[1010] Weg mit dem Glauben [Seresa, SL]

[Juli '18]
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Seresa
Brujah
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Registriert: Sa 29. Jul 2017, 23:49

Re: [1010] Weg mit dem Glauben [Seresa, SL]

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Seresas Blick ging zu ihrer leeren Hand und eine seltsame Schwermütigkeit legte sich über die braunen Augen. Ihre Fingerspitzen bewegten sich leicht, beinahe verzweifelt, als suchten sie sehnsüchtig nach dem, was sie nur Momente zuvor gespürt hatten. Nach seiner Nähe, bevor sie sich beinahe traurig, um die zurückgebliebene Leere schlossen.

Die Lider der Brujah senkten sich erneut und mit ihnen ihr Haupt, bevor sie den Umhang enger um ihren schlanken Körper zog, ganz so, als wollte sie sich vor der neuerlichen Kälte schützen, welche sie ergriffen hatte. Seresa nahm einen tiefen Atemzug, bevor sie den Überwurf in einer fließenden Bewegung über ihr Haupt legte und sich geschmeidig, fast katzengleich erhob. Ziellos wanderten ihre braunen Augen über die friedliche Umgebung, wohlwissend, dass sie nicht finden würden, wonach sie suchten. Ein einzelnes Wort fand über ihre Lippen, während sie in die anscheinend einsame Dunkelheit gerichtet sprach.

„Danke.“

Noch einen Moment verweilte sie stehend. Kalte Luft drang in ihren Körper ein und verließ ihn. Wieder und wieder, während sie mit jedem falschen Atemzug, das kalte Verlangen nach Blut und Verderben in ihrem Körper weiter zurückdrängte. Den Kettenhund in ihrem Inneren an seinen Platz verwies. Atemzug um Atemzug füllte sie die Leere, welche sie spürte mit dem Leben, das sie umgab. Dem Rauschen des nahen Meeres. Dem Schlagen der Wellen auf Felsen. Leben umgab sie und sie war noch immer ein Teil dieses Lebens.

Ihr Blick war in die Ferne gerichtet. Auf ein kleines Licht am Horizont, welches nur sie zu sehen schien. Eines, welches dafür sorgte, dass Hoffnung in ihr Dasein zurückfand. Sie hatte ihren Weg gewählt und dieser Weg war gut. Er erlaubte ihr zu tun, was nötig war. Er gab ihr die Sicherheit und die Kraft sich furchtlos ihrem Schicksal zu stellen. Es zu überwinden.

Solange sie Hoffnung besaß, solange würde sie kämpfen. Für Jene, welche ihr nahe standen und für all das, woran sie glaubte.
Zusammenfassung:
Acht Jahre nach dem Überfall der Sarazenen 1002 anno Domini auf Genua vereinbarte Seresa ein Treffen mit jener Person, welche ihr dort begegnet war. Den, den die Brujah erwartete, erschien jedoch nicht. Stattdessen kam ein ihr fremder Mann, welcher dennoch seltsam vertraut wirkte auf Grund der Worte, welche er verwendete. Auf ihre Frage nach jenen, welchen sie einst im Krieg gedachten zu helfen, war die Antwort des Fremden kryptisch. Die Beiden sprachen darüber, dass Seresa sich in seinen Augen noch weiter vom Licht entfernt hätte und vom Weg abgekommen sei. Er warnte sie eindringlich bezüglich des Monsters, welches sie in sich tragen würde und dass sie, so sie auf ihrem Weg weiterschreiten - und nicht umkehren - würde, zu einem Dämon werden würde, welcher unweigerlich in die Hölle einfahren müsse. Die Brujah versuchte sich zu erklären und seine Zweifel auszuräumen, was ihr jedoch nicht gelang. Er sah in ihrem Glauben nicht mehr als eine leere Hülle, doch wies er sie nicht ab, als sie ihn um ein gemeinsames Gebet bat. Womöglich war er noch nicht bereit gewesen, sie gänzlich aufzugeben. Dennoch verschwand er von einem Moment auf den anderen, ohne ein Wort des Abschiedes. Verließ die knieende Brujah und ließ sie allein zurück mit dem kalten Verlangen nach Blut und Verderben ihres Tiers. Dennoch war Seresa dankbar für dieses Treffen gewesen.
~*~ Die Glut des Herzens ist am besten in den Nächten voller Dunkelheit zu erkennen. ~*~
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