[1012] Stimme der Vernunft [Toma, Sousanna, Alain]

[September + Oktober '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1012] Stimme der Vernunft [Toma, Sousanna, Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Wenn er nicht hier gewesen wäre um mit der von ihm am wenigst geschätzten Kainitin zu reden, so hätte er Alain vielleicht zugestimmt. So aber war der Moment nicht besonders, kein Kunstwerk und nicht groß anders, als wenn sie sich in einer Taverne getroffen hätten. Was jedoch noch absurder gewesen wäre.

Kritisch blickte Toma bei den letzten Worten seines Bruders in seinen eigenen Becher. Das Blut war aus einer Quelle, dem Krug, geflossen. Aber er hatte keinen Alkohol geschmeckt in dem Blut. Hatte Alain also vorher schon welchen in seinem Becher gehabt und es vermischt?

"Ich hoffe sehr, was auch immer ihr zugesetzt habt, habt ihr in eurem eigenen Becher getan." Richtet er das Wort an Alain und schaut nicht begeistert darüber.

"Was meint ihr mit wachrütteln? wovon und wofür?"
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Alain le Beau
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Re: [1012] Stimme der Vernunft [Toma, Sousanna, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Keine Sorge", sagt Alain mit einem abwesenden Lächeln. "Euer Blut ist rein. Einer meiner Ghule war so freundlich, es zu spendieren. Und ich achte darauf, dass sie sich gesund ernähren." Ein Zwinkern.

Der Bretone schlägt die Beine übereinander und blickt auf die See hinaus. "Für das, was sie sind, wohlwerter Bruder. Für das, was sie sind. Alles, aber keine Menschen mehr." Er kichert leise. "Ein... Erweckungserlebnis, wenn Ihr so wollt."
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Sousanna
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Re: [1012] Stimme der Vernunft [Toma, Sousanna, Alain]

Beitrag von Sousanna »

Sousannas Braue war bei den Worten des Drachen leicht nach oben gewandert. Es war schlecht erkennbar, was sie nun genau von dieser Idee hielt. Immerhin blieb der Schleier der Dame höchster Höfe noch immer vor ihren Zügen.
Elegant überschlug sie die Beine und lächelte ihn höflich an. Ob in diesem schlicht strahlendem Lächeln nun ein Stachel lag oder nicht, konnte man kaum erahnen.

Mit galant zur Seite geneigtem Haupt blinzelte sie Alain an. "Und wie gedenkt ihr das zu tun?", fragte sie voll Interesse, ob nun gespielt oder nicht.
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Alain le Beau
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Re: [1012] Stimme der Vernunft [Toma, Sousanna, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Oh, das weiß ich noch nicht", sagt Alain leichtfertig. "Mir wird schon etwas einfallen." Er lächelt.

Dann schaut er in die Gesichter seiner Gäste. "Oh bitte. Habt ihr von mir ein geheimes Rezept erwartet? Ich bin kein Aschepriester. Ich habe nicht vor, jemanden zu konvertieren. Ich will nur etwas..." Er grinst "...Gutes tun und Vergnügen verbreiten." Einen weiteren Schluck nehmend, räkelt sich der junge Tzimisce in seinem Sitz.

"Aber zurück zu uns dreien. Ich mache den unterwürfigen Vorschlag, dass ich bei eventuellen Absprachen zwischen euch als... mäßigender Einfluss hinzugezogen werde. So es euch gefällt." Ein Schulterzucken. "Ich werde mich nicht aufdrängen."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1012] Stimme der Vernunft [Toma, Sousanna, Alain]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma hörte dem weiteren kurzen Gespräch zu, aber schien schon kein Interesse mehr daran zu haben. Auf Alains abschließenden Vorschlag zuckte er mit einer Augenbraue. Er brauchte keinen Aufpasser, jemanden der mäßigend agieren würde...

"Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird." Erwiderte er pikiert und sah von Alain zu Sousanna. "Und für die heutige Nacht wurde alles gesagt." Er nickte der Harpye zu, dann seinem Clansbruder.
"Eine angenehme Nacht noch."

Er gab seinen Guhlen, die mit etwas Abstand hinter ihm gestanden hatten einen Wink und nachdem diese sich vor den beiden anderen Kainiten verbeugt hatten, folgten sie ihrem Herren zurück in die Stadt.
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Sousanna
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Re: [1012] Stimme der Vernunft [Toma, Sousanna, Alain]

Beitrag von Sousanna »

Auch die Harpyie schien nicht sonderlich begeistert über den Vorschlag des Drachen, doch sie überließ es Toma, seinen Bruder abzuweisen.
Da er sich erhob, neigte sie ebenfalls leicht das Haupt und setzte sogar noch ein Lächeln dazu. Wie zum Beweis, dass sie die Höflichkeit noch besser beherrschte als er.
"Und eine angenehme Nacht für euch.", erwiderte sie schmeichelnd.

Einen Moment lang verharrte ihr Blick auf der sich zur Stadt hinwendenden Gruppe.

Dann trafen die dunklen Augen den Sünder und ihr Lächeln wurde schärfer. Erst jetzt fiel wirklich auf, wie sehr sie den Schleier alter höfischer Tugend getragen hatte.
"So, so" Ihr Wispern trug sich leise im Nachtwind zu seinen Ohren. "Was hältst du von dieser Nacht?" Da waren Widerhaken in der Frage voller Süße und Rücksichtnahme zu hören.
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Alain le Beau
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Re: [1012] Stimme der Vernunft [Toma, Sousanna, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Um ehrlich zu sein? Ich hatte damit gerechnet, dass ich nach wenigen Sätzen den Tisch als Deckung nutzen müsste." Er reibt sich den Hinterkopf. "Natürlich ist da noch viel Luft nach oben aber... es hätte auch deutlich schlimmer kommen können." Dann legt er den Kopf schief. "Warum fragst du? Glaubst du, ich würde jetzt annehmen, zwischen euch wäre alles bereinigt?"

Er lacht leise. "Ich vermute, du überlegst schon, wo du Toma am besten das Messer hinstechen kannst. Und er erwägt, welchen nützlichen Einrichtungsgegenstand man aus dir machen könnte. Aber die heutige Nacht? Sie war dennoch ein erster Schritt in die richtige Richtung. Es gibt genügend Narren, die ihre Natur verleugnen. Da müssen wir... Eingeweihten uns nicht sinnlos untereinander zerstreiten."

Nachdenklich blickt er seinem Clansbruder hinterher, von dem er sich natürlich ebenfalls höflich verabschiedet hat. "Du, Toma, ich. Gemeinsam können wir soviel erreichen."
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Sousanna
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Re: [1012] Stimme der Vernunft [Toma, Sousanna, Alain]

Beitrag von Sousanna »

Sie lachte und schüttelte den Kopf. "Ich habe sehr viel schlimmere Bastarde als ihn erlebt.", blieb die ruhige Antwort, ehe sie die Schultern zuckte und sich den Rock glattstrich.
Da Sousanna den Blick des Tzimiscen erwiderte, stand Ernst darin. "Würdest du das glauben, wärst du ein Esel." Ein Seufzen hob und senkte die seidenumschmeichelte Brust ehe sie erneut den Kelch an ihre Lippen setzte.
"Und fürs Protokoll" Bei ihren Worten konnte man kaum erahnen, wie viel davon die Harpyie nun wirklich ernst meinte. Denn sowohl das Blitzen in den Augen als auch der seltsame Ton in der warmen Stimme wog sich mit dem tiefen Ernst darin auf. "Ich würde ihn nicht erdolchen lassen. Ich würde ihn pflocken und verbrennen, während ich um sein Feuer tanzte."

Dann aber verzog sie das Gesicht und eindeutiger Missmut ließ die Züge zu einer angeekelten Grimasse werden. "Ich wüsste nicht, wobei von dem, was ich erreichen möchte, mir dieses ..." Eine dramatische Pause. "Hässliche Ding auch nur im Ansatz nützen könnte."
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Alain le Beau
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Re: [1012] Stimme der Vernunft [Toma, Sousanna, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Oh, ich bitte dich", sagt Alain amüsiert. "Etwas Phantasie! Deine Vision von Byzanz etwa. Braucht sie nur byzantinischen Schmuck, byzantinische Stoffe, byzantinische Speisen? Oder könnte man nicht auch die Menschen entsprechend modellieren? Stell dir vor, du findest ein wahres Talent, aber leider passt sie oder er nicht in dein Kunstwerk - zu hässlich, zu dick, zu alt. Für Toma wäre es ein Leichtes, das zu ändern."

Er zuckt mit den Schultern. "Ich vermute kaum, dass du ihn noch einmal an deinen Körper heranlassen willst, aber bedenke zumindest die Möglichkeiten. Abgesehen davon hat er Einfluss und direkten Zugang zu allen Neuankömmlingen in Genua. Etwas, das eine Harpye wohl zu schätzen weiß." Der Bretone schaut sie nachdenklich an. "Natürlich ist es seine offizielle Funktion, wichtige Dinge mitzuteilen, aber du weißt wie das ist. Man 'vergisst' Dinge."

Dann nimmt er einen letzten Schluck aus seinem Becher. "So hässlich finde ich ihn derzeit übrigens gar nicht. Wenn er sich nur nicht selbst entmannt hätte..."
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Sousanna
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Re: [1012] Stimme der Vernunft [Toma, Sousanna, Alain]

Beitrag von Sousanna »

Eine der wohlgeschwungenen Augenbrauen hob sich leicht. Dann brach die Wanderin in ein sehr schmutziges Gekicher aus, das daran erinnerte, dass sie wohl ebenso viel Zeit in Palästen wie in der Gosse verbracht hatte. Es war das Kichern einer Händlerin, die den Fehler eines Kunden erkannt hatte und ihn schamlos ausnutzen würde.
"Ich sehe die Drachen wissen ebenso wenig über das Blut der Wanderer wie all die anderen - und dass du noch nie in Byzanz warst." Ihr grinsendes Gesicht wandte sich zum Himmel, schien beinahe mit dem Mond einen geheimen Scherz auszutauschen, ehe sich wieder Alain zuwandte.

Mit spielerisch schiefgelegtem Kopf musterte sie ihn und verschränkte dann die Arme vor der Brust. "Mein Freund, ehe ich meine Leute von diesem Monstrum verunstalten lasse - und wir wissen beide, dass sie danach Stachel oder Tentakel hätten - nehme ich die Sache lieber selbst in die Hand." Entschlossenheit lag in ihrem Blick und keinerlei Prahlerei in ihrem Gebaren. Die Herrin der Lügen log in diesem Fall kein Stück.

"Dazu haben wir bereits ein Abkommen zu diesem Thema. Ich kenne die Neuankömmlinge und ein etwaiges Vergessen hätte auch für ihn unangenehme Nachteile."
Die schmalen Schultern zuckten leicht, ehe sich Sousannas Stirn in spöttische Falten legten. "Es ändert nichts daran, mit was er sich umgibt und was er als hübsch empfindet."
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