[1011] Tanz, Gesang und Politik [Ilario]

[August '18]
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Alain le Beau
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[1011] Tanz, Gesang und Politik [Ilario]

Beitrag von Alain le Beau »

Nicht lange nach der Proklamation des Lasombra tritt einer der Bediensteten im Elysium von San Donato ehrfürchtig an Ilario heran. Es sei eine Nachricht für ihn hinterlassen worden. Es sei dieser blonde Tzimisce gewesen, der nun des Öfteren die heiligen Hallen aufsuche; Alain hieße er wohl.

Die Nachricht ist schlicht, denn sie ist mündlich gehalten und der Diener gibt sie ohne große Umschweife wieder: Wenn der wohlwerte Ilario ihm diese Ehre erweisen würde, dann würde sich Alain, Neugeborener vom Clan des Drachen und Kind des Konrad von Wolmar, freuen, mit ihm in ruhiger Atmosphäre - das wird betont - zusammenzutreffen. Es ginge um den Aufruf des Kastellan und um einige andere, für die Allgemeinheit weniger aber für Alain um so dringlichere Angelegenheiten.

Wenn der Kastellan es wünscht, so würde Alain auch schlicht bei dessen Amtssitz erscheinen, zu einem Zeitpunkt nach Gutdünken des wohlwerten Herren.
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Ilario
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Re: [1011] Tanz, Gesang und Politik [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Als der nunmehr blonde Drache das nächste Mal in San Donato vorbeischneite, wurde ihm von einem der Bediensteten mit geteilt, dass er in der Nacht des kommenden Vollmonds im Hause des Kastellans willkommen sei. Signore Contarini würde ihn erwarten, in der gewünscht ruhigen Atmosphäre.

Die Glocke des nahegelegenen San Nazareths schlug zur dritten Stunde der Nacht im sonst so ruhigen Mascharana, welches in bleiches Mondlicht getaucht war. Ebenso still und ruhig war es um die Villa des Konsuls Embriaci, nur ein einzelner Wächter war vor dem Tor positioniert. Dieser wirkte jedoch keinesfalls müde oder gelangweilt, sondern hielt nach einem Gast Ausschau den sein Herr erwartete. Ein junger blonder Mann, schön wie die Sünde hatte es geheißen... und so hatte sich Alerio freiwillig gemeldet diesen in Empfang zu nehmen. Denn es war kein Mann, sondern eine schlanke junge Frau die dort in lederner Rüstung und bewaffnet wartete.
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Alain le Beau
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Re: [1011] Tanz, Gesang und Politik [Ilario]

Beitrag von Alain le Beau »

Drei Gestalten schreiten durch das nächtliche Genua. Zwei davon sind offensichtlich Leibwächter, wenngleich ungewöhnlich gutaussehend für diesen Berufsstand. Glatte Haut, seidiges Haar und feine Kleidung - wenn da nicht die Hand an der Waffe und der tückische Blick wäre, könnte man glatt versucht sein, sie als 'Schönlinge' zu bezeichnen. Aber der Preis dafür könnte unschön hoch sein, vor allem, da er wohl in Zähnen gezahlt würde.

Der Mann in der Mitte wirkt dagegen beinahe unauffällig, obgleich er sich, was das Aussehen angeht, kaum hinter den anderen verstecken müsste. Aber er ist schlanker gebaut und sein Gang ist geschmeidig. Wenn da nicht die Blicke wären, die ihm die anderen zuwerfen (in ihrer Natur ehrfuchtsvoll und gleichzeitig begehrend), so würde gar nicht besonders auffallen, trotz seiner prächtigen Gewandung. Wie die Dinge stehen, wirken die drei wie ein Tryptich, bei dem die Außentafeln den Blick einfangen, dann aber unweigerlich zur Mitte lenken. Auf das blondgelockte, engelhaft unschuldige Gesicht.

Als sie die junge Frau bemerken, hebt der Blonde die Hand und die Gruppe bleibt stehen. Er allein tritt vor. "Seid mir gegrüßt", sagt er mit einer sanften Stimme, mit einem melodischen Akzent, der schwer einzuordnen ist für jene, die noch nie die weißen Küsten von Aremorica mit eigenen Augen gesehen haben. "Ich bin Alain. Ich glaube, ich werde erwartet?" Er lächelt, schön wie die Sünde.
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Re: [1011] Tanz, Gesang und Politik [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Auf sein Lächeln hin errötete die Wächterin zart, was so gar nicht zur harten Fassade passen mochte. Noch einen Hauch Unsicherheit in der Stimme verneigte sie sich und sprach. "Das werdet ihr verehrter Herr, bitte folgt mir." Die junge Frau führte die Gäste durch das Tor und den Garten hin zur Villa und durch eine Seitentür hinein. Dann hielt sie kurz inne und deutete auf seine beiden Begleiter. "Möchtet ihr, dass die beiden euch begleiten oder darf ich ihnen ein wenig Ruhe sowie Speis und Trank anbieten?" Vermutlich würde sich der Rahmen des Treffens anders gestalten sollten die Leibwächter dabei sein, doch war ihr Tonfall neutral. So als würde keine der beiden Optionen wirklich präferiert oer gar ausgeschlossen.
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Alain le Beau
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Re: [1011] Tanz, Gesang und Politik [Ilario]

Beitrag von Alain le Beau »

"Ich bin sicher, sie würden Ruhe und ein wenig Gesellschaft sehr zu schätzen wissen." Er nickt seinen Begleitern zu, die daraufhin stehen bleiben. Stirnrunzelnd. Offenbar mögen sie es gar nicht, Alain aus ihrer Sicht zu lassen. "Ich erwarte natürlich, dass ihr euch ganz hervorragend um sie kümmert." Mit einem Zwinkern folgt er der seltsamen Kriegerin weiter in das Gebäude hinein, während die Leibwächter an Ort und Stelle verharren. Neugierig blickt er an ihr auf und ab, wobei seine Augen wiederholt an ihrer Waffe hängenbleiben.

"Sagt mir, meine Liebe, bevorzugt der Herr Ilario weibliche Kriegerinnen oder seid ihr etwas ganz Besonderes?" Der Blonde reibt sich das Kinn. "Ich bin bisher erst einer Streiterin in Genua begegnet - vielleicht habt ihr sie einmal getroffen, den Anblick vergisst man kaum - und sie war keine besonders gute Gesellschaft. Dabei finde ich Frauen mit Muskeln höchst..." Er legt den Kopf schief "...interessant."
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Re: [1011] Tanz, Gesang und Politik [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Um seine Leibwächter würde sich gekümmert werden, später würden sie Alain von ein paar Bediensteten berichten die ihnen Speis und Trank brachten sowie von einem grimmigen Bewaffnetem, einem Hauptmann oder so, der nach ein, zwei Bechern Wein jedoch auftaute und mit ihnen über Waffentechniken und solchen zum Erobern des schönen Geschlechtes fachsimpelte.

Während sie ihn zu Ilario führte antwortete die junge Wächterin dem Gast ihres Herrn pflichtgemäß
: "Was Besonderes bin ich nich, meinem Herrn isses gleich ob Mann oder Frau solang Talent da ist und wir unsere Aufgabe erfüllen. Aber ihr habt ne Kriegerin getroffen? Hier in Genua? Eine Muskelfrau?"

Seine Gesprächspartnerin war nicht besonders kräftig gebaut, nicht zart aber eher drahtig denn stämmig. In einem Kleid würde sie kaum bedrohlich wirken.
Während sie sprachen schritten sie vorran und kamen schließlich an eine zweiflüglige Tür. Alerio öffnere sie und deutete dem Kainiten einzutreten. Dahinter erwartete Alain eine Art Saal. Im Kamin brannte ein schwaches Feuer und einige Öllampen erhellten den Raum. Die lange Tafel war verwaist, darauf lagen nur ein paar Schreibutensilien. Nahe des Kamins konnte er die schlanke Gestalt des Kastellans ausmachen, in eine Gelehrtenrobe aus feinster, tiefschwarzer Seide gehüllt blickte er ins Feuer...
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Re: [1011] Tanz, Gesang und Politik [Ilario]

Beitrag von Alain le Beau »

"Oh ja", sagt Alain. "Eine Kriegerin aus unseren Reihen. So gewalttätig und blutrünstig, wie es nur geht. Ihr halbes Gesicht trägt die Spuren davon." An der Tür angekommen, schenkt er der Frau ein warmes Lächeln. "Ich danke euch für eure Begleitung."

Dann tritt er in den Saal hinein. Das Lächeln gefriert trotz - oder vielleicht gerade wegen - der Wärme des Kamins. Langsam tritt er näher an seinen Gastgeber für diesen Abend heran, wobei er unwillkürlich einen kleinen Bogen um den Kamin herum beschreibt. In respektvollem Abstand bleibt er stehen und wartet darauf, dass ihn der Lasombra zur Kenntnis nimmt. Auch dann wird er nicht das Wort ergreifen, sondern sich verbeugen, so wie es eigentlich einem Ancilla zukäme.
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Re: [1011] Tanz, Gesang und Politik [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Ilario deutete seinem Gast ein wenig näher zu treten. Die Verneigung, ob nun Schmeichelei oder nicht, nahm er mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis. Doch vielleicht hatte der Tzimisce ja auch guten Grund gut Wetter zu machen.

"Seid willkommen werter Alain, Kind des Konrad von Wolmer, Ancilla aus dem Blut des Drachen. Seid in dieser Nacht Gast in diesem Haus, so ihr durstig seid und eine Erfrischung möchtet...?" Bot Ilario ihm ebenjene an. Wenn Alain danach verlangte, würde der Lasombra die Torwächterin rufen und ihr auftragen etwas zu Trinken für ihren Gast zu bringen.

"Was führt euch zu mir, sprecht frei heraus. Es geht doch nicht etwa um diese kleine Auseinandersetzung im Elysium?"
Er hoffte wirklich ds dem nicht so wäre, solche Lapalien interessierten Ilario nur marginal. Andererseits war er pragmatisch genug um auch das zu regeln sollte es wirklich darum gehen. Schließlich war Alain hier... auch wenn Ilario vermutete das es um etwas anderes ging.
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Re: [1011] Tanz, Gesang und Politik [Ilario]

Beitrag von Alain le Beau »

"Ihr ehrt mich, wohlwerter Ilario." Alain lächeltein kleines Lächeln. "Ich wäre unhöflich, würde ich euer Angebot ausschlagen und nehme es daher um so lieber an." Dass der Tzimisce aufgrund seiner eingeschränkten Jagderlaubnis hungrig sein dürfte, erwähnt er nicht, aber Ilario kann es sich denken.

"Auseinandersetzung?" Das Stirnrunzeln und die offensichtliche Überraschung auf Alains Gesicht wirken echt. "Ich kam zu euch wegen eurer Ankündigung, um meine Hilfe und die einer guten Freundin anzubieten. Außerdem suche ich euch heute in eurer offiziellen Funktion als Mondsenator auf. Schließlich ist es beinahe fünf Jahre her, dass ich in Genua angekommen bin."
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Re: [1011] Tanz, Gesang und Politik [Ilario]

Beitrag von Ilario »

Ilario winkte ab. " Nicht der Rede wert, diese Sache mit Angelique." Einen Moment hielt er inne als ein stiller Diener zwei Kelche mit noch warmem Lebenssaft brachte und diese den beiden Kainiten reichte. Der Kastellan erhob den seinen, nickte Alain zu und trank einen leichten Schluck. Kurz schloss er die Augen und genoss das schwere Aroma, dann sprach Ilario weiter. "Nun, man muss euch falsch informiert haben. Mondsenator bin ich nicht, auch wenn ich dem Senat als Berater beisitze." Noch nicht zumindest, aber wer wollte einen solchen Sitz schon ohne umfassende Vorbereitung.

"Es stellt aber kein Problem dar eventuelle Anliegen eurerseits an den Mondsenat weiterzuleiten, falls es beispielsweise um das Gastrecht geht."
Fünf Jahre, anscheinend war der Drache langsam in Zeitnot. Andererseits: Gut Ding wollte Weile haben...

"Eure Hilfe und die einer guten Freundin? Um Unterhaltung einiger hochverehrter Kainiten zu bieten, Zerstreuung wenn man so will? Erzählt mir mehr: Wer ist diese Freundin und an welche Art von Unterhaltung hattet ihr gedacht werter Alain?"
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