[1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

[August '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Avelina di Braida
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelina lauschte den Worten Ilarios, aufmerksam und mit gelehrigem Blick. Sie schien allmählich Interesse an derart politischen Fragen zu finden.
„Nun, wie ich sagte, das überrascht mich. Varese liegt bekanntlich im Norden Italiens. Es ist allerdings ein recht friedlicher Ort. Wenn Hardestadt in diese Richtung drängt, so hat er zumindest uns in Ruhe gelassen.“ sie hob die Schultern und lächelte, vielleicht ein wenig versonnen. Sie für ihren Teil schien keine schlechten Erinnerungen mit ihrer Heimatstadt zu verbinden. Aber vielleicht war dies auch ihrer Unkenntnis geschuldet?
„Aus dem Süden droht Genua also eher keine Gefahr? Ihr meint es ist der Norden auf den man sich konzentrieren sollte?“

Sie nickte noch einmal als er den Namen Galenos wiederholte.
Als das Thema auf Acacia kam wurde sie allerdings ernster und senkte den Blick.
„Ich verstehe. Ihre Worte waren nicht allzu klar. Natürlich möchte ich in ihrem Sinne handeln, doch sie hinterließ mir keinen Hinweis darauf, was das bedeuten mag. Sie erwähnte allerdings, dass ihr die Sicherheit und die Gastfreundschaft Genuas am Herzen liegen.“ sie lächelte sacht, „Da ich vorhabe hier zu bleiben, deckt sich das natürlich ganz offensichtlich mit meinem Bestreben. Die Aufgabe die mir der Herold gab ist sicherlich ein guter Anfang um die Gastfreundschaft zu unterstützen. Aber vielleicht habt ihr einen Rat was ich tun könnte, um mich erkenntlich zu zeigen? Und...“

Wieder folgte ein deutliches Zögern.
„Ich muss gestehen mir ist noch nicht ganz klar, wieso sie... ich meine...“ sie ließ den Blick durch den Raum schweifen, „Sie scheint des öfteren mit dem Clan der Rosen zu tun zu haben?“
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Ilario
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Ilario »

Nickend und etwas nachdenklich nahm Ilario ihre Worte Varese betreffend zur Kenntnis. Eventuell würde es da weiterer Nachforschungen bedürfen. Doch als Avelina den Süden ansprach schüttelte er verneinend sein Haupt.

"Oh doch, von Süden droht ebenso Gefahr wie von Norden. Sizilien fiel schon einmal in Genua ein und hat sicherlich nach wie vor ein Auge auf Genua geworfen. Also müssen wir wachsam sein in alle Richtungen, Norden und Süden, Osten und Westen, Außen und Innen."

Acacia betreffend hellte sich seine Miene ein wenig auf, auch wenn er zunächst schwieg. Dann fanden wenige Worte ihren Weg...


"Auch wenn mir einige Dinge einfallen würden, so möchte ich meiner verehrten Ältesten nicht vorweggreifen. Es steht mir schlicht nicht zu, sie selbst wird sich sicherlich eines Nachts an euch wenden um den erwiesenen Gefallen einzufordern. Ein guter Anfang dürfte es aber sein euch zu verhalten wie ihr es bis jetzt gezeigt habt. Die verehrte Acacia della Velanera schätzt Höflichkeit und Umgangsformen. Ihre Vergangenheit mit den genuesischen Rosen ist vielschichtig, doch positiv einzuschätzen. Mit dem verblichenen Liktor und Mondsenator Matteo Floravante di Ventura muss sie eine engere Verbindung gehabt haben... so sehr, dass sie und der verehrte Brimir loszogen seine Vernichtung zu rächen. Caterina hingegen verlor durch Matteos Tod ihren Mentor und die verehrte Acacia nahm sie unter ihre Fittiche... eine Gestrauchelte, die durch vielerlei Hand Leid erfuhr und schließlich unter der Aegide meiner Ältesten vom Weg der Sünde abkam und Halt auf der Via Regalis fand."
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelina lauschte den Worten des Kastellans mit gemischten Gefühlen. Es war immer beunruhigend einen Gefallen zu schulden, noch schlimmer einen, den man nicht einmal willentlich herausgefordert hatte. Aber zumindest schien das alles noch in weiter Ferne zu liegen. Und so weiter machen wie bislang schien ja nicht das Problem zu sein.

Besorgter wurde ihre Miene allerdings, als sie näheres über Matteo und Catarina erfuhr.
„Ich verstehe. Das unterscheidet sich nun doch ein wenig von dem was ich hörte. In so jungen Jahren gleich zwei mal die Via wechseln? Das hört sich sehr beschwerlich an und verdient sicher Respekt. So wandelt die verehrte Signora della Velanera also auch auf der Via Regalis?“ sie lächelte sacht.

„Nun, ich will sicher nicht weiter in alten Wunden herumbohren. Wenngleich es mich ebenfalls traurig stimmt, dass die Rosen in dieser Stadt eine derart besorgniserregende Vergangenheit haben. Umso eher sollte man sich um die Zukunft sorgen. Und aus diesem Grunde... nun, es gibt genügend Fürsprecher die ich inzwischen nennen kann. Bleibt die Frage der Aufgabe, und ab wann sie als begonnen erachtet wird. Ich habe bereits Pläne gemacht, und mich nach Künstlern umgesehen, die bei der Gestaltung sicher einen wichtigen Beitrag leisten können. Allerdings steht mir noch kein Grundstück zur verfügung. Denkt ihr es ist dennoch vernünftig den Erwerb des Gastrechtes anzugehen? Und vor allem: was wäre der nächste Schritt? Wo muss ich vorstellig werden?“
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Ilario
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Ilario »

"Ja, der Wechsel von einer Via auf die andere verdient Respekt, vor allem wenn sie so unterschiedlich sind. Ich habe Caterina respektiert, sogar gemocht, auch wenn sie nur ein Kind war... wir waren dabei Pläne zu schmieden. Doch leider kam alles anders. Ich bedaure ihren Tod sehr."

Auch wenn Ilario fern eines normalen menschlichen Gefühlslebens war tat er das wirklich, nicht so sehr aus Sentimentalität als vielmehr wegen der entgangenen Möglichkeiten und Intrigen. Er hätte die junge Rose so gern erhoben über ihre Neider...
Wieder nicke er schlicht als Avelina nach der Via Acacias fragte, auch wenn dies ein eigentlich privates Detail war, so war es doch kein Geheimnis in Genua, dass die Älteste der Schatten Angehörige der Könige war.


"Ab wann eine Aufgabe als begonnen betrachtet wird liegt in der Hand ihrer höchstverehrten Majestät und eventuell auch noch in der des Mondsenats das vorläufige Gastrecht betreffend. Ich denke ihr seid auf einem guten Weg, der nächste Schritt, der Erwerb von geeignetem Grund und Boden ist sicher nicht einfach... aber eure Aufgabe habt ihr ja schon begonnen. Meiner Meinung nach dürfte es für das vorläufige Gastrecht ausreichen, sofern ihr euch keine Feinde im Senat gemacht habt. Wenn ihr dereinst vor der höchstverehrten Prinzessin steht sollte der Bau der Gartenanlage aber schon begonnen haben und in Teilen begehbar sein denke ich."
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie neigte den Kopf zur Seite und es zeigte sich dennoch Mitgefühl in ihren Augen, als er von Caterina sprach.
„Ein Teil von mir mag froh darüber sein, dass ihr derart gute Erinnerungen mit meinem Blut verbindet. Dennoch tut es mir sehr leid für euch, dass ihr scheinbar... eine Verbündete verloren habt.“ die Worte waren leise, und sie senkte bedauernd den Blick.

Bei seinen nächsten Worten schaut sie allerdings überrascht auf.
„Feinde im Senat? Ich wüßte nicht wie ich das gemacht haben sollte. Ich hoffe ich habe niemanden unbeabsichtigt verärgert, aber auch da wäre es mir ein Rätsel wie ich dies geschafft haben sollte.“ ein unschuldiges Lächeln folgte den Worten, „Von daher denke ich sollte es keine Probleme in dieser Hinsicht geben.“
Sie zögerte einen Moment.
„Was den Garten betrifft, so möchte ich mich noch vergewissern, dass es den wichtigen Persönlichkeiten in Masharana auch recht ist, wenn ich mich hier nach Grund und Boden umsehe. Wie steht es da mit euch, wohlwerter Kastellan? Könntet ihr euch vorstellen einen derartigen Platz der Zerstreuung für die unsrigen in der Nähe zu haben, oder würdet ihr ihn lieber irgendwo anders in der Stadt sehen?“

„Ansonsten kann ich berichten, dass ich derzeit dabei bin einige der künstlerisch begabten Kainiten Genuas zu versammeln, um jenes Projekt mit ihren Werken zu schmücken. Falls ihr die Pläne sehen wollt...“ sie warf einen Blick zum Schreibtisch, „Oh, und mit eurer Fürsprache gäbe es noch zwei weitere. Die der werten Vasallin Livia, und die der wohlwerten Liktorin Amalia. Ich nehme an ihr seid derjenige, der ein solches Gesuch beim Senat vorlegt? Und natürlich, ich hoffe dass die Suche nach einem Grundstück nicht allzu lange dauern wird. Aber ich nehme auch an es wird noch einige Zeit ins Land gehen, bis mir die Ehre zuteil wird die höchst verehrte Majestät zu treffen.“
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Ilario
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Ilario »

Einen Moment lang ließ er zu, dass seine Gedanken bei Caterina weilten und Wehmut zeichnete Ilarios Züge. Dann jedoch kehrten sie zurück in die Gegenwart zu Avelina, dieser sehr viel formvollendeteren, sittsamerein Rose und ihrem Anliegen. Ihrer Aufgabe.

"Ich kann mir nicht wirklich vorstellen was die Kainiten Mascharanas gegen einen solchen Garten im Siestri haben könnten. Mir jedenfalls würde es gefallen dort zu wandeln. Der genaue Ort den ihr wählt sollte jedoch am besten einer sein der nicht bereits von einem Kainiten beansprucht wird beziehungsweise solltet ihr in diesem Fall versuchen die Sache gütlich zu lösen. Ein Garten ist empfindlich und ein Konflikt würde ihn in Gefahr bringen. Und ich wüsste diesen Gartenn wirklich gern in Mascharana, wenn ich mir natürlich auch ausmalen kann, dass das Projekt anderen Ortes einfacher zu verwirklichen wäre.

Einige Jahre wird es sicherlich noch dauern ehe ihre höchstverehrte Majestät zum Hoftag lädt, sicher. Was nun euer Gastrecht betrifft, so könnt ihr selbst vor den Mondsanat treten, euch an den werten Herold wenden oder eben über meine Person euer Gesuch vorlegen. Letzteres erscheint mir sinnvoll da ich auch als euer Fürsprecher agiere, wenn ihr dies also möchtet werde ich dies umgehend tun."


Ilario schien sich keine großen Sorgen zu machen was Avelinas Aufnahme durch den Senat betraf. Dort würde er auch genau das tun was er versprochen hatte: Für sie sprechen.
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Nachdenklich richtete sie ihren Blick einen Moment in die Leere, und es schien sich tatsächlich ein wenig Sorge auf ihren Zügen abzuzeichnen.

„Ja, es ist mir durchaus bewußt, dass es eine Hürde werden wird in diesem Sestiere ein passendes Grundstück zu finden. Doch es scheint mir... passend. Passender als die anderen Sestieri, zumal ich es munkeln hörte, dass in vielen davon bereits Projekte geplant scheinen. Von Mascharana jedoch scheint man sich fern zu halten. Wobei...“ sie zögerte kurz, lächelte dann entschuldigend, „Nun, es scheint als ziehe es nicht allzu viele der neu zugezogenen an diesen wundervollen Ort. Dabei ist die Stille und Ruhe hier, sowie die frische Seeluft... geradezu ein Labsal für die Seele.“

Und tatsächlich schien sie an diesen Ort zu passen, insbesondere in dieses Haus. Wenngleich es etwas unheimliches hatte, auch wenn ihm wieder Leben innezuwohnte. Die ganze Art sich zu kleiden, sich zu bewegen... hätte man es nicht gewußt, so hätte manch Fremder wohl meinen können sie stamme aus jenen alten Tagen.

„Nun, ich wäre euch wirklich sehr verbunden, wenn ihr mein Gesuch vorlegen könntet. Bis zum nächsten Hoftag sollte sich ja hoffentlich etwas ergeben haben. Doch sagt, wohlwerter Signore Contarini... Ihr erwähntet bei unserem letzten Aufeinandertreffen, dass ich mir in nicht allzu ferner Zukunft einen Vorschlag von euch anhören solle. Ich kann nicht umhin ein wenig Neugier zu verspüren, worum es dabei genau geht. Und natürlich frage ich mich, ob ihr die Zeit bereits für reif haltet.“
Sie lächelte sacht und der Blick aus ihren strahlend grünen Augen lag aufmerksam auf ihm. Es war womöglich übereilt ihn an den Gefallen zu erinnern, doch vergessen würde er ihn injeh nicht. Und es war in gewisser Weise auch beruhigend derartiges vom Tisch zu haben.
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Ilario »

"Dann betrachtet euer Ersuchen um das Gastrecht als dem Mondsenat übermittelt. Ihr werdet alsbald Kunde erhalten wie darüber befunden wurde." Der Kastellan klang recht sicher, in seinen Augen schien es nur eine Formalität und die Toreador würde aufgenommen werden. Damit war diese Angelegenheit fürs Erste erledigt und Ilario wandte sich der Neugier Avelinas zu.

"Nun eigentlich halte ich es nicht für verfrüht... doch kann ich euch gut verstehen. Lasst mich euch zunächst einige Fragen stellen, bei welchen ich um ehrliche Antwort bitte. Nur so kann ich erwägen in welche Richtung mein Vorschlag gehen würde." Einen Moment hielt der Lasombra inne und blickte Avelina in ihr bezauberndes Antlitz um ihre Reaktion abzuschätzen. Dann fuhr Ilario fort: "Nehmen wir einen Augenblick an ihr werdet aufgenommen und auch ihre höchstverehrte Majestät erteilt euch das dauerhafte Gastrecht... Wo seht ihr euch in den Jahren die da kommen mögen? Zieht ihr in Erwägung Vasallin Genuas zu werden und falls ja, in welcher Position? Nehmen wir einmal an ihr würdet nach den Sternen greifen und es würde gelingen..."

Über die eigenen Ambitionen zu sprechen fiele wohl niemandem leicht, doch irgendwie klang im Zusammenhang mit seiner Andeutung eines Vorschlags da etwas durch. Womöglich mochte sich in diesem Einzelfall Offenheit auszahlen.
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Im Gegensatz zu Ilario war ihr dies alles hier noch relativ fremd. Sicher, sie hatte sich erkundigt, wußte vom Mondsenat, und hatte sich all die Namen gemerkt, die gefallen waren, doch ihr persönlich war es schleierhaft, wie das ganze vonstatten gehen sollte, wo sie die Hälfte doch nie persönlich zu Gesicht bekommen hatte. Dementsprechend verspürte sie wohl ein wenig mehr Aufregung, immerhin ging es dabei um ihre Zukunft in Genua.

Dementsprechend trafen seine Worte auf Verwunderung ihrerseits und sie blinzelte überrascht.
„Das ist.... eine sehr interessante Frage.“ gab sie zu, und lehnte sich zurück, die Beine übereinanderschlagend. Ihr Blick war für eine Weile nachdenklich in die Leere gerichtet, während die Hände gefaltet auf dem Schoß lagen. Sie schien tatsächlich intensiv über seine Frage zu sinnieren, und ließ sich Zeit mit der Antwort.
Ihre Stimme war ruhig, bedächtig, als sie letztendlich zu einer Erwiderung ansetzte.

„Ich gebe zu ich habe mir über derlei nicht wirklich Gedanken gemacht. Ich nehme zumeist einen Schritt nach dem anderen, und baue keine Luftschlösser. Doch... nun, sicher, ich denke ich könnte mir vorstellen der höchst verehrten Majestät als Vasallin zu dienen. Ich kenne sie noch nicht persönlich, doch ich hörte viel gutes über sie. Dies war schließlich mit ein Grund, warum es mich nach Genua zog.“
Für den nächsten Teil seiner Frage ließ sie sich nochmals Zeit.
„Meines Wissens nach dient ein Vasall in militärischer oder diplomatischer Funktion. Ihr könnt euch sicher denken, dass ersteres mir nicht wirklich zu Gesicht steht.“ meinte sie schließlich mit einem sachten Schmunzeln.
Dann allerdings wurde sie wieder ernster.
„Um der Ehrlichkeit genüge zu tun... ich weiß, dass mein Clan hier so gut wie nicht vertreten ist. Allerdings kann sich so etwas schnell ändern. Dementsprechend würde es mir sehr am Herzen liegen mein Blut in dieser Stadt zu vertreten. Dies ist etwas, worüber ich mir durchaus Gedanken gemacht habe. Womöglich auch meine Via.“

Sie zögerte einen Moment.
„Aber ich schätze das ist nicht das, was ihr meintet. Ich hörte bisher nur von Livias Aufgabe als Vasallin. Sie erwähnte, dass sie sich um das Wohlergehen der Herde kümmert?“
Ihr Blick lag fragend auf dem Kastellan.
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Re: [1011] Ohne Licht kein Schatten [Ilario, Avelina]

Beitrag von Ilario »

Schweigend hörte er den Worten der Viscontessa zu, nickte beipflichtend. Schritt für Schritt war sinnvoll, das sprach für Pragmatismus ohne dass Ehrgeiz fehlen musste.

"Ich sehe, ihr macht euch schon Gedanken werte Viscontessa. Und ich mir die Meinen. Für meinen Teil sähe ich euch gern als Älteste eures Blutes hier in Genua. So leid es mir tut das sagen zu müssen, aber Lorenzo kann euch in dahingehend wohl kaum das Wasser reichen. Auch wenn weitere Kinder Arikels nach Genua kommen wäre ich durchaus bereit eure Bestrebungen anzuerkennen... generell bin ich bereit euren Werdegang in Genua wohlwollend zu betrachten und wenn nötig zu fördern. Vorerst kann ich euch meinen Vorschlag nicht endgültig unterbreiten... werdet Vasallin ihrer höchstverehrten Majestät, dann reden wir weiter."

Es klang ein Versprechen hindurch, eine Möglichkeit. Anscheinend plante Ilario manches langfristiger als so manch andere Neugeborener. Die Zeit würde zeigen ob diese Pläne bestand hätten oder sich wandeln mussten.


"Das Wohlergehen der Herde? Das wäre eine Aufgabe deren Tragweite viel zu groß für eine Person wäre, doch ein Teilaspekt ja... die werte Livia soll sich gewissermaßen um das kulturelle Wohl der Bevölkerung kümmern. Warum interessiert euch das?"
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