[1012] Blut und Spiele [Ajax, Amalia, Arash, Livia, Alain, Sousanna, Toma, Ilario, Galeno, diverse (SL)]

[September + Oktober '18]
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Ilario
Lasombra
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[1012] Blut und Spiele [Ajax, Amalia, Arash, Livia, Alain, Sousanna, Toma, Ilario, Galeno, diverse (SL)]

Beitrag von Ilario »

Kalter Herbstnebel hing wie ein feuchtes Leichentuch über Platealonga und wurde gen Hafenbecken immer dichter. Doch selbst in nebliger, kalter Nacht war Leben im Siestri: Gedämpfter Lärm aus den Spelunken und Tavernen, Huren und Seeleute die sich handelseinig wurden oder auch nicht, gelegentlich sogar die schweren Schritte patrouillerender Stadtwachen. Nahe des Wassers untermalt von den Wellen und dem Knarren von Planken und Tauwerk.

Genau dorthin, an eine bestimmte Stelle direkt am Wasser, hatte der Kastellan die Künstler und Amtsträger geladen sich einzufinden. Er selbst war schon etwas früher vor Ort gewesen und wartete nun auf sie alle. Für sie Sicherheit waren andere verantwortlich, so dass Ilario nur die junge Frau namens Alerio begeleitete. Während er wie üblich zu solchen Anlässen eine Robe von ebenso schwarzem wie erlesenem Tuch trug, war seine Dienerin in Gewänder gehüllt die dem Grau der Dämmerung entsprachen und sie eher als jungen Burschen erscheinen ließen. Mehr als ein kleiner Dolch an ihrer Seite war an Waffen nicht auszumachen.

Angespannt starrte Ilario in die Dunkelheit Platealongas und erwartete Amtsträger und Künstler. In diesen Nächten konnte der kleinste Fehltritt Schlimmeres als den Tod nach sich ziehen und so hoffte er, dass zumindest alle erscheinen würden. Hin und wieder wandte der Lasombra den Blick in Richtnung See, auch wenn der Nebel keine gute Sicht zuließ. Dennoch konnte Ilario es nicht lassen, erwartete er doch die Ankunft einer Heiligen...
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Livia
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Re: [1012] Blut und Spiele [SL, Liktoren, Arash, Livia, Alain, Sou, Toma, Ilario]

Beitrag von Livia »

Eine der ersten Gäste war Livia Alesia vom Blute Merkurs. Sie hatte sich die letzten Jahre, in denen es so ruhig um Genua geworden war, ganz auf die Festigung ihrer Routen, Kontakte und Stützpunkte fokussiert... und war ihrer Aufgabe nachgegangen. Trotz der letzten Angriffe auf die Orte der Sünden, die Stadt selbst hatte auch außerhalb dieser großen Exzesse viele Feiern gesehen, gute Lieder gehört und feine Speisen gespeist. Nach den Leiden des Krieges auch verdient.

Mittlerweile bereits fast eine Dekade in Genua trat jene immer noch jüngste Vasallin nach Platealonga ein. Platealonga... dieses so verführerische Sestiere in welchem sie weder jagen durfte noch wahren Einfluss errichten sollte, in dem so viel ihres geliebten Handels florierte und man die weite Welt spürte... eine süße Bitterkeit durchzog sie.

Sehnsüchtig dachte Livia an all jene großen Kainiten, die sie hier wiederzusehen hoffte... der weise Ilario, der stolze Titus, die elegante Seinfreda, wer würde wohl hier sein? Gar der gefährliche Brimir... große Erregung hatte das Treffen mit ihm in ihrer Via ausgelöst, doch seither war er wie vom Erdboden verschluckt. Ob sie ihn wohl suchen sollte? Aber er war ein Ankilla der Wälder, niemand würde ihn finden können...

Doch all das waren nur Gedanken, rasch weggewischt im Angesicht dessen, was sie hier wirklich erwarten sollte... drei Prinzen würden sich angeblich versammeln und die Domäne würde sie unterhalten.
Livia hatte ihre Kunst angeboten, wie gegenüber Aurore selbst, sie hatte auch angeboten eine 'zweite Geige', eine musikalische Untermalung, für andere - womöglich Wichtigere - als sie selbst. Ein Tanz der schönen Sousanna, ein Gesang der würdevollen Avelina, wer würde sonst wohl erscheinen? Klar schien... heute würde hier sein, wer auch immer sich als Künstler in dieser Domäne sah. Sie waren als Diener hier, auch all jene, die sich für so wichtig nahmen, sie waren alle nur als Diener hier... aber es war ehrenvoll, die Neugeborenen als Unterhalter und Diener der Ahnen - es war völlig natürlich. Es war wie früher...
Ein weiterer Gedankenhauch wischte durch Livias Geist, eine Erinnerung an das letzte Millenium, als sie noch Höfling war und einen anderen großen unterhalten hatte... hoffentlich würde es ihr erneut so gut gelingen.

Livia strich langsam und unbedeutend über die Straßen des Hafens, sah sich um, sie war elegant aber wenig ausladend gekleidet, grüne seidenere Stoffe dominierten das Erscheinungsbild. Ein silbernes Kreuz lag um ihren Hals. Eine seiderne Tasche trug die Merkurianerin in ihrer Hand, darin lag ihr Werkzeug des Abends. Sie war umgeben von einem feinen Geruch, einem Parfüm Sousannas. Nur Waffen misste man völlig - selbstverständlich.
Mit einem zarten Lächeln, fast zögerlich, stellte sie sich diesem Abend... der so viel bedeuten konnte, so viele Gefahren barg, aber auch so viel mehr Chancen, als die letzten gemütlichen Jahre...
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1012] Blut und Spiele [SL, Liktoren, Arash, Livia, Alain, Sou, Toma, Ilario]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Es war so weit. Eine bedeutsame Nacht und der Auftakt für die weiteren die da kommen würden. Die Herausforderungen aber auch neue Erfahrungen bringen würden. Er freute sich nicht wirklich darauf, aber er lehnte es auch nicht ab. Alles hatte sein Für und Wider. Jede Nacht konnte riskant sein und wenn man diese Risiken nicht einging, würde man auch keine neuen Möglichkeiten auftun und nichts lernen.

Dennoch war er nicht gänzlich leichtsinnig und begab sich allein zu einem Treffen mehrerer Kainiten an einem Ort. Auch wenn seine zwei Guhle kaum viel Unterschied machen würden, hatte er viel zu oft den Fehler gemacht Situationen und Personen zu unterschätzen. So folgten ihm, seine kleinen Schöpfungen durch die Nacht Richtung Hafen, aber hielten sich sobald sie dem Wasser nahe kamen zurück und ließen den Vampiren ihre Ruhe. Abseits standen sie bei einer Gasse und warteten.

Der Herold war in schwarz und grau gekleidet. Ein langer schwarzer Umhang aus Seide lag um seine Schultern und wurde einseitig von einer knöchernen Fibel gehalten. Den schwarzen Stoff zierten goldfarbene Stickereien am Saum. In ebenjenem seidenen schwarz glänzte sein Haar, das ihm lang und glatt über die Schultern fiel. Das blasse, aber menschliche Gesicht das nun stets seine Maske war, blickte ernst und unbewegt mit eisblauen Augen auf das tiefschwarze Wasser.

Mit einem Nicken begrüßte er den Kastellan, verzichtete jedoch darauf bei Livia.
„Guten Abend, werter Kastellan.“
„Werte Livia….es ist eine Weile her.“


Er betrachtete sie musternd. Nach ihrem ersten Treffen in seinem Hause, hatten sie sich nie wieder gesehen. Von der Hofnacht einmal abgesehen.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Ajax
Brujah
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Re: [1012] Blut und Spiele [SL, Liktoren, Arash, Livia, Alain, Sou, Toma, Ilario, Galeno]

Beitrag von Ajax »

Ajax hatte sich so früh als möglich auf den Weg gemacht. Einige letzte Worte waren an die Söldner gegangen, diese hatten sich entsprechend aufgefächert und behielten die Parameter in der Nähe des Wasser im Auge. Ein in Leder geschlagener Stab war auf seinem Rücken zu sehen. Er war komplett in schwarz gekleidet. Als hätten ihn die Schatten nun gänzlich geschluckt. Kein Schmuck oder ähnliches zierte seine Rüstung und ebenso war seine Kleidung schlicht.

Ein Nicken ging an den Kastellan und den Herold.

"Werter Kastellan....Werter Herold....Werte Livia." er schien nicht gesprächig, stattdessen war seine Stirn in Falten gelegt und er schien die Gegend im Auge zu behalten, während er sich im Hintergrund, wachsam positionierte.
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Amalia
Salubri
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Re: [1012] Blut und Spiele [SL, Liktoren, Arash, Livia, Alain, Sou, Toma, Ilario, Galeno]

Beitrag von Amalia »

Sanftmut lag in dem Blick Amalias als sie auf den schmächtigen Leib blickte, welcher da neben ihr in ihrem Bett lag. Ein kurzer Kuss traf die Wange des Kappadozianers und ehe sie sich erhob, streichelte sie ihm zärtlich durchs Haar.

“Bis gleich Liebster“

Sie lächelte verliebt und ihr Blick lag noch ein paar Minuten auf dem toten Leib ihres Geliebten ehe sie sich aus dem Keller zurückzog und zu ihrem Schlafzimmer wanderte “Ich muss unbedingt mit Vergonzo über das Fenster reden“ Dachte die junge Frau während sie ihre Haare wusch und zu einer, ihrer Meinung nach, recht schicken Frisur flocht. Sie nutzt ihre übliche Schminke, blutrot für die Lippen und kohleschwarz für die Augen und als sie fertig war, garnierte sie ihr Äußeres noch mit dem wundervollen Parfüm, welches sie von Livia geschenkt bekommen hatte … Der Duft von Lavendel und Rosenblüten erfüllte das Zimmer. Missmutig blickte sie auf ihre schillernde Rüstung, was für ein selten dämlicher Befehl … eine Liktorin ohne Rüstung … sollte sie nackt kämpfen? Sie lachte bei dem Gedanken …

“Das kann ja was geben … die nackte Axtschwingerin beim Prinzentreffen …“

Sie lachte erneut und schlüpfte in ein schönes schwarzes Kleid, mit traditionellem Schnitt ihres Volkes. Sie legte sich einen schwarzen Kapuzenumhang um welchen sie sich tiefer ins Gesicht zog. Sie nickte und verließ das Haus, die Worte Galenos im Geiste “Es ist wichtig, dass du dich ruhig verhältst Amalia … so etwas wie bei Livia darf nie wieder passieren …“ es schmerzte sie, doch es war zum Wohle ihres Galenos, und somit auch zu ihrem, denn wenn er glücklich war, war sie es auch.

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Es dauerte ein wenig als sich eine schwarz gekleidete, hoch gewachsene Person der kleinen Kainitengruppe näherte. Mit sich trug sie ein längliches Objekt mit breitem Kopf, welches in ein dunkles Tuch gesponnen war. Sie schlug die Kapuze zurück und ein halbverbranntes Gesicht kam zum Vorschein, die Stirn war abgebunden mit einem schönen Tuch. Sie schenkte Ajax und Livia ein freundliches Lächeln und neigte allen Anwesenden respektvoll das Haupt zu.

“Die Nacht zum Gruße werte Herrschaften ... Es freut mich sehr euch zu sehen … lange ist es her“

Sie blickte zu Ilario

“Viel zu lange, werter Kastellan“

Sie stellte sich an eine nahe Häuserwand und blickte auf die Landschaft. Sie war gespannt wie der Abend noch verlaufen würde.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Sousanna
Ravnos
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Re: [1012] Blut und Spiele [SL, Liktoren, Arash, Livia, Alain, Sou, Toma, Ilario, Galeno]

Beitrag von Sousanna »

Die Vorbereitungen hatten keine Nächte gedauert, Wochen, nein Monate lang, waren fleißige Hände und kluge Köpfe mit nichts anderem Beschäftigt gewesen, als diese Feier zu einer Festlichkeit ohne Gleichen werden zu lassen.
Wer ihr näher stand wusste, wie viel Arbeit im heutigen Abend gelegen war. Nur die mochten erahnen, dass die Harpyie Genuas schon seit Monaten nicht mehr ruhig getagt hatte - und doch, es hatte sich gelohnt.

Die Santa Theodora hatte sich für diesen Abend in eine wahre Wunderkammer verwandelt. Es war, als hätte man den Palast der Goldenen in ein Schiff verwandelt, so prachtvoll, so voller Zauber schien der schwimmende Untergrund.
Es gab einen schwimmenden Garten unter freiem Sternenhimmel, einen Tanzsaal voller Pracht, Räumlichkeiten für Gespräche oder privatere Vergnügungen. Nichts, was man sich erträumen konnte, fehlte dem Schiff in dieser Nacht. Sah man es zum ersten Mal, so hätte man meinen können, dass die Wanderin ein Stück des Garten Edens geraubt hatte.

Über allem lagen die edlen Düfte des Orients. Leicht und edel umschmiegten sie jede einzelne Nase. Schienen von dem dunklen Holz der schwimmenden Heiligen aufzusteigen, überdeckten den Gestank des Hafens beinahe. In jedem Winkel war ein Diener bereit, den Gästen die Wünsche von den Augen abzulesen oder für Diskretion zu sorgen.

An jenem Abend empfing die Harpyie ihre Gäste an der Seite des Kastellan. Sie selbst in violette Seide gehüllt, ganz wie es die Kleidervorschriften ihrer Heimat geboten. Und auch wenn ihr Haar bedeckt und der wunderschöne Leib verschleiert war, mochte ihre Erscheinung schlicht den Atem rauben. Die Schönheit und Unschuld eines solchen Wesens schien unfassbar, beinahe mochte der Eindruck entstehen, dass jede flüchtige Berührung dieses Geschöpf mit den sanften Rehaugen und der Unbescholtenheit einer Heiligen in Rauch zerstieben lassen würde.
Bei jeder Begrüßung, die stets freudig und überschwänglich ausfielen, klimperte der goldene und bronzene Schmuck ihrer Heimat.
Doch am auffälligsten war das wunderschöne Lächeln. Es überstrahlte Mond und Sterne und sprach von tiefster Freude an ihrer Rolle als Gastgeberin.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
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Arash
Gangrel
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Re: [1012] Blut und Spiele [SL, Liktoren, Arash, Livia, Alain, Sou, Toma, Ilario, Galeno]

Beitrag von Arash »

Aus dem Nebel näherten sich schwere Schritte den Anwesenden. Jemand der genau hinhörte würde erkennen, dass dies keine menschlichen Schritte waren. Sie stammten offenkundig von einer Kreatur die vier Beine zur Fortbewegung nutzte. Schließlich schälte sich eine massige Gestalt aus dem Nebel. Schwarzes Fell, lange Klauen an den Tatzen. Der Kopf schwenkte hin und her, schien die verschiedenen Gerüche aufzunehmen. Der Bär schien nicht wirklich in diese Kulisse zu passen, aber auch keine direkte Angst zu haben.

Wenige Augenblicke später wurde auch eine zweite schmächtigere Gestalt neben dem Bären sichtbar. Arash war in saubere, einfache Kleidung gewandt. Kein übermäßiger Pomp, nur praktische saubere Hosen in Naturfarbenen Braun und ein einfaches Oberteil mit langen Ärmeln in derselben Farbe. Kein Fellbesatz oder Ornamente zierten die Kleidung, der Gangrel schien darauf keinen besonderen Wert zu legen. Die Füße waren Barfuß, weswegen man auch kaum seine Schritte hörte.

Irgendwie schien der Gangrel es geschafft zu haben, den riesigen Bären an den Wachen vorbeizuschmuggeln. Während das Tier aber etwas abseits der restlichen Kainiten stehen blieb kam Arash näher und nickte allen Anwesenden zu.


"Seit gergüßt wohlwerte Herrschaften. Ich hoffe ich bin nicht zu spät."
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
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Livia
Jünger des Seth
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Re: [1012] Blut und Spiele [SL, Liktoren, Arash, Livia, Alain, Sou, Toma, Ilario, Galeno]

Beitrag von Livia »

Livia hatte zuerst den wohlwerten Kastellan getroffen und entsprechend mit tiefer Neigung ihres Hauptes und einem sanften Lächeln gegrüßt. Wohin er es mittlerweile gebracht hatte, würde sie heute voller Interesse und Ehrfurcht beobachten.

Als der Drache zum Treffen dazu kam, neigte Livia sich fast ebenso tief, auch hier stand ihr ein zartes Lächeln im Gesicht, während sie ihn selbstverständlich als wohlwert grüßte... das letzte Treffen mit dem Drachen war wahrlich zu lange her und damals war sie sehr stark aufgetreten. Heute war sie nicht in jener Stimmung - wie sie den Übergang schaffen sollte, war der Schlange in diesem Augenblick noch nicht klar.

Die Ankunft der wohlwerten Liktoren war wenig überraschend aber erfreulich, zurückhaltend und wohl zumeist als letzte in der Runde grüßte sie beide schlicht aber respektvoll. Mit Amalia verband sie mittlerweile genug, um es nicht mehr zur Schau stellen zu müssen und die Gedanken und Wege des Brujah waren sowieso immer unvorhersehbar... er hatte sich nicht gemeldet, anders als angekündigt, bedauerlich.

Der zuletzt erscheinende Arash erhielt als einziger der bisher anwesenden Kainiten keine Ansprache als Wohlwerter und mit Verneigung - dafür aber ein mutigeres und ehrlicheres Lächeln.

Übertroffen wurde jenes nur für die glanzvolle Sousanna. Als Livia ihrer Ansichtig wurde, blieb sie just am Ende der Gruppe auf der Bordkante des prachtvollen Schiffes stehen. Sie staunte die wunderschöne Ravnos an. Ihre Augen quollen förmlich über und ihre Lippen schwollen geradezu in Verzückung und Bewunderung.
Sousanna blieb ungegrüßt...
Livia schritt auch nicht an ihr vorbei.
Ihr Blick enthielft um vieles mehr, als einfache Grüße...
Ihre Nähe hatte sie nie öffentlich vorgeführt und hatte es auch jetzt nicht vor.
Doch konnte sie ihre Verzauberung nicht verbergen.

Was auch immer die Reisende heute im Sinne hatte, es würde glanzvoll werden und Livia war hier, es zu bezeugen... oder womöglich als weiterer Schein in noch mehr schönes Licht zu werfen.
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Ilario
Lasombra
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Re: [1012] Blut und Spiele [SL, Liktoren, Arash, Livia, Alain, Sou, Toma, Ilario, Galeno]

Beitrag von Ilario »

Die weiteren Ankömmlinge wurde jeweils mit einem knappen Nicken begrüßt, wobei sich Ilario durchaus beeindruckt zeigte ob des Bären den Arash mit sich führte. Amalias Worte hingegen sorgten für ein Stirnrunzeln ehe der Kastellan knapp entgegnete: „In der Tat, viel zu lang.“ So einiges hätte im Vorfeld geregelt werden können, so aber bleiben mehrere Möglichkeiten worauf die vernarbte Liktorin hinauswollte.

Als sie die hölzerne Heilige betraten bewunderte Ilario abermals deren Pracht, heute war sie wohl noch mehr herausgeputzt als bei seinem ersten Besuch. Entsprechend der Gäste die heute in ihrem Bauch unterhalten werden wollten war dies nur angebracht, dennoch hatte Sousanna sich selbst übertroffen. Die byzantinische Schönheit selbst wurde von Ilario mit einem ehrlichen Lächeln begrüßt, ihre Anwesenheit erhellte tatsächlich sein von dieser Nacht überschattetes Gemüt. Dann harrte er der Dinge die da kommen würden...
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Nubis
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Re: [1012] Blut und Spiele [SL, Liktoren, Arash, Livia, Alain, Sou, Toma, Ilario, Galeno]

Beitrag von Nubis »

Galeno hatte sich ebenfalls zum Treffpunkt begeben, war aber recht weit zurück geblieben und hatte erst einmal beobachtet. Für manch einen war er vielleicht auch gar nicht wieder zu erkennen. Er hatte sich, so gut es ging, gewaschen und die Haare zurecht gemacht. Und er kam nicht in einer Mönchrobe daher, sondern in neuer Kleidung, extra für ihn angefertigt. Sie war nicht extravagant, aber für solch einen Anlass gut geeignet. Die Erwähnung hoher Herrschaften hatte dazu geführt, dass der Schneider sich wirklich Mühe gegeben hatte, sowohl in der Stoffwahl, den Farben und den leichten Zierden, die diese neue Robe und Hose aufwiesen. Er hatte sich noch nicht gänzlich an dieses neue Gefühl gewöhnt, fühlte sich noch unwohl darin, auch wenn Avelnia das anders sah. Phantastisch seien sie, die neuen Sachen.

Doch das wollte er sich nicht anmerken lassen. Er beobachtete aus der Ferne so gut er konnte das illustre Treiben oder besser gesagt, die Ansammlung an Kainiten, die zu Besuch geladen schienen und traute sich erst einmal nicht wirklich, näher zu kommen. Seine Augen blieben auf Amalia hängen, die sich hoffentlich heute zusammenreissen konnte. Sie hatten es besprochen und er war extra noch einmal zu ihr gekommen, damit sie sich nicht zu sehr sehnte.
Doch lange blieb der Blick nicht an ihr, denn jemand anderer war für diese Nacht wichtiger. Ilario.
Er musterte auch ihn und als dieser sich dann in Richtung schiff begab, entschloss sich Galneo nun doch, sich mehr zu zeigen und auch zu den anderen aufzuschliessen.

Er nickte jeweils denen zu, die er kannte und grüsste recht knapp. Jeden mit Amt tiefer und jeden auf seinem Niveau eben nur mit einem einfachen Senken und Heben des Kopfes. "Ich grüsse euch, wohlwerte Damen und Herren" richtete er an die, die er stets mit wohlwert betitelte und an die anderen ein "Ich grüsse euch werte Damen und Herren".
Doch was man bemerken konnte war, dass er sich relativ schnell zu Ilario begab und ihn dann ebenfalls mit einem tieferen Nicken begrüsste.
"Eine wundervolle Nacht, wohlwerter Kastellan. Ich hoffe, ich komme rechtzeitig."

Er blickte mit ein wenig mulmigen Gefühl zu dem Schiff. Er war noch nie auf einem gewesen. Ein grosses Ding aus Holz, welches auf Wasser schwamm und laut geschichten auch gern mal unter ging. Aber es hatte auch eine grosse Flut überstanden. Nicht dieses Schiff, aber ein Schiff. Hier sollte es also sein. Na hoffentlich gingen sie diese Nacht nicht unter. Er hatte keine Angst zu ertrinken, aber würde sich sicherlich einiges von Amalia oder Avelina anhören müssen, wenn die hübsche neue Kleidung gleich wieder mit Hafenwasser besudelt werden würde.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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