[1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

[Juli '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Avelina di Braida
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Re: [1010] Eine Frage des Vertrauens [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelina runzelte sacht die Stirn.
„Ob anderen Kainiten das passt oder nicht, Titel ist Titel. Wir waren alle einmal sterblich und ich fange sicher nicht an eine Scharade zu spielen und meinen Lebensstandard zu senken, weil ich den Kuss empfangen habe. Und das solltet ihr auch nicht.“

Bei den Worten über das geteilte Schicksal der Standesgenossinnen, senkte sie den Blick. Etwas schien ihr Gesicht für einen Moment zu überschatten, doch sie fing sich recht schnell und nickte sacht.
„Unser Stand verlangte uns im sterblichen Leben sicher viel ab. Und auch gerade deswegen werde ich ihn nicht verleugnen. Vielleicht teilen wir mehr als ich bislang ahnte.“ nachdenklich lag ihr Blick einen Moment auf Livia, bevor er zu ihrem Haar wanderte, und ein Lächeln auf ihren Lippen erschien, „Auch interessiert mich, woher ihr stammt. Euer Haar ist wunderschön, allerdings sehr selten.“

Dann hob sich ihr Mundwinkel und sie deutete ein Augenrollen an.
„Ihr sagtet erfreulichere Themen. Und die Aufgabe ist derzeit für wahr keines dieser erfreulichen Themen. In der Tat, das passende Grundstück stellt ein Problem dar. Ideen gibt es viele, wie ich sagte bereits Pläne. Ich... habe ein paar Entwürfe gezeichnet. Und ich denke ich werde dem Herold irgendetwas anbieten müssen, um ihn dazu zu inspirieren die ein oder Statue beizutragen. Ehrlich gesagt bin ich nicht gerade darauf erpicht, er scheint ein harter Verhandlungspartner. Und welche Via er auch beschreiten mag, die Menschlichkeit hat er wohl weit hinter sich gelassen. Da hilft auch kein tiefes Dekolleté und kein Augenaufschlag.“ scherzte sie mit einem leisen Seufzen.

„Wie auch immer... Schön wäre noch eine Art Pavillon, steinern allerdings um der Witterung zu trotzen, und as für möglichst lange Zeit. Ich habe allerdings bislang keine Idee, wenn man diesbezüglich beauftragen oder fragen könnte.“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Livia
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Re: [1010] Eine Frage des Vertrauens [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Livia wog den Kopf hin und her. "Womöglich sollte ich es auch mehr tun... ihr habt recht." Langsam nickte Livia.
"Meine Abstammung? Woher das rote Haar kommt... eine gute Frage." Sie lächelte. "In meiner Familie wohl seit vielen Generationen immer wieder erscheinend...
Wie alle alten Patrizierfamilien Italias, beruft sich auch mein Haus auf einen Consul - aus Aretium. Aber womöglich war jene Familie im Ehebunde mit einem der germanschen Heermeister?" Sie lächelte die Schultern hebend. "Womöglich sollte ich meinen hoch verehrten Ahnherren eines Nachts danach fragen, sollte ich je die ehre haben, ihm eine Frage zu stellen..." Grinste sie.

"In der Domäne hier scheint es jedoch gar nicht so selten... sowohl ein Unhold, als auch eine Kappadozianerin tragen eine vergleichbare Haarfarbe.."
Für den ersten schien Livia offensichtlich wenig übrig zu haben, für die zweite hingegen deutlich mehr.

Als Livia den Schmerz und die Sorge Avelinas gegenüber ihrer Aufgabe spürte, hatte die Vasallin Genuas einen kurzen Moment des Mitleides - den sie jedoch zugleich in Worte der Verbundenheit verwandelte.
"Dann will ich euch doch helfen, diese Aufgabe ein wenig angenehmer zu gestalten? Was sagt ihr." Bot sie erneut hilfsbereit an.

"Darf man eure Entwürfe sehen? Wenn eure Hand in jenem bereich auch nur halb so geschickt ist, wie sie es an den Saiten ist..." Sie lächelte angetan.

"Was Bauarbeiten angeht, so kann ich euch einen wahren Großmeister besorgen...
Was Steinmetzkunst angeht..." Sie wog den Kopf hin und her.
"Der wohlwerte Herold ist sicherlich unübertroffen... ihm solltet ihr Güter anbieten, Gefälligkeiten könnten... sehr unangenehm für euch und eure körperliche Unversehrtheit sein." Auch wenn Livia den Tzimiske nicht verachtete, er hatte sie offensichtlich tiefgehend verschreckt.
"Alternativen sind mir keine Bekannt... auch wenn ich ein oder zwei menschliche Steinmetze sicherlich auftreiben könnte, ihre Künste sind jedoch bestimmt nicht mit denen eines der unsrigen zu vergleichen."

"Einzig mit der Frage nach dem wo...
Mir gelang es bislang nicht einmal selbst, hier im Sestiere einen Handelssitz zu etablieren... In diesem Aspekt kann ich euch also wohl leider höchstens meinen Rat anbieten."
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Avelina di Braida
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Re: [1010] Eine Frage des Vertrauens [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Einen Baumeister sagt ihr?“ interessiert lag Avelinas Blick auf der Rothaarigen, „Nun, ja sicher könnt ihr die Pläne sehen.“ sie erhob sich und schritt anmutig zum Schreibtisch, um dort einen Moment ein paar Pergamente durchzugehen, „Es ist sicher nicht viel, was eines Baumeisters bedarf, aber ich dachte schon an das ein oder andere kleine Bauwerk. Ein Pavillon, aus Stein, nicht aus Holz, was die Zeit überdauert und vielleicht durch einige Fresken geschmückt werden kann. Vielleicht ein Wasserbecken, mit einem Mosaik... etwas in der Art. Auch für die Ewigkeit geschaffen. Ah, und natürlich eine Außenmauer. Der Herold meinte es solle nachts nur den unsrigen zugänglich sein.“ erzählte sie nebenbei von ihren Plänen, „Wenn ihr also meint dieser Baumeister könne da behilflich sein... um wen handelt es sich?“

Dann seufzte sie, den Blick nochmal genauer auf zwei Pergamente werfend.
„Wie gesagt den Herold hatte ich bereits in meine Pläne eingeweiht, und ich denke es kann auch ihm nur zu weiterem Ansehen verhelfen mit seinen Kunstwerken zu einem solchen Projekt beizutragen. Ich werde in dieser Sache noch einmal mit ihm verhandeln müssen. Und ja, das mit den Gefälligkeiten ist mir bewußt. Ich habe bereits versucht ihm klar zu machen, dass alleine seine... harmloseren Prüfungen in der hohen Gesellschaft als sehr unschicklich betrachtet werden könnten. Er verlangte tatsächlich von mir ihm meine Fänge zu zeigen.“ sie wirkte leicht echauffiert, „Wissenschaftliche Neugier hin oder her, es gibt Grenzen. Ich bin keine Kuh auf dem Viehmarkt. Er schien sehr erpicht darauf irgendwelche Makel an mir zu finden und erklärte mir, dass nur die reinen Blutes in Genua willkommen seien. Pfff, als wäre mein Blut unrein. Er glaubte doch tatsächlich ich hätte keine Fänge, oder sonstige zu menschliche Merkmale.“ sie schüttelte den Kopf, „Ich scheine ihm glücklicherweise zu unspektakulär, zumindest für den Moment. Auch wenn er von genaueren Untersuchungen sprach. Ich möchte gar nicht wissen, was diese beinhalten.“ noch einmal ein theatralisches Seufzen, „Wenn ich mir allerdings die Statuen im Elysium betrachte, so habe ich keine andere Wahl als in einzubinden. Er ist ein meisterhafter Bildhauer. So viel Talent, und solch ein emotionsloser Geist... ein Jammer.“

Ja, das schien die Rose wirklich zu betrüben. Welch eine Bereicherung dieser Mann doch für die kainitische Gesellschaft wäre, welch eine Erleuchtung... wenn da dieses wissenschaftliche Desinteresse an menschlichen Emotionen nicht wäre. Viele ihres Clans traf dieser Fluch das Gefühl für ihre eigene Kunst zu verlieren... Meister ihres Faches, die wahrlich noch immer meisterlich waren, aber deren Werken das gewisse Etwas fehlte, das sie zu Lebzeiten zu etwas ganz besonderem gemacht hatte. Es war ein Trauerspiel. Und dann war da dieser Tzimisce, dem es in den Schoß geworfen war, und der nichts daraus zu machen schien...

Sie kam schließlich mit den Pergamenten zu Livia zurück, und reichte sie ihr. Darauf waren einige grobe Skizzen und Vermerke zu sehen, sowie ein allgemeiner Plan eines theoretischen Grundstücks. Ein Pavillon, wie sie bereits bemerkt hatte... Ein Wasserbecken, das zum verweilen einlud... ein Irrgarten, von hohen Büschen gesäumt... Hier und dort Möglichkeiten für ein wenig Privatssphäre unter Bäumen... Selbstverständlich jede Menge Rosensträucher... Und es waren Hinweise auf die benötigten Sicherheitsmaßnahmen vermerkt.
„Es ist wie gesagt nur ein grober Plan, mehr ist nicht machbar, da es mir noch am Grundstück fehlt. Doch einige Dinge schienen mir wichtig. Damit man sieht wo die Reise hingehen soll.“
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Livia
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Re: [1010] Eine Frage des Vertrauens [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

"Na das ist doch schon etwas!" Livia strahlte.
"Ich rate euch eines! Trefft euch mit der wohlwerten Seinfreda, vom Clan des Todes. Nicht nur ist sie eine begnadete Zeichnerin für Skizzen und Wände, sie zierte einige der großen Kirchen Genuas!
Sondern sie ist auch eine Meisterin des Gartenbaus.
Sie ist eine ehrenwerte Bekannte, gerne stelle ich euch vor.

Desweiteren was den Baumeister angeht, so werde ich den werten Vergonzo, vom Clan der Verborgenen, gerne euer Anliegen weitertragen. Er ist zwar vielbeschäftigt, aber diese Aufgaben klingt gut zu meistern.
Wo Toma der Herr aller Steinmetzkunst ist, beherrscht Vergonzo die Architektur im gleichen Maße.
Er ist ein ehrenwerter Bekannter, gerne vermittle ich für euch oder stelle euch vor."
Bot sie beide Optionen an.

"Was das Grundstück angeht...
Welche Ambitionen hegt ihr, gerade hier, in Mascharana?
Die Präsenz zweier machtvoller Kainiten wird vermutlich auf viele abschreckend wirken..."
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Avelina di Braida
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Re: [1010] Eine Frage des Vertrauens [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Hm... ja, die werte Seinfreda wollte ich sowieso treffen. Es gibt einige Dinge die ich mit ihr zu besprechen hätte. Und ja, ich hörte davon, dass auch sie ein Händchen für die Kunst hat. Es ist eigenartig, normalerweise trifft man auf derartiges wirklich eher in meinem Clan.“ sie hob die Schultern, „Wie dem auch sei. Clan der Verborgenen sagt ihr?“ zwar lächelte sie, aber es war doch immer ein wenig... Zweifel dabei, wenn es um den Clan der Verborgenen ging. Auspex konnte mitunter eine grausame Gabe sein, wenn es um die Nosferatu ging. Sie war so schrecklich... enthüllend, zumindest bei manch einem. Woran dies lag... nun, darauf konnte sie sich bisher keinen Reim machen.

„Ich denke ich würde diesen Vergonzo gerne kennenlernen, ja. Und was das Grundstück betrifft... ich kann nur raten, wen ihr da meint. Da ist natürlich der wohlwerte Kastellan. Ich habe ihn als sehr freundlichen, höflichen und zuvorkommenden Gastgeber kennenlernen dürfen. Natürlich hat er einen gewissen Stand in Genua.“ sie hob die Schultern, „Ansonsten könnte ich mir vorstellen ihr meint jenen Maximinianus? Ich kenne ihn nicht. Aber ich verstehe auch nicht, was an Mascharana mehr abschreckend sein sollte, als an anderen Stadtteilen. Letztendlich wird es ein Garten für all die Unsrigen, jeder kann ihn nutzen. Und dementsprechend wird man etwaigen machtvollen Kainiten begegnen können, ganz gleich in welchem Viertel er sich befindet. Es ist ähnlich wie mit dem Elysium, nicht?“

Wieder wirkte sie einen Moment nachdenklich.
„Hier oben in Mascharana hat man wenigstens die frische Luft, wenngleich ein wenig Grün der restlichen Stadt sicher nicht schaden würde. Auch findet sich hier eine gewisse Ruhe und Abgeschiedenheit. Es wäre gleichwohl weniger wahrscheinlich, dass Sterbliche des Nachts Zutritt suchen. Und womöglich ist es nicht verkehrt die Unsrigen ein wenig.. näher zusammen zu führen? Vielleicht mag sich so der eine oder andere eher darauf besinnen, dass wir bei allen Unterschieden auch vieles gemeinsam haben. Ich weiß, das hört sich nach einem drastischen Experiment an.“ sie grinste leicht, „Ich hörte allerdings Gerüchteweise, dass die Harpyie auch damit beschäftigt ist einen Ort für die Unsrigen zu erschaffen. Man müsste wissen wo sie dies plant, doch ich glaube irgendwie nicht, dass es sich um Mascharana handelt. Und so wäre zumindest ausgehebelt, dass man sich zu sehr in die Quere kommt.“
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Livia
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Re: [1010] Eine Frage des Vertrauens [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

"Die wohlwerte Seinfreda scheint derzeit mit einigen Angelegenheiten sehr okkupiert, aber sobald ich ihrer habhaft werden kann, will ich euch ein Treffen arrangieren. Solltet ihr sie zuvor bereits antreffen, ist dies natürlich ebenso erfreulich." Sie lächelte einladend, schien wohl wirklich etwas auf jene weitere Rothaarige zu geben.

"Was den Nosferatu angeht... gut. Ich werde sogleich darauf zurückkommen, aber seht euch sozusagen bereits als vorgestellt an." Deutete sie mit einer grinsenden Verneigung an.

"Mit Abschreckung meinte ich eher... nun... ja, jene zwei Kainiten sind sehr korrekt, jedoch wirken sie nicht so, als wolle man leichtfertig in ihre Konkurrenz treten. Da Mascharana so engmaschig vernetzt und verteilt ist, kann dabei leicht der Eindruck entsteht, dass man in fremde Angelegenheiten eindringt, wenn man sich hier der Suche nach Raum annimmt.
Ich hoffe ihr findet da einen Weg." Sprach sie etwas langsamer Mut zu.
"Es ist vieles im Umbruch und weniger klar, als es erscheint... viele Fragen, deren Antworten auch viele Kainiten interessieren würden." Deutete sie weiter an.

"Das erschließen eines größeren Ortes wird euch zwangsläufig zumindest in Kontakt, wenn nicht in Konflikt, zu einem anderen Kainiten bringen. Anders ist in Genua nicht mehr viel zu erreichen. Jedoch muss man sich deswegen ja nicht direkt zu sehr in die Quere kommen."

"Was nun also den Nosferatu angeht...
Wir sprachen ja bereits mehrfach davon, ob nicht ein gemeinsames Projekt ein guter Vorläufer zu einem Projekt im Sinne der Via oder gar ihrer höchst verehrten Majestät wäre...
Was sagt ihr, Avelina, wenn wir enger mit unseren Aufgaben zusammenarbeiten wollen?

Eure ist eine große Hürde, meine unendlich, aber im Kern gehen sie Hand in Hand. Wenn ich euch Helfe, einen Garten zu erschließen, der Seths- und Kainskinder erfreut, dann ist dies dafür auch eine gute Quelle die Stimmung der Sethskinder anzuheben - zumindest einer gewissen Gruppe. Im Kern profitiere ich in jedem Fall von eurem Vorhaben, und mein Vorhaben ist zwangsläufig ein Teil des Euren.
Warum nicht gemeinsame Schritte überlegen?
Wie erwähnt kann ich euch einen Baumeister, eine Stukkateurin und Gartenexpertin und mit sicherheit alle nötigen Waren beschaffen. Pläne habt ihr bereits selbst. Nun ja, was den Grund und Boden angeht... das bleibt weiterhin eine Qual... aber." Sie hob lächelnd die Schultern.

"Was sagt ihr? Wenn eine Zusammenarbeit hier Früchte trägt, täte sie dies womöglich auch bei Überlegungen betreff des Prinzen. Womöglich sogar gleichzeitig? Aurore inmitten eines Festes in einem wunderbaren Park voller erfreuter Menschen? Oder zumindest ihr Leibghul, der ihr dnan lebendig schildern kann." Livia lächelte versonnen. "Bringen wir noch äußerst menschliche und dennoch große Kunst dazu... dann könnte derartiges doch wirklich eine kleine Chance beinhalten, eine stärkende Wirkung auf sie zu haben."
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Avelina di Braida
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Re: [1010] Eine Frage des Vertrauens [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Seinfreda hat rotes Haar sagt ihr? Nun, es dürfte nicht allzu schwer sein sie zu erkennen, sofern ich ihr irgendwo zufällig begegnen sollte, es sei denn sie verhüllt sich für gewöhnlich. Ich denke ich werde sie finden. Was allerdings den Nosferatu betrifft... nun, die meisten verstehen sich auf eine Gabe, die ihre Gestalt zu verbergen weiß. Und da weiß man nie so wirklich wen man vor sich hat, es sei denn man ist in der Lage diese Scharade zu durchblicken.“ sie hob sacht die Schultern, „Ich wäre euch in dieser Hinsicht also sehr verbunden, wenn ihr uns bekannt machen könntet. Die Frage nach dem Treffpunkt stellt sich natürlich. Vielleicht im Elysium? Viel mehr Möglichkeiten scheint es derzeit nicht zu geben.“

Gedanklich schien Avelina schon wieder teils in ihren Plänen zu sein, dennoch bekam sie offenbar jedes Wort mit und blickte schließlich nach einem Moment Brauenhebend zu Livia, und schmunzelte daraufhin sacht.
„Ich habe nicht vor in Konkurrenz mit den beiden Herren zu treten. Und ich denke gerade dem wohlwerten Kastellan ist das bewußt.“ sie schien tatsächlich recht entspannt in dieser Hinsicht, „Zumal es für ein Projekt ist, von welchem auch sie profitieren werden. Aber ich kann dem verehrten Maximinianus natürlich eine Botschaft zukommen lassen, wenn ihr das für nötig haltet.“ sie hielt kurz inne und schmunzelte sacht, „Oder seid ihr nur ein wenig übervorsichtig? Ihr wäret nicht die erste hier. Und ich habe ja gewiss nicht vor mit den Herren in irgendeine Konkurrenz zu treten, ich will lediglich das Stadtbild bereichern.“

Sie wog nachdenklich den Kopf.
„Seht, ich weiß nicht, ob euch das bewußt ist, doch meine Aufgabe besagt, dass der Garten des Nachts nur den unsrigen zugänglich sein soll. Von daher bin ich nicht sicher in wie fern sich unsere Projekte vereinen lassen. Wenn ich mich recht entsinne obligt euch vorrangig die Aufgabe die Herde zu erfreuen? Oder wie war der genaue Wortlaut eurer Aufgabe? Wenn ihr mit dem Gedanken spielt dort das ein oder andere Fest zu veranstalten, so sehe ich da geringere Probleme. Ich denke derartiges sollte erlaubt sein. Ich werde aber diesbezüglich notfalls noch einmal nachfragen. Von daher wäre eine Zusammenarbeit sicher bereichernd, und schließlich soll der Garten genau dies bringen: Freude. Und es wäre natürlich wünschenswert genau jene auch der höchst verehrten Majestät bringen zu können.“
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Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Livia nickte. "Ich will etwas ermöglichen." Bestätigte sie, sie würde sich wohl um den Rest kümmern.

"Aber was eure Konkurrenz angeht...
Sicherlich, euer Projekt wird für alle zum Vorteil sein.
Aber in Konkurrenz werdet ihr mit ihnen kommen - um Raum, um Ruhm, final um Einfluss im Sestiere...
Ihr werdet hier kaum auf lange Sicht existieren wollen, ohne euren Einfluss auf Geldflüsse und Senat auszubauen?" Livia hob fast verwundert die Brauen.
"Und das ist auch völlig im Rahmen der Erwartungen unserer Art." Fügte sie gleich hinzu, um die moralische Vertretbarkeit dieser Grundzüge zu bekräftigen, auch, dass sie darin kein Problem sah - es war eben der Lauf der Dinge.
"Das wird natürlich in jedem Sestiere so sein. Hier oben ist der mögliche Gewinn nur vermutlich am höchsten." Sie hob lächelnd die Schultern.

"Ein Garten, des Nachts für unsereins, des Tags für die Sethskinder...
Ein paar Feste, manchmal für sie, manchmal für uns, manchmal gemischt...
Das täte sicherlich allen gut." Das Lächeln war breit. "So eine Art zusammenarbeit, was sagt ihr?"
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Avelina di Braida
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Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelinas Blick lag lange auf der jungen, rothaarigen Kainitin. Forschend, nachdenklich, schweigsam.
„Ihr dürft mich nicht falsch verstehen, werte Livia. Doch ich denke ein paar Worte sollten auf den Tisch kommen, bevor ich mich dafür ausspreche mit euch zusammen zu arbeiten. Und ich bin wirklich sehr interessiert an dieser Zusammenarbeit. Ich weiß auch sehr wohl zu schätzen, dass ihr... Termine vereinbart und den ein oder anderen Namen nennt. Doch ich bin nicht erst seit gestern eine der Unsrigen. Ich weiß sehr wohl, dass es auch für euch einen gewissen Vorteil mit sich bringt zukünftige Bewohner Genuas vorstellig zu machen in gewissen Kreisen.“
Ihre Worte waren freundlich gesprochen, dennoch war es eine Feststellung und ein Statement das besagte, dass sie keine leichte Verhandlungspartnerin war.
„Ich komme von einem hohen Clan, ich bringe zumindest einen sterblichen Titel und Geld mit in die Stadt, und sicherlich habe ich Ambitionen, sowie eine Schöpferin die bereits den Rang einer Ancilla seit geraumer Zeit trägt.“ zählte sie selbstbewußt ihre Vorzüge auf.

„Ihr müsst mir nicht von Rangeleien unter den unsrigen erzählen. Ich bin mir nicht ganz sicher warum ihr das tut. Entweder ihr seid sehr übervorsichtig, ein Verhalten das ich bereits bei einer anderen Kainitin der Stadt beobachten konnte... oder aber euch ist daran gelegen schwarz zu malen, um mir eine gewisse Demut euch gegenüber abzuverlangen, indem ihr mich warnt.“ ihr Blick lag ein wenig streng auf ihr, in diesen Momenten kam wohl ganz die Adlige durch. Ein gewisses königliches Flair, das sie umgab und sie wie eine Matriarchin wirken ließ, Jahre älter, als sie es wirklich war.
„Lasst euch gesagt sein, dass ich ein solches Schauspiel nicht sehr schätze. Ich sagte euch schon einmal, dass ich offene Worte bevorzuge, besonders bei jenen, die eine Zusammenarbeit wünschen. Dementsprechend offen richte ich meine Worte an euch und hoffe, dass ihr euch nicht gekränkt fühlt. Ich denke nur es dient der einmaligen Klarstellung.“

Sie hatte sich erhoben und schritt durch den Raum. Die Schultern gestrafft, der Rücken gerade.
„Ich weiß nicht, ob ihr es mir nicht zutraut, dass ich selbst meine Schritte in dieser finde, zu den entsprechenden Kainiten in wichtigen Ämtern, oder ob ihr mich schlicht beeindrucken wollt. Dass es nicht nur mir zugute kommt, sondern vielleicht auch euch, und eine Art Investition darstellt habe ich deutlich gemacht. Doch sagt mir: was ist der zukünftige Erlös einer solchen Zusammenarbeit? Meint ihr wir können da auf einer Ebene zusammenkommen? Wirklich in Freundschaft zusammenarbeiten? Ohne geschönte Oberflächlichkeiten?“ ihr Blick richtete sich auf Livia. Neugierig, abwartend, einschätzend, ob ihrer doch recht harschen, direkten Worte.
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Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Livia hob etwas irritiert die Braue, als Avelina ihr zu predigen begann. Sie unterbrach die Toreador selbstverständlich nicht, aber eine gewisse Irritation ließ sie sich durchaus ansehen.

"Ich verstehe nicht ganz, werte Avelina?
Dass auch ich Nutzen und Interessen trage, war zweifelsohne in dem Augenblick bekannt, als wir uns als Kainiten erkannten...
Wäre dem nicht so, wäre ich ohne Interessen, wäre ich wohl nicht an euch... interessiert." Meinte sie wie fragend. "Und hochgradig verdächtig..." Sie schüttelte grinsend den Kopf.

"Diesen Umstand habe ich auch nie geschönigt. Mir ist bewusst, dass ich euch keine lebensrettenden Dienste biete, sondern euch den Weg zu einem würdevollen Einstieg in dieser Domäne erleichtere. Euch die Peinlichkeit des Unwissens der Neuankömmlinge gegenüber den Amtsträgern und hohen Clanen erspare, unnötige Wege und Sackgassen vereinfache, wo es möglich ist. Und wäre ich ein Mensch, ich würde mich dafür Goldwert bezahlen lassen - nur bin ich keiner. Als Kainit ist dies mein Zeichen, dass ihr mich... interessiert.
Ob ich selbst davon profitiere ist irrelevant - Investition in Partnerschaft unter Kainiten, die so einiges gemeinsam haben, sind meine Handlungen.
Ob diese wahre Tiefe erreicht, liegt wohl daran, wie wir beide miteinander umgehen und ob wir unsere Handlungen nur als einzelne Punkte auf einer Rechnung begreifen oder uns gar beleidigt fühlen, durch diesen Investitionscharakter kainitischer Bekanntheit." Sie hob die Schultern - Ergebnisoffen. Konnte nur nicht verstehen, wieso derzeit so viele Kainiten diesen simplen Fakt ihres Daseins nicht akzeptierten?

"Ob sich daraus eine wahre Freundschaft ergibt, geehrte Toreador, ergibt sich wohl aus persönlichen Ebenen... und ist kaum zu planen." Sie lächelte leicht und irgendwie... näher. Auch wenn Avelinas Worte zuvor sie wohl durchaus betroffen hatten.
"Ich hoffe auf eine offene Zusammenarbeit mit euch. Deswegen war ich verwundert über euer Spiel der Unschuld, dass ihr keine Konkurrenz in Mascharana darstellen wolltet... Eine Darstellung die mir gegenüber keineswegs notwendig ist." Sie schütelte sanft das Haupt. "Doch deswegen fragte ich auch, es gibt dieser Nächte viel ungewöhnliches in dieser Domäne... womöglich auch einen Kainiten ohne höhere Ambitionen.
"Also nein, ich bin weder übervorsichtig, noch halte ich euch für naiv oder ungebildet, noch sehe ich meine Investitionen als Selbstverständlich oder ohne Gegenwert, noch sehe ich sie als... vergebene Liebesmüh." Schloss sie wieder positiver, aber auch ohne sich vor der Toreador wegzuducken.
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