[1009] Blut an Reben [Ravunthu]

[Juni '18]
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Toma Ianos Navodeanu
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[1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ein junger Mann überbrachte eine Nachricht beim hoffentlich noch bestehenden Aufenthaltsort der Ventrue, für diese.
Werte Ravunthu Velchai, Neugeborene der Könige, Kind der Meluth von Tyros,

wie bei unserem ersten Treffen angesprochen würde ich mich freuen ein erneutes Gespräch mit euch führen zu dürfen. Bezüglich eurem einzigartigen Handwerk und wäre gespannt eine eurer Reben, wie ihr meintet, sehen zu können.
So ihr es einrichten könnt, besucht mich doch in zwei Wochen in meinem Heim oder scheut euch nicht einen anderen Vorschlag an mich zu richten.

gez.
Toma Ianos Navodeanu ,
Neugeboren im Blut der Drachen,
Kind des Ancilla Navod Sorinescu.
Herold Genuas.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Eine Antwort ließ nicht lange auf sich warten, tagsüber gebracht von dem Mann, den sowohl Jakob als auch Toma und seine Wachen bereits gesehen hatten.
Wohlwerter Herold Toma Ianos Navodeanu,
Neugeborener im Blut der Drachen,
Kind des verehrten Navod Sorinescu,

sehr gern würde ich Eure inspirierende Gegenwart wieder genießen und Euch in Eurem Heim besuchen.

Ich möchte Euch Anteil an dem Besondersten haben lassen, das ich mit meiner Kunst schaffen und nach Genua verbringen konnte. Euer offensichtliches Verständnis für eine Form der Kunst, die alles Sterbliche bereits hinter sich gelassen hat, lässt mich hoffen, dass Ihr es zu schätzen wissen werdet.

Es handelt sich um eine Blüte, von der ich nicht weiß, ob sie noch mehr als einmal erblühen kann. Die Reise hat sie sehr mitgenommen. Es muss daher gut auf sie geachtet werden.

Ich möchte Euch am Vortage unseres Treffens in zwei Wochen zur Mittagsstunde einen Karren senden. Die Fracht des Karrens ist ein schwacher, bettlägeriger Sterblicher, begleitet von meiner Ghulin, die dereinst auch meine erste Nachricht zu Eurem Heim brachte. Sie wird sich um ihn kümmern, damit Eure Bediensteten keine Scherereien mit ihm haben. Sie wird alles mit sich führen, was zu seiner Pflege nötig ist. Allein: Ich muss Euch um eine Liege oder Vergleichbares bitten, um ihn bis zu unserem Treffen unterzubringen.

Seid versichert: Falls Ihr bereit seid, mir diese Unterstützung für die Entfaltung meines besonderen Werkes zu gewähren, werdet Ihr etwas wahrhaft Einzigartigem teilhaftig werden.

Ravunthu Velchai
Blutwinzerin
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als Jakob Toma die Antwort der Ventrue mitteilte, zog er überrascht eine Augenbraue hoch.
Ein bettlägeriger Sterblicher…das sollte ihre besonderste Rebe sein?
Nun das weckte auf jeden Fall sein Interesse, konnte er sich doch nicht vorstellen, wie ein schwächlicher, anscheinend sterbender Mensch köstliches Blut produzieren sollte.
Vielleicht wurde er tatsächlich überrascht. Er musste es herausfinden und ihre Worte klangen wundervoll verheißungsvoll.

Ravunthu erhielt die kurze Antwort, dass es kein Problem sei ihre Blüte entgegen zu nehmen. Man würde sich gut um sie kümmern und bereits gespannt darauf warten.

An besagtem Tage halfen Tomas Diener auch Ravunthus den Mann ins Haus zu bringen. Für den Tag wurde er in Jakob und Agathas Zimmer untergebracht, bevor er in der Nacht für den Zweck der Präsentation zurück in den Aufenthaltsraum gebracht wurde und dort direkt auf dem großen Tisch platziert wurde. Mit Decken wurde es ihm sogar etwas angenehmer gemacht.

Toma schlenderte in der Nacht dann, etwas um den Sterblichen herum und fasste ihn hier und da immer mal an, um seinen Zustand vorsichtig zu untersuchen.

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Wahrnehmung + Medizin
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Der Mann war nicht alt, aber nicht mehr jung; die Hälfte seiner Zwanziger mochte er schon überschritten haben. Er war gut ernährt, schien es, wies jedoch die leichte Teigigkeit und die sehr helle Haut einer Person auf, die nicht viel körperliche Arbeit leistete und sich nicht oft draußen aufhielt. Am Auffälligsten war die beinahe graue Farbe seiner Augenlider und Tränensäcke, die sich deutlich von seiner restlichen Gesichtshaut abhob. Er atmete sehr tief, aber hastig; seine Augen waren halb geschlossen, und er trank unter der Anleitung und Hilfe von Ravunthus Ghulin extrem viel Wasser. Nicht zuletzt würde Toma auffallen, dass dem Mann ein ganzer Fuß amputiert war, und einige Zehen am verbleibenden Fuß ebenfalls abgetrennt worden waren. An den Waden hatte er dunkle Adern und neue Verbände, die irgend etwas, das Lymphe oder Eiter vergoss, verdeckte. Man konnte es kaum sehen, aber riechen.

Die Ghulin der Ventrue würde versucht haben, eine Verbringung des Mannes in den Wohnraum bis zu Ravunthus Eintreffen zu verhindern, denn der Mann musste andauernd urinieren. Die Menge an Harn, den die Ghulin in einem Eimer nach draußen schaffte, war bemerkenswert.

Schließlich traf Ravunthu ein und würde sich nach der Begrüßung ihres edlen Gastgebers beeilen, zu dem Kranken zu gelangen. "Ich danke Euch dafür, ihn erduldet zu haben, wohlwerter Herold", lächelte sie. "Darf ich Euch nun zeigen, was er vermag?"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Neugierig hatte Toma sich die Füße angesehen und fachkundig die Amputation untersucht. So fragte er sich zu erst, warum sie das tun sollte, oder ob der Fuß wegen etwas ganz anderem abgenommen werden musste. Da begutachtete er auch die scheinbar innere Wunde an der Wade. Kam zu dem Schluss dass die Abnahme des Fußes wohl auf einen solchen Effekt zurückzuführen war. Doch was ließ die Gliedmaßen dieses Mannes absterben? Wurden sie schlechter durchblutet?
Oder war es das Blut selbst. Das lag natürlich nahe, wo er doch ein Rebstock für die Blutwinzerin sein sollte.

Gespannt wartete er auf Ravunthus Eintreffen.
Das ständige Urinieren des Mannes sah er ebenso kritisch. Es war unnormal, doch trank er auch ungewöhnlich viel. Warum? Musste der Körper durchspült werden? Oder konnte er es einfach nicht so lange behalten, dass sein Körper einen Nutzen daraus zog?

Alles spannende Fragen, denen er gern auf den Grund gehen würde, doch ohne Ravunthu würde er an ihrem Eigentum nicht herumtasten.

Tomas Guhle waren von der Aufnahme des schwer kranken Mannes nicht sonderlich erfreut gewesen. Sie hatten so schon wenig Platz und jetzt hatten sie hier noch einen Kranken. Zum Glück war es ihnen vergönnt nicht mehr wirklich krank zu werden. Dass der Anblick wenig appetitlich und regelrecht eklig war, schien sie dagegen nicht zu stören. Kannten sie doch weiss Gott noch ganz andere Sachen.

Als die Ventrue eintraf, begrüßte Toma sie.
„Guten Abend, werte Ravunthu. Es freut mich sehr, dass ihr mich an eurer Kunst teilhaben lasst.“

„Ich bin in der Tat sehr gespannt. Denn...ich muss sagen...ohne euer Werk beleidigen zu wollen...scheint mir das doch ein sehr seltsames Exemplar für die Präsentation eines unvergleichlichen Geschmacks.“ sagte der Tzimisce, nachdem die Ventrue sein Heim betreten hatte und sie zusammen neben dem schwer kranken Mann standen.
Der Sterbliche war verletzt und scheinbar auch innerlich beschädigt...wenn das einen besonderen Geschmack erschaffen sollte, so war seine eigene Herde, doch auch nicht groß anders.
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Ravunthu schmunzelte, als Toma, wenn auch mit einer höflichen Einlassung, das Äußere ihres Rebstocks erwähnte.

"Wie ich schon schrieb", raunte sie, "seid Ihr meiner Hoffnung nach eine Person, die sich von Sterblichem nicht abschrecken lässt. Ihr werdet dies hier nicht bereuen."

Der Kranke hatte sie nun offenbar gehört. Er öffnete seine Augen - glasig, fiebrig. "Cousine", keuchte er und streckte die Hand nach ihr aus. "Sie ließ mich wieder nicht trinken, und jetzt lässt sie mich nicht schlafen ...".

Ravunthu verzog entschuldigend den Mund und ging zu dem Mann hinüber. Sie nahm zärtlich sein Gesicht in ihre Hände und küsste mit halb geschlossenen Lidern seine Stirn. "Aber nein, Cousin. Es ist alles gut." Sie öffnete eines seiner Augen mit dem Daumen und Zeigefinger einer Hand und blickte fest hinein. Ihre Stimme blieb ein träumerischer Hauch. "Du hast heute einen Ausflug in die Sonne gemacht. Warm war die neue Stadt, und bunt, und vom Wagen hast du wundervolle Waren gesehen und schöne Menschen. Du bist nur erschöpft vom Weg, und du hast getrunken und gegessen und bist satt. Und bald, sehr bald, nach der Phlebotomie, wirst du wieder schlafen, mein Liebster."

Der Mann, nicht fähig oder willens, den Blick abzuwenden, begann entrückt zu lächeln, während sie sprach, und sank zurück auf sein Kissen. Er starrte an die Wand, als sähe er dort genau all das, was Ravunthu ihm beschrieben hatte, und das Lächeln wich selbst dann nicht aus seinem Gesicht, als Ravunthu seinen Unterarm zu sich heranzog und aufmerksam, ganz ohne Lust, die Haut mit ihren Fängen durchstieß und ihn verkostete. Währenddessen eine Geste an ihre Ghulin richtete, die sich beeilte, einen weiteren Becher mit Wasser zu füllen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Cousine?...Toma bedachte die ganze Szene mit einem kritischen Blick. Wenn das wirklich ihr Cousin war, war sie sehr jung. Dann würde sie aber kaum schon ein solches Handwerk ausführen. Sie ließ es ihn glauben...gaukelte ihm etwas vor. Warum? Um ihn ruhig zu halten?

Mit gerunzelter Stirn bedachte er aber auch den schwächlichen kränklichen Körper des Mannes und wie Ravunthu ihre Zähne in ihn schlug.
Blut hatte Wirkung auf sie. Auch wenn ihre Körper in einem toten ähnlichen Zustand waren, auch alkoholisiertes Blut spürten sie. Was mochte dieses also für einen Effekt haben und war das wirklich gut?
Doch die Ventrue kostete es ja selber. Trank von ihm. Und wäre es nicht auch sehr schädlich für sie, wenn sie ihre Kunden quasi vergiften würde?

„Was ist es das ihn besonders macht? Was habt ihr mit ihm getan?“ Fragte er neugierig. Da es ihr Werk war, würde sie wohl also die Ursache des Zustandes des Mannes sein oder mochte sie ihn so gefunden haben?
„Habt ihr ihm den Fuß abgenommen? Weil er abstarb? Was führte dazu?“
„Was ist in seinem Blut, das seinen Körper anscheinend schädigt?“

Es war nicht von der Hand zu weisen, dass es mit seinem Blut zu tun haben musste, denn deshalb waren sie doch hier.
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Ravunthu wandte sich zu Toma um, nachdem sie ihre Untersuchung und Verkostung abgeschlossen hatte, und er sah großes Bedauern in ihren Augen. Sie wandte sich dem Mann auf dem Tisch wieder zu, griff nach seinem Kinn, damit er ihr in die Augen sehen musste, und sprach ein "Schlafe jetzt". Der Mann sank zurück, schloss die Augen, und das Lächeln gefror in seinem Gesicht.

Toma würde sehen, wie die Ghulin eine zähflüssige Paste in den Becher einrührte. "Nimm ruhig mehr", raunte Ravunthu ihr noch zu, ehe sie aufstand und sich Toma voll zuwandte, während die Bedienstete den Mann weiter versorgte und ihm den Trank einflößte.

"Er hat eine seltene Krankheit, schon seit früher Jugend. Wir haben gezüchtet, in Velci. Und Ihr habt völlig Recht mit eurer Ahnung. Sein Körper und sein bemerkenswertes Blut, sie ... passen nicht zusammen", umschrieb die Ventrue. "Ja, ich habe ihm den Fuß abgenommen. Und die Zehen. Und noch einige Stellen am Rücken herausgeschnitten, die Ihr sicher noch nicht sehen konntet. Sie starben ab, wurden nicht mehr durchblutet."

Sie wies in Richtung von Tomas´ Bediensteten. "Ich kann verstehen, wenn Ihr ihn nicht direkt berühren möchtet. Darf ich Euch in diesem Fall um einen Eurer Becher bitten? Ich versichere Euch, es ist bemerkenswert. Ich habe es auch nicht gewagt, ihm Berauschendes einflößen zu lassen. Eure Sinne werden völlig die Euren bleiben, das garantiere ich."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Es passt nicht? Hm…“ nachdenklich legte er eine Hand ans Kinn während er den Mann beobachtete. Interessant. Eine ähnliche Erfahrung hatte Toma auch schon gemacht. Nicht jeder Körper vertrug sich mit jedem Blut. Das würde die Schwäche des Körpers erklären, wenn er mit dem veränderten Blut nicht zu recht kam. Er konnte es nicht nutzen.
„Es ist jedoch sein eigenes? Ihr gabt ihm kein anderes Blut?“ fragte Toma noch weiter interessiert.
Sein Blick schweifte zu der Guhlin der Ventrue.
„Dann ist es die Paste? Was ist das, was sie ihm da zu trinken gibt?“

„Oh, ich habe kein Problem damit ihn zu berühren. Ich tat es bisher nicht sonderlich weil er euer Eigentum ist.“ Jedoch würde Toma tatsächlich davon absehen den Mann zu beißen, falls Ravunthu darauf hinaus wollte. Nicht weil es ihn ekelte, doch seine Schwäche offenbaren würde.
So rief er nach Martha, die daraufhin einen der Knochenbecher herbei holte.

Nun war es auch das erste Mal, dass Ravunthu Martha zu Gesicht bekam. Die nackte körperlich verzierte Frau verneigte sich ehrerbietig vor der Ventrue.
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Ravunthus Miene hellte sich bei den deutlich interessierten Fragen des Drachen wieder auf. "Ich versichere Euch, es ist sein eigenes Blut. Es gilt mir persönlich als unschicklich, einen Rebstock durch eine Infusio zu verfälschen, es sei denn dies ist ein ausdrücklicher Kundenauftrag", erläuterte sie bereitwillig. Dann wies sie auf die Paste und senkte kurz entschuldigend den Kopf. "Die Paste hat unmittelbar mit dem besonderen Geschmack zu tun ... Ich will es Euch sehr gerne erläutern, nachdem Ihr gekostet habt. Um nicht zu viel vorweg zu nehmen. Wenn Ihr erlaubt."

Ravunthu hatte die verformte Dienerin des Drachen allerhöchstens aus dem Augenwinkel gesehen, doch die Ghulin der Ventrue, die eilfertig den gewünschten Becher entgegennehmen wollte, sah Martha direkt an. Mit einem lauten Aufschrei bedeckte diese den Mund und riss voller Grauen die Augen auf, während sie wimmernd an die nächste Wand zurückwich.

Ravunthu fuhr selbstverständlich bei dem Schrei herum und erstarrte mit offenem Mund für gewiss drei Herzschläge beim Anblick der verformten Ghulin. Erst dann riss sie sich los, während ihre eigene Dienerin schon mit nachgebenden Beinen an der Wand hinabzurutschen begann, und eilte mit wütendem Gesichtsausdruck zu dieser herüber. Mit einer laut klatschenden Ohrfeige endete das Jammern abrubt, und die Geschlagene hielt sich mit beschämt zu Boden gewandtem Blick die Wange, während sie um Fassung rang.

Souverän ging die Ventrue, nun offenbar gefestigt, zu Martha hinüber und nahm den Knochenbecher entgegen. Obwohl ihr Gesichtsausdruck völlig neutral war, bebte ihre Hand leicht.

Der Mann auf dem Tisch schien von den Geschehnissen rein gar nichts mitzubekommen.
Gesperrt

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