[1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

[Juli '18]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma warf einen kurzen Blick in die angedeutete Richtung, zu den Türen, die sie nicht betereten hatten. Er nickte.

„Natürlich hält mich niemand davon ab und ich fragte euch ja auch so eben. Das ändert jedoch nichts daran dass ihr anders denkt, als ich es erwartet hätte. Dass ihr Sachen sagt und tut, die ich nicht einordnen kann. Und wenn ich euch frage, könntet ihr auch lügen.“ Das konnte er schlecht erkennen. Doch da waren sie wieder bei vertrauen.

„Ich sage auch nicht, dass es schlecht ist, es ist nur...verwirrend.“ schloss er während er die Tür öffnete und nach draußen trat, wo er Seresa die Tür dann offen hielt.

Cerb pustete derweil die Kerzen aus und stellte den Halter zurück, bevor er den Vampiren folgte.

„Was tut ihr eigentlich derzeit in den Nächten?“ stellte er dann eine Frage.
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Noch bevor die beiden Kainiten das Haus verlassen hatten, hatte Seresa erneut ihre Kopfbedeckung über ihr Haupt geschlagen. Als Toma ihr die Tür aufgehalten hatte, hatte die Gelehrte dem Tzimiscen dankend zugenickt und ihn angelächelt. Auf seine Frage hin, schien sie einen Moment nachzudenken, bevor sie ein einfaches, aber undankbares Wort sprach.

„Diverses.“

Seresa schwieg für einen kurzen Moment.

„Zu nennen wäre wohl am offensichtlichsten die Begleichung meiner Schuld bei Sousanna, sowie die entsprechende Ehrerweisung an all jenen, welche bereitwaren Fürsprache für mich zu geben bei ihrer Majestät Aurore.“

Die Brujah blickte kurz zu Toma.

„Sofern es für Euch unangenehm oder schwierig ist, auf Eure Männer zu verzichten, könnten wir überlegen, ob es möglich wäre, sie in Eurer Nähe zu trainieren, sofern die Geräusche für Euch keine Ablenkung von Eurer Arbeit darstellen würden.“

Seresas fragender Blick lag auf dem Drachen. Scheinbar war es ihr unangenehm, dass Toma seine Ghule noch nicht zu ihr geschickt hatte.

„Daneben stehen selbstverständlich die Erledigung von Clansinterna an, sowie die Erfüllung meiner Aufgabe für die Domäne. Davon unabhängig ist das Überprüfen der Möglichkeit, sowie gegebenenfalls die Durchführung von an mich herangetragenen Interessen, wie beispielsweise die Eurigen. Zudem versuche ich geeignete Wege zu finden, um mich in die Gemeinschaft einzubringen, um zu beweisen, dass es mir ernst damit ist in der Domäne Genua verweilen zu dürfen. In der wenigen Zeit, welche für mich und meine eigenen Interessen bleibt, bete ich, lerne Altgriechisch, eigene mir Wissen im Bereich der Buchführung und der Politik an und übe mich im Umgang mit Nahkampfwaffen, derzeit vor allem mit dem Speer.“

Die Brujah seufzte leise. Zeit war noch immer etwas, wovon sie viel zu wenig besaß. Seresa zuckte mit den Schultern.

„Meist bleiben derzeit bedauerlicherweise meine eigenen Belange auf der Strecke.“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Ihr seid also hauptsächlich mit Aufgabe für andere beschäftigt. Sicher keine all zu erfreuliche Zeit.“ Erwiderte er tatsächlich mitfühlend. War ihm so etwas doch auch meist unlieb. Aber das war nun mal ihr Schicksal. Ihr Kreuz zu tragen, so wie er seines hatte.

"Was hat die Harpye denn von euch gefordert? Scheinbar etwas lang andauerndes?"

Er wollte sich eigentlich gar nicht mehr übermäßig mit Sousanna beschäftigen, aber er konnte einfach nicht umhin dennoch nach ihr zu fragen. Immerhin war es auch nie verkehrt seine Feinde zu kennen.

„Wo hättet ihr denn gedacht dass sie trainieren?“ Fragte er dann bezüglich der Guhöeund legte den Kopf schräg. „Ich hatte noch nicht darüber nachgedacht. Mit eurem Bruder war ich in der Arena gewesen. Denn meine Orte sind dafür sicher nicht ganz passend. Oder sollen sie zum Wachturm kommen?...Nun eigentlich würde ich aber gern dabei zusehen. Selbst beobachten wie sie sich machen.“
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Seresa zuckte leicht mit den Schultern, als Toma geendet hatte.

„Ich bin der Ansicht, dass Leibwächter überall einsatzbereit sein müssen und sie sich dementsprechend in allen und gänzlich unterschiedlichen Umgebungen zu jeder Zeit bereit und sicher fühlen müssen. Ich zweifle nicht daran, dass mein Bruder im Blute sie im Umgang mit Waffen auf bestmöglichste Art und Weise geschult hat, doch meist ist es die Umgebung, welche einen mit zu Fall bringen kann. Die falsche Einschätzung der Situation und die Möglichkeiten des Angreifers. Sand als Untergrund verhält sich anders als Gras und wieder anders als Schlamm. Kämpfen in engen Räumen schränkt manche Waffenführung ein, erlaubt dennoch andere Möglichkeiten. Entsprechend vielseitig sollte die Schulung Eurer Männer meiner Meinung nach erfolgen, um mögliche Schwächen aufzudecken. So Ihr es wünscht seid Ihr und Eure Männer gewiss herzlich eingeladen zum Wachturm zu kommen. Sofern Ihr an der Tradition mit meinem Clansbruder festhalten wollt, würde ich Brimir darum ersuchen, die Arena nutzen zu dürfen. Ich richte mich diesbezüglich ganz nach Euren persönlichen Vorlieben.“

Die Brujah nickte Toma kurz höflich zu, bevor sie auf ein anderes Thema wechselte.

„Was Sousanna angeht, so war mein Kontrollverlust ihr gegenüber eine Angelegenheit, welche sich nicht mit einfachen Worten der Bitte um Vergebung beseitigen ließ. Die Älteste der Schatten hatte mir damals durchaus zu verstehen gegeben, dass sie sich durch meinen Angriff auf Sousanna persönlich beleidigt sah. Entsprechend ist es in meinem gänzlich eigenen Interesse zu beweisen, dass ich mein Tun redlich bedaure. Ich stelle ihr demzufolge meine Dienste zur Verfügung, auf dass sie mir eines Nachts wahrlich vergeben mag. Ob dies jemals der Fall sein wird, mag ich nicht zu beurteilen. Dennoch ist es eine Gelegenheit, welche es - zu meinem gänzlich eigenen Wohl - besser zu nutzen gilt.“

Dann zuckte sie erneut mit den Schultern.

„Aber ich mag mich wahrlich nicht darüber beschweren. Es hätte mich weitaus schlimmer treffen können und Aufgaben für andere zu erledigen ist nichts gänzlich Falsches in unserer Welt hinter der Welt. Sich einzubringen und seinen Wert zu beweisen, kann durchaus nützlich und förderlich sein. Gerade für jemanden wie mich, der auf Grund seines Blutes in Frage gestellt wird.“
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Er nickte auf ihre Ausführungen zur Umgebung des Kampfes. Das hatte er natürlich noch nie so genau bedacht.
Er schieg einen Moment darüber nachsinnend, auch ob es noch eine sinnvolle Idee war, dann sprach er sie wieder an.
„Im Raum ja. Das wird wohl die meiste Zeit der Fall sein, wenn sie mir nicht draußen folgen. In meinem Heim oder hier kämpfen zu müssen, so wie gegen euch.“
„Nun, dann lasst es uns doch hier stattfinden lassen. Einer der Säle ist groß genug.“


Als sie von Sousanna sprach, seufzte er hörbar.
Er verstand nicht was Acacia an ihr sah und dass sie darüber wirklich persönlich beleidigt wäre?
„Also macht ihr euch ihr selbst zum Sklaven? In der Hoffnung dass sie euch irgendwann vergeben möge? Sousanna oder Acacia?“ Er sah sie kritisch von der Seite an, während sie, oder zumindest er zurück nach Domus ging.
„Ihr wisst schon, dass das niemals der Fall sein könnte?“

Er hoffte, dass Seresa schlau genug war einen Vorteil daraus zu ziehen. Einen Plan hatte um der Ravnos zu schaden und sich nicht einfach ihr hingab.

„Ihr solltet mehr auf eure eigenen Wünsche achten. Natürlich verstehe ich dass ihr Acacias Zorn nicht wünscht, doch ihr habt nur Sousanna angefallen, nicht sie und dafür habt ihr eine Strafe erhalten. Ihr könnt um Vergebung bitten, aber ihr müsst nicht kriechen. Sonst werden sie euch nie aufstehen lassen.“
Scheinbar war ihm das wirklich zuwider, wie sich Seresa in den Dienst der Ravnos stellte.
Dennoch war es eine Information mit einiger Brisanz und es machte es nur schwerer ihr zu vertrauen. Wie bei Alain. Er würde gern vertrauen können, doch immer wieder wurde ihm gezeigt wie er dies nicht ohne Zweifel konnte.
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Seresa war stumm neben Toma hergelaufen und hatte ihm zugehört. Als er von Sklave und kriechen sprach, war ihr Blick überaus ernst - fast tödlich - geworden und die Art und Weise wie sie ihn anblickte legte nahe, dass nicht viel gefehlt hätte und sie hätte ihm ihre Reißzähne gezeigt.

„Glaubt Ihr allen Ernstes, ich würde kriechen oder mich gar selbst zum Sklaven machen?“

Die Verärgerung über seine Aussage stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben und schwang mit jedem ihrer Worte mit.

„Ich hätte angenommen, Ihr würdet mich inzwischen weitaus besser kennen, aber ganz offensichtlich habe ich mich diesbezüglich in Euch geirrt. Vor allem aber lasst mich Euch an eines erinnern: Auch Ihr dient! Namentlich ihrer Majestät Aurore. Also sagt mir, seid Ihr deshalb Ihr Sklave oder kriecht Ihr gar vor ihr?!“

Braune Augen funkelten unter der Kopfbedeckung heraus den Tzimiscen an, während sie ihn daran erinnerte, dass auch er nicht so frei und ungebunden war, wie er sich gerne sah.

„Ich weiß selbst, dass eine Vergebung möglicherweise niemals der Fall sein könnte und dennoch wäre es sträflich eine gebotene Möglichkeit nicht zu nutzen, auch wenn es nur eine äußerst geringe ist. Ohne jedweden Zweifel könnte ich darauf pochen, dass ich eine Strafe erhalten habe und meine Schuld damit gesühnt sei. Auch hat es durchaus andere Dinge gegeben, welche weitaus schneller erledigt gewesen wären und uns Beiden eine nervenaufreibende Situation erspart hätte. Dennoch hätte sich damit mein Gegenüber und ihre Ansicht über mich noch immer nicht verändert.“

Seresa schwieg für einen kurzen Moment. Als sie weitersprach, blickte sie Toma fragend an.

„So Ihr die Wahl hättet, Acacia oder Sousanna als Feind zu haben oder zu versuchen, dass sich deren Zorn auf Euch abmildern würde durch angemessenes Verhalten: Welche Wahl würdet Ihr treffen? Würdet Ihr mit den Schultern zucken und weiterhin ignorieren, dass Sousanna inzwischen sich zur Harpyie gemausert hat oder würdet Ihr erkennen, dass hinter allem mehr stehen könnte und Euch dieses mehr womöglich eines Nachts das Genick brechen könnte?“

Die Brujah schüttelte leicht voller Unverständnis über Tomas ´Anklage´ den Kopf.

„Ich kann mir derzeit wahrlich keine Feinde in der Domäne Genua leisten, denn sie würden mir mein Leben noch weitaus schwerer machen, als es ohne hin schon ist. Zumal ich Euch an meinen Bruder im Blute Ramon erinnern darf. Ramon hat Acacia nicht angegriffen, sondern Adelchis. Wo er sich nun befindet und was seine Strafe war, darüber muss ich Euch wohl nicht in Kenntnis setzen, oder?!“

In ihrem Blick lag nun ihrerseits eine Anklage, bevor sie weitersprach.

„Entsprechend will ich wahrlich nicht wissen, was mit mir passieren würde, so ich fahrlässig großzügig gewährte Möglichkeiten arrogant ignoriere oder ausschlage, weil ich meine, ich müsste stur meine Position behaupten, anstatt mein Haupt zu beugen vor jemandem, der mehr Macht innehält als ich.“

Ihr Blick verweilte auf Toma nachdem sie geendet hatte und ihre Verärgerung war noch immer deutlich zu erkennen. Offenbar passte es ihr so gar nicht, dass er sie als naiv und unterwürfig sah.
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als sie ihm widersprach, ihn offensichtlich zornig anging, blieb er stehen und sah ihr ebenso mit großen Augen entgegen. Seine Haltung war angespannt und versteifte sich mit jedem ihrer Worte mehr.
Dann kam er ihr nah, senkte den Kopf zu ihr herunter und zischte sie an, auch damit es nicht andere mögliche Ohren um sie herum hörten.

„Ihr sagtet selbst ihr steht in ihrem Dienst weil ihr auf ihre Vergebung hofft und ihr wollt doch nicht allen ernstes den Prinzen der Domäne mit dieser Ravnos gleichsetzen?!
Einem Ahnen und Herrscher der Domäne zu dienen ist wohl nicht dasselbe wie einer Ravnos jeden Wunsch zu erfüllen.“


„Ich hoffe, ich hoffe, dass ich mich in euch irre, dass ihr nicht das seid, was ihr gerade zu sein scheint. Denn das würde mich wirklich enttäuschen und meine Fürsprache für euch in Zweifel ziehen.“

Er richtete sich wieder etwas auf und seine Stimme wurde etwas ruhiger, als er aber immer noch leise weitersprach.

„Es war nur ein Rat.
Denn es würde mich schwer enttäuschen, wenn ihr zu ihrem Spielball würdet.
Ramon griff diesen Adelchis nicht einfach nur an, wie es schien, sondern band ihn auch an sich und tat anscheinend auch noch weitere Dinge die den Zorn einiger Mächtiger auf sich zog.

Zudem wurde er von der ach so hochgeschätzten Harpye, die seine Verlobte sein sollte, verraten.
Und ihr glaubt, dass sie nicht dasselbe mit euch tun würde, dass ihr nicht dennoch den Kürzeren ziehen werdet, obschon ihr ihr zeigt wie Leid es euch tut?“

Plötzlich schien irgendetwas ihm durch den Kopf zu gehen, als sein Blick für einen Moment in die Ferne schwiff.

„Glaubt mir wenn ich euch sage, dass das kein Weg ist, den ihr gehen wollt.“ Sein Blick wurde plötzlich traurig. „Vielleicht mögt ihr mir das nicht glauben, aber ich verstehe sehr gut, wie ihr euch fühlt, warum ihr glaubt das tun zu müssen. Ihr wollt ihr zeigen, dass ihr nützlich seid, dass ihr gut und wertvoll seid. In der Hoffnung auf Gnade...“

Seine Stimme klang verbittert und wenn er noch geatmet hätte, hätte sich seine Brust vor Aufregung gehoben, doch so wirkte er unnatürlich ruhig und starr und doch war die Anspannung zu spüren.
„Und es muss so sein, nicht wahr? Die Mächtigeren entscheiden über die Schwächeren? Doch wann ist man schwach und wann stark?“ flüsterte er.

Ein kehliges Knurren erklang von ihm, dann drehte er sich plötzlich um, machte ein paar Schritte weg und schaute dann wieder zurück zu ihr.

„Unser Weg trennt sich hier. Noch eine angenehme Nacht, werte Seresa.“
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Auf Tomas aufbrausen hin hatte Seresa ihren Blick leicht gesenkt, doch ihre angespannten Kiefermuskeln spiegelten deutlich wieder, wie sehr sie darum bemüht war, die Beherrschung und den Respekt zu halten, ob der an sie gerichteten, anklagenden Worte. Als der Drache sich entfernt und verabschiedet hatte, raunte Seresa ihm noch einige leise Worte zu.

„Ich hoffe Ihr werdet eines Nachts erkennen, welche voreiligen Schlüsse Ihr gezogen habt. Wir alle müssen unser Knie oder Haupt vor Jemand anderem beugen. Ob vor Prinzen, Ahnen oder schlicht Jenen, welche über uns stehen. Entweder wir bewahren dabei Haltung und Stolz oder wir machen uns lächerlich damit und es wird unter Zwang gebeugt. Es sind die Regeln unserer Welt hinter der Welt nach welchen wir spielen. Nicht weil wir es wollen, sondern weil wir es müssen.“

Ihr Blick ging anklagend auf Toma, während sie durchaus ernst und gedämpft fortfuhr.

„Ich hoffe nicht auf Gnade und ich erfülle Sousanna gewiss nicht jeden Wunsch, denn ich bin keine Fee. Die Welt hinter der Welt unterliegt einem ständigen Wandel der Macht und Stärke zu besitzen kann ebenso bedeuten, die dargereichte Kröte ohne Murren zu schlucken.“

Oder dem Gegenüber für eine derartige Frechheit die Faust in den Körper zu treiben. Doch dies war nichts, was die Brujah in diesem Moment aussprach.

„Doch ich will Euch wahrlich nicht weiter aufhalten. Ich werde Euch kontaktieren, sobald ich die Vorschläge entsprechend ausgearbeitet habe. Habt Dank für die aufschlussreiche, inspirierende Führung und gehabt Euch wohl.“

Seresa neigte ihr Haupt vor Toma, bevor sie drei Schritte rückwärtsging und einen anderen Weg einschlagen würde, welcher sie näher in Richtung der Mauer führte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma hatte die Worte noch gehört und er war fast versucht darauf noch zu antworten, doch dann schüttelte er den Kopf. Eine Diskussion würde hier nun auch zu nichts führen.
Cerb eilte seinem Herren hinterher und so verschwanden die beiden Männer in der Dunkelheit des nächtlichen Genuas.
Zusammenfassung:
Toma lädt Seresa zu sich um ihre Dienste als Schreiberin in Anspruch zu nehmen. Sie soll einen Aushang für das neue Gästehaus entwerfen. Dabei macht sie noch gute Vorschläge und die beiden begeben sich in der Nacht noch zu dem Haus um es zu besichtigen.
Sie sprechen dabei auch über den ehemaligen Besitzer. Als sie es dann verlassen wollen kommt es zu einem hitzigen Streit über ihr jeweiliges Verhalten und ihre Sicht aufeinander und sie trennen sich auf der Straße.
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