[1010] Verschönerung [Alain, Toma]

[Juli '18]
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1010] Verschönerung [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Wen ihr wollt" antwortete Toma wenig hilfreich, doch ihm war es auch schlicht egal. Dann blickte er sich um und hielt seinen Blick einen Moment auf die zwei unegfesselten Menschen gerichtet. "Ich denke jedoch es lohnt sich bei den frischeren mehr." So blickte er zu den drei gefesselten die auf der anderen Seite des Raumes hockten. "Steht auf" befahl Toma.
Die drei schauten unsicher auf, doch taten es dann zögerlich doch.

Von links nach rechts standen nebeneinander. Eine Frau um die dreißig Jahr vielleicht, die bereits sehr müde und erschöpft aussah. Langes braunes Haar fiel ihr etwas zersaust ins Gesichts und über die Schultern. Sie hatte ihre grobe Wolldecke an sich gerafft, doch Toma zog sie ihr einfach mit einem schnellen Ruck weg.
Sie gab ein erschrockenes Geräusch von sich und stand dann beschämt nackt vor den beiden Vampiren und auch allen anderen anwesenden, den Blick zu Boden gesenkt und die Arme an ihren Körper gepresst, nicht so richtig wissend, was sie damit tun sollte.
Ihre Brüste waren schlaff, ihr Bauch hing ebenso labberig herunter. lange Narben zogen sich in Streifen darüber. Eine Schwangerschaft?
Ihre Beine waren uneben und etwas dicklich.

Neben ihr stand ein Mann noch etwas älter als sie, aber in besserer körperlicher Verfassung. Er war relativ kräftig, aber hatte ein Gesicht das nur eine Mutter lieben konnte. Die Hände zu Fäusten geballt stand er angespannt da. Anders als die Frau nicht versuchend seine Blöße zu bedecken. Scheinbar war ihm das egal. Wütend aber doch auch unsicher starrte er die Kainiten an. Irgendetwas sagte er auch, oder wollte es, doch konnten sie außer ein paar guturalen Lauten nichts hören. Er konnte nicht sprechen. Sie konnten alle nicht sprechen. Nicht mehr.

Zum Schluss der Reihe stand der Jüngling, den Alain schon von nahen begutachtet hatte. Er war nun noch deutlich rot angelaufen, ob dieser Fleischbeschau.

"Ihr könnt von ihnen trinken, dazu sind sie da, doch beschränkt es auf das Notdürftigste." fügte Toma an und wartete, die Hände hinter dem Rücken verschränkt dastehend, auf Alains Wahl.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1010] Verschönerung [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

"Dann fangen wir doch einmal mit der Dame an", sagt Alain. "Das ist nur höflich und..." Er hält die Hand neben den Mund und flüstert, für den ganzen Raum gut hörbar "...sie hat es wirklich nötig." Dann kommt er mit einer geschmeidigen Bewegung wieder auf die Beine und reibt sich die Hände. "Ihn nehmen wir ebenfalls mit", sagt er und zeigt auf den jungen Mann. "Für... die Versorgung."

Er schaut sich in dem seltsamen Verlies um. "Wo kann ich arbeiten? Ein Tisch mit einigen Lederriemen wäre gut. Eisenketten wird es für sie kaum brauchen, denke ich."
Love the Sinner. Love the Sin.
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1010] Verschönerung [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Der Junge schaut erschrocken und irritiert, als offensichtlich von ihm gesprochen wird und das unter der Bezeichnung "Versorgung".
Damit schien er eindeutig nicht glücklich, aber was konnte er schon tun? Auch die Frau fing an zu wimmern und blickte drein als könnte sie das alles gar nicht verstehen.

"Lederriemen haben wir gerade nicht hier, glaube ich." antwortete Toma und sah dann fragend zu Johann, der dies bestätigte indem er den Kopf schüttelte.
"Aber Seile. Waren noch welche da, auch von dem Transport." erwiderte er.

"Dann so. Das wird reichen." erklärte Toma und hatte auch nicht wirklich daran gedacht sie irgendwo noch festzubinden. "Hol die Zange und lös die Ketten der beiden und dann mach Licht nebenan." wies er wieder Johann an, der ergeben nickte und den Raum kurz verlies.

Es dauerte eine Weile, bis er wieder käme. In der Zeit Toma den anderen Mann betrachtete und mit den Fingern über dessen Arm zu streichen begann, was diesen dazu brachte seinen Arm schnell wegzuziehen und Toma ein abschätziges tss entlockte. "Später." sagte er nur und es war ein Versprechen, dass den Mann nur unruhiger machte. Ängstlich und wütend gleichzeitig.

"Wir sprachen gerade über die werte Ravunthu." begann Toma dann wieder mit Alain zu sprechen und den Menschen den Rücken zuzukehren, die Zeit noch zu überbrücken. "Ihr Handwerk ist überaus faszinierend und ich zweifel nicht daran, dass sie damit auch hier Erfolg haben wird. Ein überaus spannender Ansatz, Blut durch Zugabe, Zucht und genaue Auswahl im Geschmack herauszustellen und zu verändern. Ein Angebot, das sicher seine Kunden finden wird. Seid ihr denn bereits in den Geschmack einer ihrer Rebstöcke gekommen?"
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1010] Verschönerung [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

"Bedauerlicherweise nicht - noch nicht - aber ich werde sie um Rat fragen, wenn ich mir je meine eigene Herde von kleinen, süßen Schafen zulegen werde." Er grinst die Frau an, ein wölfisches Grinsen. "Ich habe jedoch bereits die Erzeugnisse anderer Blutwinzer gekostet und wenn ihr Werk von vergleichbarer Qualität ist, dann ist sie ein wahrer Gewinn für diese Stadt." Alain faltet die Hände. "Ich finde es wundervoll, dass ihr zumindest einige Aspekte unseres Wegs nachvollziehen könnt, werter Toma. Ich hatte bereits gedacht, dass das Trinken für euch nur ein mechanischer Vorgang sein, bar jeder Freude."

Der Bretone ist mittlerweile hinter die Frau getreten und hat die Hände auf deren Schultern gelegt. "Apropros Freude... meine Liebe, was hältst du davon, wenn ich dir Erfahrungen verschaffe, die nur wenige Menschen zuvor gemacht haben?" Die Frau zuckt zusammen und beginnt erneut zu weinen. "Aber, aber..." sagt Alain tröstend. "Glaub mir - irgendwann wirst du mir dafür danken!"
Love the Sinner. Love the Sin.
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1010] Verschönerung [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma legte etwas den Kopf schief.
"Ich kann durchaus Freude am Trinken empfinden. Womöglich ist es nicht ratsam, kann man sich doch auch zu sehr darin verlieren, aber ist es doch auch das Wichtigste und Essentiellste in unserer Existenz.
Das ist nichts spezielles eures Pfades, doch euer Weg kennt eben kein Maß. Ihr wollt einfach nur ewig Spaß und Freude.
Ein sinnloses Schwelgen in einem Meer aus Blut klingt zwar verführerisch, ist aber doch eine immense Verschwendung ohne dass es etwas gebracht hätte außer einem flüchtigen Gefühl. So wie auch die menschlichen Begierden denen ihr immer noch nachgeht.
Nur weil ich keinen Sinn darin sehe solche Dinge zu tun, kann ich dennoch den Geschmack unserer einzigen möglichen Nahrung wertschätzen."

Erklärte Toma, kurz bevor auch Johann wieder kam.

Als der junge Diener wieder durch die Tür trat, hielt er eine Zange in der Hand und Seile über den Arm. An der Kette des Jungen, die an einem Ring in der Wand befestigt war, versuchte Johann sodann mit der Zange den Bolzen aus dem Schließmechanismus zu ziehen, was gar nicht so einfach war und er sich sichtlich abmühte, bis Toma ihm die Zange wegnahm und weitaus geschickter den Metallbolzen löste und Alain die Kette zuwarf. Selbiges geschah bei der der Frau, deren Kette er selbst in der Hand behielt.
Er glaubte nicht, dass sie wirklich versuchen würde zu entkommen, doch Vorsicht war besser als Nachsicht. Bei einem anderen Exemplar, wie dem Schlägertyp läge die Chance durchaus höher.

Wie ein Hund an einer Leine, oder eben einen Sklaven, führte er die Frau dann zur Tür. Die ergeben und zusammengesunken folgte. Ganz froh nicht mehr von Alain berührt zu werden, doch das würde sich ohnehin gleich wieder ändern. Doch sie hatte auch schon aufgegeben. Zu viel war bereits geschehen. Sie hatte gedacht es wäre alles vorbei gewesen damit. Doch nun war sie hier gelandet. Wieder nichts weiter als eine Gefangene.

Der ältere Mann setzte sich wieder hin und gab irgendwelche ungenauen aber zornig klingenden Laute von sich, während der Jüngling irritiert auf die Kette in Alains Hand blickte und dann zu dem Ring in der Wand, wo er gerade noch festgemacht war. Dann zur Tür, dann wieder auf die Kette und Alain und Gedanken schoßen durch seinen Kopf.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1010] Verschönerung [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

"Maß ist eine Idee der Sterblichen, werter Bruder, und ich bin erstaunt, dass ihr daran so bereitwillig festhaltet." Alain nimmt die Kette in die Hand und wackelt ein wenig damit. Dann wickelt er sie sich um das Handgelenk - so gut das mit einer Kette eben geht - und macht sich bereit, Toma zu folgen. Die Möglichkeit, dass der junge Mann versuchen könnte, ihm zu entkommen, scheint er gar nicht in Erwägung zu ziehen. Auch wenn er die Fessel trotzdem gut festhält. "Ich kann euch außerdem versichern, dass meine Begierden alles sind, aber nicht menschlich. Ihr kennt ihre Quelle. Wie könnten sie menschlich sein?"
Love the Sinner. Love the Sin.
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1010] Verschönerung [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Eine Idee der Sterblichen? Nun vieles ist eine Idee der Sterblichen, obschon wir nicht wissen was wirkliche Ideen unserer Ahnen vielleicht waren.
Ich sehe diese Idee zumindest als sinnvoll an. Nicht alles was die Menschen sich erdacht haben ist schlecht, aber eben auch nicht alles gut oder noch wichtig für uns. Ich verstehe wie ihr das seht, und es kommt natürlich immer darauf an wie man dieses Maß anlegt. Ich schätze einfach keine Verschwendung, ob nun von Blut oder Zeit oder Material. Im Übrigen meinte ich mit den menschlichen Begierden den Geschlechtsakt. Was meint ihr denn mit Quelle?"
Scheinbar konnte er hier seinem Bruder nicht ganz folgen.

Derweil trat er aber bereits raus auf den Gang.
Der Mann an Alains Kette sah sich hektisch um, immer noch sichtlich unruhig. Soch da war nichts mehr als weitere Türen und bevor er sich auch nur entscheiden konnte, was er tun sollte, ob er überhaupt etwas tun sollte, wurde er schon in den direkt nächsten Raum nebenan gezogen und es war zu spät. Sein Herz schlug schnell und hart in seiner Brust als die Panik größer wurde, als er erkannte, er hatte zu lange gezögert. Er hätte einfach laufen sollen, irgendwohin.

Wie ein aufgeschrecktes Tier sah er sich in dem Raum um. Für einen Raum in dem das einzige Licht von Kerzen und Öllampen kam, wirkte er recht hell. Weiss gekalkte Wände und helles Kiefernholz ließ den Raum geradezu strahlen. Wie in jedem der Gästezimmer, waren die Möbel von hoher Fertigkeit und verziert. Kein schlichtes Mobiliar, sondern genau zueinander passend. Ein Wellenmuster zog sich als Freske über eine Wand. Neben einem Tisch, der nicht wirklich für größere Untersuchungen oder Arbeiten gemacht war, aber doch ausreichend schien, stand noch ein Bett und Kommode im Raum. Nichts davon sah aus, als wäre es kürzlich benutzt worden.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1010] Verschönerung [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

"Das, was in euch lebt", klärt Alain seinen verwirrten Bruder auf. "Diese Gelüste, die uns treiben, sind stärker als alles, was die Sterblichen je erfahren könnten. Weil sie eben nicht sterblich sind. Ja, oft nehmen sie die Form sterblicher Lust an. Warum auch nicht? Wie Ihr sagt: Nicht alles, was die Menschen erdacht haben, ist schlecht. Wichtig ist aber das Ziel: Das, was in uns ist anzunehmen, es zu einem Teil von uns werden zu lassen. Und ihr könnt mir nicht erzählen, dass ein Kind Kains - getrieben von seinem inneren Dämon - sterblichen Gelüsten auf die selbe Weise nachgeht wie ein Sterblicher."

Der Blonde schaut mit hungrigem Blick auf die Frau. "Dorthin, bitte", sagt er zu ihr und weist auf den Tisch. Freundlich und doch ohne Widerspruch zuzulassen.
Love the Sinner. Love the Sin.
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1010] Verschönerung [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Oft nehmen sie die Form sterblicher Lust an? Das sehe ich anders. Wie kann ein Kainit sterbliche Gelüste haben, wenn er nicht sterblich ist? Wie ihr selbst sagt, hat er ganz eigene Gelüste. Warum sollte er sich also mit denen der Menschen noch zufrieden geben?
Und ihr meint unser innerstes würde sowas wollen?
Dass es ebenfalls kein Maß kennt, ja das stimmt, dass es sich in Zerstörung und Blut suhlt…Oh das halte ich auch nicht für gänzlich verwerflich oder gestatte es ihm nicht. Gern gehe ich dem auch nach, wenn es sein muss, doch bleibt es dennoch Verschwendung."


Toma schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht dass wir bei der Diskussion auf einen Konsens kommen. Konzentrieren wir uns lieber auf die eine Leidenschaft, die wir wirklich teilen.“

Nachdem die Frau auf den Tisch geklettert war, schloss sie die Augen und breitete die Arme aus. Tränen rannen zwischen ihren Lidern hervor und auch wenn sie versuchte ein Weinen zu unterdrücken, zitterte ihr Körper, bei der Erwartung was hier mit ihr geschehen könnte.

Auch der junge Mann zitterte und während Johann und Toma die Gliedmaßen der Frau mit den Seilen an die Tischbeine banden, hetzte er plötzlich los zur Tür...
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1010] Verschönerung [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

...und reißt Alain schlicht von den Beinen, der seinerseits mit Vorfreude auf die Frau auf dem Tisch gestarrt hat. Mit einem dumpfen Aufschlag landet der Kainit auf seiner Schulter Instinktiv krallt sich der Tzimisce an der Kette fest, so dass der Junge nun seinerseits gestoppt wird, weil das (nicht gerade hohe, aber ausreichende) Lebendgewicht des Bretonen an seinem Hals würgt. Die Tür nur wenige Zentimeter von seinen reichenden Fingern entfernt, muss er mit der anderen das Halsband halten, um nicht die wertvolle Atemluft zu verlieren.

Zeit genug, für Tomas Diener, sich in Bewegung zu setzen. Doch im selben Moment erklingt ein wütendes, freudiges Knurren von dem gefallenen Blonden. Der Kopf ruckt hoch und Wahnsinn steht in den Augen. Wahnsinn und Mordgier.
Love the Sinner. Love the Sin.
Gesperrt

Zurück zu „1010“