[1012] Auf ein Wort, Signorina? [Angelique, Avelina]

[Avelina di Braida]

Sie neigte den Kopf zur Seite und blickte Angelique neugierig an, „Nun, ich bin nicht jedem gegenüber derart offen, aber eine innere Stimme sagt mir, dass euch das Wohl der Prinzessin ebenso am Herzen liegt. Ich mag mich täuschen, aber selbst wenn dies nicht der Fall wäre es... nun, was soll eine adlige Toreador, die gerade mal in der Stadt angekommen ist schon großartig tun, hm?“ sie lächelte geradezu unschuldig. Dann allerdings runzelte sie sacht die Stirn, „Amalia? Ich dachte Livia sei mit derart beauftragt? Ah... wartet, ihr meint weil sich Amalia um die Gesundheit der Sterblichen sorgt? Nun, ich habe mit beiden Kontakt, und beide wissen wie sehr mir dies am Herzen liegt. Es liegt mir fern ihnen in die Quere zu kommen. Ich verstehe eure Sorge an dieser Stelle nicht ganz.“ und tatsächlich sah sie ein wenig irritiert aus.

Größer wurde die Verwirrung allerdings, als sie den gemurmelten Worten lauschte.
„Tun wir das nicht sowieso? Ist das nicht leider allzu üblich unter den Unsrigen? Aber ich bin kein Agent, keine Sorge. Ich bin lediglich eine besorgte Rose, die sich in einer Stadt niedergelassen hat, der es an Blumen fehlt, und die gerne bleiben würde, und sich deswegen ein ruhiges Fleckchen Erde wünscht, an dem sich unsereins nicht andauernd selbst zerfleischt.“

[Angelique]

"Hmmm, und dann sucht Ihr Euch ausgerechnet Genua aus, das vor kurzem noch in Kriege verwickelt war und sich anschickt, zur Seemacht zu werden, jetzt wo der Griff der Sarazenen lockerer wird? Genua wird alles andere als ruhig sein. Und Erde hat es hier auch kaum, alles Felsen und Berge.

Was meine Sorge angeht: Ich missverstehe Eure Worte und... Livia ist mit so etwas beauftragt? Wirklich? Das ist ja interessant."

[Avelina di Braida]

„Hm.. wenn ihr mich so fragt... ich bin mir nicht wirklich sicher, was Livias Aufgabe betrifft. Ich mag es falsch verstanden haben. Doch es schien mir, als lägen ihr die Feiern und Feste der Sterblichen am Herzen. Sozusagen ihr geistiges Wohlergehen.“ sie hob die Schultern, „Ihr kennt die Kainiten Genuas länger und werdet eher einen Überblick haben.“ sie lächelte sacht.

„Oh, was Genua als meine Wahl betrifft... ihr sagt es ja selbst. Grau in Grau... mein Clan hat Genua bislang offenbar bislang sehr stiefmütterlich behandelt. Für den Moment scheine ich die einzige Rose hier zu sein, es gibt also viel zu tun in Sachen Kunst und Kultur. Und... nun, auch Felsen lassen sich mit Bildern schmücken.“ sie lächelte und zwinkerte ihr zu, „Ihr glaubt allerdings es wird erneut zu Auseinandersetzungen bei den Sterblichen kommen?“ der letzte Satz klang ein wenig besorgter.

[Angelique]

"Natürlich wird es Kriege geben! Frieden ist nur die Vorbereitung auf den Krieg im Westen, seit Rom untergegangen ist und die Barbaren herrschen. Wenn Ihr was für die Kunst tun wollt, dann baut schöne Kirchen zum Ruhme des HErrn. Ich kenne zufällig einen begnadeten Baumeister, den Nesiferitu Vergonzo. Wenn Ihr den Kirchen und Klöstern bauen lasst, wird es ein wahrhaftiges Kunstwerk. Der kann keinen einfachen Turm bauen, ohne das er episch wird."

[Avelina di Braida]

Die Braue schob sich in die Höhe, „Nun, dann überlasse ich das Kirchen bauen wohl Vergonzo. Ich spreche nicht von Bauwerken, ich spreche von Fresken, Musik, Lyrik.“ sie wirkte ein wenig Verständnislos, „Was die Verbreitung des Glaubens betrifft, so scheint mir euer Bruder Ferrucio doch bereits an der Quelle zu sitzen. Er ist der Prinzessin nahe, da wird er sicher keinerlei Probleme haben den Bau von Kirchen zu fördern?“

[Angelique]

"Pfff", machte Angelique abfällig,"was weiß denn ein Eremit von Kirchen? Wer soll soll sie ausschmücken? Dieser bäuerliche Crétin? Und wo sonst sollten Fresken, Musik und Lyrik besser zur Geltung kommen als im Gesamtkunstwerk einer Kirche und zu Ehren GOttes?"

[Avelina di Braida]

„Nun... ich denke... das Elysium ist Sache der verehrten Acacia, und weitere Kirchen bauen... das überlasse ich gerne dem Baumeister. Sakrale Kunst gehört zudem nicht wirklich zu meinen Stärken.“ sie lächelte sacht und rieb sich kurz die Schläfe.

„Ihr erwähntet einen Marionettenspieler... zieht er auch an den Fäden des bäuerlichen Crétins? Oder handelt dieser eigenmächtig?“ fragte sie schließlich frei heraus, „Und was will er? Der Marionettenspieler?“

[Angelique]

"Ich habe keine Ahnung, was er will. Vielleicht hat er schon alles, was er will. Vielleicht will er die Welt aber auch nur brennen sehen. Aber um an den Fäden eines Malkavianers zu ziehen, muß man selber ganz schön verrückt sein, nicht wahr?"

Angelique wirkte seltsam agitiert bei dem Thema, die Stimme nah an der Hysterie. Erst als sie auf Kunst zu sprechen kam, beruhigte sie sich wieder. "Hmmm, ja, wenn Ihr keine sakrale Kunst schaffen wollt, habe ich kein Interesse an Euch, außer Ihr wollt Schauspielern die Kostüme schneidern oder das Bühnenbild malen. Aber ich kann bei Sousannoula ein gutes Wort einlegen. Sie mag Kunst, die die Schönheit preist. Da könntet Ihr Anklang finden."

[Avelina di Braida]

Ihrem Blick war Missfallen anzusehen, „Eine Sichtweise die ich nicht verstehen kann. Wenn man der Welt derart überdrüssig ist, sollte man für sein eigenes Ende sorgen und nicht das aller anderen.“ sie hob die Schultern und fügte hinzu, „Und da ich diesen Marionettenspieler nicht kenne, kann ich nicht darüber urteilen, wie verrückt er sein könnte. Ich entnehme euren Worten allerdings, dass ihr ihn für klar genug haltet, die Finger von einem Malkavianer zu lassen. Womöglich ist Ferrucio deswegen so erpicht darauf der Prinzessin zu helfen?“

Sie neigte den Kopf zur Seite, als Angelique wieder auf die Kunst zu sprechen kam und lächelte sacht, „Auch wenn mir sämtliche schönen Künste am Herzen liegen, so liegt mein Talent in der Musik und der Lyrik. Die wohlwerte Sousanna und ich haben uns darüber bereits ausgetauscht, doch es ist lieb von euch in dieser Hinsicht an mich zu denken. Wir hatten gar schon Gelegenheit Geschichten auszutauschen. Ich bin sicher als Schaustellerin habt ihr auch ein paar interessante zu erzählen.“

[Angelique]

"Singen kann ich auch. Nicht schlecht, sogar, wie man mir versichert hat. Und Geschichten zu erzählen, liebe ich nahezu. Von geistig erbaulich bis schlüpfrig und lustig, von philosophisch bis zotig, von Heiligen und Huren und allem dazwischen.

Welches Versmaß bevorzugt Ihr? Moderne vier Hebungen und alternierendes Versmaß und zweisilbig männliche Kadenz? Oder doch die ars metrica der Altvorderen?

Singt Ihr nur oder spielt Ihr auch Instrumente?"

Die Fragen wurden mit steigender Begeisterung gesprochen.