[1012] Fröhlicher Kreis [Avelina, offen]

[September + Oktober '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Alain le Beau
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Re: [1012] Fröhlicher Kreis [Avelina, offen]

Beitrag von Alain le Beau »

"Das wollte ich auch gerade fragen", kontert Alain, während er um Avelina herumschreitet. "Hat euch Toma wahrlich aufgetragen, die Kunst zu fördern? Dann habe ich den Kürzeren gezogen: Ich soll Konflikte zwischen den Kainskindern der Stadt beilegen, so ich denn welche finde. Eine höchst undankbare Angelegenheit, die viel Mühe und Kraft erfordert." Seine Leidensmiene ist wahrlich hübsch anzusehen.

"Ich kann nur hoffen, dass ihr recht habt", fügt er dann leichtfertig hinzu. "Ich habe euren Clan immer als höchst angenehme Gesellschaft empfunden. Von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen. Und was die Freiheit der Kunst betrifft: Was für eine wundervolle, radikale Idee. Erzählt mir mehr darüber!" Die Augen des Tzimisce leuchten.
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Avelina di Braida
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Re: [1012] Fröhlicher Kreis [Avelina, offen]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Ah, mitnichten.“ erwiderte sie, „Aber mein Clan neigt dazu sich in Sachen Kunst zu engagieren. Meine Aufgabe mag hilfreich dies betreffend sein, es geht um einen Garten. Das mag sich zunächst banal anhören, bietet aber Möglichkeiten.“
Dann blickte sie ihn etwas belustigt an, „Ihr sollt also Konflikte beilegen? Nun, dann solltet ihr wohl bei eurem eigenen beginnen. Aber ja, ich beneide euch nicht darum. Aber ich bin sicher euer Charme kommt euch dabei zu gute.“

Sie zögerte einen Moment auf seine weitere Frage hin, dann begann sie vorsichtig, „Nun, ich selbst wohne in einem Domus, das noch von den Alten errichtet wurde. Ich liebe die Kunst dieser Zeit. Sie ist so Farbenfroh und regt dazu an die Phantasie schweifen zu lassen. Sie ist vielschichtig. Doch wir leben in einer Zeit, in der solche Kunstwerke keine Anerkennung mehr finden. Im schlimmsten Fall werden sie als Ketzerwerk gebrandmarkt und zerstört.“
Sie seufzte tief und ließ sich einmal im Kreis wirbeln, bevor sie fortfuhr, „Seht, das interessanteste an der Kunst ist der Moment ihrer Erschaffung. Die Leidenschaft und die Kreativität, die den menschlichen Geist dazu antreibt seine Emotionen und Ideen in seinem Werk umzusetzen. Fast als wäre diese Schaffenskraft greifbar, so lebendig, so mitreißend....“ in diesem Moment machte sie dem Klischee der Toreador alle Ehre. Ihre Augen leuchteten allein bei dem Gedanken an jenen Moment, wenn die Leidenschaft eines Künstlers so viel Lebendigkeit ausstrahlte, dass die Luft zu knistern schien, und auch auf die Toten abfärbte.

Dann allerdings verfinsterte sich der Blick und landete wieder auf Alain, „Heute schreiben die Politik und immer mehr die Religion vor, was auf Bildern zu sein hat und was nicht. Und welchem Aufbau sie folgen sollen. Als wolle man die Kreativität im Keim ersticken. Doch wenn ein Künstler sich nicht mehr verwirklichen kann, wie soll die Kunst und deren Erschaffung dann Lebendigkeit ausstrahlen? Wenn dem Künstler danach ist einen weiblichen Akt zu malen, wie deprimierend muss es sein sich gezwungen zu sehen an Haut nur das Gesicht und die Hände zuzulassen?“ womöglich hoffte sie durch letzteres Beispiel, dass ihr Punkt für Alain besser nachzuvollziehen wäre. Er schien zumindest aufmerksam, wenn es um nackte Haut ging.
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Alain le Beau
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Re: [1012] Fröhlicher Kreis [Avelina, offen]

Beitrag von Alain le Beau »

"Einen Garten?" Alain wirkt verwirrt, aber dann zuckt er mit den Schultern. "Nun, wenn ihr einmal mehr darüber verraten wollt, dann findet ihr bei mir ein offenes Ohr." Er grinst. "Ich weiß nicht welchen Konflikt ihr meint. Seid versichert, dass ich bei allen Kainskindern beliebt bin - selbst die, die mich zu hassen scheinen, wollen eigentlich nur ihre kalten Finger auf meinen wunderbaren Leib legen. Ehrlich gesagt vermute ich, dass es für sie wie Vorspiel ist."

Ihren Ausführungen hört er interessiert zu. Dann reibt er sich das Kinn. "Kunst wird von den Hohen und Mächtigen in Auftrag gegeben. Ich habe noch nie einen Künstler getroffen, der nicht auch um des Geldes willen arbeitet. Sicher, die besten brennen für ihr Schaffen, aber nach Lust und Laune arbeitet doch niemand von ihnen." Der Tzimisce verschränkt die Arme. "Vielleicht eine Schande, aber so ist das Leben. Und die Kirche ist ja nun wahrlich nicht an gewissen Kunstwerken interessiert. Denen reicht ein halbbekleideter Mann an seinem Kreuz für ihre... Bedürfnisse."
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Avelina di Braida
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Re: [1012] Fröhlicher Kreis [Avelina, offen]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie schmunzelte nur mysteriös bei seiner Verwirrung bezüglich des Gartens, ging aber vorerst nicht darauf ein und lauschte.
„Ich will euch nicht zu nahe treten, aber ich kann euch versichern, dass die Liktorin nicht darauf sinnt ihre kalten Finger auf euren wunderbaren Leib zu legen... nun, außer vielleicht um euch mit bloßen Händen das Herz aus der Brust zu reißen.“ ja, es war wohl besser sich nicht allzu sehr an den Tzimisce zu gewöhnen.

Ein Abwinken folgte.
„Natürlich arbeiten die Künstler für Geld, aber da sind auch jene Werke, die sie im verborgenen aus Leidenschaft angehen.... oder im verborgenen angehen müssen ob der Situation. Und das ist eine Schande. Außerdem ist es ja nicht nur das. Ich selbst musste mit ansehen, wie Fresken der Alten zerstört wurden, nur weil ein paar nackte Menschen darauf zu sehen waren.“ sie schüttelte den Kopf ob solchen Frevels und seufzte schließlich leise, „Aber wir sind vom Thema abgekommen. Wir waren bei euren Interessen. Und da muss doch mehr sein als Vergnügen, Tanz und Beischlaf?“
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Alain le Beau
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Re: [1012] Fröhlicher Kreis [Avelina, offen]

Beitrag von Alain le Beau »

"Vielleicht ist das ihre Vorstellung von Liebe?" Er denkt einen Moment nach. "Woher wisst ihr das, werte Avelina? Habt ihr etwa mit diesem Monstrum gesprochen? Das wäre doch wahrlich eine Zumutung für eine Dame von eurem Blut..." Er seufzt. "Ich habe ihr angeboten, ihr Gesicht zu... verschönern. Ohne Gegenleistung! Aber das hat sie nur noch wütender gemacht." Traurig schüttelt der Tzimisce den Kopf.

Dann nickt er zustimmend. "Natürlich gibt es mehr. Feinere Formen des Vergnügens, ein komplexerer Tanz, Beischlaf mit mehreren Partnern... Ich finde es ja ausgesprochen schmeichelhaft, dass ihr mir mehr zutraut, aber wie kommt ihr auf solch eine absurde Idee?" Ein Zwinkern.
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Avelina di Braida
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Re: [1012] Fröhlicher Kreis [Avelina, offen]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Nun, ich habe euch gesagt, dass ich mit der Liktorin bekannt bin, nicht? Und ich sehe es nicht als Zumutung. Keiner von uns kann die Narben ungeschehen machen, die ihm zu Lebzeiten zugefügt wurden, und keiner von uns hat sich ausgesucht in welchen Clan er wiedergeboren wird. Ich kann und will auch die Nosferatu nicht meiden, nur weil das Schicksal ihnen einen... schrecklichen Fluch mit auf den Weg gegeben hat.“ sie seufzte leise, und schüttelte den Kopf mit einem etwas traurigen Lächeln, „Die Empathie ist wahrlich nicht eure Stärke, hm?“

Auf seine nächsten Worte rollte sie mit einem Schmunzeln mit den Augen, „Ich bitte euch, wenn ich das richtig sehe seid ihr kein Küken mehr und wandelt schon länger unter den unsrigen. Keiner von uns kann es sich leisten einfach in die Nacht hinein zu leben, die Ahnen wollen es nicht. Wir sind ihre Werkzeuge, ihre Spielfiguren, ob wir wollen oder nicht.“
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Alain le Beau
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Re: [1012] Fröhlicher Kreis [Avelina, offen]

Beitrag von Alain le Beau »

"Seid ihr sicher, dass ihr dem edlen Blut der Toreador angehört?" fragt Alain und runzelt die Stirn. "Ich meine, die Nosferatu können recht amüsant sein, aber sie sind doch wahrlich keine Gesellschaft für eine Dame von Stand. Und was Amalia angeht: Seid versichert, dass ihre Narben allein ihre Entscheidung sind. Das mit den Nosferatu zu vergleichen halte ich für außerordentlich geschmacklos." Er verzieht das Gesicht und hält Avelina etwas mehr auf Abstand.

"Wenn eure Vorstellung von Empathie darin besteht, jemandem dreimal dieselbe Frage auf verschiedene Weise zu stellen..." Ein sehr sanftes Lächeln "...und dessen Antwort nicht zu akzeptieren, dann, ja dann mangelt es mir ganz gewiss an Empathie. Ihr müsst das entschuldigen, werte Avelina."
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Avelina di Braida
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Re: [1012] Fröhlicher Kreis [Avelina, offen]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie runzelte sacht die Stirn und meinte dann entschlossen, „Was eure Frage betrifft... ja, ich gehöre dem edlen Blut der Toreador an. Aber ich glaube es gibt auch unter den Nosferatu jene, die einst von Adel waren.“ sie sah ihn aufmerksam an, „Und ich vergleiche nicht, aber eure Informationen sind falsch. Man sollte ein Stück nicht nach dem Pergament beurteilen, auf dem es geschrieben ist.“

Dann zauberte sich ein schiefes Lächeln auf ihre Lippen, „Aber mir ist durchaus bewusst, dass ihr als Experte der Vergnügungen das auch nicht tut, sondern einfach euer eigenes Stück daraus macht, nicht wahr?“

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Alain le Beau
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Re: [1012] Fröhlicher Kreis [Avelina, offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Auf Alains Gesicht erkennt sie kurze Verwirrung, dann einen Hauch von Enttäuschung. "Nun", sagt der Tzimisce leichthin, "in Amalias Fall sind Pergament und Inhalt wohl ähnlich... zumindest meiner Erfahrung nach."

Wieder dreht er Avelina an der ausgestreckten Hand. Plötzlich endet der Tanz und Alain applaudiert den Musikanten. "Ich muss gestehen", murmelt er nachdenklich, "dass ich mich noch nicht an die Nosferatu herangewagt habe. Obgleich ich denke, dass der werte Vergonzo ein ausgezeichneter Saufkumpane wäre... Aber darüber hinaus?" Er schaudert.

Nachdenklich blickt er die Toreador an. Mustert sie eindringlich. "Ihr mögt jedenfalls recht haben mit dem Pergament", nickt er schließlich - und Avelina hat das Gefühl, dass in diesen Worten mehr mitschwingt, als es auf den ersten Blick scheint.
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Avelina di Braida
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Re: [1012] Fröhlicher Kreis [Avelina, offen]

Beitrag von Avelina di Braida »

Auch sie applaudierte – natürlich mit der üblichen Contenance – und ein amüsiertes Schmunzeln ließ einen ihrer Mundwinkel dabei in die Höhe wandern.
„Aber natürlich habe ich recht, werter Alain. Hinter eurer Geschichte steckt schließlich auch mehr, als ein reines Lustspiel.“ für sie schien es diesbezüglich keine Fragen zu geben. Es war eine Feststellung, und sie schien sich ihrer Sache sehr sicher.

Schließlich ließ sie die Hände sinken und wandtre sich wieder ganz ihrem Tanzpartner zu, mit einem vergleichsweise fast unschuldigen Lächeln.
„Tatsächlich hatte ich Gelegenheit den werten Vergonzo kennenzulernen. Ich gebe zu ich habe nicht viel Erfahrung mit den Nosferatu, doch er scheint mir sehr umgänglich. Weswegen ich umso mehr geneigt bin keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Und sind wir ehrlich: Genua scheint mir in vielerlei Hinsicht voller Überraschungen.“
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