[1011] Hinter Mauern verborgene Freiheit [Arash, Avelina]

[August '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Avelina di Braida
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Re: [1011] Hinter Mauern verborgene Freiheit [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Arash hatte sofort die Aufmerksamkeit der Toreador.
„Geschichten aus eurer Heimat? Woher kommt ihr?“
Sie rückte ein Stück näher und lehnte sich nach vorne, das Tuch an den Schultern festhaltend. In diesem Moment wirkte sie wieder jung, und neugierig, als würde sie sich darauf vorbereiten einer interessanten Erzählung zu lauschen.
„Oh, und wobei versucht ihr vorsichtig zu sein? Was meint ihr damit? Wegen der anderen Kainiten?“

Avelinas Lächeln wurde breiter und als er weiter sprach lehnte sie sich wieder zurück in die Polster. Ihr Blick ging zu Sophia, die inne hielt und sich verneigte vor dem Gangrel.
„Das haben wir, verehrter Signore.“ bestätigte die Magd ihn höflich, lächelte noch einmal vorsichtig in seine Richtung, und warf einen Seitenblick zu Avelina. Sie wagte es nicht dem fremden Kainiten wirklich in die Augen zu sehen, soviel bemerkte er. Doch ihr Lächeln schien echt.
„Entschuldigt mich nun, ich werde Lucrezia holen.“

Mit einem leisen Seufzen blickte die Padrona ihr hinterher, und es verging ein Moment, bis sie sich wieder an Arash wandte.
„Sie sind Familie. Sie erinnern uns daran, wer wir waren und wer wir sind. Und dass es an uns liegt, wer wir sein werden.“ kurz schien sie über ihre eigenen Worte nachzudenken.
„Oh, und ich nenne sie nicht Diener. Sie haben Namen. Aber ihr wisst sicher wie das ist. Im Normalfall muss die Etikette gewahrt werden, und sie haben alle gelernt wie man sich vor Gästen verhält. Freunde sind unter unsereins nur rar gesäht, und dementsprechend muss man sich verhalten. Das Spiel spielen.“ sie senkte den Blick etwas zu Boden, dann aber kicherte sie leise, „Verzeiht bitte, wenn ich etwas... seltsam erscheine heute Nacht. Es liegt am Blut. Bei diesem Wetter kann man nicht sonderlich wählerisch sein und muss mit dem Vorlieb nehmen, was man findet. Der gute Mann hatte wohl mehr als einen über den Durst getrunken.“
Tatsächlich wirkte ihr Blick ein wenig glasig, und der Alkohol sorgte dafür, dass etwas fast lebendiges in ihrem Ausdruck lag. Es fehlten nur die rosigen Wangen. Sie war blass wie immer.

„Und da wir von Blut sprechen... ihr ernährt euch nur von Wildtieren?“ in gewisser Weise fasziniert blickte sie Arash an, „Es... funktioniert?“
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Arash
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Re: [1011] Hinter Mauern verborgene Freiheit [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Ein Lächeln stahl sich auf Arashs Gesicht, während er die Toreador weiter betrachtete. Sophia schien für ihn vorerst nicht mehr zu interessieren. Dafür leckte er sich erneut über die Lippen, bevor er zu einer Antwort ansetzte.

"Ich komme von der Küste des Schwarzen Meeres, weit im Osten. Es ist ein wilder Landstrich mit wenigen Städten aber hohen Bergen und tiefen Wäldern, sowie der weiten See vor der Tür." die Stimme des Gangrel nahm bei diesen Worten eine schwärmerische Note an. Fast als vermisse er seine Heimat. "Ich habe dort zu Lebzeiten als einfacher Fischer gelebt." erklärte er weiter.

Seine Haltung entspannte sich weiter die Augen folgten kurz Sophia, als sie den Raum verlies. "Ja. Ich empfinde den Umgang mit anderen Kainiten beinahe als Anstrengend, weil es so viele Fallstricke gibt. Deswegen bevorzuge ich die Wildnis. Die Natur in die Raubtiere sind ehrlich...unbarmherzig aber immer ohne Falschheit."

Ein leises Seufzen ertönte, als er sich tatsächlich gänzlich auf der Liege niederlies und die Beine anhob. Den Kopf auf eine Hand gestützt beobachtete er die junge Frau ihm gegenüber weiter. Nur das zucken seiner Ohren verriet das er immer noch auf Geräusche aus der Umgebung achtete. Sein Gesicht aber wurde deutlich weicher, als sie über die Familie sprach.

"Ja ich weiß was ihr meint. Auch die die mich begleiten sind Freunde...keine Diener. Manchmal ist dieses Spiel allerdings sehr anstrengend. Meinetwegen müsst ihr vor mir dieses Spiel nicht aufrecht erhalten. Mir ist es lieber, wenn man seine Freunde und seine Familie nicht anders behandelt, nur weil ein anderer Kainit anwesend ist."

Kurz entblößte er seine Fänge, als das Gespräch auf seine Ernährung fiel. Er legt den Kopf schief und lies die Fänge wieder verschwinden, bevor er antwortete.

"Nun...nein...dafür gibt es zu viele Menschen in dieser Gegend. Die wenigen Hasen und Füchse sind bei weitem nicht ausreichend, um mich zu sättigen. Um nahrhafte Raubtiere zu finden muss ich die menschlichen Siedlungen weit hinter mir lassen. Ab und zu kann ich ein Reh schlagen...aber zu selten, um davon in der Nähe der Stadt zu überleben. Daher ernähre ich mich auch von Menschen auf einsamen Höfen und Wanderern, die auf der Straße unterwegs sind...der Hunger begleitet mich trotzdem immer." gab er recht frei zu.
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Hinter Mauern verborgene Freiheit [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie lauschte seinen Worten und vielleicht war es seine Art, vielleicht sprach der Alkohol auch aus ihr, doch irgendwann streifte sie die Schuhe ab, und zog die Füße auf die Liege, um dort zu kauern wie sie es als Kind immer getan hatte, wenn sie Sarinas Geschichten gelauscht hatte. Ein verträumter Ausdruck war in ihren Augen bei den Schilderungen seiner Heimat. Sie biss sich auf die Unterlippe bei den Worten über die Kainiten, lächelte sacht, als er auf die Familie zu sprechen kam, und nickte verstehend, als er über seine Trinkgewohnheiten sprach. Erst als er endete richtete sie wieder das Wort an ihn, verträumt, mit leiser, weicher Stimme.

„Ich liebe die Wälder. Weite Flächen bereiten mir Probleme. Ich mag sie nicht. Doch es scheint so viel gefährlicher geworden zu sein, seit ich den Kuss empfing. Als Kind da tollte ich durch die Wälder, ohne einen Gedanken an Wolflinge oder dergleichen zu verschwenden. Doch jetzt bereitet mir die Vorstellung Angst. Aber... vieles hat sich geändert. Auch weite Wiesen störten mich einst nicht, doch ich schätze ich habe mich an das Leben eingesperrt im goldenen Käfig gewöhnt. Ich brauche Möglichkeiten mich zu verstecken... vielleicht ist es die Angst auf freier Fläche von der Sonne überrascht zu werden.“ sie hob sacht die Schultern.

Dann folgte ein betrübtes, tiefes Seufzen.
„Die Spiele... sie sind für die meines Blutes sehr wichtig. Seht mich an, ich muss euch nicht erklären, dass ich keine Kämpferin bin. Sie dienen um zu überleben, um sich einen Platz in der kainitischen Gesellschaft zu schaffen. Ich bin wahrlich nicht prädestiniert für sie, wie vielleicht andere meines Blutes. Doch ich spiele sie mit, wenngleich ich froh bin auch jene zu kennen, bei denen ich für eine Weile nicht an sie denken muss. Aber hütet euch. Dies ist eine der ersten Lektionen die ich gelernt habe: vertraut keinem der unsrigem.“ sie lächelte wieder sacht, „Eigentlich ist es nicht anders als im Wald. Die Jäger tarnen sich um an ihre Beute zu kommen, und manch Beute nutzt Tricks um nicht zum Opfer zu werden. Ob sie das nun tut indem sie Gift spritzt, oder eine falsche Fährte legt. Seht es als Teil der Natur, vielleicht versteht ihr das Spiel dann besser.“

In diesem Moment kam Sophia wieder zur Tür hinein, und führte eine junge Frau mit sich, die einen Kelch in der Hand hielt. Sie war durchaus sehr hübsch, und sehr gepflegt. Ihr Blondrotes, dichtes Haar trug sie offen und Sommersprossen zierten ihr Gesicht. Man hätte womöglich bei der Haarfarbe einen eher blassen Hautton erwartet, doch der Teint schien gesund Olivfarben. Sie sah nicht aus, als hätte sie jemals hart gearbeitet. Freundlich knickste sie vor Arash und ging dann zunächst zu ihrer Padrona. Avelina gab ihr einen Kuss auf die Stirn, als sie sich hinunterbeugte, und blickte dann zu Arash, sacht lächelnd.

„Da euch die Jagd noch verboten ist, verzeiht, wenn ich euch den nur den Kelch anbiete.“
Sie klopfte neben sich auf die Liege, und die junge Frau ließ sich nieder.
„Lucrezia, das ist der werte Arash, unser Gast.“ stellte sie ihn knapp vor, und strich ihr einmal zärtlich über die Wange, bevor sie ihren Arm ergriff und ohne Umschweife sacht die Fänge in ihr Handgelenk schlug. Die Augen der jungen Frau fielen zu, und sie stöhnte kurz leise auf, den Biss genießend. Geübt griff Avelina nach dem Becher, bevor er Lucrezia noch aus der Hand fiel, und hielt ihn unter ihr Handgelenk, bevor sie die Fänge begleitet von einem leicht enttäuschten Seufzen Seitens Lucrezia wieder zurückzog. Für einen Moment war nur das leise Plätschern des Blutes zu hören, während Avelina den Arm um die Rothaarige legte, und sie an sich zog.
„Danke, Lucrezia.“
Der ganze Umgang mit ihr schien sehr vertraut, und sehr liebenswert, und als der Kelch schließlich gefüllt war hob sie abermals die Hand der jungen Frau zu ihren Lippen, und schloss die Wunden mit einer zärtlichen Geste, die etwas länger andauerte als nötig. Sie ließ dem Mädchen einen Moment sich an ihrer Seite auszuruhen, während sie Arash mit einem Lächeln den Kelch zuschob.

„Ihr solltet vorsichtig sein. Es ist wichtig seine Familie manchmal vor anderen Kainiten auch anders zu behandeln. Ihr zeigt eure Schwäche, wenn ihr zeigt, wer euch etwas bedeutet. Es könnte euer verwundbarster Punkt sein... und eure Lieben in Gefahr bringen.“ meinte sie leise und scheinbar selbst besorgt über ihre Worte, dann seufzte sie wieder leise und nickte, „Und ja, der Hunger ist hier allgegenwärtig. Seit ich in der Stadt bin... naja... ich kann mich zwar ausreichend nähren, aber ganz schwindet das Gefühl nie. Ich will, dass meine Familie gesund bleibt, ich trinke nicht allzu oft von ihnen... und die Jagd ist teilweise schwierig. Es ist ruhig nachts vor den Toren. Ich weiß nicht ob es in der Stadt besser wird, falls ich – wie ich hoffe – bald das Jagdrecht erhalte.“
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Arash
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Re: [1011] Hinter Mauern verborgene Freiheit [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Arash lies die Toreador reden und nickte bei ihrer Schwärmerei für die Natur und die weite Wildnis. Er konnte sie nur allzu gut verstehen. Der goldene Käfig schien für sie beinahe anstrengend zu sein. Aber sie hatte ihn selbst gewählt...oder vielleicht auch nicht? Der Gangrel legte den Kopf schief, während er antwortete.

"Die Sonne sind für viele unserer Art ein Problem in der Wildnis. Man weiß nie wie weit der nächste sichere Platz entfernt ist. Für meinen Clan gilt diese Einschränkung nicht, weswegen wir die Wildnis mehr bevorzugen, als jeder andere Clan. Für uns ist die Freiheit dort draußen vielleicht dieselbe Sicherheit, die ihr in den Städten genießt." Ein leichtes Lächeln hatte sich auf das Gesicht des Gangrels geschlichen, während er gedankenverloren seinen Handrücken ableckte.

Seine Aufmerksamkeit kehrte allerdings zurück, als sie über die Spiele sprach. Ein langsames Nicken signalisierte Verständnis. "Ich glaube ich verstehe was ihr sagen wollt. Man sollte bei niemandem denken das er gutes für einen wollte. Unsere Gesellschaft ist noch mehr von Intrigen und Verrat durchsetzt, als es die der Menschen ist. Zumindest habe ich dieses Gefühl. Die Einzigen denen man vertrauen kann, sind die, welche wir mit unserem Blut gebunden haben...was traurig ist." fuhr etwas bedrückt fort.

Seine Ohren zuckten, als Lucretia den Raum betrat und seine Augen folgten jeder Bewegung der jungen Frau. Als sie vor ihm knickste schien in seinen Augen bereits der Hunger zu leuchten, auch wenn er sich dabei erstaunlich gut unter Kontrolle zu haben schien. Sie war schön. Keine anspruchsvolle Beute, aber sicher ein Hochgenuss, wenn man von ihr trinken würde. Ein kaum wahrnehmbares Knurren stieg aus seiner Kehle empor, als das Blut der jungen Frau in den Kelch floss. Aber er blieb liegen und nahm am Ende nur den Kelch entgegen.

Er schnupperte zuerst an dem Blut, als würde er einen wertvollen Wein in Händen halten und ihn auf seine Qualität hin überprüfen wollen, dann aber nahm er einen Schluck zu sich. Genüsslich schloss er die Augen und lies das Blut langsam seine Kehle herabrinnen. Ein wunderbarer Geschmack.

"Wunderbar." schnurrte er, wobei sein Blick immer noch gierig auf Lucretia lag. "Die, die mir am wichtigsten sind, sind glücklicherweise meist außer Reichweite anderer unser Art. Aber sicher habt ihr recht das Vorsicht immer das Beste ist."

Schließlich schmunzelte er, wobei sein Blick nicht von dem Mädchen abgewandt wurde. "Wollen wir nun vielleicht über das Sprechen, weswegen ihr mich eingeladen habt?"
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Hinter Mauern verborgene Freiheit [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Ein gewisser Stolz sprach aus ihren Zügen, als sie ihn beim trinken musterte. Ja, sie war stolz auf ihre Familie, auf ihre Herde. Auf alle der Mädchen. Allesamt sehr gescheit und sie achteten auf sich selbst.
Dann allerdings schien sie für einen Moment verwirrt bei seinen Erzählungen.
„Was meint ihr damit, dass für euren Clan die Einschränkungen nicht gelten? Ihr könnt die Sonne ertragen?“ sie verstand ihn nicht. Wie konnte sie auch? Das Wesen ihr gegenüber war ihr so fremd wie es nur sein konnte. Das mochte man auch an ihrem Blick bemerken, der irritiert auf seiner Hand weilte, als er sie ableckte.

Sie blinzelte, schüttelte den Kopf, und wandte die Aufmerksamkeit einen Moment Lucrezia zu. Noch einmal schlang sie beide Arme um die junge Frau und drückte sie freundschaftlich, was wohl ein Zeichen für Sophia war herbei zu eilen, und der jungen Signora aufzuhelfen. Ohne weitere Worte, aber einem nicht wirklich begeisterten Blick auf Avelinas Regendurchtränkte Kleidung unter Decke, führte sie sie aus dem Zimmer und die beiden Kainiten waren wieder alleine.

„Was genau meint ihr denn mit dem, weswegen ich euch eingeladen habe? Wollten wir nicht über die Spiele in der Stadt und die Freiheit sprechen? Ich war der Überzeugung das tun wir bereits?“ sie schmunzelte und Neugier blitzte in ihren Augen, als sie ihren Gast musterte.
Dann kicherte sie leise.
„Ihr wollt sicher genauere Informationen über die Kainiten der Stadt, hm? Nur zu, fragt, ich werde sehen, ob ich euch antworten kann und will. Uh... und was mich brennend interessiert: ihr seid sicher dennoch beim Herold vorstellig geworden, oder nicht? Ich frage mich, welche Aufgabe er euch wohl gegeben hat, da ihr ja nicht wirklich Teil der Stadt werden wollt... Müsst ihr dennoch Fürsprecher finden, auch wenn ihr euch nur in den Wäldern außerhalb aufhaltet?“

Die Fragen sprudelten aus ihr heraus, und waren sicher noch ein Hinweis darauf, wie betrunken ihre letzte Beute wirklich gewesen sein musste.
„Oh und ihr hättet eure Freundin ruhig mitbringen können. Woher kommt ihr eigentlich? Und gibt es viele eures Clans in Genua?“
Wieder kicherte sie.
„Verzeiht, ich bin unhöflich. Es kommt nicht oft vor, dass ich Blut trinke, welches derart... verwirrend ist.“
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Arash
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Re: [1011] Hinter Mauern verborgene Freiheit [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Zufrieden betrachtete Arash die Toreador. Offenbar war sie mit seiner Reaktion offenbar sehr zufrieden. Diese war auch in keinster Weise gespielt. Das Blut war wirklich absolut köstlich und die junge Dame von der es stammte auch noch ausnehmend gutaussehend. Aber das tat hier nichts weiter zur Sache.

Er schloss kurz die Augen, während Avelina ihre Fragen hervorbrachte. Nur Lucreatias gehen verfolgte er mit demselben wilden Blick, wie schon zuvor. Entspannt räkelte er sich auf der Liege, bevor er begann weiter zu erzählen.

"Nun. Die Sonne schadet mir und den Mitgliedern meines Clans genauso, wie sie es bei euch tut. Es gibt zwar Legenden darüber das einige Ahnen oder Methusalems meines Clans tatsächlich in der Sonne wandeln können ohne zu verbrennen...allerdings sind es eben nur Geschichten." Aufmerksam betrachtete er die aufgeregte Toreador sich gegenüber. "Die aber vielleicht einen wahren Kern enthalten, wie so vieles." schloss er geheimnisvoll.

"Ich wollte damit eher sagen das wir uns kein Gedanken über den nächsten Unterschlupf machen müssen. Wir finden auch auf der weitesten Ebene einen Unterschlupf vor der Sonne. Darum leben viele meines Clans draußen in der Wildnis."

Ein weiteres Mal leckte sich der Gangrel über die Lippen und betrachtete neugierig seine Gastgeberin. "Tatsächlich würde ich gerne einige Informationen über die werte Livia bekommen." schmunzelte er dann, fuhr aber direkt fort, um die Neugier der Frau zu befriedigen. Vorher allerdings nahm er noch einen kleinen Schluck des Blutes aus dem Kelch und schloss erneut die Augen.

"Ich war tatsächlich bereist beim Herold. Meine Aufgabe besteht darin die Römerstraßen wieder instand zu setzen und auch zu halten. Auch vier Fürsprecher muss ich vorweisen. Dafür habe ich noch etwa 2 Jahre Zeit. Auch, wenn ich tatsächlich meist in den Wäldern und den Ebenen außerhalb der menschlichen Ansiedlungen anzutreffen bin." erklärte er, ohne Gefühl in der Stimme. Wenn man genau hinhörte, schien ihn diese Sache durchaus zu ärgern. Kurz fletschte er die Zähne, bevor sich seine Miene erneut entspannte.

"Ich wollte sie nicht mit herbringen, da es nie gut ist, wenn zu viele Leute von unserer Verbindung wissen." er lächelte sacht. "Wie ihr sagtet. Man muss vorsichtig sein." Ein langsames blinzeln beendete diesen Teil seiner Antwort. "Meine Heimat ist ein kleines Fischerdorf an der Küste des schwarzen Meeres und was meinen Clan angeht...nun...es gibt noch den verehrten Brimir, Ancilla meines Clans und die werte Bellina, ebenfalls eine Neugeborene meines Clans...viel mehr sind wir aber meines Wissens nach nicht."
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Hinter Mauern verborgene Freiheit [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Mit einem Kichern beobachtete sie seinen Blick auf Lucrezia, sowie das anschließende Räkeln. Sie machte es sich ebenfalls etwas bequemer, wobei die Decke beschwerlich schien und ihren Bewegungen für den Moment etwas nicht ganz so Damenhaftes gab.
Erleichterung war ihr anzusehen, als er erklärte, dass auch sein Blut die Sonne meiden musste, dann aber schaute sie groß zu seiner Erklärung, dass sie überall Unterschlupf fanden.
„Das klingt... sehr praktisch. Für unsereins sind Reisen oft sehr beschwerlich. Und wenn keine Herberge auf der Strecke ist, muss man sich in enge Kisten quetschen.“ sie rümpfte die Nase. Offensichtlich keine angenehmen Erinnerungen.

Ihr Blick legte sich mit einem Schmunzeln auf Arash und sie betrachtete ihn einen Moment abschätzend.
„Die werte Livia? Habt ihr ein Auge auf sie geworfen, oder woher rührt das Interesse?“ in ihren Augen funkelte es neugierig, „Welche Art der Information über die Merkurianerin sucht ihr?“

Dann lauschte sie mit irritation in der Miene seinen Worten.
„Die Römerstraße? Das klingt nach einer jener unendlichen Aufgaben, die niemals fertig gestellt sein werden. Aber gleich vier Fürsprecher?“ sie rümpfte sacht die Nase und schüttelte den Kopf, „Sind für gewöhnlich nicht zwei der Standard? Wenngleich es natürlich immer besser ist mehr zu haben. Aber es wundert mich, dass die Anforderungen an euch so derart hoch sind, wo ihr vermutlich nicht einmal großartig in der Stadt verweilen oder gar jagen wollt.“
Neugierig wanderte ihre Braue in die Höhe und sie ließ den Blick über Arash wandern.
„Sagt, habt ihr... irgendwelche zu menschlichen... Merkmale beibehalten? Atmung? Einen Herzschlag? Könnt ihr essen? Oder... nein, Fangzähne habt ihr ja.“ sie kicherte bei ihrer letzten Überlegung.
„Ich würde euch da ja gerne behilflich sein, aber mein Gesuch wird gerade erst dem Mondsenat vorgelegt. Und selbst wenn es angenenommen wird, so ist fraglich ob ich dann überhaupt schon berechtigt bin Fürsprache zu leisten.“
Sie hob ein wenig die Schultern. Ganz blickte sie offenbar auch noch nicht bei dem Verwaltungsapparat dieser Stadt durch.

„Was eure Begleiterin betrifft, so seid euch gewiss, dass man in meinem Hause die Gastfreundschaft groß schreibt. Hier werden auch Sterbliche und Blutsdiener begrüßt und mit einem warmen Mahl versorgt. Solltet ihr also noch einmal zu Besuch kommen, so scheut euch nicht sie mitzubringen. Und gönnt ihr eben einen Umhang mit ausladender Kapuze, wenn man sie nicht erkennen soll.“
Sie schmunzelte, seufzte dann allerdings leise.
„Und es sind immerhin schon zwei weitere Namen die ihr nennt. Obwohl mein Blut den hohen Clans angehört, bin ich... naja, es gibt noch Lorenzo, doch dieser befindet sich zur Zeit auf Reisen. Das... lässt mich wohl als einzige Vertreterin meines Clans in Genua zurück. Aber nun, das ist ein betrübliches Thema für diese Nacht. Sagt, werter Arash, habt ihr ein Händchen im Umgang mit Pflanzen?“
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Arash
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Re: [1011] Hinter Mauern verborgene Freiheit [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Der Gangrel nickte. "Ist es." dann schmunzelte er bei der Erwähnung der engen Kisten. "Ich kann gut verstehen, dass euch das nicht behagt. Aber bekommt ihr denn etwas von der Zeit mit, die ihr in der Kiste ruht?" Neugier blitzte in seinen Augen auf. Dann machte er allerdings eine wegwerfende Handbewegung. "Mich interessieren ihre Verbindungen und Ziele...mit wem sie Handel treibt und welche Allianzen sie geschmiedet hat. Allerdings hat es nichts damit zu tun, dass ich sie Anziehend finde." er schmunzelte.

Seine Hand griff erneut nach dem Becher und ein weiterer Schluck des Blutes fand seinen Weg seine Kehle hinab. Anschließend stellte er den Becher zurück und blickte wieder auf die Schönheit ihm gegenüber. "Nein habe ich nicht. Weder atme ich, wenn ich mich nicht dazu zwinge, noch kann ich etwas anderes essen, als Blut. Aber dies ist draußen in der Wildnis auch nicht nötig. Menschen sind laut, man kann sie selbst Nachts einfach umgehen oder als Nahrung nutzen. Tiere interessiert es nicht, ob das Raubtier das sie jagt Atmet oder nicht." er zuckte mit den Schultern. Es schien ihm wirklich gleich zu sein. "Wie ist es bei euch? Habt ihr etwas behalten?"

Bei ihrem Angebot schüttelte er leicht den Kopf. "Ihr müsst mir keine Hilfe anbieten. Es ist eine Prüfung und ich bin gewillt sie zu lösen." Kampfgeist schimmerte in den Zügen des jungen Mannes auf. Der unbedingte Wille, jede Herausforderung anzunehmen und sie auf seine Art zu lösen.

"Wenn das so ist werde ich sie bei meinem nächsten Besuch mitbringen." nickte er. "Pflanzen sind allerdings nicht unbedingt mein Metier. Ich habe eher eine Affinität zu Tieren. Aber genug von mir....erzählt mir wieso seit ihr in Genua...und was sind eure Interessen in den langen Nächten?" Die grünen Augen des Gangrel fixierten die Augen der Toreador und man konnte sich beinahe in den Seen dieser Augen verlieren. Sie schienen älter, als der Kainit, der sich dahinter verbarg, gleichzeitig tief und wild.
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Hinter Mauern verborgene Freiheit [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie kicherte auf seine Frage nach der Kiste hin.
„Nein, das wohl nicht. Aber...“ sie rückte etwas vor auf ihrer Liege und meinte mit einem verschwörerischen Flüstern, „...ich glaube das immer zu fühlen, dass ich mich erst wieder auseinanderfalten muss. Und das Gepolter der Straße in meinen Glieder zu spüren.“
Wieder kicherte sie recht unbefangen. Ihre Beute musste in dieser Nacht definitv sehr tief in den Krug gesehen haben.

Zu seiner folgenden Frage lehnte sie sich wieder mit nachdenklichem Gesichtsausdruck zurück und schien zu überlegen. Den Kopf neigte sie dabei von der einen, auf die andere Seite.
„Das sind tiefgehende Fragen. Fragen die ich kaum imstande bin zu beantworten. Ich bin auch recht neu in dieser Stadt. Ich weiß nichts über ihre Handelsbeziehungen oder ihre Allianzen. Aber... ich kann euch sagen, dass ihre Natur sehr geheimnisvoll ist. Für den Moment will ich sie allerdings als mögliche Verbündete einstufen. Sie ist Vasallin der höchst verehrten Majestät und ich will meinen ihre glühende Verehrung für die Prinzessin ist nicht nur dem jugendlichen Übermut geschuldet.“ sie warf ihm einen bedeutsamen Blick zu und lachte dann amüsiert über ihre eigenen Worte.

Zu der nächsten Frage legte sich wieder ein raubtierhaftes Lächeln auf ihre Lippen.
„Etwas behalten... hm... ich schätze das kommt ganz darauf an, was ihr darunter versteht. Was die Äußerlichkeiten betrifft bin ich aber wohl genauso tot wie ihr. Meine Fangzähne sind in Ordnung, meine Haut ist blass und kalt, ich muss weder atmen, noch habe ich einen Herzschlag. Und menschliches Essen sorgt höchstens dafür, dass ich einen guten Teil meines wohlverdienten Blutes umgehend wieder loswerde.“ sie schüttelte sich ein wenig. Es sah ganz danach aus, als hätte sie es einmal versucht, und dieser Versuch muss wohl unschön ausgegangen sein.
„Allerdings sagt man meinem Blut viele Dinge nach...“ meinte sie dann mit einem Funkeln in ihren Augen und richtete den Blick lauernd auf ihn, „Man glaubt wir seien sehr menschlich, wir würden nach wie vor in der Lage sein starke Emotionen zu empfinden und spürten Freude daran menschlichen Leidenschaften zu frönen, würden daraus gar Befriedigung ziehen.“ nach einem weiteren Moment in dem sie ihn lauernd ansah, wandte sie fast beschämt kichernd den Blick ab. Ganz als würde sie rot werden, wenn sie könnte.

„Schade, dass euch die Pflanzen nicht liegen... aber vielleicht... ich denke ich werde womöglich in Zukunft noch mit einer Frage auf euch zukommen. Hm, meine Interessen... Ich will das, was viele von uns wollen. Ich will eine Basis schaffen, die es mir ermöglicht hier sicher und friedlich zu leben. Außerdem habe ich vor mein Unleben weiterhin zu genießen und all die Freiheiten zu genießen, die mir im Leben versagt blieben. Kunst und Kultur liegen meinem Clan im Blute, die schönen Dinge des Lebens. Warum soll ich sie im Tode hinter mir lassen? Jetzt, da ich die Zeit und die Möglichkeiten habe?“ ihr Blick wanderte zu ihm, und sie schien einen Moment gefangen von der Art, wie er sie ansah, „Ich... will an einen Punkt, an dem ich nicht mehr Spielball der Älteren bin... ich denke das wollen wir alle, nicht wahr?“
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Arash
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Re: [1011] Hinter Mauern verborgene Freiheit [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Arash lauschte der Toreador aufmerksam. Von ihrer Stimme beinahe genauso gefangen genommen, wie sie kurzzeitig von seinem Blick. Er hielt diesen Aufrecht, beobachtete nicht nur die Frau die dort vor ihm saß, sondern versuchte ihre Körpersprache zu lesen, auch wenn das mit dieser Decke schwierig war. Zu vieles wurde verdeckt.

"Ich kann das leider nicht verstehen, wie ihr euch fühlt. Ich war nie in einer Kiste und bin so gereist. Ich habe immer eine Höhle oder etwas anderes vorgezogen und bin dann den Tag über nicht weitergereist."

Als die Toreador auf Livia zu sprechen kam, verzog er kurz missmutig den Mund. "Nun denn. Dann habe ich wohl Pech gehabt." Seine Lippen verzogen sich aber beinahe sofort wieder zu seinem Lächeln. "Leider war es mir bisher nicht möglich die Prinzessin zu treffen. Ich hoffe bis dahin alle nötigen Fürsprecher zusammen zu haben. Könnt ihr mir über die Prinzessin mehr erzählen? Wie ist sie so?" Neugier sprach aus den Worten des Gangrel, der sich da auf der anderen Liege räkelte, als wäre er eine Katze. Was von seinem Verhalten her aus zutraf. Hätte er einen Schwanz, würde dieser sich sicher auch passend bewegen.

Ein Blitzen in seinen Augen verriet das er auch das nächste Thema, dass sie ansprach interessant fand. "Also seit ihr das Gegenteil meines Clans?" sein Kopf legte sich schief und seine Zunge fuhr über seine Handfläche, bevor diese über das Gesicht gewischt wurde. Wie eine Katze, die sich putzte. "Mein Clan lebt die Wildnis. Menschliches wird abgelegt, um dem Tier näher zu sein. Der Umgebung angepasst. Lust, scheint aber für alle Kainiten etwas zu sein, dass sie noch empfinden können. Wenn auch anders wie Menschen. Mich macht eine Jagd glücklich, während euch wahrscheinlich andere Dinge vor Lust aufstöhnen lassen." fuhr er fort.

"Ja was ihr wollt, wollen viele. So viele hoffen nicht der Spielball der Alten sein zu können. Ob uns das je gelingen wird?" fragend wiegte er den Kopf auf die andere Seite. "Das wird die Zeit zeigen. Vielleicht. Ich hoffe es für euch und auch für mich. Vielleicht bleiben wir beide lange genug am Unleben, um selbst irgendwann das Spiel der Alten spielen zu können. Es wäre sicher spannend, auf eine andere Art." schnurrte er.
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