[1012] Diener zweier Herren [Ajax, Amalia]

[September + Oktober '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Amalia
Salubri
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[1012] Diener zweier Herren [Ajax, Amalia]

Beitrag von Amalia »

Im Herbst des Jahres, an einem späten Nachmittag, an welchem die Sonne schon tief stand, kam ein keuchender, viel zu fetter Priester den Hügel der Wachstation hochgeeilt. Er war der Bote, der Bote, der doppelköpfigen Bestie. Er führte eine Wachstafel mit sich. Darauf zu erkennen war die Schrift Amalias, welche noch recht einfach ausgeführt und wenig verschnörkelt war.
“Werter Ajax von Mailand, Liktor der Domäne Genua,

Ich schreibe euch diese Zeilen, weil ich euch sehr gerne zu einem Gespräch einladen würde. Viele Jahre sind vergangen, seitdem wir uns das letzte Mal sahen und vieles ist seitdem geschehen. Ich würde mich freuen, wenn ihr zum nächsten Vollmond die Vilë e dhimbjes aufsuchen würdet. Mein Diener wird euch eine Wegbeschreibung geben. Ich würde mich über eine baldige Antwort freuen.

Mit freundlichem Gruße
Amalia, Liktorin der Domäne Genua.“
Er würde warten. So lange, wie es dauern würde, denn niemand außer Ajax selbst soll diese Botschaft in Händen halten. Die Antwort des Tyrannen, würde er noch am selben Abend seiner Herrin überreichen und auch ihren schriftlichen Befehl, würde er zur vollsten Zufriedenheit erfüllen.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Ajax
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Re: [1012] Diener zweier Herren [Ajax/Amalia/evtl. auch Seresa]

Beitrag von Ajax »

Der Brujah ließ dem Boten ausrichten, dass er die Einladung seiner Herrin gerne annehmen würde und sich zum vereinbarten Zeitpunkt einfinden würde. Er würde so früh wie möglich dort erscheinen. Es gab viel zu bereden. In der besagten Nacht führten ihn seine Schritte zur Vilë e dhimbjes, alleine, ohne Wachen oder Begleitung, jedoch mit einem in Leder eingeschlagenen Stab über dem Rücken.

Er pfiff eine Melodie aus seiner Heimat als er eintraf. Die Nähe zur Martinsfeste fiel ihm auf, doch entlockte ihm keine Gesichtsregung. Die Szenerie betrachtend wartete er ab, wer ihn heute empfangen würde.
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Amalia
Salubri
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Re: [1012] Diener zweier Herren [Ajax/Amalia/evtl. auch Seresa]

Beitrag von Amalia »

Der Brujah sah hinab, vom „Busen der Natur“ auf ein ziemlich offenes Gelände. Der Hof bestand aus vier Gebäuden, zwei Ställen, einem kleineren Haus und einem etwas größerem Anwesen, nicht prunkvoll, doch durch die römische Baukunst auch nicht schlicht oder einfach … es war zwar seltsam … aber irgendwie passte diese Kombination perfekt zu der jungen Albanierin. Als er sich näherte. Würde er schon von weitem zwei Gestalten erkennen. Eine Wache, welche nach knappen Worten zur Seite schritt und ein fetter Priester, welcher sich tief verneigte.

“Die Nacht zum Gruße Herr. Folgt mir bitte, ich führe euch zu ihr“

Knappe Worte doch mit Respekt und Ehrfurcht gesprochen. Als sie das Haus betraten, kamen sie an einem Esszimmer vorbei, es roch gut und in der angrenzenden Küche hörte man das Blubbern eines Kessels. Scheinbar wurde gerade Essen gekocht, damit die jungen Frauen, welche schon am Tisch saßen, zu neuen Kräften kamen. Er führte den Brujah weiter, und gegenüber des Esszimmers lag eine andere Tür, welche verschlossen war. In seinem Bestreben, den Gast nicht lange warten zu lassen, vergaß der Diener doch das wichtigste, und so öffnete er die Tür, verneigte sich und wurde bleicher als so mancher Kainit. Ajax würde schnell merken weshalb der Ghul wie erstarrt war, sah doch auch er nun in das erschrockene und immer finsterer dreinblickende Gesicht Amalias … Ihre Fänge kamen langsam zum Vorschein … und die Hände wurden zu Fäusten. Vor den beiden Männern stand eine junge, nackte Frau, welche überseht war mit Narben. Wasserperlen waren noch immer deutlich auf der Haut zu sehen und das nasse Haar hing in Strähnen hinab. Dies war nun auch das erste Mal, dass Ajax den Leib seiner Kriegsgefährtin sah, deren bohrender Blick nun ganz und gar auf Dario lag. Welcher sogleich anfing zu zittern. Es herrschte eine bedrohliche Stille, und die Bestie kam lauernd auf den Diener zu.

“Hat dir deine Mutter so wenig beigebracht? Hast du verlernt eine Faust zu machen, und mit dieser gegen ein Stück Holz zu hauen? Bin ich zu nachsichtig geworden? Zu nett? Oder bist wieder betrunken?“

Ihre Stimme klang ruhig. Emotionslos und noch bevor Ajax reagieren konnte, sah er, wie der fette Priester unter Schluchzen gepackt und durch den Raum geworfen wurde. Nun sah er den Rücken der Bestie, die Zeugen ihres Weges, die Zeugen ihres Glaubens. Wieder wurde der Priester gepackt und nun entschlossen zum Zuber geschliffen. Amalia nahm ihre Bestrafungen ernst, und vollführte sie meist sofort. Es blubberte und Dario flehte während er immer wieder mit dem Kopf in das Wasser gedrückt wurde. Sie war nie aus der Übung gekommen. Als sie fertig war, ließ sie ab von ihm und er wusste, dass er nun gehen sollte. Amalia, welche nun das erste Mal realisierte, dass Ajax auch schon zugegen war, neigte respektvoll ihr Haupt. Sie zog sich einen Moment hinter den Paravent zurück und kam dann, angekleidet in ihrem geliebten Kleid hervor. Schminke trug sie diesmal nicht, dafür war keine Zeit mehr. Sie schnaubte, noch immer erzürnt über Darios Fehler und bot schließlich dem Brujah einen Platz an. Man sah einen Tisch, mit zwei Stühlen und scheinbar war ihr Schlafzimmer auch ihr Arbeitszimmer.

“Die Nacht zum Gruße mein Freund … ich entschuldige mich sehr für das Verhalten meines Dieners und dem meinigen … doch Strafe muss sein sonst verlernen sie es. Ich hoffe die Reise war angenehm?“

Wie gehabt hielt sie ihm die Hand zum Kriegergruß hin ehe sie sich langsam auf ihren Stuhl setzte.

“Kann ich dir eine Erfrischung anbieten?“

Langsam zierte ein wohlwollendes Lächeln das Gesicht der Liktorin.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Ajax
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Re: [1012] Diener zweier Herren [Ajax/Amalia/evtl. auch Seresa]

Beitrag von Ajax »

Ein tadelnder Blick traf den Mönch als dieser ihn begrüßte. Ein knappe Nicken bekräftigte, dass er ihm folgen würde. Man mochte ihn mittlerweile einen Kriegstreiber, Söldnerherr oder Verräter schimpfen doch es würde noch Jahre dauern bis er gewisse Habitus der Kriegerphilosophen ablegen würde. Und die Redewedung "In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist." hatte durchaus ihre Berechtigung. Es entbehrte jedoch nicht einer gewissen Ironie, ein Diener Gottes der so offensichtlich Gula verfallen war. Doch was sollte man von solch schwachen Geistern und Leibern wie sie in der Kirche vertreten waren auch anderes erwarten...

Die Sethskinder in der Stube schienen keinerlei Bedeutung für ihn zu haben. Sie entlockten dem Krieger nicht einmal ein Blinzeln.

Sobald Ajax erkannte, dass Dario einen Fehler gemacht hatte und die nötige Züchtigung folgen würde drehte er auf dem Absatz um und würde einer der Anwesenden Frauen einen kurzen Moment seiner kostbaren Aufmerksamkeit schenken.

"Ich werde draußen warten, wenn sie mit ihm fertig ist und entsprechend dem Anlass gekleidet so schickt sie raus zu mir oder benachrichtigt mich." es wollte ihm nicht in den Kopf gehen warum Amalia das Leben dieses Luft verschmutzenden Etwas nicht schon vor langer Zeit beendet hatte. Nun vielleicht hatte er andere Vorzüge ...wer wusste das schon.

Selbst draußen hörte er das Jaulen und Japsen des trostlosen Geschöpfes, doch sein Blick lag nun in der Ferne, er ließ einen zweiten Blick über die Martinsfeste streichen. Nahm Informationen in sich auf. Zählte die Feuer, rechnete die Wachen anhand der Größe der Feste hoch bis er sich ein ungefähres Bild der Verteidigungsanlagen machen konnte.
Als die Bestrafung beendet war holte ihn die Magd die er vorher angesprochen hatte wieder in die Stube. Ein leichtes respektvolles Nicken in Richtung Amalias folgte, über die Verfehlungen ihres Dieners würde er sich ausschweigen. Wenn es nach ihm ging war dies nie geschehen. Er hatte besseres zu tun als sich mit den Geschicken von Fetten Mönchsghulen abzugeben.

"Die Nacht zum Gruße ...werte Amalia." seine Anrede war deutlich distanziert, dennoch nahm er ihren Unterarm zum Kriegergruß.

"Nein habt dank ich habe mich bereits genährt. Es wäre eine Verschwendung von Blut, aber habt Dank für das Angebot. Ich nehme an es gibt viele Dinge die Tätigkeit der Liktoren betreffend in denen es ratsam wäre wenn ihr mich auf den Neusten Stand bringen würdet. Oder gibt es andere wichtige Dinge wegen denen ihr mich heute sprechen wolltet?" seine Mimik und seine Haltung schienen komplett emotionslos.
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Amalia
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Re: [1012] Diener zweier Herren [Ajax/Amalia/evtl. auch Seresa]

Beitrag von Amalia »

Amalia kam nicht darüber hinweg, dass sie sich sichtlich wunderte und so blickte sie fragend zu ihrem ehemaligen Kriegsgefährten.

“Huch, seit wann „ihrzen“ wir uns denn wieder?“

Sie lehnte sich zurück und der ungleiche Blick blieb auf dem Brujah ruhen.

“Nach allem was wir erlebt haben … nun möchtest du die lange oder die kurze Version haben? Wir beide haben alle Hände voll zu tun. Aber zuerst verrate mir bitte eines … wie war Mailand, und … habt ihr … meine Worte überbringen können?“
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Ajax
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Re: [1012] Diener zweier Herren [Ajax/Amalia/evtl. auch Seresa]

Beitrag von Ajax »

Ajax blickte sich einen kurzen Moment um.

"Interessant...wir kommen also direkt zu den wichtigen Themen. Woher kennt ihr Sophia? Wann habt ihr sie das letzte mal gesehen, wohin wollte sie danach? Welchem Klan gehört sie an und gehört ein Ghul namens Meran zu ihrem Gefolge?" Augenblicklich war die Stimmung eine andere geworden. Es musste einen Grund haben warum Ajax so distanziert war und der Reaktion nach zu urteilen hing das ganze mit Sophia zusammen.
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Amalia
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Re: [1012] Diener zweier Herren [Ajax, Amalia]

Beitrag von Amalia »

Amalia war über die Reaktion Ajax‘ stark verwundert doch beantwortete alle seine Fragen wahrheitsgemäß, was den Brujah schließlich milde stimmte. Doch gab es noch vieles zu besprechen und so verstrichen noch viele Stunden, in denen die beiden Liktoren viele wichtige Dinge klärten und gemeinsame Probleme im Dialog aus der Welt schafften. Nachdem alles geklärt war zog Ajax sich zurück und man einigte sich im Kontakt zu bleiben.

------------------------------------------------------------------------------ Amalia lädt Ajax zu einem Gespräch in ihr Haus ein, nach einem kleinen Fauxpas ihres Dieners und der folgenden Bestrafung reden die beiden über Vergangenes und Zukünftiges und trennen sich dann mit bereinigten Geistern.
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