." Sie lächelte wie abwesend.

Kurz pausierte sie, dann ergänzte sie etwas verlegen. "Gut, in wenigen gewählten Ausnahmen... kann auch die Grenze des Alters kurzzeitig überwunden werden und auch ein machtvoller Ahn kann uns einen Mond lang ein Seelengefährte sein - ehe die Pfade sich wieder in unterschiedliche Welten teilen." Erneut geriet die Merkurianerin offensichtlich ins erinnerungsreiche Schwelgen.
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1009] Eine Rose für Genua [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

“Hm...” die Toreador nickte ein wenig, den Blick für eine Weile schweigend auf die junge Merkurianerin gerichtet. Langsam legte sich wieder ein Lächeln auf die vollen Lippen, ein freundliches Lächeln, und dennoch war es schwer einzuordnen. Normalerweise konnte man etwas wie Milde, Sanftheit, Freude, Traurigkeit oder dergleichen darin erkennenen, doch dieses schien Emotionslos, schlicht höflich.
“Verbündete sind in unseren Reihen nicht leicht zu finden. Und selbst wenn, so scheint es schwierig jene die es ernst meinen von jenen zu trennen, deren schöne Worte nur leere Versprechungen sind. Als wäre es ein ungeschriebenes Gesetz unserer Gesellschaft, dass wir, die wir doch wahrlich gesegnet sind, uns mit Nichtigkeiten aufhalten wie Neid, Zwist und kleinen Kriegen. Aber ja, ich verstehe euch, Verbündete sind etwas, nach dem man stets streben sollte. Sie machen stärker, sie machen sicherer. Wir sollten nur mit unseren Ansprüchen an Familie an einem Punkt beginnen, der weitaus weniger gefährlich ist, meint ihr nicht?”

Sie pausierte und musterte die Dame vor sich.
“Wie macht ihr es? Wie erklärt ihr euren Dienern, dass sie nicht altern? Dass sie heilen, wenn sie sich verletzten? Wie bringt ihr sie dazu euer Blut zu trinken? Das scheint mir sehr schwierig, wenn ihr sie nicht einweiht. Und ich kann euch beruhigen, unsere Diener sind nicht der Menschlichkeit beraubt, aber ich nehme an das wisst auch ihr. Lasst ihr sie aus Angst unwissend?” sie neigte den Kopf zur Seite, und stellte diese offensichtliche Frage in einer Art und Weise, die wissen ließ, dass es keine Naivität war, aus der heraus sie fragte. Sie hatte mit diesen Worten klar gemacht, dass sie nicht mit sich spielen lassen würde, während ihr Blick unschuldig auf Livia lag.

Dann bekam das Lächeln wieder eine gewisse Herzlichkeit.
“Ihr scheint bereits einige Erfahrung zu haben, wie ich euren Worten entnehme. Mit Ahnen gar. Nun, hoffen wir, dass unser gemeinsamer Weg, unsere politischen Interessen und unser Sinn für Kunst und Schönheit uns einen können – auch wenn andere versuchen werden uns zu Spielbällen ihrer Interessen zu machen.”
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1009] Eine Rose für Genua [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

"Verbündete sind gar nicht so schwer zu finden... doch jene, die wahre Familie sind... diese sind seltener noch, als Jahre des Friedens."
Kurz bedachte sie der Rose Worte.
"Ja, der Bruderzwist liegt uns in der Wiege. Doch zugleich kann keiner von uns Gesellschaft und Kontakt hinter sich lassen. Wir sind aufeinander angewiesen.
Nicht nur im Konkreten, für Absprachen, Handel und Krieg...
Auch um in der unendlichen Nacht nich ganz allein nur noch mit dem Tier zu sein." Kurz pausierte sie, blickte betrübt zu Boden.
"Wir mögen machtvolle und prachvolle Wesen sein, ein jeder von uns in seiner Art ein Fürst unter den Menschen... doch unser Schicksal ist auch grausam und geradezu bemittleidenswert... und auch nur einen Hauch solcher Familie zu haben, ist die einzige Chance, diesem Nichts zu entrinnen.
So spüre zumindest ich es." Gab sie langsam zu, die Worte auszusprechen war ein kleiner katharsischer Freudenmoment für die Merkurianerin.

"Meine Diener?
Nun... ich habe Interessen, diese gebe ich dem kleinen Kreis meiner eingeweihten Blutsdiener weiter, diese vermitteln sie an menschliche Untertanen, Klienti, Angestellte, Söldlinge und derartiges... Wie es die Menschen eben tun.
Ein Graf weiht seine Torwachen auch nicht ein, wieso sie ihre Aufgabe zu erfüllen haben...
Die erwählten Diener, welche die Kraft meines Blutes kennen und erleben dürfen... nun... " Kurz pausierte Livia und schmunzelte. "Es gibt viele Wege Menschen zum Konsum unserer Vitae zu bringen und wenn sie sie erst einmal genossen haben, ist es selten von großer Schwierigkeit...
Meine Wege dazu werden euren vermutlich ähneln, Menschen lieben es Größe zu erkennen und sie entweder herauszufordern oder sich ihr einzuordnen? Daneben natürlich das Geld... es ist nicht nur die Adern des Krieges, es erleichtert den Gang so vieler Dinge.
Aber ja, dann 'das Gespräch' mit ihnen zu führen... ist kompliziert." Livia hob die Schultern.

"Ich bekenne jedoch gerne, ich wähle meine Blutsdiener, meine Ghule und meine Verbündeten gut und deswegen hatte ich dieses Gespräch um ehrlich zu sein auch erst selten zu führen." Sie hob die Schultern. Dann lächelte sie ebenso herzlich.

"Murmel der Anderen werden wir bedauerlicherweise wohl alle... nur ob wir im Meer, im Kreis oder in einer fremden Tasche landen und wie sehr uns das Rollen abnutzt oder gar selbst nutzt, das ist das offene.
Doch ich bin ebenso gespannt und hoffnungsvoll, in welcher Form wir gemeinsam etwas bewirken können." Sie lächelte tatsächlich ehrlich.
"Für diese Nacht mag es genug des Geheimnisses gewesen sein, ich glaube ich kann ein erstes Bild erahnen und muss gestehen, es sagt mir zu... und dann werden wir hoffentlich weiteren Kontakt haben, wenn ihr euch in der Domäne wirklich niedergelassen habt und die ersten nötigen Kontakte vollzogen habt."
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1009] Eine Rose für Genua [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

“Ihr haltet unser Schicksal für grausam?” mit unverständigem Blick und zur Seite geneigtem Kopf schaute sie die Händlerin an. Dann schüttelte sie den Kopf und senkte die Lider, einen Moment in ihren eigenen Gedanken nachhängend.
Es verging ein Moment, bevor sie wieder aufsah und Livia ein fast mitleidiges Lächeln schenkte.
“Es kommt wohl darauf an wie eingeschränkt man in der Wahl der Familie ist. Wenn ihr Familie so sehr misst, solltet ihr vielleicht darüber nachdenken ob eure Anforderungen zu hoch sind?” es klang nicht wie ein Vorwurf, sondern schlicht wie eine Frage, eine rethorische dazu. Oder wie ein Vorschlag, ein Denkansatz.

“Nun, verzeiht, ich denke wir sollten uns bei einem weiteren Treffen noch einmal über unsere Via unterhalten. Für den Moment allerdings...” sie blickte in den Himmel und rümpfte ein wenig die Nase, “...sollten wir wohl zusehen, dass wir in Sicherheit kommen. Ich werde ungern vom Tagesanbruch eingeholt, und es gilt noch nach den Zimmern zu fragen.”

Wieder schenkte sie Livia ein bezauberndes Lächeln.
“Ich freue mich sehr darauf euch wieder zu sehen. Und ich hoffe wir können dieses Treffen dann an einem... geeigneteren Platz stattfinden lassen, als der Straße. Ich danke euch allerdings aufrichtig dafür, dass ihr mich her geführt habt, und mir das nötigste erklärt habt. Es war mir ein Vergnügen, werte Livia.”
Sie neigte den Kopf höflich, und wendete sich gen Herberge.
Bild
Zusammenfassung:
Die Viscontessa Avelina di Braida kommt vor den Toren der Stadt an. Auch die Händlerin Livia ist in diser Nacht unterwegs, und man erkennt sich alsbald, als das was man ist. Livia klärt Avelina über die ersten wichtigen Schritte in Genua auf, und vermittelt ihr ein Bild über das Leben in der Stadt. Man spricht über dies und das, und entdeckt gar Gemeinsamkeiten. Es scheint fast, als bahne sich der Beginn einer Zusammenarbeit an, doch man beschließt das Gespräch zu vertagen ob des nahenden Sonnenaufgangs.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Gesperrt

Zurück zu „1009“