[1009] Begegnungen im Elysium (offen)

[Juni '18]
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Ravunthu Velchai
Ventrue
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Re: [1009] Begegnungen im Elysium (offen)

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Die Ventrue lauschte den Worten der Leibwache. Obwohl sie ihr weiter ins Gesicht sahen, wich der Zorn in ihren Augen ob der entschuldigenden Worte und der Verneigung so gut wie vollständig. Sie nickte, als die Wache sich entschuldigte.

"Dann haben wir offensichtlich keine weiteren Schwierigkeiten", kommentierte sie und wandte sich deutlich zufriedener um, mit der Absicht, zu Galeno zurückzukehren. Dort war es nun aber deutlich voller geworden.

Auf ihrem Rückweg, den sie in deutlich gemächlicherer Geschwindigkeit zurücklegte, nahm sie sich die Zeit, alle Anwesenden außer Galeno und seinen Begleiter sowie deren Gestik mit interessierter Miene zu betrachten, ehe sie wieder in Gesprächsentfernung gelangte.

Die Vorstellung der Liktorin flog ihr noch vorher zu, ebenso wie die davor geäußerten Spitzen ihrer Person gegenüber. Allerdings führte Amalia die kurzen Gespräche mit Galeno und die Begrüßung Seresas danach unmittelbar weiter. Scheinbar um den Gesprächsfluss nicht zu unterbrechen, winkte sie die Aufforderung und die Spitze mit einem nachsichtigen Lächeln ab, als habe weder die Kommentierung großer Reden noch eine Vorstellung ihrerseits große Eile.

In angenehmer Gesprächsentfernung angelangt, blieb die Ventrue schließlich stehen, legte die rechte offene Hand mit Zeige- und Mittelfinger gegen ihren linken Unterarm und wartete mit huldvollem und scheinbar entspanntem Lächeln ab, bis sie im Gespräch an der Reihe kam. Falls ihr die Blicke Seresas oder Amalias begegneten, bevor oder während Galeno die Antwort auf die Frage der Liktorin gab, würde sie den Kopf grüßend neigen - vor Amalia ein wenig tiefer als vor Seresa - und schien das wölfische Grinsen der Salubri gar nicht zu bemerken.
"Chaos is not a pit. Chaos is a ladder."
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Nubis
Kappadozianer
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Re: [1009] Begegnungen im Elysium (offen)

Beitrag von Nubis »

Als die Ventrue sich umdrehte und all diese Spitzen auf sie einprasselte, jubelte Galenos Tier innerlich, ähnlich einem Bauernvol bei irgendwelchen Anlässen mit Spiel und Trunk. Jedoch vernahm er es nur öeise, nicht so, dass es herausbrechen wollte. Er war da ohnehin der gleichen Meinung mit ihm, verkniff sich aber ein direktes Lächeln zur Ventrue hin, sondern wendete sich der Liktorin zu und lächelte dann. Nieman musste wissen, wem es wirklich gegolten hatte und aus welchem Grund.

Es so umzusteuern, hatte ihn ein wenig Konzentration gekostet, sodass er schlichtweg überhörte, dass bei der Vorstellung seines Gegenübers wohl ein kleines Wörtchen fehlte.

Er war froh, dass bisher alle hier wohl Neugeborene waren, auch wenn so mancher mit Titeln und Ahnenreihen um sich warf. Dieses Spiel war nicht ganz seins und so versuchte er einfach höflich zu bleiben und auf Amalias Frage zu antworten.

„Meine Pilgerreise brachte mich vor die Pforten Genuas, um unter den wachen Augen des Herr zu dienen und zu lernen. Und hier her führte mich mein Weg, da ich schauen wollte, ob ich in irgendeiner Form mit meinen Fähigkeiten dienlich sein kann. Ein glücklicher Wink des Schicksals, dass ich gleich so viele neue Gesichter kennenlerne...“
Und dann blickte er zur Ventrue, „...und auch gleich lernen darf, was sich schickt und was nicht.“

Seine Stimme blieb dabei völlig ruhig und sogar ausgenommen sicher. Es war schwierig aus dieser einfühlsamen Tonlage womöglich einen leicht sarkastischen oder spöttischen Unterton herauszuhören, der womöglich noch nicht einmal existierte.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Amalia
Salubri
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Re: [1009] Begegnungen im Elysium (offen)

Beitrag von Amalia »

Amalia hörte dem Mönch aufmerksam zu, wobei sie jedoch die Ventrue nicht aus dem Auge lies. Als der Kappadozianer geendet hatte blickte die Liktorin in die Augen des jungen Mannes, sie lächelte freundlich.

“Ein Kappadozianer Gottes auf Pilgerreisen … da wird sich Titus aber freuen. Willkommen in Genua, Hort der Sünde und des Unglaubes … noch.“

Sie nickte dem Mann zu und gab ihm so zu verstehen, dass sie seine Vorstellung annahm. Bei dem letzten Satz musste sich Amalia ein Lachen verkneifen.

“Nun … ich bin mir sicher, dass ihr die richtige Etikette noch lernen werdet werter Galeno.“

Die Herrin des Schmerzes wendete sich nun an die Ventrue und grinste interessiert. Nicht herausfordernd, doch mit einem gewissen Grad an Verspieltheit.

“Kommen wir zu euch werte Herrin … wie heißt ihr und warum nennt ihr euch „Hüterin“?“

Sie stellte sich einen Schritt zur Seite, damit sich die Ventrue der Gesprächsrunde angliedern konnte.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Seresa
Brujah
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Re: [1009] Begegnungen im Elysium (offen)

Beitrag von Seresa »

Seresa senkte ihren Blick als Amalia von Etikette gesprochen hatte und schloss für einen Moment die Augen, bevor sie sie erneut öffnete. Sie wandte ihren Körper von den Dreien ab und sich selbst wieder den kainitschen Nachrichten zu.
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Ravunthu Velchai
Ventrue
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Re: [1009] Begegnungen im Elysium (offen)

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Ravunthu registrierte mit einem deutlichen Seitenblick, dass Seresa sich nach dem Gruß durch die Liktorin von der Runde abwandte, und schmunzelte zu Galeno, als dieser vom Lernen dessen, was sich schickte und was nicht, sprach.

"Sind wir nicht alle unserer Brüder Hüterinnen?", antwortete die Ventrue nach ihren scheinbar freundlichen Blick zu Galeno völlig gelassen und fuhr dann mit nahtlos mit ihrer Vorstellung fort.

"Ravunthu Velchai, Neugeborene im Blut der Könige, Kind der Ancilla Meluth von Tyros, ursprünglich aus dem etruskischen Bund zu Velci und Anwärterin um das Bleiberecht in Genua", fasste sie sich deutlich kürzer als die Salubri und schwieg dann wieder. Sie achtete bei ihren Worten nicht etwa nur auf die Mitglieder der unmittelbaren Gesprächsrunde. Auch Seresas Reaktion würde sie versuchen, von ihrer Position aus mit einem Seitenblick einzufangen.
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Seresa
Brujah
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Re: [1009] Begegnungen im Elysium (offen)

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte - bevor sie sich gänzlich umgedreht hatte - den deutlichen Seitenblick der Ventrue auf sich gespürt. Instinktiv hatte sie in der Bewegung kurz gestoppt, Ravunthu angeblickt, ihr höflich und langsam zugenickt, bevor sie sich dann tatsächlich abgewandt hatte.

Das Nicken war kaum mehr als das respektvolle Anerkennen des Daseins eines Anderen ihrer Art gewesen. Entgegen Amalia wusste Seresa, dass sich die Ventrue und der Kappadozianer in einem gemeinsamen Gespräch zuvor befunden hatten. Nachdem weder die Beiden - noch die Höherrangige - die Brujah dazu aufgefordert hatten daran teilzunehmen, ging Seresa ihren eigenen Angelegenheiten weiter nach.

Die - um einige weitere interessante Details ergänzte - Vorstellung Ravunthus löste indes bei der Brujah keine sichtbaren Regungen aus. Stattdessen stand sie unbeweglich vor den Aushängen und starrte sie an. Was genau die Gelehrte tat, war nicht auszumachen. Auch nicht, ob sie den Anwesenden noch immer zuhörte oder nicht.
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Nubis
Kappadozianer
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Re: [1009] Begegnungen im Elysium (offen)

Beitrag von Nubis »

Galeno kam sich noch immer etwas deplatzier vor und schaffte es, einfach nur zu nicken und auf Grund des Willkommengrusses von Amalia die Braue zu heben. 'Genua, Hort der Sünde und des Unglaubens … noch.' wiederholte er im Geiste und wirkte plötzlich doch recht nachdenklich.
Was meinte sie damit? Wurden hier womöglich Kirchen geschändet oder lebten hier nur sehr wenige gottesfürchtige Menschen? Oder hatten die Kainiten damit etwas zu tun, dass hier Sünde herrschte?
Er liess die Salubri nicht aus den Augen, würde sich vielleicht später mit ihr unterhalten. Bei Toma hatte er ja schon erfahren, dass es wohl notwendig war, speziell zu untersuchen, ob ein Mensch auf Grunde einer natürlichen Ursache oder auf Grund eines Kainiten gestorben war.
Als er daran dachte, lächelte er plötzlich, denn er musste mit Liktoren zusammenarbeiten und eine wurde ihm als Amalia benannt.
Nun fixierte er sie erst recht. Er hatte wirklich Glück...
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Amalia
Salubri
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Re: [1009] Begegnungen im Elysium (offen)

Beitrag von Amalia »

Amalia lauschte der Vorstellung der Ventrue und wirkte, als diese so abrupt endete zog die Liktorin eine Braue nach oben.

“Oh … ich muss sagen ich bin überrascht, dies war fürwahr die kürzeste Vorstellung die ich jemals von einem Kind eures Blutes gehört habe, für gewöhnlich dauern die immer so furchtbar lang, mit all den Namen, Ahnen, Titeln, Rängen … ihr wisst schon. Nun Willkommen in Genua Kind der Könige, nicht viele Kronen verirren sich in diese Stadt, doch ich bin mir sicher ihr werdet eure Gründe haben.“

Die Albanierin schmunzelte und fuhr auch sogleich fort.

“Nun, ich bin Amalia die Bestie Krujas, Liktorin Genuas, Älteste des Clans Salubri, Vasallin ihrer höchst verehrten Majestät Totila, Prinz der Domäne Mailand, Ahn des Clans der Schatten aus der Linie des Boukephos, Herr der Lombardei und Gafaúrd des Zirkels der bitteren Erinnerung, Neugeborene im Blute Saulots, Tochter der Elisabeta, Ancilla im Blute Saulots der Domäne Ravenna, Tochter der Mirana, Ahnin im Blute Saulots der Domäne Odessa.“

Nun wurde sie wieder ernster.

“Werte Ravunthu, lasst mich euch einen Tipp geben, eine Warnung … wie ihr es auch nennen wollt. Wenn ihr in dieser Domäne weit kommen wollt, solltet ihr euch nicht mit fremden Federn innerhalb dieser heiligen Hallen schmücken, ich kenne die verehrte Hüterin und auch den verehrten ersten Wächter des Elysium, welcher auch der Blutvogt dieser Domäne ist … der Mann, dessen Wachen ihr gerade … eure … Rede gehalten habt. Bitte, unterlasst so etwas in Zukunft, ich muss schon genug Kinder der Nacht jagen und habe bei besten Willen weder Zeit noch Lust hinter noch einem herrennen zu müssen.“

Sie grinste nun wieder etwas, scheinbar war dies alles, was sie zu dem Thema sagen würde, eine einfache und schlichte Art, das Problem zu lösen.

“So damit wäre der ernst etwas befriedigt …“

Sie blickte kurz zu dem Mönch, welcher sie förmlich anstarrte, ihre Miene wurde wieder etwas fester, etwas in ihr sagte ihm … später. Nun sah die Salubri zu der Brujah.

“Seresa … möchtet ihr nicht hinzukommen, und euch den Neuankömmlingen vorstellen?“
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Ravunthu Velchai
Ventrue
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Re: [1009] Begegnungen im Elysium (offen)

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Ravunthus Miene zeugte von distanzierter Höflichkeit, die jedoch mit einem leichtem Lächeln in den Augen garniert war. Nur an einem Moment in Amalias Rede änderte sich dies.

Als von den wenigen Kronen gesprochen wurde, die sich nach Genua verirrten, lachte sie leise in sich hinein, als hätte die Salubri einen kleinen wohlwollenden Scherz gemacht.

Als Amalia nach ihren Worten Seresa einlud, sich vorzustellen, überbrückte die Ventrue die kurze Zeit, die die Andere für das Umdrehen und Dazutreten benötigen würde.

"Wisst Ihr, ich halte mich gerne mit meiner Vorstellung etwas zurück. Man langweilt die Gesprächspartner so furchtbar leicht, wenn man wirklich jedes Mal die ganze Liste herunterbetet", sagte Ravunthu im Plauderton.

Da Seresa nun sicherlich nah genug sein würde, um Amalias Aufforderung nachzukommen, neigte sich die Ventrue mit einem entschuldigenden Blick zu Seresa zur Salubri vor, hob eine Hand wie einen halben Trichter zum Mund und sagte in der Lautstärke von Bühnenflüstern: "Ach ja, und danke für den Tipp."

Nachdem sie die Bemerkung der Salubri auf diese Weise benannt hatte, wie sie sie benennen wollte, richtete sie sich wieder gerade auf und blickte wohlwollend zu der eingeladenen Kainitin.
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Seresa
Brujah
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Re: [1009] Begegnungen im Elysium (offen)

Beitrag von Seresa »

Es schien einen Moment zu dauern, bis die - mit dem Rücken der Gruppe zugewandte - Kainitin verstanden hatte, dass sie von Amalia gerade gefragt wurde, ob sie sich nicht vorstellen wollte. Langsam wandte die Brujah sich um und wartete, bis Ravunthu ihr Flüstern an Amalia abgeschlossen hatte, so dass auch die Aufmerksamkeit der Ventrue auf der Angesprochenen liegen würde.

„Es wäre fürwahr überaus unhöflich von mir gewesen, sich schlicht in ein bereits begonnenes Gespräch einzumischen. Ich danke deshalb für die ausgesprochene Einladung und die damit verbundene Möglichkeit.“

Ihre braunen Augen wanderten zu Amalia und sie nickte ihr leicht zu. Dann ging ihr Blick auf die beiden Neuankömmlinge der Domäne über.

„Sofern es dem Signore und der Signora zur Ehre gereichen würde, wäre es mir eine Freude nähertreten zu dürfen und mich vorzustellen.“

Schweigend blickte sie auf Ravunthu und Galeno. Sie schien die Reaktion der Beiden abzuwarten. Ganz offensichtlich wollte sie ebenso von den Neugeborenen ohne Rang wissen, ob es für sie in Ordnung wäre, wenn sie sich zu dem Gespräch hinzugesellen würde.
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