[1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

[Arash]

Der Gangrel nickte. "Ich war bereits beim werten Toma und habe mich vorgestellt. Auch meine Aufgabe habe ich empfangen. Dazu suche ich noch Fürsprecher." schmunzelte er. Es schien ihn zu amüsieren, dass sie dachte er wäre eventuell ein nicht angekündigter Gast.

[Seresa]

Die Brujah nickte und schien sich sichtlich zu entspannen. Auf die Fürsprecher ging sie nicht verbal ein. Stattdessen bildete sich ein nachdenklicher Ausdruck auf ihrem Gesicht, während ihr Blick auf seinen Hals fiel und wieder zurück zu seinen Augen wanderte.

„In diesem Fall sollte Euch bekannt sein, dass Godeoc der Herr Claviculas ist. Das Sestiere im Herzen Genuas ist seine Domäne. Godeoc ist - nebst ihrer Majestät Aurore - der Einzige mir bekannte Ahn Genuas. Entsprechend verbeuge ich mich in dieser Welt hinter der Welt derzeit einzig vor ihm tief.“

Seresa wirkte ernst, bevor sie das Leder ihres Waffengurts in einer ruhigen Bewegung glattstrich und ihn schließlich um ihre Hüfte band.

„Er ist vom Clan der Verborgenen und er ist wahrlich Niemand, den ich beleidigen wollen würde oder dem gegenüber ich mich respektlos verhalten wollen würde.“

Die Gelehrte wirkte überzeugt und die Ehrfurcht vor dem Ältesten vom Clan der Verborgenen schwang geradezu spürbar in jedem ihrer einzelnen Worte mit. Eine Tatsache, welche Seresa nicht einmal zu verheimlichen versuchte.

[Arash]

Der Gangrel lauschte der Brujah aufmerksam. Die Erklärung das es sich um einen Ahn handelte, schien ihn allerdings vorerst nicht zu beunruhigen. Vielleicht nahm er einfach die Information seiner Gesprächspartnerin auf. Da der Ahn aktuell nicht anwesend war, war eine Respektsbekundung wohl nicht direkt nötig.

"Sich einem Ahn gegenüber respektlos verhalten würde auch mir niemals einfallen. Ich danke euch für die Warnung." schnurrte der Gangrel, wobei er Seresas Bewegungen fasziniert zu beobachten schien. Beinahe als würde diese ihn fesseln.

"Leider war der Werte Toma nicht sonderlich freigiebig mit den Informationen über diese Domäne, als ich mich bei ihm vorstellte. Daher sind mir die meisten Kainiten, welche hier höhere Ränge oder einen bestimmten Status bekleiden unbekannt."

Er sagte das nicht, als würde er es als würde er es als Problem ansehen. Allerdings schien ihm Seresa was diese Sachen anbelangte sehr recht zu kommen. Er erhob sich aus der lauernden Pose, die er bisher inne hatte und begann wieder um die Brujah herumzuschleichen. Wie ein wildes Tier, welches seine Beute betrachtete.

"Vielleicht könnt ihr mich ja darüber aufklären?" schnurrte der Kainit.

[Seresa]

Wirklich weit kam der Gangrel mit seinem Schleichen nicht, denn gerade als er aus den Augenwinkeln der noch ruhig und einzig mit den Augen verfolgenden Dasitzenden heraus verschwand, schnellte diese in einer übernatürlich geschmeidigen und beängstigend schnellen Bewegung nach oben und zu ihm um. Ihre Augen fixierten Arash, während der schlanke und unscheinbare Körper der Gelehrten bis zum Zerreißen angespannt schien.

„Unterlasst diese Respektlosigkeit auf der Stelle!“

Die gesprochenen Worte waren begleitet von einem verärgerten Fauchen. Ganz offensichtlich tolerierte Seresa einige Eigenarten der Gangrel. Darunter seine lauernde Haltung. Sich in ihren Rücken schleichen zu wollen, jedoch ganz offensichtlich nicht.

[Arash]

Arash ging wieder in die Hocke, als die Brujah plötzlich hochschnellte und ihn anfauchte. Ein Grinsen überzog das Gesicht des Kainiten, als ob er auf diese Reaktion gewartet hatte. Nun da er wieder in der Hocke auf den Zehenspitzen saß und die Arme auf den Oberschenkeln abgelegt hatte legte er den Kopf schief.

"Es ist keine Respektlosigkeit." erwiderte der Gangrel gelassen. "Seht es so. Jemanden dem ich keinen Respekt zolle, in dessen Rücken würde ich mich wie bei unserem Gespräch gar nicht schleichen." immer noch trug er ein Grinsen zur Schau.

"Ich bin allerdings sehr froh, dass ihr so reagiert habt, wie ihr es getan habt. Es verrät so viel mehr über jemanden, wenn man ihn ein wenig aus dem Gleichgewicht bringt. Ihr werte Seresa seit eine stolze und ich bin sicher auch Kampferprobte Schreiberin. Ich respektiere euren Wunsch daher."

Der Gangrel wurde wieder ernst und ein langsames Blinzeln beendete seine Erwiderung.

[Seresa]

Schweigend und noch immer verärgert betrachtete die Gelehrte das inzwischen vor ihr hockende Tier. Ihre Hände waren zu geschlossenen Fäusten geballt, deren Knöchel weiß hervortraten. Mit einem leisen, jedoch nicht bedrohlichen Zischen in der Stimme erklärte sich Seresa schließlich.

„Es ist in unserem Blut.“

Dann sog sie langsam und kontrolliert zwei, drei Mal Luft durch ihre Nase in die Lungen, bevor sie schließlich nickte und ihre angespannte Haltung langsam nachließ.

„Ich bin mir sicher, Ihr könnt mir erklären, werter Arash, wie in den Rücken schleichen etwas mit Respekt erweisen zu tun hat. Ebenso wie einen Neugeborenen mit Amt nicht als wohlwert zu bezeichnen.“

Anscheinend spielte sie damit auf Arashs Aussage bezüglich Toma an.

„Ihr hättet mich zudem fragen können, ob ich mich darauf verstehe zu kämpfen. Zumal es für Euch zu einer äußerst schmerzlichen Erfahrung hätte werden können, so Ihr einen Brujah ein wenig aus dem Gleichgewicht bringt.“

Dann fuhr sie etwas wohlwollender fort.

„Die Antwort auf Eure nichtgestellte Frage hätte dann ´selbstverständlich´ gelautet, auch wenn meine Brüder im Blute ohne jedweden Zweifel die weitaus besseren und erfahreneren Kämpfer und Krieger sind, als ich selbst. Ich widme mich verstärkter dem Wort, anstatt der Waffe.“

[Arash]

"Ich habe mir das gedacht." begann der Gangrel, ohne seine Haltung zu ändern. Scheinbar war er auch nicht erpicht darauf, die Brujah weiter zu reizen. Er beobachtete hingegen, wie sich Seresa wieder beruhigte mit einem gewissen Interesse.

"Aber eine instinktive Reaktion lässt immer tiefer in denjenigen Blicken, als Worte es vermögen würden." er legte den Kopf schief und betrachtete die Schreiberin vor sich. "Aus meinen Augen seit ihr eine starke Persönlichkeit und jemand der eine derartige Stärke besitzt, dass ein frontaler Angriff sinnlos wäre. Daher ist es eine Art der Respektsbezeugung, dass das Tier euch von hinten attackieren will."

Seine Stimme war bei diesen Worten nicht aggressiv und auch seine Haltung änderte sich nicht. Er erklärte rein seine Art der Sicht der Dinge, wie es schien. Das diese Art vermutlich nicht alle verstanden, wusste er eventuell gar nicht.

[Seresa]

Seresa schloss die Augen, bevor sie zu lachen begann. Ein deutlich amüsiertes Glucksen, während sie den Kopf schüttelte und Arash dann erneut anblickte.

„Und da Ihr dachtet ich wäre derart stark, dass ein frontaler Angriff sinnlos wäre, dachtet Ihr, ich müsste derart blind sein, dass ich nicht bemerke, wie Ihr Euch in meinen Rücken begeben wollt, während wir miteinander sprechen?!“

Die Brujah blickte den Gangrel an, bevor ihre Hand eine wegwerfende Geste beschrieb.

„Euer Ältester im Blute sagte einst, wir wären Jäger und Beute zur gleichen Zeit.“

Sie schmunzelte leicht, während sie sich geschmeidig in die Hocke sinken ließ, um das letzte Kleidungstück aufzunehmen. Seresa ließ Arash dabei nicht aus den Augen.

„Ich denke, er hat recht damit.“

[Arash]

Arash richtete sich vollends auf und stand nun wieder in voller Größe vor Seresa. Den Rücken durchgedrückt und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

"Viele von uns sind so von sich überzeugt, dass sie einen anderen Kainiten, wie mich nicht als Gefahr ansehen und ihn ignorieren. Ihr seit nicht so ein Fall." er nickte ihr anerkennend zu.

"Ich habe in der Wildnis zu viele Unvorsichtige gesehen die sich auf ihre Stärke verlassen haben...welche Ihnen am Ende nichts genutzt hat, wenn die unbarmherzige Natur und der Zorn der grünen Höllen...oder der Sonne über sie gekommen ist, weil sie dachten sie wären in Sicherheit."

Wieder leckte sich der Gangrel über die Lippen betrachtete Seresas tun weiterhin.

"Sicher ist der verehrte Brimir ein kluger Mann und ich schließe mich seiner EInschätzung was Jäger und Beute angeht, auf unsere Art bezogen, an." er nickte. "Darf ich fragen was euch nah Genua geführt hat?"

[Seresa]

Die Brujah erhob sich und nickte dann langsam.

„Es erreichte mich einst die Kunde, wonach Hinweise bezüglich meiner Abstammung hier in Genua zu fänden seien. Es war mein Wunsch diese Spuren zu verfolgen und das Wissen über meine Ahnen zu vervollständigen. Bleiben wollte ich zum damaligen Zeitpunkt nie und hätte mir damals jemand gesagt, ich wäre in acht Jahren noch immer hier, so hätte ich ihn ausgelacht, so gänzlich absurd war die Vorstellung für mich, hier sesshaft werden zu wollen.“

Seresa zuckte leicht mit den Schultern.

„Inzwischen ist der einstige Grund, welcher mich nach Genua führte, nicht länger von Bedeutung für mich. Mein Aufenthalt in der Domäne hat mich verändert und letztlich bin ich aus gänzlich anderen Gründen geblieben, als ich einst hierhergekommen war.“

Erneut zuckte sie leicht mit den Schultern, bevor sie diese mit dem schlichten Umhang bedeckte.

„Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb Ihr danach fragtet, werter Arash?“

Fragend blickte sie zu dem Gangrel auf.