[1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

[August '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Avelina di Braida
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

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Avelina bemerkte Amalias Blick mit einem Schmunzeln, und wer weiß, vielleicht war es der Stolz der Toreador, oder aber wirklich nur Zufall, dass der seitliche Ausschnitt des Stoffes über ihr Knie rutschte und einen weitaus interessanteren Ausblick auf ihre langen Beine gab.
„Der wohlwerte Kastellan Contarini war so freundlich mir seine Fürsprache zuzusichern.“ ein Schatten schien über ihr Gesicht zu huschen, als ihre Gedanken kurz davon drifteten. Doch sie schüttelte es schnell ab, und blickte wieder zu Amalia.

Ein leises Lachen war zu vernehmen.
„Nun, das mit dem langsamen umwerben müssen wir wohl noch einmal üben.“ meinte sie amüsiert, und wieder sah man den Schmollmund, „Du wolltest mich nur für eine Nacht? Das sollte mich kränken.“
Sie meinte es wohl in der Tat halb so ernst, und lauschte dann den Worten der Liktorin.

Erstaunen zeichnete sich auf ihrer Miene ab, und sie verzog sacht das Gesicht.
„Ein Mann? Wirklich?“ meinte sie ein wenig ungläubig, hob aber dann die Schultern, „Nun, wo die Liebe hinfällt, nicht wahr?“ und an dieser Stelle wich sie dem Blick aus, und musste wohl selbst über ihren Satz lächeln. Etwas verträumtes lag dabei in ihren Augen, das Aufschluss darüber geben konnte, dass der Satz genauso auf sie zutraf.

Sie versuchte schnell abzulenken.
„Du wirktest sehr überrascht vorhin... Wegen Sophia. Stimmt etwas nicht?“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Amalia
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Amalia »

Der Blick wanderte über das Bein, die Unterlippe wie gewohnt und der Blick ruhte auf ihnen ehe sie zu den grünen Augen blickte. Sie würde ihren Galeno nie betrügen … was nicht hieß, dass ein nackter Körper nicht trotzdem schön anzusehen war. Ihre weitere Aussage erschrak nun die Liktorin.

“Das … das wollt ich nicht sagen … ich würde dich nie beleidigen wollen …“

Sie blickte nun sehr entschuldigend drein und seufzte

“Ich … ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn es zu einer gemeinsamen Nacht gekommen wäre … ich … ich kann nicht ausschließen, dass es bei einer Nacht geblieben wäre … ich denke … es wäre anders gekommen … ich … ich spüre, dass zwischen uns … eine gewisse … Verbindung herrscht … wer weiß … vielleicht würde dann eine andere Person mit mir das Unleben teilen“

Nun blickte sie arm drein

“Ich … ich wusste nicht … dass du so empfindest … ich … ich hoffe du bist mir nicht böse? Könn … können wir trotzdem Freunde bleiben?“

Arme Amalia sie sorgte sich sichtlich, dass nun ihre neue Freundschaft auf dem Spiel stand. Dann nickte sie

“Ja … ein Mann … in seiner Zärtlichkeit und Sanftheit hat er es geschafft mein Herz zu erobern … ich fühle mich bei ihm verstanden … etwas was ich bei meiner ehemaligen Geliebten so nie hatte … womit ich zu deiner nächsten Frage komme … ihr Name ist Sophia … und … und ich spüre immer noch eine gewisse Verbundenheit zu ihr“

Sie blickte zu Boden
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Da war es wieder, das ewige Spiel. Und sie liebte es zu spielen. Wie eine Katze, die eine Maus umschlich. Ja, die Verführung hatte etwas von einer Jagd, genauer: für sie war es die Jagd. Wo andere um Häuserecken schlichen, oder in einer wilden Verfolgungsjagd durch die Straßen rannten, sich im hohen Gras der Wiesen und auf den Bäumen des Waldes versteckten um auf ihre Beute zu lauern, da spielte sie mit ihren Reizen.
Ksksks.... Es ist in Ordnung. Ich gebe dir allerdings an dieser Stelle den Rat niemals den Satz 'Können wir trotzdem Freunde bleiben' zu benutzen.“ sie schmunzelte, dann allerdings bekam ihr Lächeln wieder etwas verträumtes. „Oh und du... hast mich falsch verstanden. Ich... schätze ich bin auch nicht mehr... ich meine... es gibt da... jemanden.“ es war tatsächlich einmal mehr an ihr ein wenig ins stottern zu geraten.

Ein Abwinken und ein scheues Lächeln folgte, bei dem sie ihrem Blick auswich. Dann allerdings wurde sie ernster, als die Sprache auf Sophia kam.
„Das.. tut mir leid für dich. Sie war auch... hier in Genua? Oder ist es noch? Du... musst nicht darüber sprechen, wenn du nicht willst. Aber ich denke... nun, du hast nach vorne geblickt, wie du es vor hattest. Ich hoffe, dass deine neue Liebe erfüllender sein wird.“

In diesem Moment kam Sophia zurück, eine junge Frau im Schlepptau, die einen Becher mit sich trug. Sie hatte blondrotes Haar, welches ordentlich zu einem dicken Zopf geflochten war, der um ihren Kopf gewickelt war. Sommersprossen zierten ein hübsches Gesicht, das nicht so blass war wie die Haarfarbe es vermuten ließ. Sie hatte einen gesunden, warmen, Olivfarbenen Teint. Gekleidet war sie in eine schlichte, aber elegante Tunika. Ganz allgemein ein sehr gepflegt aussehendes Mädchen, das nicht den Anschein machte, als hätte es jemals harte Arbeit kennengelernt.

Avelina lächelte dem Mädchen freundlich zu, und klopfte neben sich auf die Liege.
„Setz dich zu mir, Lucrezia.“ und das Mädchen eilte mit einer gewissen Vorfreude im Blick in den Raum, hielt aber kurz erschrocken inne, als sie Amalia sah. Ihre Augen wurden größer, und man konnte sehen, dass sie offenbar Angst vor Amalia hatte. Schnell eilte sie an die Seite ihrer Padrona. Man konnte ihr förmlich an den Augen ablesen, dass sie bangte zu der Fremden geschickt zu werden.

„Sag Amalia... was macht die Seuche in Quinto di Mare? Wütet sie noch immer?“
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Amalia
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Amalia »

Amalia lächelte ehe ihre Augen groß wurden

“Natürlich liebste Freundin …“

Sie schmunzelte ehe ihre Augen noch größer wurde

“Oh … du machst mich neugierig … wer ist es? Ist es eine der unseren oder jemand anderes?“

Amalia grinste breit … lange hatte sie sich nach so einem Abend gesehnt. Keine Besprechungen oder anderen wichtigen Dinge … nur zwei Freunde die gerne beisammen waren. Als das Gespräch auf Sophia kam sanken die Mundwinkel etwas … scheinbar war der Schmerz noch immer groß …

“Nein … wir … wir leben schon seit ein paar Jahren nicht mehr zusammen … ich … ich verließ sie in ihrem Auftrag …“

Sie merkte wie ihre Augen tatsächlich etwas wässrig wurden

“Können wir bitte das Thema wechseln?“

Dann kam die Frau … Sophia zusammen mit einer anderen Schönheit Amalias Braue wanderte und als sie die Angst merkte lächelte sie

“Hab keine Angst mein Kind … ich tue dir nichts“

Ihr Blick ruhte nun auf dem Neuankömmling

“Mein Name ist Amalia …“
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelina nickte bedächtigt.
„Natürlich, ich sagte ja, du musst nicht darüber sprechen, wenn es dir nicht behagt. Doch du solltest vorausschauen. Denk an deinen... nun... Geliebten.“ irgendwie wollte ihr das Wort nicht richtig über die Lippen.

Sie blickte zwischen Lucrezia und Amalia hin und her und lächelte sacht.
„Sie ist eine Freundin. Vor ihr hast du nichts zu befürchten.“ wandte sie sich sanft an die junge Frau, blickte dann allerdings zu Amalia. Und auch Lucrezia sah wieder zu der Salubri, wenngleich nach wie vor etwas ängstlich und neigte den Kopf.
„Ich freue mich euch kennenzulernen, höchst verehrte Signora.“ sagte diese hastig mit zittriger Stimme.

„Du erlaubst, dass ich das übernehme?“ wandte sich die Padrona an Amalia und damit nahm sie Lucrezia auch schon den Kelch aus der Hand, und ließ einen moment sanft die Fingerspitzen über ihre Wangen wandern. Die Lippen folgten, und sie küsste sich langsam zum Hals hinunter über die Schulter und den Arm entlang, was die junge Frau ein wenig abzulenken schien, und schon bald schloss sie die Augen. Avelina schien sich für den Moment nicht daran zu stören, dass die Salubri daneben saß – Amalia konnte sich womöglich vorstellen, dass dies bei anderen Gästen anders aussah.
Als Avelina das Handgelenk Lucrezias erreicht hatte, fuhr sie die Fangzähne aus, und schlug sie sanft in ihren Arm, was der jungen Frau ein leises Stöhnen entlockte. Mit einer schnellen Bewegung hielt sie den Kelch darunter und löste sich schließlich von ihr, mit einem sanften Lächeln. Sie wartete geduldig ab, während das leise Plätschern des Blutes zu hören war als es in den Becher floss, und strich ihr eine Rotblonde Strähne aus dem Gesicht. Alles in allem schien die Viscontessa einen sehr liebevollen Umgang mit ihrer Herde zu pflegen. Für den Moment, da die junge Frau ihr Blut gab war sie ganz für sie da und ignorierte auch Amalia.
Schließlich beugte sie sich noch einmal über Lucrezias Handgelenk, und verschloss die Wunden mit einem sanften Kuss. Sie ließ ihr eine Weile Zeit sich zu erholen, wobei sie den Arm um sie legte, bevor sie Sophia heranwinkte.
„Danke Lucrezia. Ich werde nachher noch einmal zu dir kommen.“ meinte sie leise, und übergab sie in die Obhut der Magd, die der jungen Frau mit dem seeligen Lächeln auf den Lippen aufhalf, und sie aus dem Zimmer brachte.

Avelina wandte sich wieder voll und ganz Amalia zu und reichte ihr mit einem Lächeln den Kelch.
„Dies ist Brauch bei uns. Ich glaube es ist nicht die gängiste Art die Gäste zu bedienen, aber so weißt du zumindest, woher das Blut kommt, das du trinkst.“

Sie lehnte sich wieder zurück und kaute einen Moment nachdenklich auf der Unterlippe herum.
„Es... ist keine der unsrigen.“ beantwortete sie schließlich etwas unsicher die Frage der Salubri. Sie schien besorgt und musterte Amalia nochmal aus dem Augenwinkel.
„Ich... wollte es eigentlich keinem der unsrigen sagen... es ist gefährlich. Ich will nicht, dass sie in Gefahr gerät. Aber ich... Schau, sie ist sehr... nun... stur... und dickköpfig... und ich denke es würde ihr gut tun, wenn sie wenigstens mit einem von uns – außer mir – in Kontakt käme. Ich... vertraue dir.“ meinte sie mit einem Blick aus großen Augen zu Amalia und es klang eine stumme Frage mit in ihren Worten.
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Amalia
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Amalia »

Amalia schloss ihre Augen und man sah eine einzelne Träne ihre Wange hinablaufen … sie atmete tief aus und in ihrem Geist dachte sie an jene Nacht am See … die Erinnerung brachte sie wieder ein wenig zum Lächeln

“Es wird schon …“

Trotz allem sank ihr Kopf erneut und es herrschte kurz Stille. Sie blickte nach oben und lächelte Lucrezia an

“Ach … ich bin vieles aber keine höchst verehrte Signora“

Sie klang freundlich fast schwesterlich. Sie nickte Avelina langsam zu … zu gerne hätte sie selbst ihre Fänge in diesen entzückenden Leib gerammt doch der Anblick wie die beiden hübschen Frauen so zärtlich zueinander waren entlockte einen anderen Gedanken. Wieder biss sich Amalia auf die Unterlippe, als sie dieses Schauspiel betrachtete … man sah ihr an, dass sie durchaus abgelenkt war.
Es dauerte einen Moment ehe sie sich fing und den Kelch entgegennahm.

“Du bist sehr liebenswert … doch ich frage mich, ob du immer einen Kelch reichst oder nur vorsichtig bist, dass ich deine Frage vergessen habe … hab keine Sorge. Die Seuche ist zwar noch da, aber ich bin nicht infiziert … das würde man glaube ich an meiner Herde bemerken.“

Sie nahm einen Schluck und lächelte glücklich

“Man merkt die Behandlung durchaus am Geschmack … deine Familie hat es sehr gut bei dir“

Als Avelina fortfuhr hörte die Liktorin aufmerksam zu, sie lächelte.

“Nun … mich ehrt dein vertrauen sehr … und … und ich fühle mich schlecht nicht ebenfalls so offen zu dir zu sein …“

Sie seufzte ehe sie wieder lächelte

“Gerne lerne ich sie kennen … ich … ich will dir auch vertrauen … und … und was ich dir jetzt sage … bitte schwöre mir, dass du es niemals jemandem verrätst. Auch nicht ihm gegenüber, denn … seinen Namen zu nennen … es ist so … als würde ich ihn verraten“

Sie atmete tief aus und beugte sich nun direkt zu ihrer Freundin ihre Stimme wahr ein Flüstern … dem Hauch eines Windes gleich.

“Es … es ist Galeno … vom Clan des Todes“

Sie lehnte sich zurück und lächelte.

"Nie darf dieses Geheimnis diesen Raum verlassen ... lass uns darauf schwören ... lass uns unsere Geheimnisse nehmen ... sie werden unser Band stärken ... ein Band der Schwesternschaft"

Sie lächelte freudig und auch ein wenig erleichtert ... es tat gut es zu sagen ... was sie tun würde, sollte Avelina sie verraten ... behielt sie lieber für sich.

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Galeno verraten:

@Amalia (Max): 5d10 >=10 f1 = (9 7 10 3 5, 1 success) = 1

-1 Wk
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie wirkte ein wenig ertappt und senkte den Blick.
„Es ist komplizierter als das... in den meisten Fällen überreiche ich den Kelch. Es ist nicht üblich jemanden von seiner Herde trinken zu lassen. Wenngleich es bei hohem Besuch oder Freunden Ausnahmen gibt. Verzeih, ich wollte dich nicht kränken. Ich war mir... in der Tat nicht sicher wegen Quinto di Mare. Aber es war auch wegen Lucrezia... Die Mädchen sind relativ jung. Ein paar waren schon in Varese bei mir, aber die meisten... nun, es hat nie jemand außer mir von ihnen getrunken.“
Sie seufzte leise.
„Ich nenne sie nicht Herde... ich nenne sie Familie. Ich behüte sie wahrscheinlich zu sehr.“

Sie versank einen Moment in Gedanken, wobei die Finger abwesend über die Saiten der Lyra glitten. Und obwohl es nur eine beiläufige Bewegung war, auf die sie nicht einmal achtete, entlockte sie dem Instrument harmonierende Töne, die eine hintergründige Melodie ergaben. Erst als Amalia wieder sprach, blickte sie auf und ihre Augen wurden zusehends größer. Die Überraschung stand ihr ins Gesicht geschrieben.
„Warte...“ auch sie flüsterte nun, „Du willst mir sagen, dass dein Geliebter nicht nur ein Mann, sondern auch noch ein Mönch ist? Galeno?“ sie schien das nicht ganz glauben zu können und sah Amalia irritiert an. Ausgerechnet der junge, kränkliche Bursche, mit dem sie ein derart peinliches Zusammentreffen hatte. Ein Mönch? Ein keuscher Mann der Kirche? Mit dem sie gerade erst einen Handel geschlossen hatte.

Irgendwann grinste sie schief.
„Das ist nun wirklich unerwartet. Nun, wo die Liebe hinfällt schätze ich. Ich werde euch sicher nicht verraten. Da ich davon ausgehe, dass du es auch nicht tust.“
Der Blick wanderte wieder in die Leere und sie schwieg einen Moment, bevor sie leise zu erzählen begann.
„Ihr Name ist Benita... sie... hat eine sehr schlimme Geschichte hinter sich. Ich habe sie verloren in den Gassen Vareses gefunden. Sie war damals vielleicht gerade einmal vierzehn Sommer alt und auf der Flucht. Sie hat... sehr schlimme Dinge gesehen, und ich habe sie bei mir aufgenommen. Anfangs nicht in meine Herde. Sie war zu jung dafür. Aber... naja, sie hat sich auch ganz ohne Zutun in mich verliebt. Ich habe das... verdrängt. Aber deine Worte und Lorenzos... sie bedeutet mir sehr viel, mehr als die anderen. Vielleicht... ist es wahr. Vielleicht können wir uns ja wirklich verlieben. Sie ist klug, wunderschön, wenngleich oftmals etwas vorlaut. Sie hat ihren eigenen Kopf. Sie erinnert mich immer wieder daran, was es heißt menschlich zu handeln.“ sie lächelte sanft, während sie von ihr erzählte und es war durchaus ein Leuchten in ihren Augen zu sehen.

Erst jetzt blickte sie wieder zu Amalia.
„Ich habe versucht strenger mit ihr zu sein, aber ich bringe es einfach nicht übers Herz.“ sie schmunzelte ein wenig, „Sei bitte nicht genauso nachsichtig mit ihr wie ich... es schadet nicht, wenn sie lernt vor anderen Kainiten Respekt und vielleicht ein wenig Angst zu haben. Ich denke sie versteht langsam, dass sie sich selbst in Gefahr bringt, wenn sie unbedacht vor sich hin redet. Sie ist nunmal noch immer sehr jung. Es mögen jetzt knapp siebzehn Sommer sein, so genau will sie dazu nichts sagen.“
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Amalia
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Amalia »

Amalia nickte

“Ich verstehe dich meine Liebe“

Als sie Galeno erwähnte nickte Amalia eifrig und lächelte mehr als verliebt

“Japp … eine gute Tarnung nicht wahr? … und glaub mir eines … er ist nicht ganz so keusch wie du vielleicht denkst“

Nun grinste sie breiter … dreckiger … und nun klang es eher so als würde sie zu sich selbst reden

“Bei der Mutter … manchmal frag ich mich ob er wirklich ein Mönch ist oder war … er ist so gut“

Sie seufzte und schwelgte noch etwas länger in einer scheinbar mehr als schmutzigen Erinnerung ehe sie sich wieder selbst fing.

“Verzeih … wo war ich? Ach ja … er ist … einzigartig“

Nun lauschte sie den weiteren Worten und sie grinste breit. Sie strahlte förmlich.

“Benita und ich sind uns ja sogar ähnlich … beide lebten wir auf der Straße … gut ich hatte vermutlich meine Situation … besser … nein … drastischer geändert“

Sie zwinkerte

“Keine Sorge. Ich werde ihr Angst und Respekt zeigen … doch werde ich mehr als sanft bleiben … meinem Peiniger konnte ich auch sanft gegenüber treten … bitte hol sie … gerne möchte ich sie kennenlernen.“

Nun war sie neugierig, sehr neugierig.
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie versuchte ein vorsichtiges Lächeln, aber sie konnte nicht aus ihrer Haut. Man merkte ihr wohl an, dass dies weit zu viele Informationen über Galenos Qualitäten waren. Offenbar steckte ihr ihre Vergangenheit in Bezug auf Männer doch noch sehr in den Knochen.
„Ich freue mich für dich, dass du jemanden gefunden hast, bei dem du dich derart wohlfühlst.“

Wieder biss sie sich auf die Unterlippe und schien zu überlegen.
„Bevor ich sie rufe... Ich glaube, dass das was ihr passiert ist... nun, dass einer der unsrigen es war. Ihre Eltern wurden ermordet... allerdings nicht irgendwie. Man hat sie in einem Zustand gefunden, der... ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll. Sie sagt es wäre kaum Blut dort gewesen. Nur irgendwelche Symbole an den Wänden. Man hätte sie Glied für Glied auseinandergenommen, und... irgendwie wieder zusammengesetzt, wie Marionetten und sie an den Dachbalken aufgehängt. Ihnen die Lider abgeschnitten...“ sie verzog das Gesicht bei der Vorstellung, „Falls du irgendetwas über einen Kainiten weißt, der so etwas tut... ich meine... falls sie dir davon erzählen sollte irgendwann und du weißt etwas, dann sag es ihr bitte nicht. Es ist zu gefährlich für sie. Und sie hat lange gebraucht um das alles zu verarbeiten. Als ich sie fand war sie Blutüberströmt und hatte nur ein dreckiges Tuch um sich geschlungen.. mitten im Winter. Sie... hat drastische Dinge getan um zu überleben. Ich denke in diesem Punkt seid ihr euch wirklich ähnlich. Nur dass sie ihren Peiniger töten konnte, bevor er sich an ihr verging.“

Für einen Moment schloss sie die Augen, dann allerdings blickte sie wieder auf und rief etwas lauter, so dass es im Gang zu hören war.
„Sophia? Sag doch bitte Benita sie soll zu uns kommen.“
Ihr Blick wanderte wieder zu Amalia und sie lächelte vorsichtig.

Es dauerte nicht lange, und man hörte Stimmen im Haus, und kurz darauf näherten sich Schritte. Eine junge Frau erschien fast übereilt in der Tür und bremste erst kurz bevor sie eintrat.
Sie war in der Tat eine Augenweide und Avelina nicht allzu unähnlich. Auch sie hatte Rabenschwarzes Haar, allerdings keine Mähne wie die der Hausherrin, es war eher glatt und ein wenig strubbelig. Sie trug es hochgebunden, aber es schien ebenso unbändig wie das ihrer Padrona. Ihre Gesichtszüge waren Edel und trotz ihres sehr lebendigen Zustandes zeigte die Haut eine vornehme Blässe. Aus hellen, blauen Augen blickte sie nun neugierig in den Raum, ein strahlendes Lächeln auf den vollen Lippen, als sie Avelina sah. Dann ging ihr Blick zu Amalia, kurz überrascht, doch ihr Lächeln blieb, sie schien die Narben eher neugierig zu betrachten. Ängstlich wirkte sie nicht.
Sie kam näher, verbeugte sich tief vor der Salubri, und blickte dann abwartend zu Avelina.

„Komm, setz dich zu uns. Benita, das ist Amalia.“
Benita schien einen Moment verwirrt, und ging dann zu ihrer Padrona und flüsterte ihr leise zu.
„Sophia hat mir keinen Kelch gegeben.“
Avelina schüttelte den Kopf.
„Du bist nicht deswegen hier. Wir wollen schlicht deine Gesellschaft. Du darfst frei sprechen. Amalia ist eine Freundin.“
Die Augen der jungen Frau wurden größer und sie blickte ein paar mal irritiert zwischen den beiden hin und her. Dann grinste sie förmlich.
„Es freut mich euch kennenzulernen, verehrte Amalia. Ich bin Benita.“
Avelina griff nach dem Handgelenk Benitas, und zog sie sanft neben sich auf die Liege, so dass sie zwischen Amalia und ihr saß. Dann schlang sie die Arme von hinten um sie und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, was die junge Frau offenbar noch mehr irritierte, wenngleich sie sehr zufrieden damit schien, was das Grinsen verriet, das sich noch verstärkte.
„Bei Amalia können wir eine Ausnahme machen. Ich betone 'Ausnahme'.“ hängte sie mit einem Schmunzeln an.
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Amalia
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Amalia »

Sie nickte freudig,

“Ich mich auch.“

Sie kicherte doch die Freude wich dem Schrecken,

“Die Arme … so etwas sollte niemand erleben … doch war es falsch den Peiniger zu töten.“

Ein nun recht lauerndes Grinsen schlich sich auf ihre Züge,

“Es gibt so viele … effektivere Methoden … ich selbst habe meinem Peiniger verziehen.“

Sie überlegte kurz,

“Hmm doch leider kann ich dir keinen Namen nennen … ich bin selbst noch nicht so lange in diesem Land.“

Mitgefühl hatte ihren Blick umfasst doch als die junge Frau dann wirklich kam lächelte die Zweigesichtige. Sie war hübsch … sehr sogar und Amalia schmunzelte. Die beiden passten wirklich zusammen. Sie schenkte ihr ein liebes Lächeln und nahm einen Schluck aus ihrem Kelch.

“Bitte, bitte … nenn mich nur Amalia. Es freut mich dich kennenzulernen liebe Benita.“

Sie blickte auf die Zärtlichkeiten und grinste.

“Ich freue mich für euch … und um ehrlich zu sein … ihr könnt auch zwei Ausnahmen bei mir machen. Küsst euch, wenn ihr wollt.“

Den neugierigen Blick hatte sie mitbekommen und nun zwinkerte sie Benita zu,

“Ich hoffe ich mache dir Angst kleine Benita?“

Ihr Grinsen wurde nun noch verspielter.
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