[1010] Bastarde und Huren [Canio]

[Juli '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Sousanna
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Re: [1010] Bastarde und Huren [Canio]

Beitrag von Sousanna »

Der Kerl, der gerade erfolgreich eine ... wie nannte man so etwas? ... Bluthure vermittelt hatte grinste nur wissend und machte zu ihr eine Geste, dass sie gefälligst näher kommen sollte.
Sich rasch und mit demütigen Blick dem Befehl folgend, trat die Brünette näher und lächelte den Fremden sacht an.

Da er sich vorbeugte, würde er den zarten Duft fremder Länder wahrnehmen. Von Leben, Exotik und Luxux. Und er würde die sachte Wärme ihrer Haut spüren, wenn er ihr ins Ohr flüsterte. Dieses eine Wort dann ließ sie sacht lächeln und leise Vorfreude blitzte in den großen, dunklen Augen auf, so als wüsste sie um die pure Extase, die sie erwarten würde.
Mit einem anmutigen Augenaufschlag strich sie sich eine der seidigen Strähnen hinters Ohr und schenkte Canio ein einladendes Lächeln. "Es soll mir eine Freude sein."
Dezent wies einer ihrer schmalen Finger nach oben. "Würdet ihr mir folgen, lieber Herr?"
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
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Friedrich Hölderlin
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Canio
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Re: [1010] Bastarde und Huren [Canio]

Beitrag von Canio »

"Na bin ich denn im Paradies..." murmelte Canio
Im nächsten Moment folgte er bereits artig der fremden Bluthure - jedoch nicht ohne hinter ihrem Rücken noch eine obzöne Geste zu machen und dem Capo zuzuzwinkern, der ihn für heut nacht in die Familie eingeladen hatte.
Mal sehn was das hier wirklich für ein Nest war.
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Sousanna
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Re: [1010] Bastarde und Huren [Canio]

Beitrag von Sousanna »

Der Mittler grinste nur und auf seiner vernarbten Fratze zeigte sich ein leicht wissender Ausdruck. Er schien ganz genau zu wissen, welches Nest das hier war.

Das hübsche Ding unterdessen bahnte ihnen einen Weg durch das Gedränge. Mit dem eindeutigen Geschick von jemanden, der sein täglich Brot damit verdiente, sich unbeschadet durch die Massen an ungehobelter Menschen ohne Anstand zu schlängeln. Ohne mit einem blauen Auge oder zerrissenen Kleidern zu enden oder sich besudeln zu lassen von Gott weiß was.
Sie würde ihn mit einem frivolen Lächeln eine schmale Treppe emporlocken in einen engen Gang. Hier waren die Geräusche gedämpft und hatten sich zu einem sanften Hintergrundrauschen gewandelt.

So der erfolgreiche Schläger ihr weiter folgen wollte, würde die zierliche Gestalt ihn in ein Zimmer führen. Ein Gästezimmer wohl, denn da waren ein Bett, ein Kasten, ein Stuhl und eine Waschschüssel. Der Raum war, wenn man ihn mit dem Schankraum verglich, ein wahres Paradies. Sauber, ordentlich und vor allem hatte jemand sich Mühe gegeben, das Beste daraus zu machen. Ein Strauß frischer Blumen stand auf dem Kasten und der Duft exotischer Öle schwebte im Raum wie eine wohltuende Wolke.

Die junge Frau würde in die Mitte des Raums treten, sich mit der Eleganz einer Tänzerin zu Canio umdrehen und mit niedergeschlagenem Lidern und einem bezaubernden Lächeln fragen: "Was wünscht ihr also, Herr?"
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Canio
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Re: [1010] Bastarde und Huren [Canio]

Beitrag von Canio »

Er folgte ihr unbeschadet durch die Massen, hatte wohl selber auf seine Art nicht viel weniger geschick in sowas als sie. Dann allerdings, und es war eindeutig absicht, rempelte er einen der schon etwas ausfallender torkelnden Saufgesellen an und kippte sich dabei mit etwas nachdruck nen halben Krug Wein über den Ausschnitt. Nur um dann einfach rasch mit nem entschuldigenden Schulterzucken weiter hinter der Braut herzutänzeln.
Ohne zu zögern ließ er sich die Treppe hochlocken, auch wenn es nie so erschien, dass er unachtsam werden würde. Der Schläger wirkte immer irgendwie abgelenkt davon ihre Umgebung im Auge zu behalten, konzentrierte sich nie ganz allein auf sie, ob er sich überhaupt jemals entspannen könnte?

Dann standen sie im Zimmer. Ein routinierter Blick, während er noch im Türrahmen stand - alles in ordnung. Er schloß mit einer nahezu befreienden Geste die Tür hinter ihnen, blieb aber trotzdem einfach dort stehen, statt sich ihr nun in die Mitte des Raumes zu nähern.

"Also, Blutpüppchen. Was is das hier?"
Seine Stimme klang rau und trocken, durstig. Der frische Wein hatte Canios gesamte Brust feucht rot eingefärbt und verströmte sein säuerlich fruchtiges Aroma.
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Sousanna
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Re: [1010] Bastarde und Huren [Canio]

Beitrag von Sousanna »

Leicht legte sich das hübsche Haupt zur Seite. Dann begann die junge Frau zu lächeln und etwas veränderte sich an ihrer Haltung. Sie verlor die zerbrechliche Demut und gewann das traumwandlerische Selbstbewusstsein eines Wesens, das mehr war als nur ein ansehnlicher Lieferant für Blut.
Lässig verschränkte sie die Arme hinter dem Rücken und musterte den Fremden. Das sphinxhafte Schmunzeln, das ihre vollen Lippen umspielte, trotzte jeden Aufschluss darüber, ob sie nun billigte, was sie sah. Ihr Kinn kühn gereckt erwiderte sie seinen Blick.

"Dieser Ort ist Eigentum der Harpyie Genuas, Sousanna Kantakuzenos von Byzanz und Genua, neugeboren im Blute der Wanderer, Harpyie Genuas, Beisitzerin des Senats unter dem Monde, Weberin in den Nächten, liebreizende Herzogin dunkelster Gassen, Kind von Caspar, Ancilla des Clan der Wanderer, Fürst und Erretter der thrakischen Lande - und es ist Glück, dass deine Wünsche an ihre Entourage gerichtet wurden.", erklärte sie mit einem provozierend selbstsicheren Lächeln. "Jeder einzelne deiner Wünsche, sei er noch so ruchlos, kann hier Erfüllung finden. Aber erst will ich wissen, wer du bist."
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1010] Bastarde und Huren [Canio]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Zusammenfassung:
Canio findet sich im Alla Murra ein und gerät dort erst einmal in eine kleine Schlägerei. Sein Sieg wird von Tiziano wohlwollend kommentiert und Canio zum Trinken eingeladen. Dieser sagt unverblümt dass er Blut trinken will und der Schläger lässt sogleich Sousanna kommen, die sich jedoch nicht sofort als Harpye offenbart sondern weiter eine Dirne mimt. Erst als sie ihn in ein privates Zimmer bringt stellt sie sich vor.

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"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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