[1011] Kräuter und Knigge [Galeno, Avelina]

[August '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Avelina di Braida
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Re: [1011] Kräuter und Knigge [Galeno, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Hm, nun ich verstehe. Ihr sagt es selbst. Die Verhaltensregeln die ihr gelernt habt sind die Grundlage jeglicher Etikette. Respekt untereinander, gegenüber den höher gestellten... Ich denke es dürfte nicht schwierig sein, euch den entsprechenden Feinschliff noch beizubringen. Ansonsten... ich kann euch natürlich keine Garantie dafür geben, dass ihr nicht doch jemandem einmal auf die Füße tretet, doch das ist euch sicher selbst klar. Und sind wir ehrlich, davor ist keiner von uns gefeit. Auch ich nicht. Man kann seinem Gegenüber noch so sehr mit Respekt und Höflichkeit begegnen, es reicht eine Nase, die dem Gegenüber nicht gefällt und es nutzt alle Mühe der Welt nicht.“

Sie seufzte leise.
„Ich will damit sagen man kann es nicht jedem recht machen.“

Dann sah sie Galeno einen Moment schweigend an, und ein Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen.
„Nun, die stille Blume ist dann vom falschen Blute gewandelt worden. Seht... man erzählt sich, dass wir einst nicht der Clan der Rose, sondern der Clan der Blüten genannt wurden, weil es dort wo wir herkommen gar keine Rosen gibt. Euer Name wäre also äußerst trefflich für unseren Clan gewesen.“ meinte sie mit einem leisen Lachen.

„Doch nun, ihr scheint nicht viel von der Welt gesehen zu haben, außer Klostermauern. Das ist sehr bedauerlich. Wenngleich es sicher von Vorteil für die Forschungen ist. Ich denke es wird sehr ruhig und besinnlich sein. Habt ihr vor dies zu ändern? Das Reisen? Oder hegt ihr ernste Pläne mit Amalia?“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Nubis
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Re: [1011] Kräuter und Knigge [Galeno, Avelina]

Beitrag von Nubis »

„Dass man es nicht jedem Recht machen kann, ist mir klar. Selbst mit Regeln der Brüderlichkeit gibt es argwohn und Streitigkeiten. Auch unter Klosterbrüdern. Ich möchte es verfeinern, damit ich von denen, die uns wie Figuren in einem Spiel nutzen wollen, wenigstens nur wegen meiner Nase herumgeschubbst werde und nicht wegen meines eigenen Verhaltens ihnen gegenüber.“

Er lächelte ein klein wenig, denn er meinte dies natürlich leicht scherzhaft, klang von der Tonlage her aber recht ernst.

„Das Problem ist aber, dass wohl sehr selten Anhänger eures Klans in Klöstern heimisch sind und ich hörte von noch keinem, dass Kinder bei Kunsthandwerkern vor die Tür gelegt wurden. Ich denke, Gott hatte einen Plan für mich, sonst hätte ich vielleicht ein anderes Leben gelebt, statt in einem Kappadozianerkloster. Alle meinten immer, ich sei ein Geschenk Gottes, da ich folgsam, gelehrig war und einen guten Hunger nach Wissen hatte und habe. Und ja, ein Kloster ist ruhig und besinnlich. Man erlebt dort eine wunderbare Einsamkeit, trotz dass man Brüder um sich hat.“

Das Lächeln, welches er nun zeigte, war ein frommes, friedvolles Lächel, eines, was von innerem Friede zeugte.
Er verweilte einen Moment in Ruhe, segnete so die Stille, die entstand und genoss diesen Frieden, liess ihn wirken und hoffte, dass auch sein Gegenüber dies spüren würde.

Der Moment währte nicht ewig und so öffnete er die halb geschlossenen Lider wieder und schien verwundert.

„Ich habe vor zu reisen, ja, doch mit längeren Stationen in den Städten, in denen es genug Möglichkeiten gibt, etwas Neues zu erlernen. Ich möchte deswegen in Genua verweilen. Aber was meint ihr mit ernsten Plänen mit Amalia?“
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Kräuter und Knigge [Galeno, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie seufzte tief auf seine Worte.
„Wenn es mal nur die Nase wäre... Ich habe keine Ahnung warum manche der Unsrigen so erpicht darauf sind sich aufzuplustern. Aber... nun, wir können uns dieses Spieles nur bis zu einem gewissen Punkt erwähren, und wenn wir nicht gerade eine starke Kampfkraft die unsere nennen, müssen wir wohl mitspielen um zu überleben. Und umso besser wir das Spiel beherrschen...“ ein abwinken. Das Thema war ihr wohl dann doch zu schwer für diesen Abend, und mit den Gedanken war sie injeh längst bei ihrer kranken Geliebten.

Auf seine nächsten Worte grinste sie schief.
„Nein, ich denke dann doch das Klosterleben wäre nichts für mich. Zumal einmal verheiratet gewesen zu sein mir für ein ganzes Unleben reicht.“ meinte sie scherzend. War man als Nonne nicht mit Gott verheiratet? Auf der anderen Seite predigte man die Monogamie. Immer diese schreckliche Doppelmoral... Die Menschen durften nur einen Gott haben, aber Gott hatte viele Menschen? Nunja, damit konnte man zumindest gleich die Weisheit streuen Gottes Liebe sei unendlich. Ja, in seiner Unsinnigkeit ergab das ganze plötzlich mal wieder schrecklich viel Sinn.

Und just, als ihr diese irritierenden Gedanken durch den Kopf gingen, fragte Galeno nach der Sache mit Amalia. Avelina blinzelte und lächelte dann nur leicht.
„Oh.. ich... ich habe wohl nur laut gedacht.“ eine fuchtelnde Geste, dann klatschte sie in die Hände.
„Nun aber zur Etikette. Ihr sollt schließlich noch etwas lernen, bevor ich mich um Benita kümmere.“
Und damit begannen die Lehrstunden für Galeno...

Bild

Zusammenfassung:
Gleich bei der ersten Lehrstunde in Medizin bietet sich die Möglichkeit das ganze praxisorientiert zu gestalten, hatte Luciano doch mitbekommen, dass Benita – eine junge Frau aus Avelinas Herde – erkrankt war. Offensichtlich hatte die Winterkälte für eine mächtige Erkältung bei ihr gesorgt, und so beginnt der Unterricht mit einer Lektion über geeignete Pflanzen und Behandlungsmethoden in einem solchen Fall. Natürlich schweift man auch hin und wieder vom Thema ab, kommt auf Amalia zu sprechen, auf die Politik und die Menschlichkeit. Im Anschluss bietet sich gleich Gelegenheit für die erste Etikette-Lehrstunde für Galeno.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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