[1011] Gottes Sünder [Galeno, Alain]

[August '18]
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Nubis
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Re: [1011] Gottes Sünder [Galeno, Alain]

Beitrag von Nubis »

"Nun, dann werde ich mich sicher noch andernorts umhören müssen, denn eure Optionen klingen nicht besonders erfolgversprechend oder nötig. Noch bin ich nicht verzweifelt genug, um zu dem vorgeschlagenen Ort zu gehen oder derlei Taten zu begehen. Zumal ich ein Versprechen gab."

Seine folgende Überlegng fand nicht nur im Geist statt, sondern er äusserte sie leise hörbar, was hier im Elysium jetzt nicht unbedingt leise war.
Vielleicht aber war es auch Absicht? "Vielleicht sollte ich mich tatsächlich einmal beim Hafen umhören. Vielleicht treffe ich auch noch einmal auf die nette, junge Dame, die mir einst ein paar Gegenden zeigte, in denen die Armut recht stark vorherrscht."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Alain le Beau
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Re: [1011] Gottes Sünder [Galeno, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Ich bin sicher, dass einige junge Damen am Hafen euch Gegenden zeigen könnten, die bisher unter Armut gelitten haben..." Alain schaut wenig subtil auf Galenos Leistengegend.

"Was Versprechen angeht: Sie sind nichts als Ketten..." er klopft auf seine Brust "...hier. Man legt sie sich selbst an und oft aus scheinbar gutem Grund, aber die wahre Kunst liegt darin zu wissen, wann man sie abnehmen muss."
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Nubis
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Re: [1011] Gottes Sünder [Galeno, Alain]

Beitrag von Nubis »

Erst lächelte Galeno bei Alains Worten, wollte fast schon bestätigend nickten. Dch er bemerkte dessen Blick zur Leistengegend und sogleich zog er misstrauisch eine Braue hoch. So meinte er das.
Galeno räusperte sich und blickte ernst.
"Kennt ihr auch noch andere Gedanken, als nur die fleischliche Lust, die stets eure Worte antreibt? Was genau ist eure Aufgabe hier in Genua?"

Zu den Versprechen sagte er nichts. Da hatte sowieso jeder wohl seine eigene Meinung.
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Alain le Beau
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Re: [1011] Gottes Sünder [Galeno, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Andere Gedanken?" Alain verstummt und blickt Galeno mit leicht glasigen Augen an. Die Stille wird unangenehm. Der Tzimisce runzelt die Stirn und verdreht den Blick nachdenklich nach oben. Dann schüttelt er langsam den Kopf. "Nein. Ich glaube nicht. Wobei, wartet einen Moment..." Die Lider senken sich, der Blonde runzelt die Stirn. Beißt die Zähne aufeinander. "Ah!" sagt er dann leise. "Da ist einer: Warum... wollt ihr wissen was meine Aufgabe ist?"

Er öffnet die Augen wieder und schaut Galeno mit einem intensiv-freundlichen Interesse an. Seltsamerweise wirkt der Blick nun deutlich klarer.
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Nubis
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Re: [1011] Gottes Sünder [Galeno, Alain]

Beitrag von Nubis »

Galeno zuckte mit den Schultern und ihm fiel auf, dass sein Gegenüber scheinbar nüchterner wurde. Hatte er das vorher nur gespielt? Es war wirklich ein seltsamer Mann... Einer der seltsamsten Kainiten, die er bisher getroffen hatte.

"Reines Interesse. Ich denke doch, dass ein jeder hier irgendeine Aufgabe hat. Alle, die ich bisher traf, hatten ein Amt oder eine andere Rolle innerhalb unserer Gesellschaft hier. Ihr doch auch, oder nicht? Ihr könnt doch nicht die liebe lange Nacht nur trinken und der Lust fröhnen."
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Alain le Beau
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Re: [1011] Gottes Sünder [Galeno, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Nun", sagt Alain, "ich sehe mich als Vermittler." Seine Stimme ist sanfter und deutlicher als zuvor, auch wenn sein Akzent ihr weiterhin etwas Melodisches verleiht. "Ich bringe gerne Menschen zusammen. Eine Aufgabe, der sich auch eine meiner Clansschwestern bereits angenommen hatte... Eine gewisse Melissa, die ich allerdings bedauerlicherweise niemals selbst kennengelernt habe. Kanntet ihr sie vielleicht?"

Er pausiert einen Moment, um Galeno eine Antwort zu ermöglichen, dann fährt er fort. "Nun, jedenfalls habe ich, als ich von ihrem Verschwinden erfuhr, ihre Bürde auf mich genommen. Ich will versuchen, unnötige Streitigkeiten zwischen den Kainskindern der Stadt beizulegen. Derzeit suche ich allerdings noch einen geeigneten Ort dafür..." Mit ausgestreckten Armen dreht er sich langsam um sich selbst. "Diese... Kirche, wie ihr sie nennt, ist wenig geeignet für solche Zwecke, selbst wenn die verehrte Hüterin mir ihre Erlaubnis erteilen würde."

Über seine Schulter blickt er zu Galeno, ein spöttischer Blick. "Auch wenn ein solch kaltes und freudloses Umfeld einigen sicher mehr zusagt als anderen."
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Nubis
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Re: [1011] Gottes Sünder [Galeno, Alain]

Beitrag von Nubis »

"Nein, ich kenne besagte Melissa nicht. Ich bin allerdings auch noch nicht sehr viele Jahre in Genua. Als wir uns vor den Toren trafen, war ich gerade neu hier her gepilgert."
Er lächelte freundlich.
"Die Aufgabe klingt nach etwas, was sicherlich einige Kainiten brauchen werden. Da doch ab und an grosse Feindschaften herrschen. Das Elysium wäre zwar als neutraler Ort ganz gut defür geeignet, aber ja, vielleicht ist es auch wieder zu gross dafür und auf Grund seiner anderen Eigenschaften zu gewichtig. Ihr müsstet neutralen Grund und Boden finden oder schaffen, der zudem die Sicherheit bietet, die jede Partei gern hätte, um nicht in eine Fall des anderen zu tappen. In welcher Form wollt ihr dies eigentlich schaffen? In Form politischer Diplomatie und Streitbeilegung?"

Dann sah er die Kirche an. "Eine gut gebaute Kirche ist normalerweise nicht kalt und freudlos. Nur in der Nacht erscheint sie leider vielen wohl oftmals so, kalt, etwas mystisch vielleicht, wenn der Mond durch die Fenster scheint. Doch ihr solltet sehen, wenn das Licht durch die Fenster herein bricht, das Licht der Sonne. Ein Anblick, der uns verwährt bleibt. Ich habe dies zu Lebzeiten bewundern können und ich habe mir diesen Moment bewahrt. Wenn ich in eine Kirche trete, stelle ich sie mir oftmals vor, als würde ich sie am Tage betreten."
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Alain le Beau
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Re: [1011] Gottes Sünder [Galeno, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Ich stelle mir Leute gerne nackt vor", nickt Alain zustimmend. "Das macht sie zwar meist nicht schöner, aber immerhin etwas weniger gewichtig." Lächelnd studiert er Galenos Körper und seine Zungenspitze leckt kurz an seinem Mundwinkel. Dann blinzelt er und schaut dem Kappadozianer wieder in die Augen. "Und wie ich das erreichen will? Exzellente Frage. Ich habe keine Ahnung. Aber es ist wie mit den Frauen..." Er zögert, schaut Galeno an. Dann seufzt er leise.

"Also: Es gibt da draußen Scharlatane, die euch das Rezept verkaufen wollen, wie ihr jede Frau in euer Bett bekommt. Sollte euch also einmal das Gelüste überkommen, fallt nicht auf diese Kerle herein." Sein Lächeln wird zweideutig. "Kommt lieber bei mir... vorbei. Ich kann euch dann mit eurem ganz speziellen Fall helfen. Denn das ist mein Punkt: Jede Frau ist anders. Die eine muss monatelang umgarnt werden, die andere springt mich euch ins Heu wenn ihr nur zwinkert. Die dritte mag teuren Schmuck, die vierte die Güte eures Herzens und so weiter."

Eine Pause. Alain runzelt die Stirn. Dann hebt er den Zeigefinger. "Ah! Ja. Mein Punkt ist: Jeder dieser Fälle ist sicherlich so einzigartig wie jede Frau einzigartig ist. Feindschaften sind etwas sehr komplexes, selbst die einfachsten unter ihnen, und entsprechend wird jede von ihnen Vorsicht, Zeit und Geschick verlangen. Oder vielleicht auch einfach nur eine wilde Nacht im Rausch. Das kann manchmal Wunder wirken..." Seine Stimme wird leiser und er gluckst lachend in sich hinein, offenbar in einer freudigen Erinnerung versunken.
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Nubis
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Re: [1011] Gottes Sünder [Galeno, Alain]

Beitrag von Nubis »

Auf Grund des Gebahrens des Tzimisce rümpft Galeno ein wenig die Nase und hebt die Augen an. Da Alain sicherlich grösser war, als er selbst, hatte dieser trotzdem keine Probleme damit, ihm in die Augen zu sehen, ganz im Gegenteil, nun wirkte es fast so, als wenn Galeno ihm ebenfalls besser in die Augen blicken wollte. Galenos braune Augen bildeten das echte Leben ab, welches sonst dem Körper fehlte und sie zeigten sein grosses Interesse für das Wissen der Welt. Eifer sprach aus ihnen, ein Durst nach Information, eine gute Portion Aufmerksamkeit und Entschlossenheit, für die es keine Mimik benötigte. Bewegten sich die Augen und das Licht fiel besonders auf das Braun der Iris, wurden sie leicht bernsteinfarben, fast wie Honig.

"Eine wilde Nacht im Rausch? Ich könnte mir vorstellen, dass dies durchaus auch Beziehungen zerstören kann. Nämlich mit denen, die damit nicht einverstanden sein dürften. Und das dürften viele sein. Aber kurzum, ihr versucht euch also im Vorfeld über die Kainiten zu informieren und dann das passende Stelldichein zu planen? Sei es nun rein diplomatischer und geschäftlicher Natur, oder...naja... körperlich..."

Bei letzterem wirkte er wieder weniger begeistert und liess es auch ziemlich schnell auslaufen.

"Wie geht ihr dabei vor, was wäre euer erster Schritt oder Ansatz? Es wird sich ja sicherlich niemand einfach so euch seine Vorlieben aufsagen, sodass ihr sie dann dafür nutzen könnt. Oder ist dies euer Geheimnis? Nehmen wir einmal an, der wohlwerte Ajax und der wohlwerte Titus liegen im Streit. Einfach auf Grund ungeklärter Ungereimtheiten und Meinungsverschiedenheiten. Wie würdet ihr vorgehen? Was würdet ihr versuchen über sie herauszufinden? Oder habt ihr sogleich eine Idee, wie sie ihren Streit beilegen können? Bei beiden sind Ämter mit im Spiel und beide sind körperlich gesehen kräftige Krieger. Dabei ist zu bedenken, dass einige Späne fallen könnten, wenn sie im Streit liegen würden."
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Re: [1011] Gottes Sünder [Galeno, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain zieht die Augenbraue hoch. "Ihr missbilligt meine Methoden, werter..." er schnaubt leise "....Mönch, wie nicht anders zu erwarten. Aber dennoch habt ihr den Grundsatz verstanden. Ich denke jedoch, dass es nur zu meinem Nachteil sein kann, wenn ich euch meine Gedanken, meine Wege und Mittel im Detail darlege. Wenn ihr jedoch zu mir kommt, um mich in dieser unbedeutenden Funktion, die ich auf mich genommen habe, zu ersuchen - wenn also euer genannter Fall mehr als nur reines Gedankenspiel ist - dann will ich mich dessen gerne annehmen."

Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, schaut er Galeno interessiert an. "Ich habe, zu meiner ewigen Schande, bisher weder den wohlwerten Titus noch den wohlwerten Ajax getroffen. Auch aus diesem Grund kann ich eure Fragen kaum beantworten, da ich recht wenig über sie weiß."
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