[1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

[August '18]
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Ihre Brauen wanderten ein Stück in die Höhe, bevor ein sachtes Lächeln ihre Mundwinkel eroberte und sie geschmeichelt den Blick senkte.
„Ich verstehe, wohlwerter Kastellan. Es freut mich zu hören, dass ihr so denkt. Nun, bislang scheine ich zumindest rein rechnerisch die Älteste meines Blutes zu sein. Lorenzo ist jünger.“ meinte sie mit einem sachten Lächeln, und man glaubte ein innerliches Seufzen zu bemerken, als sie den Namen Lorenzos nannte.
„Ihr kennt die Geschichte Arikels.“ bemerkte sie anerkennend und sie schien durchaus erfreut, „Vermutlich eher eine Geschichte, die meisten behaupten unser Blut ist auf Ištar zurück zu führen. Doch wer weiß, dies sind Erzählungen, die in der Vergangenheit begraben liegen.“ ihre Augen leuchteten ein klein wenig, derartigen Geschichten konnte sie offenbar etwas abgewinnen.

Zu seiner Frage schüttelte sie schnell den Kopf.
„Ich war mir nicht sicher, ob hier in der Domäne noch andere Aufgaben mit dem Vasallenstatus einher gehen. Was es genau bedeutet Vasallin zu sein, außer der höchst verehrten Majestät mit Rat und Tat beiseite zu stehen und ihr zu dienen. Ich dachte wohl fälschlicherweise, dass es eine derartige Aufgabe beinhaltet. Ich hatte euch da offenbar missverstanden, da ihr mich nach dem Vasallenstatus in verbindung mit einer Position fragtet.“
Sie lächelte entschuldigend.

„Aber natürlich, meine vorrangigste Aufgabe wird es zunächst sein den Garten zu verwirklichen. Ich werde euch auf dem laufenden halten, was die Fortschritte betrifft. Ich werde in den nächsten Nächten wohl einige Termine diesbezüglich haben, um bereits im Voraus die Verwirklichung zu sichern.“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Ilario
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Ilario »

"Vasall zu sein, den heiligen Eid zu leisten... bedeutet ihrer höchstverehrten Majestät und der Domäne zu dienen. Mit Rat und Tat. Auf einer anderen Ebene bedeutet es natürlich noch viel mehr, denn nur wer weiß was es heißt zu dienen kann ein wahrer Herrscher sein..."

Weiter wollte Ilario das hier wohl nicht ausführen, würden doch nur die wenigsten Kainiten außerhalb der Via Regalis je wirklich verstehen können was es wirklich bedeutete den Vasallenschwur zu leisten.

"Ohne Vasalleneid wird es schwerlich möglich sein innerhalb der Domäne eine bedeutsame Position oder ein Amt zu erringen. Daher verband ich meine Frage entsprechend. Ich könnte mir schon gut vorstellen, dass ihr eines Nachts eine solche Position inne habt... Doch wie ich schon sagte sind dies Aspekte kommender Jahre.
Was nun den Garten angeht wäre es mir eine Freude die Fortschritte zu beobachten, schließlich war das Ganze meine Idee und ich bin sehr zufrieden damit, dass der werte Herold diese spezielle Aufgabe in genau eure Hände gelegt hat."


Ilario schien sich sicher, dass Avelina den Garten in aller Pracht vollenden und zu einem Juwel Genuas machen würde. Eines das Seinesgleichen in Italien suchen würde. Ein nächtlicher Garten von dem man zwischen Pisa und Venedig, von Florenz bis Nizza sprechen würde und von dem man selbst in den Schatten Siziliens hören würde.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie nickte sacht auf seine Worte hin.
„Ich denke ich bin mir in etwa bewußt, was der Vasalleneid bedeutet und was damit verbunden ist. Aber ja, ihr habt Recht. Das sind Dinge, welche die kommenden Jahre zeigen müssen.“
Sie hob kurz überrascht die Brauen, als sie erfuhr, dass die Idee des Gartens ursprünglich auf Ilario zurück zu führen war, und es entlockte ihr ein sachtes Schmunzeln.

„Ich hoffe sehr, dass sich meine Vision umsetzen lässt. Weswegen ich auch derart erpicht darauf bin die Werke der künstlerisch begabten Kainiten Genuas darin umzusetzen, statt Sterblichen diese Aufgabe zu überlassen. Ich hörte bereits von einem Baumeister der Nosferatu, ich kenne die bildhauerische Finesse des wohlwerten Herolds, und die Kunstfertigkeit des werten Signore Fiore. Ah, und mir wurde eine gewisse Seinfreda genannt, wobei ich mir über ihre Fertigkeiten noch nicht im klaren bin. Ich bin natürlich für weitere Ideen offen, sollte es weitere Künstler unter uns geben.“

Sie hielt noch einmal inne, und für einen Moment schien sie eine Frage in Gedanken abzuwägen, die ihr nicht allzu leicht über die Lippen wollte. Schließlich wandte sie sich allerdings doch mit leiserer Stimme an den Kastellan.
„Wohlwerter Signore Contarini... die verehrte Signora della Velanera gab mir mit auf den Weg, dass ich... mich an ihr Geschenk erinnern solle, wenn die Schatten kommen. Was genau meinte sie damit?“
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Ilario
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Ilario »

Er nickte und wandte sich ihrem anderen Thema, dem Garten, zu.

"Ein guter Ansatz, so fühlen sich die betreffenden Kainiten geschätzt und schätzen gleichfalls das Gesamtwerk. Gerissen... Ihr beweist hohe Kunstfertigkeit in diesen Dingen, eine Eigenschaft die ich sehr schätze. Solltet ihr für euren Garten Bedarf haben, oder aber dem werten Vergonzo als Nosferatu bestimmte Werke in eurem Garten nicht anvertrauen können, habe ich zufälligerweise einen erfahrenen, äußerst gebildeten Baumeister an der Hand. Ein Mann von gewissem Alter und großer Erfahrung, geschult in Sachen Bildung und aus den Reichen des Orient stammend.. Falls euch also der Umstand seines Glaubens nicht stört, sowie die Tatsache, dass er sein Augenlicht vor langer Zeit verlor, was jedoch ebenso von Vorteil sein mag wie von Nachteil, könnte ich euch seine Dieste zur Verfügung stellen."


Über Acacia düstere Worte dachte der jüngere Lasombra nach, wusste er doch was sie bedeuten könnten. Minutenlang schwieg Ilario, dann antwortete er, nicht jedoch ohne zuvor argwönisch alle Schatten genau inspiziert zu haben.


"Vorrangig bedeutet es, dass sie eines Nachts diese Schuld einfordern wird. Oder ein anderer ihres Blutes. Lasst uns später darauf zurückkommen unnd zunächst über etwas anderes sprechen, es mag damit zusammenhängen."
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Benita hatte die beiden vom Atrium aus eine Weile beobachtet, ja vielleicht hatte sie sogar das ein oder andere Mal heimlich gelauscht, doch irgendwann wurden ihr diese etikettierten Gespräche zu langweilig und sie griff sich ihre Lyra um ein Lied anzustimmen. Dabei lag ihr Blick lediglich ein wenig verliebt auf ihrer Padrona, die dort mit durchgestrecktem Rücken auf der gepolsterten Sitzbank saß und wie immer ein tadelloses Bild abgab. Nun verstimmten die Lyraklänge und sie machte sich auf den Weg in die Küche... es konnte nicht schaden sich den Kerl einmal zu betrachten, den der etwas gruselige Mann mitgebracht hatte, und der in der Küche seine Mahlzeit bekam.

Avelina wandte sich unterdessen wieder an den Kastellan.
„Ihr spracht vorhin von diesem Mann... diesem Baumeister aus dem Orient. Ich muss zugeben es irritiert mich, wie es einen blinden Baumeister geben kann. Ich suche womöglich jemanden, der ein Mosaik zustande bringt, allerdings ein rein einfarbiges. Wenngleich mir auch das eine wahre Herausforderung für einen blinden Baumeister scheint. Ich werde zunächst den hiesigen Nosferatu Baumeister fragen, ob er solches zustande bringt. Doch vielleicht wisst ihr eine Lösung, sofern dies nicht in seinen Möglichkeiten liegt.“ kam sie wieder auf das ursprüngliche Thema zurück.
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Ilario »

"Nun ja, seine Blindheit ist ein schweres Los. Die Gestaltung eines Mosaiks mit eigener Hand wird dem guten Mann wohl unmöglich sein, doch sein Wissen ist dafür um so größer... in seiner Heimat blühen Kunst und Kultur wohl in einem Maße von dem wir hier viel lernen könnten. Womöglich werden einst Reisende und Händler noch mehr dieses Wissenschatzes hierher ins Abendland tragen."

Für einen ehemaligen Mann der Kirche, einen Kleriker, schien Ilario sehr offen und unvoreingenommen anderen Denkweisen und Kulturen gegenüber. Aber was sollte man von jemanden der die Kräfte des Abgrunds studierte schon anderes erwarten?


"Wir haben im Laufe dieses Abends einiges klären können und ihr seht mich wahrhaft erfreut in euch eine Nachbarin gefunden zu haben. Was haltet ihr davon solche Treffen regelmäßig zu wiederholen werte Viscontessa? Gewissermaßen einander auf dem Laufenden halten und auch um sich in standesgemäßer Konversation zu üben."
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Natürlich, ich verstehe. Ich denke ich werde mich zunächst einmal an den Nosferatu wenden, dann sehen wir weiter. Und letztendlich liegt dies eh noch in Ferne, gilt es ja zunächst einen geeigneten Platz zu finden.“ schloss sie das Thema Mosaik und Garten für den Moment mit einer abwinkenden Geste.

Sie blickte den Lasombra einen Moment nachdenklich an, dann nickte sie.
„Ich halte sehr viel davon, wohlwerter Signore Contarini. Mascharana scheint die unsrigen nicht sonderlich anzuziehen, umso erfreuter bin ich, euch hier gefunden zu haben. Ich wäre euch auch sehr verbunden, wenn ihr mich über die Entscheidung des Mondsenates mein Gastrecht betreffend auf dem Laufenden haltet. Zwar kann ich gut damit leben den Weg vor die Stadtmauern abendlich auf mich zu nehmen, dennoch hätte es etwas beruhigendes offiziell hier anerkannt zu sein.“ sie lächelte leicht, und ihrer Miene war anzusehen, dass ihr dies scheinbar doch sehr wichtig war.
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Es wurden noch ein paar Höflichkeiten ausgetauscht und eher belanglose Themen aufgegriffen, doch die Zeit war inzwischen vorangeschritten, und es war immer wünschenswert der Sonne ein gutes Stück voraus zu sein. So verabschiedete sich der Kastellan alsbald und wurde zur Tür begleitet, wo er auch wieder auf seinen Wachmann stieß, den man inzwischen äußerst gastfreundlich versorgt hatte.
Bild

Zusammenfassung:
Nach dem ersten Treffen erhält der Kastellan als Nachbar natürlich eine Einladung seitens Avelinas in ihr neues Heim in Masharana, zumal er erwähnte sie noch einmal sprechen zu wollen, wenn es so weit sei. Zudem gibt es einige Dinge zu bereden, unter anderem das Gastrecht und die Aufgabe des Herolds betreffend. Mit dem Versprechen den Antrag zum Gastrecht beim Mondsenat vorzulegen, verabschiedet sich der Kastellan nach einem langen und gepflegten Gespräch, und man verbleibt dabei sich zu kontaktieren, sobald es Neuigkeiten gäbe.
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