[1010] Freskengemälde von roten Rosen (Galeno, Avelina)

[Juli '18]
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Nubis
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Re: [1010] Freskengemälde von roten Rosen (Galeno, Avelina)

Beitrag von Nubis »

Er sah, dass sie offenbar nicht sonderlich begeistert war. Man konnte es deutlich am Gesicht sehen, aber auch ihre Worte waren nicht sonderlich begeistert. Das traf sicherlich auf Gegenseitigkeit, denn Mönche mochten auch nicht wirklich Frauenbesuch in ihrem Refugium. Besonders für die Novizen war das oftmals Ablenkung pur.

"Gut verhüllt, also beispielsweise in einer Robe mit Gugel, wäre dies durchaus machbar, aber ja, man wäre auch im Kloster nicht sonderlich glücklich damit.Ansonsten versuche ich so schnell es geht eine andere Lösung zu finden und informiere euch dann lieber, wenn sich etwas aufgetan hat. Spätestens, wenn ich hier heimisch bin, werde ich sicherlich etwas gefunden haben. Wir können allerdings auch hier schon mit einigen Lektionen beginnen. Den Kräutern zum Beispiel, der Herstellung einiger Salben und so weiter. Dafür brauchen wir nicht viel."

Er nickt, ja ein Ehrenmann war er. Er hatte bisher nie einen Gefallen nicht erfüllt.

"Ich erfülle meine Pflichten stets gewissenhaft. Mir passt es eigentlich jederzeit ganz gut. Sagt mir einfach, wann ihr starten wollt. Ich komme dann in euer Haus, wenn es für beides passt, erste Lehrstunden in Medizin und Etikette."

Dann sprach sie allerdings ein Thema an, welches ihn seit der ersten Begegnung mit ihr interessiert hatte, alte Fresken. Er sah sofort noch begeisterter aus, ein richtiges Strahlen war in den Augen zu erkennen.

"Ja, sehr gerne. Bisher habe ich nur wenige sehen können und das auch nicht zu detailliert. Es wäre zu schade, wenn ich gehen würde und kein Blick auf die Werke geworfen hätte. So vieles kann man von den alten Kunstwerken lernen. Pigmentnutzung, Farbauftrag, Pinselführung und auch die Motivwahl."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Avelina di Braida
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Re: [1010] Freskengemälde von roten Rosen (Galeno, Avelina)

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelina versuchte sich einen Moment vorzustellen, einen Umhang, sowie Roben aus kratzigem, schweren Leinen, zu tragen. Und dann auch noch eine solch alberne Mütze auf dem Kopf. Allein die Vorstellung war geradezu verstörend und reichte aus um hier und da ein Jucken auf der Haut zu verspüren. Sie mied ja bereits Kirchen, wenn es sich irgendwie umgehen ließ, Klöster standen da noch mal auf einem ganz anderen Blatt.

Sie schien dementsprechend unglaublich erleichtert, als Galeno einen anderen Gedanken äußerte.
„Ja, ich denke das hört sich vernünftiger an. Das Haus hat genügend Räumlichkeiten, ich werde entsprechend veranlassen etwas vorzubereiten das dem Zweck dienlich ist. Am besten wäre es ihr gebt mir eine Liste mit den benötigten Dingen, ich werde entsprechendes veranlassen. Was das wann betrifft... ich denke es sollte nicht lange dauern. Gebt mir ein paar Nächte.“

Ein Lächeln zauberte sich wieder auf ihre Lippen, als er von den Fresken sprach.
„Ihr werdet feststellen, dass die Fresken so alt sind, wie das Haus selbst. Sie stammen noch aus alter Zeit, und viele weisen mythologische Themen auf. Aber folgt mir doch bitte.“
Sie erhob sich elegant, und wartete geduldig auf Galeno.
„Die Fresken hier habt ihr sicherlich bereits gesehen. Aber betrachtet sie ruhig genauer, wenn ihr mögt. Ich weiß nicht, welche Motive euch besonders interessieren. Die eher landschaftlichen oder figürlichen?“

Sie rief kurz nach Sophia. Es dauerte nicht lange, und die Magd kam herbeigeeilt.
„Sei doch so gut, und folge uns mit einer Lampe, unser werter Gast möchte einen genaueren Blick auf die Wandgemälde werfen.“
Sophia neigte ergeben den Kopf, und griff zu einer der Öllampen. Sie schien sehr bedacht darauf genügend Abstand von den Kainiten zu halten mit der Flamme. Die Frau wußte offenbar, was sie tat.
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Nubis
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Re: [1010] Freskengemälde von roten Rosen (Galeno, Avelina)

Beitrag von Nubis »

"Ich werde euch einen Boten mit der entsprechenden Liste dann zukommen lassen. Ganz wichtig wird auf jeden Fall ein Kupferkessel und Tücher sein. Aber auch andere Dinge. Manche kann ich mitbringen, andere müssen im Vorfeld besorg werden. Am besten ich gebe euch pro Lektion eine lIste, denn dann kann vor allem das frische oder getrocknete Kraut jeweils vorher besorgt werden und liegt nicht ungenutzt zu lange herum und vergeht vielleicht. Das wäre Verschwendung von Ressourcen."

Dann schloss er sich schnell der Freskenerkundung an und lauschte Avelinas Worten.

"Könnt ihr mir etwas mehr zu den jeweiligen Motiven erzählen? Sicherlich kenne ich kaum die Mythologien dahinter. Mich interessieren beide, wobei die figürlichen Bilder sehr interessant sind, da diese teils Charaktere darstellen, die unsereins sicher nicht kennt, die aber womöglich eine Geschichte ihres Lebens erzählen könnten."

So würde Galeno der guten Avelina durchs Haus folgen und die einen oder anderen Fresken auch von Nahem betrachten, vor allem diese, die einiges an Details aufweisen, oder besondere Geschichten erzählen.
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Avelina di Braida
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Re: [1010] Freskengemälde von roten Rosen (Galeno, Avelina)

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie lächelte sacht zu Galeno, und schien einen Moment zu überlegen, wo sie beginnen konnten. Schließlich ging sie einen Gang entlang, und hielt auch dort sogleich inne.
„Die mythologischen Darstellungen sind nicht allzu zahlreich wie die anderen. Aber dies hier ist wohl ein gutes Beispiel.“
Sie ließ ihm einen Moment Zeit das Bild zu studieren. Am rechten Bildrand fand sich eine weibliche Figur auf einem Thron sitzend, welche den Schleier gerade vom Mund nimmt. Eine weitere Frau stand hinter dem Thron. Ein junger Mann mit einem Stab in der Hand stand vor den beiden und richtete den Blick auf die Thronende, die rechte Hand auf einem Mannshohen Wagenrad ruhen lassend. Auf jenem war ein weiterer Mann festgebunden, scheinbar bewacht von einem Bärtigen, der dahinter stand.

„Es ist die Bestrafung des Ixion. Man erzählt die Götter schenkten in jenen Zeiten vielen Menschen die Unsterblichkeit und sie speisten in jenem goldenen Zeitalter mit den Olympiern an einer Tafel. So war auch Ixion Gast der Götter, doch im Rausche des Weines bedrängte er die Königin der Götter, Hera.“ sie deutete mit nach oben gewandter Handfläche auf die Thronende.
„Dies rief natürlich den Zorn des Zeus hervor, des Königs der Götter, der wissen wollte wie weit Ixion in seiner Hyrbis gehen würde. Er formte eine Wolke – Nephele – nach dem Ebenbild seiner Gemahlin, und tatsächlich bemächtigte sich Ixion der Nephele. Somit hatte er nicht nur die Gastfreundschaft des göttlichen Paares missbraucht, nein, er war deutlich zu weit gegangen. Zeus sprach sein Urteil. Dies hier...“ sie deutete auf den Jüngling, „...ist der Götterbote Hermes. Er überbringt Hera und Nephele die Nachricht, und demonstriert gleichzeitig die verhängte Strafe. Hephaistos, Heras Sohn, hält das Rad, an welches Ixion in alle Ewigkeit gebunden sein soll. Es soll ein brennendes Rad sein, aus diesem Grunde Hephaistos, als Gott des Feuers.“

Sie schloss ihren Vortrag, und ließ dem Mönch einen Moment die Geschichte der alten Götter zu verarbeiten. Sie konnte nicht umhin doch ein wenig gespannt auf seine Reaktion zu sein. Dennoch ging sie nach einer Weile weiter.
Und da würde Galeno wohl zunächst hintergründig, doch dann immer deutlicher, umso näher sie einer schweren, verschlossenen Tür kamen, ein Geruch in die Nase dringen. Vitae. Und er schien von dem ausgehen, was immer hinter dieser Tür liegen mochte.
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Nubis
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Re: [1010] Freskengemälde von roten Rosen (Galeno, Avelina)

Beitrag von Nubis »

Der heidnische Viel-Götter-Glaube hatte zu vielen seltsamen Mythen geführt, das wusste Galeno, allerdings kannte er sie nicht im Detail. Interesaant war, dass Avelina da wohl um einiges mehr wusste oder zumindest glaubte zu wissen.
Er betrachtete sich das Bild ziemlich genau und lauschte dabei ihren Worten.
Es war durchaus eine interessante Geschichte, aber eben eine Geschichte. Es gab schliesslich nur einen Gott. Allerdings war die Kernaussage, so fand Galeno zumindest, recht ähnlich derer, die auch Gott den Menschen mit auf den Weg gegeben hatte. Man solle eines anderen Weib nicht begehren. Und schon gar nicht, wenn es sich um das Weib dessen handelte, der mächtiger war oder dessen Gastrecht man gerade genoss.
Er musste lächeln. Es waren mehr solche Gleichnisse, wie sie eben auch in der heiligen Schrift geschrieben standen, Geschichten, die Menschen daran erinnern sollten, was Sünde und was Moral war.

"Eine schöne Geschichte, um die Moral der Menschen in die richtige Bahn zu lenken und Fehler aufzeigen zu können."
Meint er, ohne dass eine grossartige Wertung in der Stimme lag.
"Es ist gut umgesetzt, auch wenn das Rad vielleicht durchaus einige Flammen aufwesen könnte, um es wirklich brennend darzustellen. Dieses Haus hatte aber sicher jemandem gehört, der sich damit prächtig auskennt, sodass dieser Hephaistos wohl ausgereicht hat, um es zu versinnbildlichen."

Als sie weiter zogen, trat ihm ein Geruch in die Nase und er wurde abgelenkt, das Tier lenkte seinen Blick, denn Hunger war immer ein Thema.
"Was?"
Er setzte kurz ab und ein Stirnrunzeln war zu erknenn.
"Was lagert ihr da hinter der Tür?"
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Avelina di Braida
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Re: [1010] Freskengemälde von roten Rosen (Galeno, Avelina)

Beitrag von Avelina di Braida »

„Oh, die alten Geschichten sind voller Moral. Wenngleich sie uns manches mal befremdlich anmutet.“
Sie schmunzelte ob Galenos Einwand.
„Es ist wie gesagt noch nicht die Ausführung des Urteils. Es ist die Verkündung des Urteils. Ixion wird daraufhin in den Tartaros gebracht, und das Rad entzündet. Solch einen Anblick sollte man der Königin der Götter und der zarten Nephele ersparen, meint ihr nicht? Zudem ist es eine Demonstration Zeus, was mit jenen passiert, die versuchen Hand an seine Gemahlin zu legen. Zur gleichen Zeit aber auch eine Warnung an seine Gemahlin, sollte sie es zulassen. Er selbst schert sich wenig um eheliche Treue. Allerdings habt ihr sicher Recht, so viel hat sich in moralischen Belangen nicht verändert, es wird noch immer in zweierlei Maß gemessen und Frauen haben wohl anderen Regeln zu folgen, als Männer.“

Ihre Mundwinkel zuckten, doch der amüsierte Ausdruck auf ihren Zügen wich rapide, umso näher sie der Tür kamen. Sie ignorierte sie weitestgehend, nur ein vorsichtiger Seitenblick war es, der auf das schwere Holz traf. So war sie bereits ein paar Schritt weiter, als Galeno inne hielt.
Sie blieb stehen, und man hörte ein leises Seufzen, ehe sie sich umdrehte.
Sie zögerte sichtlich, dann jedoch verschränkte sie die Finger ineinander, und senkte den Blick zu boden.

„Die Räumlichkeiten sind leer. Wie ihr wisst bin ich noch nicht allzu lange in Genua, und dieses Haus habe ich erst vor kurzer Zeit bezogen. Was immer die Vorbesitzer dort getan haben, ich will es gar nicht wissen. Ich meide diesen Teil des Hauses.“
Sie wartete noch einen Moment ab, ob Galeno weitere Fragen hatte.
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Nubis
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Re: [1010] Freskengemälde von roten Rosen (Galeno, Avelina)

Beitrag von Nubis »

"Ja, das macht dann Sinn, dass es noch nicht brennt. Ich hatte euch da wohl missverstanden. Die alten Götter scheinen viel mit den Menschen gemein zu haben, anders als der Gott der Kirche, deren Glaube nun über allem steht." Er schmunzelt. Fast so etwas wie Fabeln, in denen Tiere die Menschen darstellten. So stellte er sich gerade die alten Gottheiten vor. Versinnbildlichung von Menschlichen Gebahren, Lastern und dergleichen.

"Ich kenne mich mit den Rollen einer Frau nicht wirklich aus, habe dazu zur Zeit auch noch keine wirkliche gefestigte Meinung. Man mag die Ungleichheit vielleicht aus der Bibel ableiten. Schliesslich wurde die Frau aus dem Mann geschaffen. Und sie beging Sünde, indem sie ihn verführte, wahrscheinlich leisten alle Frauen für diesen Verrat an Gott stets Sühne."
Er hüstelt leicht.
"Wobei ich durchaus der Meinung bin, dass der Mann die Frau als seine Partnerin zu sehen hat und es ein stetes Geben und Nehmen zwischen beiden Seiten sein sollte. Etwas ausgeglichenes und vor allem ohne Vergewaltigung und Unterdrückung. Ich denke, dann sind beide auch glücklicher, denn beiden geht es gut."

Die Tür liess ihn allerdings nicht ganz los. Sein Blick wanderte immer wieder zweifelnd zu ihr und wieder zurück zu Avelina.
"Habt ihr schon einmal richtig hinein geschaut, was sich dahinter verbirgt und warum es so riecht? Dieser Geruch kann recht hinderlich bei Besuch werden. Ich würde euch empfehlen, etwas Lavendel hier in den Gang aufzustellen, der sorgt für einen besseren Raumduft. Oder gebt Thymian in eine Schale mit einer Kerze darunter und lasst den Duft durch den Raum ziehen. Es könnte dies überdecken. Und vielleicht könnte Natron helfen beim Reinigen der Räumlichkeiten. Bei Leichen hilft es auch ganz gut..."
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Avelina di Braida
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Re: [1010] Freskengemälde von roten Rosen (Galeno, Avelina)

Beitrag von Avelina di Braida »

„Wie ich bereits sagte, die Räume sind leer. Die Bediensteten haben eine ganze Weile darauf verbracht hier zusätzlich zu reinigen. Warum es so riecht wissen wohl nur die Vorbesitzer zu sagen, werter Signore di Fiore. Allerdings liegen gewisse Vorstellungen nahe, wenn man fragt nach was es riecht. Ich werde euren Rat bezüglich des Lavendels und des Thymians gerne Folge leisten, wenngleich ich vermute, dass die Sterblichen keinen besonderen Geruch bemerken. Natron sagt ihr? Nun, es bleibt auszuprobieren. Leider sitzt es allerdings in den Wänden fest.“
Sie seufzte ein wenig und warf noch einmal einen düsteren Blick auf die Tür.

Als sie sich wieder an ihn wandte hatte sie ein Lächeln auf dem Gesicht.
„Die alten Götter haben in der Tat viel mit den Menschen gemein. Sie leben in einer großen Familia, ähnlich die meisten von uns. Aber glaubt mir, es gibt auch Geschichten, die weniger natürlich anmuten als diese.“ sie schmunzelte und schien einen Moment in ihren Gedanken versunken, bevor ihre Aufmerksamkeit wieder Galeno galt.

„Eure Gedanken zu uns Frauen sind löblich, die Realität sieht aber oft anders aus. In Körperlichen Maßstäben sind die Männer den Frauen überlegen, und zögern oftmals nicht dies auszunutzen. Wenn man die Bibel heranzieht, so überseht ihr da nicht einen gewissen Teil? Was ist mit Lilith, 'unserer' Urmutter? War sie nicht die erste Frau Adams? Sie wurde ebenso geschaffen wie er, doch sie wehrte sich gegen seine Avancen, entzog sich ihm. Sie ist verpönt, gleichsam lastet man Eva an, dass sie Adam verführte? Lässt die Bibel überhaupt irgendeinen Spielraum für die Frauen? Oder ist es nicht viel eher so, dass sie egal wie die Schuld tragen?“
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Re: [1010] Freskengemälde von roten Rosen (Galeno, Avelina)

Beitrag von Nubis »

"Wie kann sich Blut derart in den Mauern festsetzen." Er sieht ziemlich verwirrt drein. War das womöglich teuflischen Ursprungs? Etwas durch und durch Übernatürliches? Dieses Haus hatte jedenfalls einen gewissen Reiz.
"Vielleicht übertüncht es ja auch den Geruch für Kainiten, wer weiss." Er zuckte mit der Schulter. "Vielleicht hilft ja auch noch es zuzumauern, wenn andres nicht geht und es erheblich stören würde..."

Als er sie so über die alten Geschichten reden hörte, musst er schmunzeln. "Euch scheinen diese zu faszinieren, oder? Ihr zeigt zumindest ein recht grosses Interesse und ein gewisses Leuchten in den Augen, sowie eine leichte Abwesenheit. Auch erkenne ich aus euren Aussagen, dass ihr wahrscheinlich weniger an die Lehren unserer Religion glaubt, oder? Sie gar kritisiert."
Ein Lächeln zog sich über seine Lippen.
"Was das Thema Liliths angeht, ist es wohl ein recht schwieriges Thema. Ich glaube, dass der Mann auf Grund seiner Überlegenheit im Körperlichen es nicht ganz akzeptieren kann, wenn jemand gleichen Ranges neben ihm existiert. Könnte sich bedroht fühlen, vielleicht." Er lacht. "Würde ich in einer Beziehung stecken, wüsste ich nicht, ob ich körperlich überlegen wäre...optisch sehe ich so aus, als wenn mich ein Windhauch wegpusten könnte."
Dann überlegte er abermals. Aber was die Bibel angeht, jeder ist sündig, Adam und Eva sind nur die ersten, die Sünde begangen haben, der Mensch ist sündig und wird stets Sühne leisten müssen, egal ob Mann oder Frau. Aber ich fürchte, dass auch jeder den Inhalt der Schriften anders liest, ander interpretiert."

Er dachte dann an Amalia und ihren tollen Körper und blickte zu Avelina, die durchaus auch sehr gut gebaut war. Auch sie könnte Männer durchaus verrückt werden lassen. Etwas belustigt meinte er dann: "Manch Frau, so kann ich mir das gut vorstellen, könnte einen Mann schon ab und an zu so mancher Sünde verführen."

Dann zuckte er mit den Schultern. "Wieso nehmt ihr euch eigentlich der Frauen so sehr an? Habt ihr ein spezielles, persönliches Interesse daran? Oder wollt ihr damit in eurem Weg voran kommen? Oder ... auch wenn das sicher keine glückliche Frage ist, habt ihr selbst etwas erfahren, was euch an diese Frauen erinnert?"
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Avelina di Braida
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Re: [1010] Freskengemälde von roten Rosen (Galeno, Avelina)

Beitrag von Avelina di Braida »

„Nun, zumauern kommt für den Moment wohl eher nicht in Frage. Ich denke dies wäre nicht im Sinne der verehrten Signora, welche das Haus in meine Obhut übergab. Zwar ist es wohl meines nun, doch es liegt mir fern mich zu beschweren. Und eine derart drastische Maßnahme könnte leicht als Beschwerde aufgefasst werden.“ sie lächelte sacht zu ihren Worten, bevor sie hinzufügte, „Auch solche Überlegungen gehören mit zur Etikette, werter Signore Fiore.“

Sie verspannte sich ein wenig, als er so offen seine Gedanken bezüglich ihres Glaubens aussprach. Dann allerdings setzte sie ihr bestes schockiertes Gesicht auf.
„Aber Signore, natürlich diene ich dem Herrn. Wer bin ich die Lehren der Kirche zu kritisieren? Es wäre absolut verwerflich dies nicht zu tun, nicht?“*
Leiser fügte sie dann hinzu, „Aber ja, ich kenne mich wohl aus mit den Geschichten der alten Zeiten. Und wer hört nicht gerne Geschichten?“ sie lächelte sacht, fast ein wenig scheu und senkte den Blick beschämt als er vom verführen sprach. Auch bei seinen folgenden Fragen schien sie mehr als zögerlich.

„Es ist nicht der Wunsch mich weiter zu bringen auf meiner Via. Es ist... persönliches Interesse, das mich dazu treibt meine Via als derart wichtig zu erachten. Was das eigene Erfahren angeht, werter Signore...“ sie hielt inne und schwieg eine ganze Weile, sichtlich in ihren Gedanken. Sie hatte den Blick abgewandt und starrte geradezu stoisch in die Leere. Erst nach einiger Zeit wandte sie sich wieder an Galeno.
„Nun, lasst es mich so ausdrücken: ich habe genug gesehen und erlebt, dass es mir durchaus ein Anliegen ist den Frauen zu helfen. Viel wichtiger ist allerdings, dass ich mir selbst ein Versprechen diesbezüglich gegeben habe. Aber das ist sehr privater Natur, und vielleicht können wir dieses Thema eines Tages vertiefen. Fürs erste sei nur gesagt, dass es Frauen meines Standes nicht erlaubt ist wählerisch zu sein. Wir alle haben ein Glücksspiel mitzuspielen, für welches wir uns nicht freiwillig gemeldet haben.“
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