[1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

[Juli '18]
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

[1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Mit kleinen, eiligen Schritten lief eine junge Frau die Straße in Richtung Maddalena. Eine Magd wie es schien. Sie hielt einmal inne, um am Straßenrand eine rote Blume zu betrachten, die in voller Blüte stand, beugte sich zu ihr hinunter und schnupperte daran, mit einem versonnenen Lächeln auf den Lippen. Doch dann eilte sie schnell weiter, und sah sich suchend um.
Linker Hand war das, was man die Martinsfeste nannte, so viel wußte sie bereits. Und nun suchte sie das Handelshaus.

Auf genau jenem blieb irgendwann ihr Blick hängen und sie schlüpfte hinein. Mit großen Augen sah sie sich in der Lagerhalle um. Es dauerte einen Moment, bis sie Leute ausmachen konnte, dann sah sie wohl einen Wächter und lief eilig auf ihn zu. Sie verbeugte sich vor ihm, und hielt ihm mit fragendem Blick einen versiegelten Brief entgegen.
Sollte er des lesens mächtig sein, so würde er den Namen Livia Alesia erkennen können.
Die junge Frau sagte unterdessen keinen Ton, sondern sah ihn nur fragend an.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Der Wächter sah das junge Ding mit bösen Augen an, wie war sie denn in die Lagerhalle geschlüpft! Er schimpfte und drohte mit dem Knüttel, da hieß ihn ein Verwalter still zu sein, er sah sich den Brief an, besah das Mädchen, schüttelte den Kopf und steckte das Schreiben ein.

Dem Kind gab er einen Pfirsich, sah rasch ein, dass sie nicht antworten würde.
Er indess würde in der nächsten Nacht den Brief weiterreichen und Livia würde ihn lesen...
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Die Magd wich zurück, als der Mann schimpfte, aber sie blieb aufrecht stehen, und schien nicht zu kuschen. Lediglich Verwirrung stand ihr ins Gesicht geschrieben.
Kurz darauf bekam der Verwalter ein dankbares Lächeln, und mit einem Knicks nahm sie den Pfirsich entgegen, um diese Lagerhalle schnell wieder zu verlassen.

Sobald Livia das Siegel des Briefes brechen würde – wie merkwürdig, dass jemand überhaupt teures Pergament für Nachrichten nutzte – könnte sie folgendes in verschnörkelten Lettern lesen:

An
Livia Alesia

Werte Livia,

Ich versprach euch bei meiner Ankunft eine Einladung, sobald ich einen adäquaten Unterschlupf in Genua gefunden hätte. Dieses Versprechen möchte ich nun einlösen und ich sehe diesem Treffen mit äußerster Freude entgegen. So es eure Zeit ermöglicht, findet euch in drei Nächten in der Villa dei Fiori Rossi – ehemals die Villa Bianchi – in Mascharana ein.

Möge die Nacht ihren Schleier schützend um euch legen,

Viscontessa Avelina di Braida

Der Brief entbehrte auffälligerweise jeglicher kainitischer Hinweise – sie schien Livias Worte über die Unwissenheit ihrer Dienerschaft ernst genommen zu haben.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Livia war ebenso erfreut wie auch überrascht so rasch von Avelina und auch von ihrem neuen Bund zu hören... das Haus Bianchi - es gab nur einen Weg zu dieser Verbindung, eine gruselige Vorstellung, sollte die junge Toreador etwa schon in die Gunst der schwarzen Seele Genuas gekommen sein... oder eher, die Aufmerksamkeit.

Sie ließ der Rose eine Antwort aufsetzen, bedankte sich artig für die Einladung und nahm einen der Termine an.
In anbetracht der Umgebung kleidete sch Livia ganz im römischen Stile, zwar hatte sie Gaius Maecenas nie so eng kennen gelernt, als dass er ihr Modetipps gegeben hätte... aber ein solcher Stil - leicht modernisiert - lag ihr schlicht wortwörtlich im Blut. Die Haare hochgesteckt und gekringelt, mit nur einer befreiten Strähne; den Körper in eine lange seiderne okkerne Tunika gehüllt; ein bronzener Oberarmreif in Form einer Schlange - ein weiterer in Form einer Katze.
Auch hatte sie eine ganze Zeit lang nachgedacht, was sie der hohen Dame zum Geschenk bringen könnte... also hatte sie schlicht eine der exotischten Waren aus ihrem Fundus genommen, eine vermutlich antike Vase, geziert mit Bildern einer badenden Frau und eines Ebers...

So stand sie dann, in einer mondlosen aber lauen Sommernacht, vor den Toren der Villa. Ganz allein, das Präsent in Stoff eingeschlagen bei sich.
Sie wartete darauf eingelassen zu werden.
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Die Wachen vor den Toren nickten der Signora zu und traten beiseite um sie durch zu lassen, nachdem sie ihren Namen genannt hatte. Der Weg führte durch einen Teil des Gartens, an alten Orangenbäumen vorbei, die ihre langen Äste in Richtung des Pfades zu recken schienen. Rechts und links des Weges waren Rosenbüsche gepflanzt worden, die sich allmählich an einem Gang aus Holzgerüsten hinaufzuschlingen begannen. Aber noch waren sie jung und reichten höchstens bis zu den Oberschenkeln.

Kurz später öffnete man ihr die hölzerne Eingangstür des Domus. Eine junge Frau stand dahinter und verneigte sich tief, aber stumm vor ihr, bevor sie sie hinein ließ. Im leichten Wind der durch die Gänge wehte, bewegten sich Bahnen seidener Stoffe die von der Decke hingen und tauchten in ihren schillernden Farben, durch die der Schein der Öllampen drang, den Raum in ein seltsames Licht- und Schattenspiel. Hier im Eingangsbereich herrschte die Farbe Rot an den Wänden vor, doch Livia würden die Malereien auffallen. So war unter anderem eine Szene zu sehen, die ein gläubiger Christ durchaus für Adam und Eva im Garten Eden halten konnte. Das geschulte Auge jedoch würde Herakles erkennen, der einen der goldenen Äpfel des Hochzeitsgeschenkes von Zeus an Hera vom Baum im Garten der Hesperiden stehlen wollte. Alles war dort, auch die Schlange, die eigentlich der Drache Ladon war, welcher die Äpfel schützte.

Die Magd führte Livia weiter an einem kleinen Wasserbecken vorbei, wo durch das offene Dach das Regenwasser aufgefangen wurde, und schließlich an einem Lararium, einem Hausaltar vorbei. Sollte sie auch hier einen genaueren Blick riskieren, so würde sie eine merkwürdige Sammlung sehen. Kleine Statuen standen hier, unter ihnen eine Marienstatue, die anderen jedoch waren wohl... keine Marien, dem Habitus nach zu urteilen. Eine der Statuetten würde Livia womöglich deutlich ins Auge stechen. Es war eine Frau, der Oberkörper frei, die Arme gen Himmel gereckt. In den Händen hielt sie Schlangen.
Doch die junge Magd hielt in diesem Moment schon einen Vorhang auf, und deutete Livia an hindurch zu gehen, in das Atrium des Hauses. Von dort drangen bereits die ganze Zeit die leisen Töne einer Lyra, begleitet von wunderschönem Gesang. Und nun wurde auch deutlich woher dies kam: die Viscontessa saß hier neben einem Brunnen auf einer Liege, und schien Gedankenversunken in ihr Stück. Sie war wie immer in feinste Seide gehüllt, allerdings hier in ihrem eigenen Haus wohl in weit weniger Stofflagen. Die Arme waren nicht verhüllt, die Tunika war mit einem tiefen Ausschnitt versehen, und in einer Art gebunden, welche die Körperformen betonte. Die schwarzen Wellen ihrer seidigen Haare waren nur leicht zusammengebunden, und zeigten ihre fast unzähmbare Mähne in fast voller Pracht.

Sie blickte auf als Livia näher trat und ein warmherziges Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Vorsichtig legte sie die Lyra beiseite und erhob sich, um ihrem Gast zuzunicken.
„Werte Livia, es erfreut mich sehr, dass ihr den Besuch einrichten konntet. Setzt euch doch.“ sie deutete auf eine der Liegen, „Darf ich euch eine Erfrischung kommen lassen?“

==
Charisma+Performance
@Avelina (Mona): 6d10 >=6 f1 = (8 3 4 8 10 5, 3 successes) = 3
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Frohen Gemütes war Livia der stummen Dienerin gefolgt, sie hatte die Fresken mit begeistertem Blicke verfolgt, hatte ein, zwei mal geschmunzelt und dann kurz innegehalten, um die Musik aufzunehmen.
Nachdem der letzte Vorhang zur Seite geschoben wurde, konnte man ein breites Lächeln auf den Zügen der Merkurianerin sehen.
So stand sie kurz einige Herzschläge an Ort und stelle und beobachtete die Viscontessa, während jene sich erhob und herantrag.

"Die Nacht zum Gruße, werte Avelina.
Es ist eine Freude euch wieder zu sehen."

Langsam nahm sie Platz, sah sich weiter - offensichtlich beeindruckt - um.

"Gerne." Nickte sie lächelnd. "Ich habe ein Präsent für euch, es mag fast schlicht wirken, im Vergleich zu eurem Heim.." Dabei überreichte sie die kunstvolle Vase.

Nachdem Avelina ein wenig Zeit zur Begutachtung des Präsentes gelassen wurde, sprach die Merkurianerin ihren Gruß zu ende.
"Ich muss euch gratulieren, ihr seid wahrlich rasant aus eurem Schatten herausgetreten und habt euer Wort zur Tat gemacht, das nächste Treffen in angemesseneren Räumlichkeiten stattfinden zu lassen.
Ich bin beeindruckt." Komplimentierte sie die Rose mit einem neckischen Schmunzeln und dann doch tiefem ernst in der Stimme.
"Ihr scheint die exakt richtigen Worte an der richtigen Stelle gewählt zu haben, um die Villa Bianci eure neue Zukunft nennen zu dürfen.
Wie stilvoll hier alles ist! Ein wahrer Ort von Muse, bewohnt vom blauesten Blut aller Künste..." Fast ungläubig und in stiller Freude schüttelte sie langsam das Haupt.
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Mit einem Nicken zu der Magd, eilte diese auch schon davon und Avelina wandte sich ihrem Gast zu. Mit einem neugierigen Blick nahm sie das Geschenk entgegen, wickelte es aus dem Stoff und betrachtete es mit einem breiter werdenden Lächeln von allen Seiten und sehr eingehend. Dann verneigte sie sich noch einmal dankbar, und stellte das antike Stück zunächst auf den Tisch, wo ihr Blick noch einen Moment träumerisch verharrte. Sie schien sich allerdings davon losreißen zu können, und so hatte Livia nicht das zweifelhafte Vergnügen der Clansschwäche der Toreador beiwohnen zu müssen.

„Es ist durchaus nicht schlicht, es ist von klassischer Schönheit.“ scheinbar hatte die Merkurianerin den Geschmack der Viscontessa getroffen.
Diese lauschte den weiteren Worten Livias bedächtig, und ließ dabei ebenfalls den Blick schweifen, wobei sich allerdings ein gewisser Schwermut auf ihre Züge geschlichen hatte.
Sie zögerte auch dementsprechend, bevor sie zu einer vorsichtigen Antwort ansetzte. Man merkte ihr an, dass sie die Worte sehr genau überdachte, bevor sie ihre Lippen verließen.
„Um ehrlich zu sein bin ich mir noch nicht sicher, ob es sich dabei um ein heraustreten aus den Schatten handelt, oder um einen Eintritt in selbige.“ sie ließ sich auf der Liege nieder, und schlug die Beine übereinander, die Lyra wieder auf den Schoß nehmend und scheinbar Gedankenverloren nebenbei leise an den Saiten zupfend. Dann traf ihr Blick wieder auf Livia.

„Ja, in der Tat ist dieses Haus durchdrungen von Geschichte, da hege ich keine Zweifel. Ihr scheint vertraut mit der Villa Bianchi? Kanntet ihr die vorherigen Bewohner?“ Interesse funkelte in ihren Augen, „Oder wisst ihr mehr zu erzählen, um die Geschichte dieser Mauern? Vielleicht deren letzte Besitzerin?“
Sie lächelte vorsichtig.
„Verzeiht, ich stelle viele Fragen. Dabei seid ihr noch nicht einmal wirklich angekommen.“

==
Selbstbeherrschung gg. Clansschwäche
@Avelina (Mona): 4d10 >=6 = (6 4 4 10, 2 successes) = 2
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Livia schenkte ihrer Gastgeberin ein warmes Lächeln, während sie sich schlendernd durch den Raum führen ließ.
Dann schenkte sie der Lyra einen Moment tiefere Beachtung. "Ein sehr schöne Stück... jene, die auch den schönen Künsten zugetan sind, sind in dieser Domäne viel zu selten." Sie lächelte verloren. Schüttelte den Kopf.

Auf der Toreador frage lächelte Livia erneut, nahm nun wieder Avelina in den Blick. "Diese Frage stellen wir uns alle wohl jederzeit, bei jedem neuen und tieferen Schritt.
Ihr scheint gleich einen Sprung in eine Richtung getan zu haben." Sie hob die Schultern. "Es wird sich zeigen, ob ihr über euren Schatten springen müsst." Fügte sie fast kryptisch an. "Aber ich muss euch die Anerkennung meines Neides zusprechen... dieser Ort ist sicherlich so einige Schmerzen oder Preise wert."
Der Blick der Merkurianerin war hingegen ohne Neid, er lag auf Avelina und wirkte ruhig und fröhlich. Offensichtlich fühlte sich die Schlange wohl.

"Ich war nie hier und kann euch nicht mehr erzählen, als die allgemeinen Geschichten zur Familia. Auch zur vermutlichen vorherigen Besitzerin in unserer Welt..." Sie schüttelte sanft den Kopf. Blickte dann wieder zu Avelina. "Also nunja, über sie gibt es sicher mehr zu erzählen, aber das birgt Gefahr." Kurz biss sie sich auf die Lippen, sah sich um.

"Eure Fragen, werte Avelina, sie sind keine Schwäche... Sie zeugen davon, dass ihr der Via Humanitas noch wahrhafte Ehre beweist und euch euer Alter nicht zu Kopfe gestiegen ist." Eine einnehmende Wärme ging aus diesen Worten der auch so jungen Kainitin hervor. "Ich zumindest finde das sehr angenehm und beantworte eure Fragen daher gerne." Sie lächelte.
"Wenn ihr es denn wollt." Bezog sie sich erneut auf die leichte Warnung zuvor, doch das Lächeln wirkte auch spielerisch.
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Ihr Blick wanderte mit einem Lächeln zu der Lyra, dann wieder zu ihrem Gegenüber.
„Die Musik liegt mir sehr am Herzen, ebenso wie die Lyrik. Beides fügt sich wundervoll zusammen, wie zwei Liebende, findet ihr nicht? Töne, die imstande sind Emotionen in uns hervor zu locken, die längst begraben scheinen... Welche Worte umschmeicheln, die Geschichten erzählen, die unseren Verstand berühren können... Und so nehmen sie in ihrem gemeinsamen Tanz sowohl unser Herz, als auch unseren Geist ein.“
Sie seufzte leise, und ihr Blick lag einen Moment länger schweigend auf Livia, die Reaktionen der Merkurianerin beobachtend.

Dann allerdings schüttelte sie sacht den Kopf.
„Ich würde nicht sagen, dass ich einen Sprung getan habe, aber es freut mich natürlich, dass euch meine Zuflucht zu behagen scheint. Zudem muss ich sagen ich bin ein Freund der klaren Geschäfte, nicht der ungewissen, was diese Sache nicht ganz einfach macht. Ihr als Händlerin seht das anders?“ hakte sie interessiert nach, „Ist es nicht immer besser zunächst über den Preis zu verhandeln, und dann die Ware auszutauschen, statt den Preis... im Schatten verhüllt zu lassen?“
Sie musste ein wenig schmunzeln, nichts desto trotz schien ihr die Antwort Livias sehr wichtig, und ihre strahlend grünen Augen lagen neugierig auf ihr.

„Und da ihr schon die Via Humanitas anschneidet, darüber würde ich in der Tat noch ein weniger eingehender mit euch sprechen. Zumal doch die Frage besteht, ob ungewisse Geschäfte unserem Pfad nicht schaden könnten. Doch bevor wir uns in Worten verlieren... Ihr seid schließlich Gast in diesem Haus.“
Sie blickte auf und gab Sophia ein Zeichen, die noch immer wartend in einiger Entfernung stand. Die Magd eilte auch sogleich davon.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1010] Eine Frage des Vertrauens [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Livia nickte begeistert. "Die Musik ist zeitlos und augenblicklich verloren zugleich... wie auch Poesie verbleibt sie nur in Gedanken und Emotionen der Zuhörer... Außer sie wird auf ewige Zeiten in Geister und Blätter verbannt, dann jedoch ist sie nur zur Reproduktion bereit - die Emotionen alleine, sie existieren nur einmal exakt gleich." Stimmte sie der Toreador zu, ergänzte aber einige Gedanken.
"Doch... wenn amn das gleiche Stück erneut hört, mag es immer noch zu begeistern, jedoch sind die Emotionen anders... schwächer einerseits, aber auch Neue kommen hinzu. Wie empfindet ihr das, als Kind vom Clan der Rose müsst ihr ein Gefühl dafür haben, welches meines sicherlich bei weitem in den... Schatten stellt." Fragte die Merkurianerin schmunzelnd.

Als Avelina noch mehr von der Villa erzählte wirkte Livia kurz überlegend und etwas besorgt. Sie stimmte erneut mit einem sanften Lächeln zu. "In der Tat, und solch eine Ware hier, ihr Preis dürfte immens werden... gerade mit jenen Zinsen und Zinsenszinsen." Dann blickte sie sich noch einmal um.
"Aber manche Erwerbungen sind beinahe jeden Preis wert... Man muss die Investition nur passend nutzen." Ergänzte sie aus Perspektive der Händlerin.

Erfreut sah sie der MAgd kurz hinterher. Nickte zustimmend und weiterhin besorgt. "Ja, ein Preis in Kreise auserhalb des eigenes Weges, vor allem in wahrhaft machtvolle... kann sehr gut genutzt werden, um die überzeugungen eines Kainiten anzugreifen. Womöglich sogar gezielt dafür.
Ich habe zwar ein paar Vermutungen, was euch zu jenem Besitz geführt hat, aber darf man euch um eine etwas genauere Schilderung bitten, werte Avelina?" Fragte die Merkurianerin zuletzt zunehmend ernst und aufgerichtet, jetzt von Antlitz zu Antlitz.

Ob die Toreador die etwas brisanteren Informationen über die wahrscheinliche Vorbesitzerin der Villa nun wollte oder nicht, hatte sie noch nicht bestätigt, womöglich würde dies folgen? Livia blieb gespannt, nun zunehmend im Gespräch und am Ort des Geschehens angekommen.
Gesperrt

Zurück zu „1010“