[1012] Mein Haus, meine Schreiberin, mein Boot [Seresa]

[September + Oktober '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Sousanna
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Re: [1012] Mein Haus, meine Schreiberin, mein Boot [Seresa]

Beitrag von Sousanna »

Sousanna hatte die ganze Zeit über gelauscht. Doch je weiter die Brujah sprach, desto amüsierter funkelten die dunklen Augen. Nicht darüber, was Seresa sagte, schien sie sich zu belustigen, sondern mehr über das wie. Ruhig lehnte sie an der Rehling und sah ihr bei ihrer Rede zu.
Sacht strichen die geschickten Finger ihr glänzendes Haar beiseite. Dann lächelte sie leicht. Ihr Lächeln war zart und warm. Das einer guten Freundin oder einer Schwester.
"Es ist schön, dass sich manche Dinge nie ändern.", schmunzelte sie kryptisch vor sich hin, dann breitete sich die Wärme auf das ganze feingeschnittene Gesicht aus und sie schüttelte nur den Kopf. "Das alles ist schon in Ordnung, ich weiß, dass es Dinge gibt, die man gerne erklären würde, es aber nicht kann." Leichthin hoben und senkten sich die Schultern, ehe sie vom Thema abließ.

"Es wird hier ein Zusammentreffen aller vier Prinzen geben.", erklärte sie schließlich geduldig und seufzte leise.
Kichernd, als wären ihre eigenen Gedanken mit einem Mal lustig geworden, schüttelte sie erneut den Kopf. "So etwas ist immer explosiv. Zu zornig ist das Blut in uns. Und je älter es wird, desto lieber schäumt es. Man wird vorsichtig sein müssen, nicht noch mehr Unheil heraufzubeschwören. Nicht noch mehr als diese Treffen ohnehin mit sich bringen."

Leicht neigte die Ravnos dann den Kopf. Ihr Lächeln war wissend und unschuldig zugleich. "Naja, ich hatte dir doch versprochen dir zu helfen, deine Geschichte zu rekonstruieren, oder nicht?", fragte sie ruhig.
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Seresa
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Re: [1012] Mein Haus, meine Schreiberin, mein Boot [Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresas Kopf legte sich zur Seite, als sie die Wanderin fragend anblickte.

„Was genau meinst du mit meine Geschichte zu rekonstruieren? Glaubst du ihre Majestät Blandus könnte Hinweise bezüglich meiner Abstammung besitzen?“

Die braunen Augen der Brujah wanderten ziellos umher, während sich die Lider gelegentlich zusammenzogen und die Stirn sich in Falten legte.

„Das würde zumindest erklären, weshalb einzelne Teile kein Bild ergaben. Ich hatte immer angenommen es hätte am Krieg gelegen.“

Ihr Blick wanderte nachdenklich in die Ferne.

„Doch womöglich suchte ich bisher immer am falschen Ort nach den Antworten.“

Es vergingen einige Momente, bevor ihre Gesichtszüge missmutiger wurden und sie sich schließlich aus ihren Gedanken riss. Seresa schüttelte den Kopf, bevor sie wieder zu Sousanna blickte und lächelte.

„Ich danke dir aufrichtig, dass du mir helfen möchtest, Sousanna, doch bin ich mir im Unklaren darüber, wie du dies tun willst. Du oder jemand anders kann ihre Majestät Blandus nicht nach Syphax fragen und ihre Majestät Totila wäre wohl alles andere als amüsiert, so man über seinen Vasallen Ramon spricht.“

Die Brujah pausierte kurz, während sie fragend auf die Ravnos blickte.

„Was genau meinte ihre Majestät Totila eigentlich bei Hofe damit, dass seine Erlaubnis an den Clan Gangrel dich zu ihrem Eigentum zu machen, solltest du ihn angelogen haben, zu deiner ehrlichen Aussage beigetragen hätte?“
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Sousanna
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Re: [1012] Mein Haus, meine Schreiberin, mein Boot [Seresa]

Beitrag von Sousanna »

Die Schöne zuckte die Schultern. Für sie gab es offensichtlich nichts logischeres als bei denen mit der Suche nach Geschichten zu beginnen, die eben diese Geschichte gegen einen würden benutzen würden.
"Es gibt viele Möglichkeiten für böses Blut." Leicht schüttelte sie den Kopf. Seltsamer Ernst lag in diesen Worten, der einen daran erinnern mochte, wie alt Sousanna tatsächlich war. "Und wenn man nach etwas sucht, das einem wichtig ist, sollte man es überall tun."

Dann aber lächelte sie die Brujah an. Doch in diesem Lächeln lag Bitterkeit oder noch etwas anderes, unergründlicheres. "Ich habe nicht vor direkt zu fragen oder der gleichen.", stellte sie klar. Damit schien das Thema allerdings erledigt und die Hilfsbereitschaft der Harpyie erneut versiegt.

Sie wandte sich vom Meer ab und lehnte sich rückwärts an die Rehling. Die Arme hatten sich gelassen verschränkt. Aber doch war da wieder eine Barriere zwischen den beiden Untoten.
Und eben damit fiel die Antwort auf Seresas Frage recht einsilbig aus: "Die Tiere hassen die Wanderer und umgekehrt."
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Seresa
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Re: [1012] Mein Haus, meine Schreiberin, mein Boot [Seresa]

Beitrag von Seresa »

„Worin ist dieser Hass begründet, Sousanna, und ist diese Feindschaft möglich der Grund, weshalb es nur einen einzigen kaum nennenswerten Neugeborenen deines Blutes in Mailand gibt?“

Fragend blickte die Brujah auf die Ravnos. Ob sie deren Veränderung wahrgenommen hatte, war unklar, denn ihre Haltung und ihre Stimme hatte sich im Gegensatz zu jener der Wanderin nicht verändert.

„Und was meine eigene Geschichte angeht.“

Seresa beschrieb eine wegfegende Geste.

„Ich bin dir überaus dankbar, dass du mir bei meiner Suche helfen willst, aber sie ist schlicht nicht länger von derartiger Bedeutung und Wichtigkeit für mich. Was bringt es mir meine oder gar deine kostbare Zeit darauf zu verschwenden einer Hoffnung nachzujagen, welche sich letzten Endes als nicht mehr als eine herbe und bittere Enttäuschung herausstellen könnte. Ich kann nicht ungeschehen machen, was meine Vorfahren taten und Genua lehrte mich, dass es an mir ist meinen Wert zu beweisen. Hätten sich Acacia und du nicht derart deutlich ausgedrückt, was ich zu erwarten hätte, sollte ich nicht beweisen können, dass es mir ernst ist mit dem Bedauern über meinen Kontrollverlust dir gegenüber und hätte ich nicht mein Wort gegeben, dass ich nicht versuche zu fliehen und mich dem Urteil ihrer Majestät Aurore unterwerfen werde, so würde ich vermutlich schon längst nicht mehr in Genua verweilen, auch wenn ich hier durchaus Jene unserer Art kennengelernt habe, deren Gegenwart und deren Gesellschaft ich überaus zu schätzen weiß und die diese dunklen Nächte für mich wahrlich bereichern.“

Die Gelehrte nickte der Wanderin kurz zu, ganz so, als wollte sie damit andeuten, dass sie Sousanna ebenfalls zu diesem Kreis zählte.
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Sousanna
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Re: [1012] Mein Haus, meine Schreiberin, mein Boot [Seresa]

Beitrag von Sousanna »

Die Ravnos schmunzelte in die Nacht hinein. "Eine Geschichte von Liebe und Betrug.", orakelte sie und strich sich gelassen das dunkle Haar aus den wunderschönen Augen. "Einst waren wir Geschwister. Dann verriet der eine den anderen und die Verachtung wuchs und wuchs bis zu dem Moment an dem man eine Ravnos mit der Drohung einschüchtern kann, man würde sie den Gangrel übereignen." Wenn sie darüber sprach, klang es nicht so, als wäre sie dadurch wirklich eingeschüchtert. Nur ruhige Sorge lag in ihrer warmen Stimme. Als spräche man darüber, dass in einigen Jahren vielleicht eine Dürre kommen könnte.

Dann aber schüttelte sie den Kopf und legte die so seltsam warme Hand auf die Schulter der Brujah. Ernst blickte Sousanna ihr ins Gesicht. "Es ist meine Aufgabe die Geschichten und Untertöne zu sammeln. Es liegt mir im Blut. Und so sich die Chance ergibt, eine Verbündete mit diesem dadurch errungenen Wissen zu unterstützen, so werde ich es tun." Beinahe hätte man diese Worte für ein feierliches Versprechen halten können. "Es geht mir darum, dich nicht durch Unwissen ins Messer laufen zu lassen."
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Re: [1012] Mein Haus, meine Schreiberin, mein Boot [Seresa]

Beitrag von Seresa »

Unter den Lagen der Stoffe mochte Sousanna einzig die Kühle dunkel erahnen, welche die Brujah seit ihrem Tod fortwährend ausstrahlte. Als die Wanderin geendet hatte, wanderten die braunen immer kalten Augen der Gelehrten - ohne dass sich dabei ihr Kopf drehte - auf die Stelle an ihrer Schulter, auf welcher die Hand der Ravnos nun lag. Ob es die Vertrautheit der Jahre war oder das Wissen was geschehen würde, hätte Seresa sich ungebührlich verhalten, war nicht eindeutig zu bestimmen, jedoch schob die Brujah die Hand der schönen Wanderin nicht bei Seite, sondern ließ diese gelassen auf ihrem entspannten Körper ruhen. Seresas Blick war schweigend einen Moment auf die Hand gerichtet und ehe sich Sousanna Gedanken darüber machen konnte, ob sie die Hand besser wegziehen sollte, hatte sich - womöglich zu ihrer eigenen Überraschung - die kalte Hand der Brujah äußerst sacht und vorsichtig auf die ihrige gelegt. Sousanna konnte spüren, wie Seresa sie leicht und sehr vorsichtig drückte, als hätte sie Sorge die Hand der Wanderin zu verletzten oder sie mit ihrer Handlung gar zu verschrecken. Dabei waren ihre braunen Augen erneut auf die Ravnos gerichtet.

„Ich danke dir dafür.“

Seresa tätschelte leicht und gutmütig die Hand der Wanderin, während ein mildes Lächeln auf ihre Lippen fand. Dann wurde ihr Blick ernster und ihre Hand lag für einen Moment ruhig auf der der Ravnos.

„Versprich mir, dass du dich in Acht nimmst, Sousanna. Im Blickfeld der Alten zu sein, ist nicht immer von Vorteil und ich nehme nicht an, dass ihre Majestät Totila bei dem Übereignen als Empfänger des zweifelhaften Geschenks zwangsweise Brimir meinte.“

Die Brujah blickte Sousanna ernst und schweigend an, bevor sie wortlos die Hand der Ravnos drückte, nur um wenig später ihre Eigene sinken zu lassen.

„Doch lass uns nicht weiter über Dinge sprechen, welche in der Vergangenheit liegen und die wir nicht verändern können, sondern über die Zukunft.“

Das Lächeln fand in ihr Gesicht zurück, nachdem ihre braunen Augen zuvor für einen Moment Gedankenverloren über das Holz des Schiffes gewandert waren, auf welchem sie standen.

„Sag Sousanna, weißt du, wie es um die Älteste der Schatten - Acacia - steht? Ich hatte gehofft mit ihr ein Gespräch nach dem Krieg führen zu dürfen, doch traf ich sie zu meinem Bedauern nicht an. Nun hörte ich, die ehemalige Villa Bianchi erblühe seit einigen Monaten in einem neuen, fremden Glanz. Ich frage mich, was wohl Acacias Wille wäre im Umgang mit dieser neugewonnenen Pracht. Schließlich läge es mir wahrlich fern, die Älteste der Schatten erneut zu verärgern, so dort eine ihrer Freundinnen eine Bleibe gefunden hätte.“
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Re: [1012] Mein Haus, meine Schreiberin, mein Boot [Seresa]

Beitrag von Sousanna »

Sousannas Lächeln war sanft. Beinahe wie in jener Nacht, als sie ihn versucht hatte der Brujah eine Freude mit ihrer neuen Frisur zu machen.
Man mochte meinen, dass sie sich vor jeder Berührung ihrer einstigen Peinigerin fürchtete, nach allem, was geschehen war. Doch sie ließ es zu, dass Seresa die Hand auf die ihre legte. Sie zuckte noch nicht einmal. Stattdessen erwiderte sie den Druck leicht, während ihre zart strahlten.
"Ich verspreche es dir soweit ich es kann.", erwiderte sie ruhig und neigte sacht das Haupt als wolle sie der Situation die Ehre erbieten.

Kurz bildete sich eine Falte zwischen den wohlgeformten Brauen. "Die verehrte Acacia reist viel. Sie ist eine vielbeschäftigte Dame.", erklärte sie ruhig und geduldig. "Aber wenn du es willst, werde ich sie für dich um ein Gespräch bitten." Ihr leichtes Lächeln war warm.
Dann aber schien sie ein leises Grinsen unterdrücken zu müssen. "Ja, die werte Avelina genießt im Augenblick die Gunst der Hüterin der Schatten. Man versucht eine Allianz der klugen, starken Damen zu gründen."
Ein wenig ernster blickte sie ihrer Schreiberin ins Gesicht. "Sie erwähnte dich, weißt du? Habt ihr die Kluft zwischen euch wieder überwinden können?"
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Re: [1012] Mein Haus, meine Schreiberin, mein Boot [Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa schüttelte den Kopf.

„Nein, wir konnten bedauerlicherweise die Missverständnisse nicht klären, entsprach eine Klärung nicht ihrem Wunsch. Stattdessen wollte sie die Sache auf sich beruhen lassen, hätten wir laut ihr einzig unsere Standpunkte vertreten.“

Die Brujah seufzte und winkte ab. Offenkundig hätte die Gelehrte wohl eine Klärung bevorzugt, doch sie hatte sich damit abgefunden keine zu erhalten.

„Ich respektiere die Entscheidung Acacias und ich stelle diese nicht in Frage. Sie wird wohl ohne Zweifel ihre Gründe haben und ich maße mir nicht an, diese auch nur im Entferntesten erahnen oder gar verstehen zu können. Entsprechend bin, war und bleibe ich äußerst höflich, hilfsbereit, zuvorkommend und geduldig mit ihrem Günstling, was hoffentlich auch in ihrem Interesse ist. Da du sagtest Acacia befände sich derzeit viel auf Reisen und sie sei beschäftigt, so wäre es wahrlich unangemessen, gar hochgradig unhöflich nach einem Gespräch zu bitten. Sofern du eines Nachts in Kontakt mit ihr trittst, würde es mich einzig freuen, so du ihr meine ergebensten Grüße bestellst und dass ich äußerst dankbar bin für die von ihr gewährte Chance.“

Seresa nickte kurz, bevor sie die Ravnos fragend betrachtete.

„Doch du sagtest, Avelina hätte mich erwähnt? In welchem Zusammenhang? Hattest du denn selbst bereits mit ihr das Vergnügen oder erreichte dich einzig Kunde? Was ist dein Eindruck bisher von ihr?“
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Re: [1012] Mein Haus, meine Schreiberin, mein Boot [Seresa]

Beitrag von Sousanna »

Nur ein Zucken der Augenbraue verriet, dass die Ravnos wohl ihre ganz eigenen Gedanken zu diesem Thema hatte. Sie schüttelte nur den Kopf und winkte dann ab.
"Ich hatte das Vergnügen.", erwiderte sie dann und zeigte ein halbes Lächeln. Es wirkte mehr wie ein Lächeln, das man zeigte, wenn man starke Zahnschmerzen hatte. "Soweit eine klassische Vertreterin der Rosen, auch wenn ich die letzte lieber hatte." Sousannas schweres Seufzen hob und senkte ihre Brust. Ein kurzer hässlicher Ausdruck verzog ihre Lippen. "Und ja, sie hat von Unstimmigkeiten dir gegenüber gesprochen, sie aber nicht ausgeführt..."

Leicht schüttelte sie den Kopf. "Es ist auch gleich. Mit diesen hochwürdigen Damen gibt es immer Unstimmigkeiten." Ihr Schulterzucken ließ darauf vermuten, dass sie selbst schon in einige solcher Unstimmigkeiten verwickelt gewesen worden war.

"Aber ich werde es ausrichten.", versprach sie mit einem sanftem Lächeln.
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Re: [1012] Mein Haus, meine Schreiberin, mein Boot [Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa lächelte dankbar und nickte auf die Zusage hin, es auszurichten. Dann schüttelte sie leicht den Kopf.

„Wir werden sehen, wie sich Avelina in Genua schlagen wird. Mehr als meine Hilfe anbieten kann ich nicht. Die Entscheidung darüber, wie sie damit umgehen will, liegt bei ihr. Ich werde wahrlich nicht anfangen ihr nachzurennen. Was Catarina Tebalduccis angeht, so war es mir bedauerlicherweise nicht vergönnt sie kennenzulernen. In den vergangenen Jahren hatte ich in Genua einzig Kontakt zu Lorenzo und Avelina, wobei ich weder den einen noch die andere als einen klassischen Vertreter der Rosen sehen würde, denn gegenüber einem beeindruckenden Mann und einer wahren Rose wie der Harpyie Orazio Visconti aus Mailand verblassen sie wahrlich.“

Die Brujah seufzte leise.

„Womöglich zeigen auch Rosen erst im Alter ihre wahre Pracht.“

Seresa zuckte leicht mit den Schultern.

„Ich nehme an, du weißt, dass ich Lorenzo einst an dich oder Acacia verwiesen hatte, da er nach Wissen bezüglich des Handels in Genua suchte?“

Die Gelehrte schüttelte den Kopf.

„Hätte ich mehr über sein Wesen gewusst, hätte ich wahrlich darauf verzichtet. Ich hoffe der Kontakt zu Orazio indes hatte sich als nützlich und für dich als wahrhaft angenehm erwiesen?“

Fragend blickte sie auf Sousanna.

„Da wir gerade von Mailand sprechen. Wie steht es um Quantus, deinen Bruder im Blute? Hattest du dich dazu entschlossen mit ihm in Kontakt zu treten? Wie du weißt, hatte ich mir damals überlegt, ob ich den Kontakt zu dir herstellen soll oder besser nicht. Mit seinen Verbindungen zu den Jüngern auf der Via Caeli war ich mir schlicht unsicher, ob du dies wünschen würdest und es dir zum Vorteil gereichen würde, weshalb ich darauf verzichtet hatte.“
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