[1009] Dreikreis [Vergonzo, Angelique, Livia (SL), Sousanna (SL)]

[Juni '18]
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Vergonzo Faro
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Re: [1009] Dreikreis [Vergonzo, Angelique, Livia, SL; "offen"]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Ihr bezaubernd amüsiertes Lächeln wurde ebenso intensiv erwidert.
"In der Tat, wie schön ihr seid meine Königin aus fernen Landen." seine Lippen zuckten vor Begierde, sein Blick leckte ihren Hals entlang, seine kräftigen Hände, von der Baukunst gestählt und ebenso feinfühlig, korrigierten ihre Position, so dass ihr Becken sich fester gegen ihn abstützen musste.
"Unser Weg wird ewig wären, wie eure Schönheit. Er wird sie alle verschlingen, so wie wir uns selbst verschlingen werden."

Noch einen Moment lang hielt er sie so, leicht im Takt der Musik wippend, ehe er sie aufrichtete und frei gab, elegant mit einer tiefen Verbeugung und einem Handkuss der zu lange dauerte um nicht anzüglich zu wirken.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Sousanna
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Re: [1009] Dreikreis [Vergonzo, Angelique, Livia, SL; "offen"]

Beitrag von Sousanna »

Ihr Blick wurde zu einer Flamme aus Leidenschaft und Lust. Sie schien sich ohne Schwierigkeit in die Rolle einzufügen, suchte seine Nähe ohne Zwang und schien allein mit den brennenden Augen die tiefsten, wortlosesten Geheimnisse zu versprechen, schien allein durch ihren Blick jede einzelne Sünde wahrwerden lassen zu können.
"Und ewig soll die Sünde wären, bis sie sich selbst verbrennt.", raunte sie. Ihre Stimme war rauer, bewegt von all den dunklen Sünden, die sie in ihrem Tod begangen hatte. "Und das Brennen soll uns Freude sein und die Feinde mit Schmerz und Pein ohne Erlösung überziehen."

Dann knickste sie tief vor ihm und würde ihn mit jenem geheimnisvollen Lächeln bedenken, das er bereits kannte. "Sag, Herr meiner tausend Fantasien, schenkst du mir einen Tanz?"
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
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Vergonzo Faro
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Re: [1009] Dreikreis [Vergonzo, Angelique, Livia, SL; "offen"]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Während ihren Worten blickte er in ihre Augen, hypnotisiert und willenlos,...und nur mit letzter Kraft schaffte er es seine Augen zu schließen um ihren Strom der Lüste in seinen Geist zu bremsen,...so gern er darin wahrhaftig geschmolzen wäre, wäre es ein bittersüßer Tod gewesen, doch es konnte es ihr nicht so leicht machen. Die Augen kurz geschlossen lächelte er sanft und sprach:"Sünde sei das ewige Gesetz. Die Sünde schürt die Gnade aller. Sie sei das Feuer der Vernunft, die Wahrheit und das rechte Gewissen, denn wo kein Feuer da keine Wärme."

Als sie vor ihm knickste tat er es ihr elegant gleich und ergriff sanft aber bestimmt ihre Hand und nickte.
"Dies ist mein Privileg und meine Pflicht, habe ich es beim Blute geschworen auf ewig Dein zu sein. Ein Tanz auf der Spirale ist unsere Bestimmung."

So zog er sie an sich heran, umschlang ihre Taille mit dem Arm und führte die eben gehalten Hand hoch und eng an sie beide gewinkelt,..und schon begann der Flug beider zum Fegefeuer verurteilten, ein schwebender Beginn den fruchtbaren Boden hier zu Düngen,...was feierlich begann wandelte sich langsam zu einem wilden Tanz der Fruchtbarkeit, wie man es sich nur in den Träumen von wilden halbnackten Frauen und Männer aus der exotischen Ferne vorstellen konnte...
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Livia
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Re: [1009] Dreikreis [Vergonzo, Angelique, Livia, SL; "offen"]

Beitrag von Livia »

Und am Rande jenes Tanzes stand Livia.
Mittlerweile in normaler Gestalt auf das Fest zurückgekehrt, für ihre Freunde wohl das erste Mal überhaupt angekommen.

Sie stand still und lächelnd da, beobachtete den Tanz.
Geradezu verzückt.
Als könnte sie hindurchsehen und liebte die Freunden ihrer Schwestern...
Oder lebte durch sie.
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Il Canzoniere
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Re: [1009] Dreikreis [Vergonzo, Angelique, Livia, SL; "offen"]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der Ball der tausend Masken mochte schon ewig gehen. Wie lange war es her das sie hier herein gekommen waren? Kaum konnte man sich noch daran erinnern. Zu sehr hatten Stimmen die Ohren besungen, Gerüche die Nase betört, Farben die Aufmerksamkeit der Augen auf sich gezogen.

Es lagen bereits Betrunkene schlafend auf dem Boden, teurer Wein hatte sich auf noch teurere Kissen vergossen. Kleidung lag hier und da vielsagend im Raum. Man hörte das leise kichern Vergnügter, das seufzen Berauschter, das stöhnen Verliebter und die verführerische Musik, die diesen Abend umschloß wie ein Rahmen ein teures Gemälde. Es war spät geworden, wenn auch noch nicht so spät das das Fest bald enden würde. Es befand sich nun nur in einer anderen Phase. Der anfängliche Rausch war einer tiefen, prickelnden Benebeltheit gewichen, jene die nur hier waren um gesehen zu werden waren vor Stunden gegangen. Geleert hatte es sich trotzdem noch nicht. Diejenigen die jetzt noch hier weilten waren jung und hungrig. Zügellos und wild. Sie lachten und spaßten. Tranken und rauchten. Sangen und tanzten.

Das er hier zu Hause war konnte man bereits auf den ersten Schritten erkennen. Die Maske war eher ein Erkennungszeichen als eine Verschleierung. Ein Feigenblatt welches kaum seinen Zweck erfüllte. Sein matt gebräunter Körper zeigte viel Haut, wusste jedoch gekonnt den Rest so zu verdecken das es nach noch mehr aussah. Hierhin und dorthin huschte sein Blick während er sich einen Weg durch den Raum bahnte. Er stieg über schlafende Körper, über am Boden verteilte Kissen, striff mit der Hand über samtene Vorhänge und umrundete den Raum beinahe einmal, ehe er den ersten der Gastgeber - so zu erkennen - mit einem schmunzeln und einem nicken begrüßte. Als ob seine Schuldigkeit damit getan wäre, sah er sich kurz um und gesellte sich dann zu einer Gruppe die mitten im Raum saß und gerade der offenbar äußerst witzigen Geschichte eines jungen Mannes zuhörte. Beobachtete man ihn, so setzte er sich genau dorthin wohin er gehörte. Eine kurzzeitig freie Stelle nahe des Erzählers. Wo er, obwohl offenbar unbekannt, sofort Teil der Menge wurde. Er lachte während er sich setzte, dabei hatte er den Witz nicht einmal mitbekommen können. Er klatschte an den richtigen Stellen und schlug sich dann und wann vor Vergnügen auf die Knie - obwohl er im Schneidersitz auf einem Kissen thronte.

Den Weinkrug den er angeboten bekam nahm er entgegen und machte einen kräftigen Zug, prostete den anderen lautstark zu und nutzte den kurzen Augenblick in dem dabei alle Augen auf ihm lagen um dem Erzähler die Aufmerksamkeit zu stehlen.
Kaum hatte man sich versehen war die Gruppe ein wenig angeschwollen und hing gebannt an seinen Lippen. Sicher die Geschichte war nicht ganz ernst gemeint wie es schien. Es ging darum wie er einmal einen Drachen mit einem Löffel besiegt hatte. Mitten durchs Herz habe er den Holzlöffel geschoben und es war um den Drachen geschehen - ein scheußliches Ungeheuer mit großen katzenhaften Augen. Ja wirklich, so war er hier sitze und ihnen den Wein wegtrinke!
Dann und wann nutze er seine Hände um mit den Fingern Schattenbilder an die Wand zu werfen. Ein Drache, ein Mann - wohl er - Hügel und Wälder. Gut zu erkennen. Kaum mochte man glauben das er diesen Dingen mit den Fingern, einem zuhilfe genommenen Kissen, einem Krug Wein und etwas verstellten Stimmen so viel Leben einhauchen konnte.

Immer wieder grinste er jovial in die Menge, zwinkerte mit den Augen und warf Kussmünder. Aber dann und wann, als die Aufmerksamkeit der Meute auf seiner Stimme und seinen Figuren an der Wand lag, wanderten seine Augen im Raum und her. Wach und tief waren sie. Und sie suchten etwas.
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Livia
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Re: [1009] Dreikreis [Vergonzo, Angelique, Livia, SL; "offen"]

Beitrag von Livia »

Auch Livia war Teil des Rausches des Abends geworden. Sie war berauscht an der lebendigen Menschlichkeit des Ortes und des Momentes.
Sie hatte ihnen allen den Gruß erwiesen, mit vielen gesprochen, manchen getanzt, sogar den ein oder anderen Kuss sollte sie gestohlen haben... Für ihre Verhältnisse ja viel Körperkontakt.

Doch da kam der Fremde, der Fremde, den Sousanna angekündigt hatte? Der am Hoftag bereits zu sehen gewesen war?
Rasch war auch Livia in seinen Bann an Interesse und Spiel gezogen, sie beobachtete die Gruppe aus der Ferne, stand wie erschöpft und berauscht an einer der Säulen des Raumes, lächelte sanft aber blieb nicht weiter auffällig. Sie konnte und wollte die anderen nicht belauschen, sie wollte die Aufmerksamkeit nicht auf sich ziehen, sich aber auch nicht verbergen.
Erst einmal wollte sie einfach beobachten und sehen
und... ein wenig...
noch mehr der Menschlichkeit des Momentes spüren.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1009] Dreikreis [Vergonzo, Angelique, Livia, SL; "offen"]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo beobachtete das treiben des Neuen, für ihn nicht unbekannten Mannes und schlich sich hinterrücks an eine der beduselten Weiber heran, die den halbnackten Schönling anhimmelte.
Er hatte seine Maske noch immer aufgesetzt, und so schlich ein stattlicher Mann, von normalem aber feinen Aussehen an das Weib heran, und begann ihr den entkleideten Rücken zu kraulen, und ließ seine Finger hier und da und dann auch überall über sie gleiten,... er nutzte die Chancen die er diese Nacht haben würde aus.
Er nickte dem Schönling respektvoll zu, so er den Betrüger denn überhaupt zur Kenntnis nahm.

Feine Beobachter würden diese Zeichen erkennen, und somit wissen, das das verkleidete Monster einem höherrangigen Respekt zollte bei der Begrüßung.
Und so ließ Vergonzo seinen Trieben allmählich auch hier nun freien lauf....
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Sousanna
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Re: [1009] Dreikreis [Vergonzo, Angelique, Livia, SL; "offen"]

Beitrag von Sousanna »

Das Lächeln der Ravnos verstärkte sich da der Schöne die Feier betrat. Und doch. Doch, ebenso wie er, suchten ihre dunklen Augen etwas. Suchten sie das Mehr der Sünde? Suchten sie die größere Versuchung? Das pulsierende Leben. Den nächsten hohen Herren, den es zu verführen galt?
Kurz streifte ihr Blick den des Fremden und kurz huschte ein Lächeln über die vollen, zarten Lippen, schienen die Andeutung eines Wortes zu formen.

Doch dann schwand sie wieder in der Menge, sich in der Sünde bis zum Ertrinken zu suhlen.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
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Il Canzoniere
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Re: [1009] Dreikreis [Vergonzo, Angelique, Livia, SL; "offen"]

Beitrag von Il Canzoniere »

Die Feier hatte ihre Zenit bereits überschritten. Schummeriges Licht, hier und da erloschenen Kerzen geschuldet, hier und da beschäftigen Gästen mit einem Hang zu einer gewissen Privatspähre. Unangenehmer Geruch den eine Horde Menschen nun einmal so verströmte wenn sie stundenlang tranken, rauchten, aßen, tanzten, kopulierten, rauften und atmeten. Niemand hatte länger ein Fenster geöffnet, um die Kälte nicht hereinzulassen, auch wenn die italienische Nacht nicht sonderlich davor strotzte.

Betrunkene lagen auf dem Boden. Berauschte auf dem dicken Teppich. Verliebte auf den schweren Kissen. Noch immer gab es eine volle Traube Menschen um den Geschichtenerzähler. Zwei verschwitzte Herren fochten mit freiem Oberkörper mit Kerzenständern auf der oberen Ballustrade. Die Musiker der ersten und zweiten Charge sangen schunkelnd ein Lied über die Sehnsucht nach La Superba, das man sonst häufig am Hafen hören konnte, während die aktuelle Charge von der anderen Seite des Raumes versuchte dagegen anzuspielen. Dem ganzen etwas mehr Stimmung zu geben.

Das war das Szenario als die Eingangstür zum sicherlich tausendsten Mal heute Nacht leicht aufschwang und eine zierliche Gestalt mit einer silbernen Maske die Feierlichkeit betrat. Ihr Schritt war sanft, ihr Anlitz zerbrechlich. Und obwohl so unscheinbar, dauerte es nicht lange bis sie bemerkt wurde. Irgendetwas besonderes war an ihr. Unsichtbar und doch spürbar. Wie ein Fluch... oder Segen.

Es dauerte nicht lang da war der erste Galan auch schon heran, versuchte sie bereits nach wenigen Schritten in den Raum zum Tanz aufzufordern, sie an sich zu ziehen, aber sie kicherte nur keck, tauchte unter dessen Armen hindurch und schritt weiter in den Raum hinein. Der Blick schweifend und dabei jedem feuchten Fleck auf dem Teppich, jedem heruntergefallenen Teller und jedem schlummernden Berauschten beinahe träumerisch ausweichend. Vergnügt sah sie auf, als das Duell der beiden Fechter auf der Ballustrade abrupt unterbrochen wurde, da einer von ihnen abstürzte und mit einem dumpfen Aufprall auf dem Teppich zwei Meter unter ihm aufschlug, sich jedoch sofort lachend wieder aufrichtete. Der im oberen Teil zurückgebliebene Mann jubelte triumphierend, nahm eine Siegerpose ein und nahm einen tiefen Schluck aus einer mit Wein gefüllten Amphore.

Das Mädchen unterdess war an zwei weiteren Verehrern vorbeigeschlüpft und hatte den halben Weg die Treppe hinauf hinter sich, wo sie stehen blieb und von hier den Raum betrachtete. In all seiner verlebten Pracht. Ihren zierlichen Hände fuhren dabei langsam über das Geländer der Treppe.
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Livia
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Re: [1009] Dreikreis [Vergonzo, Angelique, Livia, SL; "offen"]

Beitrag von Livia »

Ein weiterer Fremder - genau genommen eine Fremde - war in die Aufmerksamkeit getreten. Mittlerweile war Livia wieder dort angekommen, wo sie hingehörte, in die Schatten, abseits der Aufmerksamkeit. Sie hatte es nicht aktiv getan, sie hatte einfach aufgehört Aufmerksamkeit zu suchen und wenig später... gab es eben einfach Spannendere als sie selbst.
So verharrte sie - so beobachtete sie gebannt den Geschichtenerzähler...
Bis der neue Gast gekommen war.

Nach oben. In den Tempel... Livia ließ die Fremde allein und gewähren, irgendwann später würde sie mit einigen gewöhnlichen Menschen aufschließen.
Voller Neugierde und Lust zu sehen... was dieser Abend noch brachte. Fast eher der Morgen... die verlebten letzten Stunden der Nacht.
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