[1009] Wo Milch und Honig fließen (Ravunthu)

[Juni '18]
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Livia
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[1009] Wo Milch und Honig fließen (Ravunthu)

Beitrag von Livia »

Die Thermen waren fast in Vergessenheit geraten, die Nächte waren lange nicht mehr so lebendig und so verrucht wie früher. Nachdem die Einlasskontrolle passiert war, konnte man sich in einer Umkleide der Kleidung entledigen. Schon da waren die vielen schönen Nebenräume, Baderäume, zu erahnen.

Dampf waberte hinein aus den seitlich angrenzenden Schwitzbädern und unter den Füßen lagg der mit geheimer Zauberkunst der Römer angewärmte Boden, der mit Mosaiken, mit Steinchen und Bildern verziert war. Zumindest diese Mosaike und Kunst ist mittlerweile wieder besser gepflegt und sichtbar als früher...

Aus dem geradezu gegenüber des Eingangs liegenden Caldarium ertönte rhytmische Klatschen von Wasser auf Stein. Nur noch wenige Männer und Frauen tummelten sich um diese Uhrzeit im Gischtnebel und das heiße Wasser brachte ihr Blut zum kochen. Dahinter folgte das Tepidarium, in dessen gemäßigter Temperatur die Mädchen keck lachten und spielten und die Männer mit Freude genossen, während im darauf folgenden Frigidarium die Leidenschaften mit dem Wasser zusammen abkühlten.

In dieser Nacht war ein Element besonders hervorzuheben.
Musik.
Wunderschön drang aus dem Gischtnebel des Caldarium der Klang einer Flöte. Sie zauberte platschernde wie gestreckte, spontane wie ruhige Töne. Erzeugte den Hauch des Meeres und den Hauch anderer Zeiten zugleich.
Die Klänge waren altmodisch, wirkte gar Archaisch, waren sie östlich? Oder gar antik? Nur ausgesprochene Kenner würden erkennen, dass er wohl sogar beides war... alte Töne aus fremden Welten: Das östliche Rom.

Im Raum selbst war sonst andächtige Ruhe, die wenigen Gäste genossen die ausklingende Hitze und den Zauber der Musik. In der Mitte jener Wasser - wie unberührt von seinem Dampf - stand eine Frau, schön und jung, nachtschwarzes Haar zierte sie, ihr schlanker und junger Körper brach ab dem Bauch aus dem Wasser heraus und ließ das Wasser an sich brechen... nahm den Fluss geradezu in ihr Spiel auf.


Musizieren mit Spez.
SidekickBOT - heute um 22:13 Uhr
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Wo Milch und Honig fließen (Ravunthu)

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Das herrliche Spiel, das die Thermen wie ein weiteres, fließendes Gewässer durchzog, lockte natürlich weitere Gäste an, so wenige sich auch noch nach Einbruch der Nacht hier aufhalten möchten. Die neueste war eine Gestalt, die, auch wenn sie im Wärmenebel nicht gut zu erkennen sein mochte, dennoch einige Blicke im Vorübergehen auf sich zog. War der Gang der Frau doch der einer Tänzerin, und ihr nackter Körper und ihr junges Alter selbst im Nebel noch als äußert gefällig anzusehen. Jeweils eine filigrane Schmuckkette lag um ihren Hals und eines ihrer Handgelenke.

Ihr Gesicht war der Spielenden ganz gebannt zugewandt, als bemerke sie in diesem Moment niemand anderen. Ohne Scheu glitt sie ins Wasser und breitete die langen Arme am Rand des Beckens aus, während sich ihr schwarzes, lockiges Haar in den leichten Wellen auffächerte wie eine schwarze Quelle.
"Chaos is not a pit. Chaos is a ladder."
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Livia
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Re: [1009] Wo Milch und Honig fließen (Ravunthu)

Beitrag von Livia »

Der Gesang hielt noch eine Weile, das Wasser umspühlte die schöne Ventrue, wärmte ihren Leib liebkosend, war nur so dünn und flüssig...

Dann ebbte er ab - der Gesang. Und die schöne Sängerin blickte sich langsam, fast wie verschlafen, um. Ihr schlanker Körper wirkte reizvoll und doch nicht zu sexuell - er hatte etwas unschuldiges an sich, während sie da aus dem Schwelgen über ihr eigenes Singen herauskam. Er wirkte jugendlich, zart, blass... zerbrechlich.

Schon im ersten Schweifen des langsamen Blickes blieben Livias Augen mit einem gewissen Glühen darin auf Ravunthu liegen - nein, auf ihren Haaren, die sich um sie ausgebreitet hatten wie ein Ölteppich im Wasser, wie schwarzes Blut, wie die ausgefächerten Fangarme einer schwarzen Qualle...
Ihr blick blieb wie gebannt auf dem sanften Spiel dieser Haare, wanderte nur fließend über Gesicht und Oberkörper der Fremden, dann versteifte der Ausdruck der Sängerin geradezu gebannt im Spiel auf jenem zauberhaften Haar... schamchtend Lächelnd blieb sie unbewegt. Atemlos.
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Wo Milch und Honig fließen (Ravunthu)

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Ein Arm, eine Hand hob sich aus dem Wasser, zwischen deren Fingern sich dunkle Haarsträhnen verfangen hatten. Eine goldschimmernde, zarte Schmuckkette lag auf der Haut, überzogen mit den schwarzen, tropfenden Adern.

Die Frau lächelte zu der Musikerin hinauf. Unklar, ob in dem warmen Nebel des Bades jemand den Hauch von Gier in ihrem festen Blick erkennen konnte.

"So ein junges Gesicht, so ein altes Lied
.."
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Livia
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Re: [1009] Wo Milch und Honig fließen (Ravunthu)

Beitrag von Livia »

Es vergingen gefühlte Ewigkeiten, doch das junge Gesicht im Wasser reagierte nicht auf Ravunthu. Sie sah sie nur verzückt an, nicht durch sie hindurch, nein, direkt in ihr Gesicht, mit einem sanften und überaus schmeichelndem Lächeln von schwärmendem Schwelgen... Bewunderung... Verzauberung...

Wortwörtlich.
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Wo Milch und Honig fließen (Ravunthu)

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Die Fremde setzte sich schließlich in Bewegung, richtete sich halb im Wasser auf. Ihr Haar faltete sich um sie, hinter ihr zusammen, legte sich in Strähnen über ihren Rücken und schwamm auf der Oberfläche hinter ihr her wie ein schwarzer Umhang. Zärtlich umfasste sie die junge Schönheit an Schulter und Rücken, zog sie mit sich in ihrem düsteren Mantel, an den Rand des Beckens. Verträumt lagen ihre hellen, wilden Augen auf der verstummten Sängerin, doch lag auch ein Hauch von Besorgnis darin, als diese sich immer noch kaum regte. Ihre Hände fuhren sanft und zugleich geübt über die Haut der Anderen, jedoch nicht um zu erregen, sondern von dem Wunsch beseelt, zu erkennen, ob die Andere in Gefahr schwebte. Sie umgriff ein Handgelenk, legte einen Finger an den Hals der Schönheit, kam nah mit ihrem Gesicht, um den Atem zu spüren.
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Livia
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Re: [1009] Wo Milch und Honig fließen (Ravunthu)

Beitrag von Livia »

Die Haut der jungen Frau war warm, fast heiß, wie das Wasser... in all jener Bewegung und dem Dampf wäre mehr als ein sterblicher Arzt nötig, um ihren Herzschlag oder ihren Atem zu spüren, und doch... als Ravunthu Livia sanft berührte, zart ergriff, schien diese wieder unter die Lebenden zu kommen...

Sie ließ ihren Kopf leicht in Richtung Ravunthus Schultern sinken - berührte sie jedoch nicht - und sog langsam einen Hauch ihres Duftes und das erste Mal seit Minuten wieder Luft in ihre toten Lungen. Kurz verdrehten sich die Augäpfel regelrecht, als sie den Beruch der Schönheit spüren konnte. Als sie zurückkehrten, verwandelte sich Livias Mine in ein seliges Lächeln... jemand war wahrhaft glücklich die Ventrue zu sehen, nein, zu spüren.

"Der süße Duft von Honig
die Haut von zarter Milch."


Sie hauchte der Königin wie abwesend und mit schwacher und doch leidenschaftlicher Stimme ins Ohr.

"Ein schwarzes Meer umgibt mich,
nur spür ich - gülden - dich..."


Langsam hatte sich der verzückte Blick geklärt, die liebliche Fremde reckte ihren nackten Leib leicht, während sie wieder eine Elle Distanz zwischen sich und ihr verzauberndes Gegenüber brachte und fixierte mit leichtem Blick deren Augen. Das Smaragd jener Augen glühte förmlich, fast so fesselnd, wie sie zuvor gefesselt wirkte. Träge und bindend zugleich.
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Wo Milch und Honig fließen (Ravunthu)

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Die Ventrue blickte mit einem Anflug von Verzückung in das schöne Gesicht der erwachenden Schönheit. In einer Geste voller Zärtlichkeit fuhr sie mit Zeige- und Ringfinger langsam Schläfe und Wange des Mädchens hinunter, offensichtlich weder erschreckt noch ertappt von dessen Erwachen.

"Wie ist dein Name, schöne Nereide?
Könnt ich doch nicht ertragen, wenn du mir entschwämmst, und bliebe ich zurück, ohne ein Wort auf meinen Lippen, dich zu rufen."
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Livia
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Re: [1009] Wo Milch und Honig fließen (Ravunthu)

Beitrag von Livia »

"Livia Alesia nennt man mich, schönes Venuskind.
Ich sah euch nicht kommen, von Meerschaum wurdet ihr in der Auster herangetragen und rauscht nun als Worte wie Perlen in mein Ohr..."

Langsam folgten Livias Blicke der Ventrue, noch bewegte sie sich langsam, wie verschlafen, wie eine zum Leben erwachte Statue - ein Golem der Anmut.

Auch wenn die Augen der Merkurianerin offen blieben, spürte man das Kribbeln der Finger Ravunthus, welche diese mit jeder berührung auf der erhitzten Haut der fremden Kainitin auslösten.
"Wie könnt ihr so schön sein..."
Hauchte sie fast verzweifelt verzückt, noch im überglücklichen Rausch, die Ventrue schlicht zu sehen, gar zu spüren.
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Ravunthu Velchai
Ventrue
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Re: [1009] Wo Milch und Honig fließen (Ravunthu)

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Ein warmes Lächeln erleuchtete die Züge der Ventrue.
"Ihr sprecht meine Gedanken aus, Beata Livia. So seid Ihr, Wassertochter, womöglich gar den Lenden des Acheloos entsprungen? Eure Stimme ist, meiner Treu, wahrhaftig mit genügend Zauberkraft gesegnet."

Die Ventrue öffnete die Lippen und lehnte sich, die Lider leicht niederschlagend, ein winziges Bisschen wieder in Richtung der anderen. "Ach, könnte ich diese Stimme doch nur kosten. Mir ist, als sei mein Ohr nicht genug, um ihr zu huldigen."
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