[1009] Rosen brauchen Dornen [Lorenzo, Titus]

[Titus]

Titus blickte Lorenzo scharf an. Diese Rose war ihm ein Rätzel. Im ersten Moment so, im nächsten ganz anders.

"Du besitzt keinen Glauben an Gott? Aber Du bist doch getauft...oder nicht? An wen oder was glaubst Du dann?"

Titus wirkte ganz und garnicht begeistert.

"Du stehst an einem Scheideweg, Lorenzo. Du musst einen Weg wählen, den Du gehen musst. Jede Wahl birgt Gefahren, jede Entscheidung bringt Dir mögliche Verbündete aber auch mögliche Feinde. Ob es Dir am Ende zum Vorteil gereichen wird, weiß Gott allein. Doch eins ist gewiss...zu zögern und sich nicht zu entscheiden, ist der sichere Weg in Dein Verderben."

Er ließ die Worte eine Weile wirken.

"Gehe in die Kirchen...und erneuere Deinen Glauben an Gott, seinen Sohn Jesus und die heilige Mutter Kirche."

[Lorenzo]

Lorenzos Blick blieb weiter gegen Boden gerichtet. „Nein ich bin nicht getauft. Ich glaube an die Liebe und daran dass jeder seines eigen Glückes Schmied ist und das die Fleischeslust etwas unglaublich schönes sein kann. Dann auch daran, dass wenn man an etwas glaubt und sich anstrengt man alles schaffen kann. Aber ein Gott oder ähnliches kommt da nicht vor. Nur durch meinen Sire bekam ich Angst vor der ewigen Verdammnis, glaubte ich auch nicht an Vampire und siehe jetzt bin ich einer, es wäre also möglich das es auch einen Gott gibt, auch wenn ich es nicht sicher weiß. Tut mir leid wenn du da anders über mich dachtest weil ich auf der Suche nach Seelenheil bin, aber es ist die reine Angst die mich dazu brachte. Nun wenn dem so ist, dass ich jetzt mich entscheiden muss, dann wähle ich den Weg der Menschlichkeit und werde versuchen Antworten darauf zu finden ob es einen Gott gibt oder eben nicht. Ich danke dir für alles was du für mich getan hast. Ich werde den Gefallen den ich dir Schulde begleichen, denn du hast mir einiges beigebracht und über deinen Weg erklärt. Ich werde die Reise zu den Kirchen und Kapellen trotzdem antreten, denn ich will diese Frage ob es einen Gott gibt oder nicht ein für allemal für mich klären und vielleicht ist dies ja eine Möglichkeit dies für mich zu tun.“

Die Rose wartete noch ab, was Titus tun würde.

[Titus]

Titus ballte die Fäuste und man konnte deutlich spüren, dass er mit seinem Zorn zu kämpfen hatte. Er trat an Lorenzo heran, nahe...unangenehm nahe und starrte ihm von oben herab in die Augen. Das tiefe leise Knurren aus den Tiefen seiner Kehle machte es noch schwerer die bedrohliche Situation zu ignorieren. Dadurch dehnte sich die Zeit aus und es war so als würde Titus sehr lange mit sich ringen, diesem wankelmütigen Kind eine Tracht Prügel zu versetzen oder nicht...schließlich durchbrach er die Stille.

"Du bist eine harte Prüfung für meine Geduld, Lorenzo! Doch in Geduld will ich mich üben. Deine Entscheidung heiße ich nicht gut...doch so soll es sein. Wisse, dass Du Dich nun aus meinem Schutz begibst und Du auf Dich allein gestellt bist. Aus dem heiligen Eid kann ich Dich nicht entlassen, das kann nur Gott. Doch auch Gott ist Geduldig und ich vertraue darauf, dass er Dich eines Nachts zum Glauben führen wird. Versprich mir, dass Du nach Gott suchen wirst, lass Dich taufen und bete für Deine Erlösung. Versprich mir, dass Du Dich von den Sündern in Acht nimmst. Falls Du Fragen zum Glauben hast, komme zu mir und wir reden."

Titus trat von Lorenzo zurück und drehte sich um, starrte ins Feuer. Meistens war doch alles so einfach...warum jetzt nicht? Ohne Lorenzo noch einmal anzusehen.

"Geh. Ich rate Dir, Dich Signora Avelina anzuschließen. Sie schien sich Sorgen um Dich zu machen."

Damit verschränkte er die Arme vor der Brust und schwieg endgültig.

[Lorenzo]

Zusammenfassung:
Lorenzo traf sich mit Titus um die ersten Lektionen für den Weg des Himmels zu lernen und stellte fest das dieser nicht passend für ihn ist. Dennnoch möchte er den AUftrag die Kirchen und Kappelen Genuas zu besuchen nachgehen um dabei villeicht seinen Glauben zu finden.