[1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

[September + Oktober '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Arash
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Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Arash genoss die Worte Avelinas. Ihre Stimme schien den wilden Gangrel zu beruhigen. Ein träges blinzeln lies ihn zwar gelangweilt wirken, allerdings hörte ihre Geschichte gern. Sein Kopf legte sich leicht schief.

"Ich glaube euer Vater war ein weiser Mann. Meine Eltern waren Fischer. Genau wie fast alle anderen Menschen in meinem Dorf. Wir haben von der Fischerei und ein wenig Ackerbau und Viehzucht gelebt. Aber es gab etwas dunkles in unserem Dorf. Etwas unterschwelliges." Seine Mimik veränderte sich. Es schien als würde er sich nicht gerne an diese Zeit zurück erinnern.

Er schüttelte den Kopf wie um seinen Kopf wieder frei zu bekommen. "Deswegen weiß ich auch nicht wann meine Erzeugerin mich ausgewählt hat. Ich habe mein Dorf früh verlassen. Noch weit bevor ich..." der Gangrel brach ab. Kurz schloss er die Augen, wohl um sich wieder zu sammeln. "Ich lebte ab da in einer Höhle allein in der Nähe der Küste. Das erste Mal traf ich auf meine Erzeugerin, als sie mich wandelte. Inzwischen gehe ich davon aus, dass sie mich schon deutlich länger beobachtete. Nach der Wandlung brachte sie mir natürlich vieles bei und warnte mich ebenso vor den Wolflingen. Es gibt überall in der tieferen Wildnis Wolflinge und sie sind gefährlich. Ich hatte das Glück niemals auf solche Wesen zu treffen, aber ich kenne viele Geschichten über Wolflinge und andere Monstren in den Wäldern. Insbesondere in den Wäldern und Bergen meiner Heimat. Dieses Land ist das Stammland des Clans der Former und auch diese Monstren streifen dort durch die Nacht." Sein Blick hatte sich bei seinen Erzählungen gen Sternenhimmel geneigt und schaute nun wieder zu der Toreador, wartete ab und versuchte ihre Reaktion einzuschätzen.
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Avelina di Braida
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Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie schien noch einen Moment in ihren Erinnerungen zu verweilen und währenddessen auch vergleichsweise entspannt. Dann allerdings ging ihre Aufmerksamkeit wieder zu Arash. Ein sachtes Lächeln umspielte ihre Lippen bei Erwähnung ihres Vaters, dann lauschte sie aufmerksam und sah ein wenig erschrocken aus bei seinen Worten.

„Etwas... dunkles? Und deswegen... seid ihr weggegangen? Was... war mit eurer Familie? Hat sie euch nicht aufgehalten? Ich meine... warum seid ihr in eine Höhle? Und weg von den anderen Menschen?“ Unverständnis lag in ihrem Blick und vielleicht auch ein wenig Sorge, „Es ist nur... das... muss schrecklich einsam gewesen sein.“ bei den letzten Worten wurde sie leiser. War sie in ihrem goldenen Käfig weniger einsam gewesen? Nach ihrer Hochzeit? Nun, sie hatte zumindest Sophia...
Sie blickte wieder auf und sah ihn forschend an.
„Wie alt wart ihr, als ihr in diese Höhle zogt? Und wie lange habt ihr dort als Sterblicher gelebt?“

Dann fügte sie noch leise und nachdenklich hinzu, „Meine Schöpferin hat mir lediglich gesagt, dass ich als eine der Unsrigen auf Reisen aufpassen muss. Wegen der Wolflinge. Ich versuche so wenig wie möglich zu reisen um das Risiko gering zu halten. Aber... ich kann nicht die ganze Zeit in der Stadt sitzen, wenngleich... der Garten den ich bei meinem Anwesen habe ist ein Trost. Er lässt einen vergessen, dass man mitten in der Stadt ist.“

Sie wirkte noch immer vorsichtig, eine seltsame Mischung aus Sympathie und Furcht, die sie immer in Gegenwart des Gangrels zu zeigen schien. Sie schien schlicht vorsichtig, nicht aber als wäre ihr die Gesellschaft unangenehm.
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Arash
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Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Arashs Blick verfinsterte sich etwas, nicht etwa wegen der Reaktion seiner Gesprächspartnerin, sondern wegen der Erinnerungen, die er nun erneut heraufbeschwor. Er schloss die Augen kurz und kurz schien es, als würde der Gangrel Luft holen, obwohl er das nicht mehr müsste. Immerhin schlug sein Herz nicht mehr. Als er die Augen wieder öffnete lag etwas hartes in den grünen Augen, was sie bisher nicht dort gesehen hatte. Diese Härte galt nicht ihr, sondern weiterhin nur seiner Vergangenheit.

"Ich muss es wohl anders ausdrücken." begann er leise. "Ich bin gegangen, weil ich verjagt wurde. Ich war schon immer anders, als die Menschen in meinem Dorf. Ich war ihnen zu ruhig. Zu zurück gezogen." er schüttelte mit dem Kopf. "Mein Dorf hatte ein dunkles Geheimnis und ich irgendwann fand ich es heraus. Was dann geschah weiß ich nicht mehr genau. Aber ich konnte die Menschen nicht mehr ertragen. Sie waren mir zuwider geworden. Diese Abgründe in ihren Seelen..." Arash fletschte die Zähne, was nicht bedrohlich gegenüber Avelina wirkte. Nur eine ganz automatische Reaktion auf die Erzählung. Ein Ausdruck von Gefühlen.

"Einer starb durch meine Hand. Dann jagten sie mich davon. Ich war beinahe froh darum von Ihnen fort zu kommen." Dann legte er nachdenklich den Kopf schief. "Ich hatte gerade meinen zwölften Sommer hinter mir, als ich in die Wildnis ging. Ich war allerdings nicht lange allein. Ich hatte immer wieder eine Besucherin und auch Menschen aus einem anderen Dorf kamen zu Besuch und brachten Essen. Wollten meinen Rat." Ein leises Lächeln huschte über sein Gesicht. "Und ich traf dort das erste Mal auf Tia."

Arash lehnte sich entspannt zurück. "Ich habe dort sieben Sommer gelebt. Dann traf ich auf meine Erzeugerin. Was die Wolflinge angeht. Man muss darauf achten wo man entlang reist. Man sollte die tiefste Wildnis meiden, wenn mann sich mit den Spuren von Ihnen nicht auskennt, damit man sie umgehen kann. Aber ich verstehe euch...nur in der Stadt..." er schüttelte sich.
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Avelina di Braida
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Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie lauschte ihm mit zur Seite geneigtem Kopf. Im ersten Moment mochte ihr seine Geschichte Angst machen... was für ein merkwürdiger Sterblicher musste er gewesen sein, in derart jungen Jahren vor die Stadt gejagt und alleine in einer Höhle groß geworden... und ein Mörder schon in solch zartem Alter. Doch ihr Unbehagen wich nach einem kurzen Moment. War sie nicht selbst eine Eremitin gewesen? Wenn auch eine in einem goldenen Käfig?
Sie zog die Beine etwas enger an den Körper und schwieg eine Weile, nachdem er endete, in ihre eigenen Gedanken versunken.

Schließlich fragte sie leise, „Ihr spracht von einem dunklen Geheimnis... was bringt einen Zwölfjährigen Jungen dazu einen Mord zu begehen?“ es klang nicht anklagend, eher besorgt. Immerhin schien er danach friedlich gewesen zu sein, hatte sich mit anderen Dörflern angefreundet... und mit Tia. Und es war auch nicht so, als dass sie nicht verstehen konnte, wie man zu so etwas fähig war. Wäre ihr die Kraft gegeben gewesen... wer weiß, vielleicht hätte sie früher oder später auch ihren eigenen Ehemann getötet, oder die Priester mit ihrer Doppelmoral.

„Tia wurde eure Freundin, bevor ihr gewandelt wurdet?“ sie hielt inne, „Entschuldigt, wenn ich zu neugierig bin. Es ist nur... mit den meisten der unsrigen sind solche Gespräche nicht möglich, oder... nicht vertretbar. Und wenn man es doch einmal wagt und einem vertraut, so wird man im Nachhinein bitter enttäuscht. Hinter den unschuldigsten Worten mag sich eine Schlange verbergen, deren Gift tödlich ist.“ sie lächelte schwach, „Und ich weiß, dass dies auf jeden von uns beiden auch zutreffen könnte. Ihr.. scheint anders, weil ihr so weit hier draußen lebt, und der Machtkampf in Genua euch nicht zu kümmern scheint. Aber letzten Endes... werden wir ein Spielball der Ahnen bleiben.“ sie schüttelte den Kopf, „Doch ich schweife ab... wollt ihr mir von diesem Dorf erzählen?“
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Arash
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Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Die Augen den Gangrels schlossen sich und er senkte den Kopf, schien über ihre Worte und die Fragen nachzudenken, die sie gestellt hatte. Er versank lange in dieser Pose, nur das Mondlicht beschien die Lichtung und der leichte Wind zusammen mit den nächtlichen Geräuschen des Waldes, waren das einzige was zu hören war. Schließlich öffnete er die Augen wieder und sah die Toreador erneut an. Der harte Ausdruck war von einem Traurigen abgelöst worden. War der Blick vorher voller Hass und Vergeltungsdrang gewesen, so konnte man nun nur noch Traurigkeit und Resignation darin erkennen.

"Nein." er schüttelte den Kopf. "Es ist besser, wenn dieses Geheimnis zusammen mit dem Dorf in Vergessenheit gerät." Wieder schloss er kurz die Augen und leckte sich über die Lippen, bevor er fortfuhr. "Natürlich könnte es sein, dass wir uns einander Verraten. Aber ich dachte Freunde tun das nicht, zumindest nicht in meiner Ansicht." Bei diesen Worten war seine Stimme lauernder geworden, auch wenn sich seine Haltung nicht geändert hatte.

Kurz beobachtete er Avelinas Reaktion auf seine Worte, dann wurde der Ausdruck in seinem Gesicht weicher und das Lauernde verließ seine Stimme. "Ja. Ich habe mich Tia weit vor meiner Wandlung angefreundet. Ich hätte sie auch niemals etwas von meinem Blut gegeben, wenn es nicht nötig gewesen wäre. Ich hätte ihr niemals ein Blutsband aufgezwungen." Die Worte des Gangrels klangen ehrlich, aber er schien es nicht zu bereuen Tia zu einem Ghul gemacht zu haben.
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Avelina di Braida
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Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Fasziniert und doch immer gepaart mit Vorsicht beobachtete sie das Mienenspiel des Gangrel. Es war deutlich, seine Nähe zu seinem Tier schien ihr hin und wieder ein wenig Angst zu machen. Und konnte man es ihr übel nehmen? Sie war alleine hier her gekommen, setzte sich der Gefahr aus, ein deutlicher Vertrauensbeweis. Denn alles in allem schien sie doch eine verletzliche und hübsche junge Toreador, die in der Wildnis eher einem Rehkitz ähnelte, als einem Raubtier, auch wenn letzteres in ihr schlummerte.

Sie presste ein wenig die Lippen aufeinander und senkte den Blick.
„Verzeiht, ich wollte euch nicht zu nahe treten. Es ist nur... ich habe... ich habe zu Lebzeiten sicher einmal an Mord gedacht, aber ich hätte es nicht tun können.“ gab sie leise zu. Dann allerdings blickte sie wieder auf, ein wenig erschrocken, „Nein natürlich tun das Freunde nicht. Ich... es gehen mir so viele Gedanken durch den Kopf wegen all dem was hier geschieht. Oftmals kommt mir Genua wie ein Vulkan vor, der droht hochzugehen... und es gibt... Begegnungen mit den unsrigen, die mir Angst einjagen.“
Sie zögerte, bevor sie leise zugab, „Ihr seid eurem Tier sehr nahe, und euer Clan ist mir sehr fremd, ebenso wie euer Herkunftsland und seine Gebräuche... ich sollte vermutlich mehr Angst vor euch haben. Dazu sagt ihr mit, dass ihr als Junge einen Mord begangen habt... Aber was mir oft wirklich Angst macht sind die Machtspiele der Stadt. Der Strudel an Intrigen und Halbwahrheiten in den man gezogen wird, ohne dass man sich dessen wirklich erwehren kann.“

Sie seufzte leise und schüttelte den Kopf, „Die Nacht ist zu schön, um an so etwas zu denken.“
Dann versuchte sie ein Lächeln, „Das mit dem Blutsband verstehe ich gut. Es gibt jene, die man nicht von sich abhängig machen will, und doch liegt einem ihre Sicherheit am Herzen. Man will nicht, dass ihre Gefühle beeinflusst werden, und doch scheint es keinen anderen Ausweg zu geben.“ es schien fast so, als hätte sie sich erst kürzlich Gedanken über genau jenes Thema gemacht und dementsprechend schien sie in ihre eigenen Überlegungen abzudriften.
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Arash
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Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Arash begann mit dem Handrücken über seine Augen zu reiben und sich damit dann auch zu putzen. Mindestens ein Auge blieb dabei immer auf die Toreador gerichtet. Sein Kopf legte sich schief. Zwar war er deutlich näher an seinem Tier und vermutlich konnte ihm die Toreador in körperlichen Herausforderungen wirklich nicht das Wasser reichen, aber er hatte genauso viel Angst vor ihr, wie sie wahrscheinlich vor ihr. Nur zeigte ein Tier seine Angst nicht unbedingt durch Zurückhaltung, sondern durch Drohgebärden.

"Eure Welt ist der meinen in kaum etwas ähnlich. Und doch komme ich nicht herum mich in dieser Welt zu bewegen. Ihr kommt in meine Welt, weil ihr vor der Euren flieht. Ich muss, weil ich Kainit bin, immer wieder in euer Revier." Die Zunge fuhr nervös über die Lippen des jungen Mannes. "Ich verstehe eure Lebensweise nicht...ich würde mich eingesperrt fühlen..." fügte er leise hinzu.

Nachdenklich betrachtete er die junge Frau, die ihm gegenüber saß. "Ihr sorgt euch sehr um eure Mädchen, dass sieht man. Wie steht ihr zu ihnen und wie habt ihr sie gefunden. Warum sind sie euch gefolgt? WIeso bei euch geblieben?" fragte er neugierig.
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Avelina di Braida
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Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

In der Tat glaubte die Toreador nicht mal ansatzweise, dass Arash Angst vor ihr haben könnte. Sie nickte allerdings verstehend auf seine Worte.
„Wie ich euch schon sagte, ich habe mich wohl daran gewöhnt. Außerdem sind die Jagdbedingungen besser. Und da ich hoffentlich bald in der Stadt jagen darf... nunja...“

Sie blickte auf als er auf die Mädchen zu sprechen kam und ein warmes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, welches für eine Kainitin recht ungewöhnlich erscheinen mochte.
„Sie alle haben ihre eigene Geschichte. Die eine mehr, die andere weniger tragisch. Doch eines haben sie alle gemein: die Welt in der sie lebten, war nicht mehr die ihre. Und ich denke sie alle haben verschiedene Gründe bei mir zu bleiben, wenngleich.. ihr wisst schon...“ sie blickte zur Seite, doch plötzlich wurde ihr bewusst, dass er vielleicht 'nicht wusste', weil er nie in die Situation gekommen war, „Die Sterblichen die unseren Kuss einst bekamen sehnen sich nach ihm. Wenngleich ich hoffe, dass die Mädchen auch aus anderen Gründen bei mir bleiben. Zumindest bei einigen bin ich mir dessen sehr sicher.“

Sie richtete den Blick in den Himmel und schien einen Moment ihren Gedanken nachzugehen, dann begann sie wieder leise zu sprechen, „Eines der Mädchen fand ich nackt und blutüberströmt in den nächtlichen Gassen. Ihre Eltern waren auf... bizarrste Weise ermordet worden, ich schätze von einem der unsrigen, und man hatte sie ins Kloster gebracht und wollte sie ins Siechenhaus bringen, damit sich das Problem von selbst erledigt. Sie war verstört nach dem was sie gesehen hatte. Aber sie floh aus dem Kloster und... erlebte auf ihrer Flucht weitere schreckliche Dinge. Und so fand ich sie dann.“ sie lächelte sacht, und es schien als läge ihr gerade dieses Mädchen sehr am Herzen.

Schließlich schüttelte sie den Kopf, „Nun, es ist nicht immer so dramatisch. Aber ich neige nicht dazu wohlbehütete Mädchen aus ihrem fürsorglichen Zuhause zu reißen. Ich schätze dies ist etwas, was ich mir aus sterblichen Zeiten beibehalten habe. Ich habe mir damals geschworen mich um Frauen zu kümmern, die keine Perspektiven mehr haben. Aber sagt das nicht weiter, man könnte mich für weichherzig halten, und das ist in unserer Gesellschaft sicher kein guter Ruf.“
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Arash
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Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

"Eine gute Seele also?" Er schmunzelte, aber es war nicht abfällig. "Man findet wenige Kainiten die sich um Menschen kümmern. Ich befürchte das meine Sichtweise euch eher abstoßen würde." Er schlug die Augen nieder und schien in Gedanken zu versinken. "Ich habe deswegen auch bisher wenigen Menschen mein Blut gegeben." Sein Kopf legte sich auf sein angezogenes Kinn und er betrachtete die Toreador nachdenklich. Vielleicht dachte er darüber nach was er ihr erzählen könnte, ohne das sie ihn direkt wieder verstoßen würde. Oder er versuchte sie anderweitig einzuschätzen.

Mit schnurrender Stimme begann er dann von seiner Vergangenheit zu erzählen. "Tia wurde damals von einem Berglöwen angegriffen. Die Wunde wäre tödlich gewesen, hätte ich ihr nicht von meinem Blut zu trinken gegeben. Sie war dem Tode nahe und ich wollte sie nicht verlieren. Dafür tötete ich den Berglöwen."

Ein ernster Ausdruck lag in seinen Augen. Ein Versprechen das er für Freunde tatsächlich jeden töten würde. solange es in seiner Macht stand.
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Avelina di Braida
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Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie hob sacht die Schultern, „Ich bin sicher keine Heilige, das will ich auch nicht sein. Ich weiß welche Abgründe die Welt hervorbringen kann, und ich habe zu viel erlebt um nicht auch Rachegedanken zu hegen.“ sie seufzte leise, einen Moment schweigend in ihren Gedanken versunken, bei denen sich leichte Falten auf ihrer Stirn bildeten. Die Brauen hatten sich ein wenig zusammen geschoben, scheinbar waren es keine guten Erinnerungen.

Dann allerdings schüttelte sie den Kopf, „Wie auch immer...“ sie sah ihn an, „Was meint ihr damit? Weswegen habt ihr nur wenigen Menschen euer Blut gegeben? Mich... interessiert eure Sichtweise. Und was Tia betrifft... nun, ich verstehe. Und so lange es ihr gut damit geht, sehe ich daran auch nichts falsches.“ sie hob die Schultern, „Ich habe inzwischen die verschiedensten Stimmen gehört. Und ich gebe sicher auch nicht jedem mein Blut. Bis auf das normale Personal und die Wachen sind die Leute in meinem Haus meine Familie. Wir leben eng zusammen, da ist es mir wichtig mit ihnen vertraut zu sein. Andere, so hörte ich, pflegen absolut keine Beziehung zu den Sterblichen, denen sie ihr Blut geben.“
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