[1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

[Juli '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Avelina di Braida
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Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Es fällt mir schwer dies betreffend eine Einschätzung abzugeben, immerhin kenne ich die Prinzessin nicht. Ich vermute auch dies wird warten müssen, bis ich anerkannter Gast in dieser Stadt bin. Nach allem was ich hörte bekommt man sie nicht oft zu Gesicht. Da wird es gerade für unsereins schwer sein, ein wenig Zeit mit ihr zu verbringen.“ ihr Blick ruhte einen Moment auf Livia, dann jedoch lächelte sie, „Nun, es ist besser es zu versuchen als gar nichts zu tun.“

Sie zögerte und schien einen Moment nachdenklich.
„Ich für meinen Teil werde zunächst zusehen müssen in dieser Stadt wirklich sesshaft zu werden. Vorher scheint es unsinnig noch weitere Pläne zu fassen. Ich habe bereits so eine Menge zu tun mit der Aufgabe des Herolds und den damit verbundenen Gesprächen und Planungen.“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Livia
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Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Livia nickte bestätigend.
"Ich verstehe. Gut.
Wenn ihr weitere Hilfe oder Unterstützung benötigt, fühlt euch jederzeit frei zu fragen.
Ansonsten gilt für uns beide wohl unseren Kurs beizubehalten und die Augen nach weiteren offen zu halten, die noch nicht alle Prinzipien dem reinen Prinzip Macht geopfert haben." Leicht bitter blickte Livia zu Boden. Lag auch ein Hauch Neid in ihren Gedanken? Schwer zu sagen.

"Aber in all jenen Plänen und schweren Gedanken sollten wir auch uns selbst nicht vergessen.

Als ich in eure wunderschönen Hallen trat, werte Avelina, da hörte ich wahrhaft schmeichelnde Klänge...
Sagt, wäre es euch eine ebensolche Freude wie mir gemeinsam zu musizieren? Selten trifft man Sterbliche, welche die gleiche Wahrnehmung der Kunst haben wie unsereins... in euren Hallen wäre es natürlich ein gänzlich privates Unterfangen, ohne Publikum und Verpflichtung." Sie fragte vorsichtig, aber doch mit großer Freude und jugendlicher Lust. Die Kunst schien wahrhaft ein starker Anker der Menschlichkeit zu sein für Livia.
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Avelina di Braida
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Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Ich denke es ist fast unmöglich fündig zu werden. Wer nicht nach Macht giert, wird dazu getrieben, und sei es um seine eigene Haut zu schützen.“ sie hob die Schultern, „Unser Hauptgedanke sollte dem Wohl der höchst verehrten Majestät gelten und der Hoffnung, dass sie weiterhin Genua mit Menschlichkeit regiert.“

Sie lächelte sanft, als Livia auf die Musik zu sprechen kam.
„Die Kunst im Allgemeinen ist mir ein großes Anliegen, die Musik ist jedoch die Art der Kunst, auf die ich mich am besten verstehe. Meine Schöpferin legte viel Wert darauf mir die alten Lieder und Geschichten beizubringen und ich gebe sie an meine Mädchen weiter... Welches Instrument spielt ihr am liebsten? Die Lyra?“
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Livia
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Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Livia lächelte düster zustimmend.

Die Frage der Toreador weckte wieder Freude in ihr. Sie besann sich. Dachte nach.
"Es ist schwer zu benennen...
Doch ich liebe die Flöte sehr.
Doch auch die Lyra und ihr verzauberndes Spiel geschickter Finger ist ein Hochgenuss für alle Sinne." Stimme sie schmachtend zu.
"In der Hand eines Kenners kann sogar eine einfache Trommel... aber ich schweife ab, der Trommel fehlt all das schöne Weibliche, welches unseren Körpern und Geistern innewohnt." Erläuterte sie ihre Träumereien.

"Dem Gesang bin ich weniger zugetan, natürlich geübt, aber... " Sie hob entschuldigend die Schultern, an sich hatte Livia eine schöne Stimme, es gab keinen Grund den Gesang abzulehnen.

"Was ist mit euch?
Euch begleite ich gerne auf jedem verfügbaren Instrument, wonach euch der Sinn ist." Sie würde sie alle für die wunderschöne Toreador spielen.
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Avelina di Braida
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Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Hm, die Flöte... interessant... Doch unterschätzt die Trommel nicht. Ich denke nicht, dass ihr das weibliche fehlt. Doch während die schönen Klänge der Lyra, oder der Flöte es vermögen die unterschiedlichsten Gefühle in uns hervorzurufen, sei es Sehnsucht, Melancholie, Müßiggang, Freude oder Glück, so liegt den Trommeln ein ganz eigener Zauber inne. Er spricht etwas archaisches in uns an, das es vermag uns bis ins tiefste Mark zu treffen. Ja, der uns gar in Trance zu versetzen mag, und der unsere Körper teils ohne es zu wollen in Bewegung versetzt.“ ihre Miene hatte etwas verträumtes angenommen, während sie sprach. Sie war in ihrem Element, das war unschwer zu bemerken.

Dann lachte sie leise, „Ihr stellt die schwierigste aller Fragen. Wenn ich könnte, würde ich alle Instrumente auf einmal spielen. Doch meist konzentriere ich mich auf die Lyra, da es am einfachsten scheint sie mit dem Gesang zu begleiten. Und dies befriedigt meine zweite Leidenschaft. Ich liebe Geschichten. Denn Musik und Geschichten fügen sich wunderbar zusammen.“

Sie lächelte, und griff nach ihrer Lyra aus dem dunklen Holz. Sanft begannen ihre Finger über die Saiten zu gleiten und der Ausdruck in ihren Augen nahm etwas abwesendes an. Die Töne die sie dem Instrument entlockte waren ruhig, gezeichnet von jener Sehnsucht, von der sie gesprochen hatte. Nach einer Weile schien sie vergessen zu haben, dass Livia anwesend war, und mit weicher, dunkler Stimme begann sie zu singen...

„Αστέρι μου, φεγγάρι μου, της άνοιξης κλωνάρι μου κοντά
σου θά 'ρθω πάλι, κοντά σου θά 'ρθω μιαν αυγή
για να σου πάρω ένα φιλί και να με πάρεις πάλι.

Αγάπη μου, αγάπη μου, η νύχτα θα μας πάρει,
τ' άστρα κι ο ουρανός, το κρύο το φεγγάρι.

Θα σ' αγαπώ, θα ζω μες στο τραγούδι
θα μ' αγαπάς, θα ζεις με τα πουλιά …“
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Livia
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Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

Livia stimmte lächelnd zu. Avelina wusste wovon sie sprache, das sagte ihr zu - sehr sogar.

"Dann lasst mich euch begleiten." Kündigte sie an und während Avelina sich bereit machte, die Lyra zu ergreifen, zauberteLivia eine schöne beinerne Flöte aus ihrer Tasche heraus.

Als die Toreador ihr Lied begann tat sich die Schlange merklich schwer, einzusteigen. Auch sie musste sich konzentrieren. Musste nicht nur einen Durchgang hören. Auch sie lauschte gebannt... und erst einige Liedschläge später stimmte sie ein.
Stimmte sie ein die schöne Toreador mit wilden und kunstvollen Spielereien ihrer Finger und ihres Mundes zu umrahmen und zu umschmeicheln. Die Betonung mancher Passagen fast zu ändern, meist aber zu verstärken.
Welch schönes Lied, dachte sich die Merkurianerin, und gab ihren eigenen Teil hinzu...
Auf dass sich die Töne vermischten und die Geschichte in ganzer Pracht entfalteten.
Auf dass auch sie beinahe wegdämmerte im Zauber ihrer gemeinsamen Kunst.
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Livia
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Re: [1010] Missverständnisse des Blutes [Livia, Avelina]

Beitrag von Livia »

So verklang den beiden Schönheiten der Abend, bis die Dienerin sie beide förmlich aus der Erstarrung ihrer Kunst erwecken musste, damit sie sich vor den Sonnenstrahlen in Sicherheit bringen konnten.
Tiefe Dankbarkeit für diese letzten... Stunden?... lag in der Merkurianerin Abschiedsblick - viel Zeit war ihnen in dieser Nacht nicht mehr gegeben, es war als triebe das Sonnenlicht sie voneinander fort - aber zumindest Livia hoffte auf eine Wiederholung dieses magischen Augenblickes.

Und dachte noch viel über den wegfallenden Schleier aus ihrer beiden Augen nach.. so ähnlich... als hätte sie einst so ein können, wie die schöne Herrin...
Zusammenfassung:
Avelina läd Livia auf ihre Villa. Sie tauschen sich aus und klären ein altes und tiefgehendes Missverständnis. Danach beginnen sie eine vertiefte Zusammenarbeit zu beschließen, Livia wird Avelinas Fürsprecherin und beide entschließen sich, eine geheime Gruppe zur förderung der Menschlichkeit in Genua zu begründen und ihre Aufgaben, wo dies möglich war, zu vereinen.
Ehe sie sich verabschieden musizieren sie gemeinsam... und verfallen offenkundig beide dem Bann der Kunst. Rasch müssen sie ihr Spiel von außen gedrängt beenden, doch Hoffnung auf weitere Nächte bleibt starkt.
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