[1013] Die Hymne der gefallenen Frauen (Seinfreda)

[November '18]
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La Vedova
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Re: [1013] Die Hymne der gefallenen Frauen (Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

"Liebe!", spruckte Seinfreda aus "Du weißt so gut wie ich, dass es uns nicht vergönnt ist, wahrhaft zu lieben. Sieh dir all die Gestalten hier in Genua nur an, erbärmliche Kreaturen, bloß auf persönliche Macht aus...", sie schüttelte den Kopf. "Sie versuchen Reichtum an sich zu raffen und zerstören Werke wahrer Wohltätigkeit, wenn es ihre Pläne begünstigt!"Angewiedert starrte sie zum kleinen Fenster an der Seite der Kammer hinaus in eine RIchtung, in der vielleicht Genua liegen mochte.
Sie rümpfte die Nase, sah wieder in Livias Richtung "Und auch ich bin nicht ohne Sünde, ich selbst war auch nicht besser, doch als ich es gemerkt habe, war es zu spät. Ich dachte, ich müsste zuerst Macht und Ansehen erreichen, um dann endlich die guten Werke vollbringen zu können, die diese armen Leute verdient haben. Dabei habe ich die Menschen bloß verkauft und sie genutzt wie Vieh. Sie waren für mich bloß noch Blut, Zahlen und Gefallen, die ich einlösen könnte für etwas....wozu?"
Verbittert hatte die Kappadozianerin die Fäuste zusammen geballt. "Bitte spare dir dein Mitleid, Livia. Ich weiß nicht, ob das, was ich empfinde, überhaupt Liebe ist...wahnhaft vielleicht, ein wahnhaftes verzweifeltes Festhalten alter Erinnerungen an etwas, das ich einmal empfunden habe..vor langer Zeit."
Ein tiefes, grollendes Seufzen entrangs ich Seinfredas Brust, als sie ihre toten Lungen zwang, Atem zu holen.
"Ich habe viel gebetet, doch keine Antworten gefunden, Schwester", sprach sie nun ruhiger geworden. Mit langsamen, schweren Bewegungen wischte sie mit ihren langen Spinnenfingern die Asche von ihrer Robe und vom Tisch.
"Bald ist Weihnachten, meine Tochterschwester, und der Gedanke daran, wie tief verdorben die Unsrigen sind, macht mir nicht viel Hoffnung. Weißt du noch, was ich damals zur Osterandacht sagte? Dass all dies hier Prüfungen sind und wir uns auf das Jüngste Gericht vorbereiten müssen? Es war mein Apell an die kainitische Gesellschaft, sich zusammenzureißen und etwas zu ändern. Doch nichts ist geschehen und Ich bezweifle, dass der Teufel mit all seinem Pestgeschwader ein schweres Spiel haben wird."
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Livia
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Re: [1013] Die Hymne der gefallenen Frauen (Seinfreda)

Beitrag von Livia »

Erneut zuckte Livia wie getroffen.
"Wieso sollte es uns nicht vergönnt sein?" Fragte sie, nun selbst etwas klagender in der Stimme.
"Wieso sollten unsere Emotionen von sich aus weniger Wert oder falsch sein...
Ganz im Gegenteil sind sie es doch, die uns von unserem Tier abgrenzen - sie können keine Lüge sein!
Es liegt doch ganz in uns, wie sehr wir uns von der ewigen Nacht verschlingen lassen oder wie viel des Lebens wir beibehalten!“ Stieß sie geradezu befreiend hervor.
„Und du hast das schönste Geschenk dafür an deiner Seite.
Ich beneide dich um deine Angst um deinen Sohn, um deine Zweifel zu deinen Gefühlen, um die Erinnerungen an jenes Leben…
Du bist wunderschön in dieser Mischung aus Leben und Tod, das ist der Grund, weswegen ich mich an deiner Seite stets sicher und wohl fühlte…
Du lebst in beiden Welten, genau wie wir es müssen… Lass dich nicht in nur eine Welt zerren, wir sind nicht einfach nur tot! Wir sind viel mehr als das! Wir sind keine Menschen und wir leben nicht, das stimmt, aber wir fühlen, wir erfahren, wir wollen, wir leiden, wir streben… Das ist wahr und es ist echt.
Genau wie das Fühlen, Erfahren, Wollen, Leiden und Streben der Menschen…“
Livia atmete tatsächlich ein und aus.

„Es gibt wohl Teufel in dieser Welt… wahre… nicht solche, die nach Geld, Einfluss oder Land streben… das tun auch Könige und Priester. Sondern jene, die wahre Dämonen anbeten und Seelen verderben. Und um sich gegen diese zu stellen muss man kein Fanatiker oder Heiliger sein. Und sich selbst zu zerfleischen besteht keine Nötigkeit!“

Sie pausierte erneut, dann griff sie den Schmerz wieder auf.
„Und wir können uns gegen den Schmerz, den Verlust und die Angst wehren… es ist ein ewiger und harter Kampf… aber wir können ihn tragen, ertragen und schlagen, eine Hymne für die gefallenen, die toten, die wiederauferstandenen Frauen singen und sein… gemeinsam in der Stärke von Unscheinbarkeit und Unverbrüchlichkeit, Seinfreda…“ Verstieß sie gegen die Anweisung der Kappadozianer, ließ sie nicht mit der Hoffnung in Ruhe… als sei ein neuer Funken Feuer in der zwar schüchternen, aber nicht mehr ganz willensschwachen Merkurianerin.
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La Vedova
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Re: [1013] Die Hymne der gefallenen Frauen (Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

"Ich glaube, dass Geld, EInfluss und Land Seelen ebenso verderben können wie Dämonananbetung. Sie verleiten zu Sünde und Kleinmut, zu Eigennutz und Brutalität. Sie machen aus guten Christenmenschen Heuchler. Wie, Livia, schlägst du vor, sollen wir der Sünde entsagen ohne zu verharren? Wie sie verdammen, ohne sie zu nutzen? Mir scheint, der Gegenwind ist so stark, dass mir alle anderen Lüftchen entgehen. Ich muss sensibler werden..."
Erneut begann Seinfreda, sich in ihre Selbstvorwürfe hineinzusteigern, schien es jedoch kaum zu bemerken. Schnellen Schrittes ging sie auf und ab.
"Der Weg der Humanitas ist nicht der meine, wohl aber der der Caritas. Lange Zeit dachte ich, die Caritas könnte mir einen Ersatz bieten für alles, was ich sonst entbehren musste...Doch eine Kämpferin bin ich nicht, Livia. Ich bin Nonne, Gelehrte, vielleicht kann ich mich sogar Medica nennen. Der Preis ist so hoch..."

Als Livia auf die Hymne zu sprechen kam, hielt sie inne. "Gefallen?", wiederholte sie. "Sind wir das? Oder fliegen wir noch...?"
Der angebotene Hoffnungsschimmer war verlockend. Doch die Dunkelheit in ihrem Geist hielt sie noch gefangen. Sie versuchte sich daran zu erinnen, wann sie das letzte Mal glücklich gewesen war und starrte ins Leere.

Nach einer Weile formten sich blutrote Bilder vor ihrem Inneren Auge. Sie erinnerte sich. Die Kirche, die Fresken, ihre Liebe zur Malerei, die Bilder und Geschichten. Kaum einer hatte sie gewürdigt und keiner hatte sie verstanden. Doch sie waren noch da, nicht niedergebrannt und noch war es nicht zu spät, die Warnungen erneut auszusprechen, erneut zu mahnen, noch einmal einen Versuch zu beginnen...

"Böse Dinge geschehen, wenn Gute Leute nichts tun...", flüsterte sie schließlich. "Ich bin keine geübte Sängerin, Livia, aber meine Schwestern sind es. Ich würde mich freuen, ihre Stimmen zu hören...und die eine Stimme in ihnen, die sie führt in ihren Zeilen. Eine Stimme, die ich zu lange nicht vernommen habe..."
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Livia
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Re: [1013] Die Hymne der gefallenen Frauen (Seinfreda)

Beitrag von Livia »

Livia nickte. Sie stimmte zu einem Teil zu, zu einem anderen jedoch nicht.
"Caritas erfordert stets ein Opfer. Eine Gabe, ein Geschenk, es ist nur dann ein Opfer, wenn es schmerzt.
Doch du hast recht... wir sind gefallen, aus dem letzten Leben in diesen und nun, nun liegt es an uns, ob wir an jenem Boden liegen bleiben und zu kriechenden Monstren werden, oder uns aufschwingen und fliegen...

Können wir dabei erneut fallen, stürzen? Ja...
Doch um das zu meiden bedarf es der Unterstützung... Der alten und jungen Verbündeten." Livia atmete tief durch, sie hatte sich beruhigt.

Dann lächelte sie und bat in die Kapelle geführt zu werden - man möge die singenden Schwestern wecken.
"Wir sind alle eine Stimme und jede hat eine Stimme." Forderte sie Seinfreda auf, das Wunderwerk des Gesanges zu erlauben und anzunehmen.

Dann stellte sie sich einfach in den Chor, ließ ihr Hab und Gut zurück, überreichte die bearbeiteten Noten einer Schwester und begann.
Alleine.
Es würde dauern, bis der Rest der Schwestern einsteigen würde.
Und solange war sie alleine da. Und sang. Und musizierte.

Livia hatte die Noten und Worte bearbeitet, sie kannte ein jedes davon in ihrem Herzen, sie sah keinen Moment weg - stets in die Augen Seinfredas.
Während ihre zarten Lippen den Gesang der Toten nachbildeten, ihre geschickten Finger das berühmte Harfenspiel der Kassia nachformte, regte sich sonst kein Zug und kein Glied.

Nicht viel Zeit verstrich und die Kapelle war eingehüllt in tausendfache Klänge, sich spiegelnd und hallend von den Wänden, langsam gemehrt im Einstieg der Schwestern, doch glasklar in der Kunst der jungen Toten.

Und wie sie spielte.

Zunehmend wurden die Augen Livias glasig grün, sie verlor das Gefühl für Zeit und Raum, vergaß, wo sie sich befand, vergaß, wessen Stimmen sie im Hintergrund vernahm, vergaß, wen sie vor sich hatte... doch gerade in jenem Zustand blieben sie um so bannender. Und während sich Livia im Schein der Kunst verlor, war auch Seinfreda im Anblick jener Augen und im Klang jener Töne wie erstarrt.

Die komplette Hymne sollte in jener Nacht erneut den Klangkörper der Welt erfüllen und zurückkehren...
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La Vedova
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Re: [1013] Die Hymne der gefallenen Frauen (Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Die Nonnen von Sant Agnese lauschten mit unterschiedlichstem Mienenspiel den wundersamen Klängen Livias. Einige verfielen sofort ihrem Spiel, andere hielten sich ein wenig skeptisch zurück. Seinfreda begegnete Livias Blick nachdenklich, schloss dann schließlich ihre Aungen und begann einfach nur zu lauschen.

Aus anfänglicher Anspannung wurde ein seeliges Seufzen, als der Frauenchor die alten Zeilen intonierte und dann in vielen Stimmen LIvia begleitete. Seinfreda ließ sich fallen, ihr starrer Körper nahm jeden Ton vibrierend in sich auf. Ihre Sehnsucht entflammte und als sie sich kaum regen konnte, bahnten sich ihre innigen Gefühle in Form blutiger Tränen einen Weg ins Freie.
Völlig verzückt war ihr, ald durchdrang der Choral Kassias ihr Innerstes. Voller Erfüllung und entbrannt in göttlicher Liebe sank die Kappadozianerin schließlich zu Boden, davongeschwemmt von ihrer Leidenschaft. Die Hände griffen nach dem steinernen Boden, als versuche sie ihn zu umarmen, ihre kalten Lippen küssten den Stein. Blutige Tränen tropften zu Boden, liefen in die RInnen zwischen den Bodenplatten.
Ihr war, als hörte sie die Stimme ihrer Erzeugerin klar zwischen dem Chor der Frauen zu ihr singen. Wie damals, voller Liebe zu Gott, ihrem Erlöser.

Als der Gesank schließlich verstummte, waren alle anwesenden Frauen ergriffen und erhoben durch die wundersame Musik. Einige fielen Seinfreda gleich auf die Knie und beteten innig vor dem Altar und der kindlichen Figur der heiligen Agnes, andere blickten mit weit geöffneten Augen durch das Kirchenfenster der Apsis zum Licht des Mondes. Eine seltsame Erregtheit hatte die Nonnen erfasst, ein Tatendrang und der Wunsch, den Klängen für immer zu lauschen..


"Was für ein süßer Schmerz!", schluchzte Seinfreda auf. "Welch unendliche Süße! Mir war, als durchringe das Lied mich wie ein Schwert und gleichsam war ich erfüllt von solch flammender Liebe zu Gott! Ich wollte, der Schmerz bliebe für immer...Oh, Livia, deine Finger müssen die Engel geführt haben!"
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Livia
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Re: [1013] Die Hymne der gefallenen Frauen (Seinfreda)

Beitrag von Livia »

Livias Stimme schwand nur langsam, als die Menschenfrauen vor Erschöpfung den Gesang eingestellt und sich ganz ihrem Tatendrang und ihrer Erregung ergeben hatten.
Ihre Finger spielten die Musik weiter, bis nur noch das Schluchzen der Klosterherrin und die Musik der Engel den Raum erfüllten...
Es war als wolle sie nicht schweigen, nicht verstummen.
Als könne sie gar nicht?

Erst Seinfredas so leidenschaftliche Worte brachten Livia in die Welt zurück. Die Kunst der Saiten wich der, der melancholischen Gedanken.
Als wäre sie noch im Traume blickte Livia ihre ältere Freundin an, hielt ihren Blick auf ihr.
"Wie ein Schwert... die brennende Klinge Gottes." Murmelte sie paraphrasierend die Worte der Nonne.
"Engel..." Livia dachte über das Wort nach.

Dann lächelte sie stärker und fragte zugleich unsicher.
"Ist es... ist es Ihrer würdig?
Alle Noten und Notizen sind hier und sollen euch und eurem Kloster gehören... Euch viele Stunden der Epiphanie bringen.
Sie sind mein Geschenk, voller Dank, dass ihr mir diese Kunst eurer Erzeugerin zur Verfügung gestellt hab..."
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Re: [1013] Die Hymne der gefallenen Frauen (Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda nickte auf die Frage hin stumm, dann wischte sie sich die blutigen Tränen vom Gesicht und stand schwankend auf. Ihr Blick richtete sich zur Kuppel der Kapelle.
"Die Bilder müssen aus meinem Kopf und endlich an diese Wände...", flüsterte sie. "Livia, ich muss unbedingt das Martyrium malen!", rief sie dann voller Überzeugung. Der Tatendrang hatte wohl auch sie erfüllt. "Er vergab Maria und er vergibt auch uns. Es ist an der Zeit, seine Herrlichkeit zu zeigen!"
Mit diesen Worten trat Seinfreda auf Livia zu und schloss sie in ihre Arme.
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Re: [1013] Die Hymne der gefallenen Frauen (Seinfreda)

Beitrag von Livia »

Livia nickte zustimmend. Auch sie war nicht weit aus ihrer starrengleicher Extase getreten. Ihr Blick folgte Seinfreda, ersuchte ihre Visionen nachzuzeichnen.

Bis diese ihre Anzeige beendete und zu ihr herantrat. Auch auf diesem Weg folgte sie der Rothaarigen mit den Augen, bis diese sie in die Arme schloss.
Da erstarrte sie erneut, nur einen Augenblick, ehe sie die Umarmung leidenschaftlich erwiederte und mit all ihrer geringen menschlichen Kraft die Arme um die Verbündete, eher die Verbundene, schlang.


Zeit verging, lange Zeit in der Umarmung.
"Dein Geist und mein Geschick gemeinsam...
Gemeinsam, ein prachtvolles Werk.
Ein machtvolles Werk...
Gemeinsam."
Ihr Blick lag auf der Witwe. Intensiv, noch nicht ganz aus der Vergangenheit gerissen, aber in die Zukunft gewand.
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La Vedova
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Re: [1013] Die Hymne der gefallenen Frauen (Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

"Du...möchtest lernen zu malen?", fragte Seinfreda dann schließlich etwas verwundert. "Natürlich kann ich dir die Kunst lehren, aber es dauert viele Jahre, bis man sie meistert. Selbst ich, die ich mich schon vor dem Kuss mit dem Handwerk des Farbenmischens und Illustrieren beschäftigt habe, bin noch immer nich in der Lage, die Bilder so zu übertragen, dass ich vollends mit ihnen zufrieden bin...."
Oder was hatte Livia gemeint? Welches Werk?
Seinfreda ließ die Merkurianerin langsam los, begegnete ihrem intensiven Blick jedoch ohne auszuweichen. Livias Augen hatten etwas hypnotisierendes, in dem sie am liebsten versunken wäre...
Manchmal war ihr, als bewegten dunklere Gedanken den Geist der freundlichen, naiven LIvia. Doch hatte die schöne Musikantin ihre mütterlichen Instinkte wieder geweckt. Die gedanken der Kappadozianerin wanderten kurz zu Angelique, ihrem liebsten Mondenkind, das auf ebendiesen Stufen wieder erwacht war. Und nun stand sie selbst hier und fühlte sich...erwacht. Als wäre sie endlich an die Oberfläche eines dunklen Gewässers gelangt, nachdem sie so lange unter Wasser herumgeschwommen war.

Freudig besah sie sich ihre Schwestern, die braven und die nicht so braven. Jene mit sündiger Vergangenheit und jene, die hier Zuflucht vor Heirat und Gesetz gesucht hatten. Jene mit inniger Liebe zu Gott und jene, die einfach die Gemeinschaft liebten und ihre Aufgaben hier so gut erfüllen wollten wie möglich. War dies hier nicht auch eine Familie? Waren diese Frauen nicht auch ihre Töchter- und wenn nur im Geiste?
"Livia...ich brauche keine Kinder, solange ich diese wunderbaren Schwestern um mich habe. Solange ich Georg und Aloisus, Angelique und ihren Roger und dich habe....", sagte sie gerührt. "Meine Trauer um Gaius hat mich blind gemacht gegenüber jenen, die hier sind. Ich war eine schlechte Mutter...doch ich gelobe, mich zu bessern. Ich werde alle unter meinen Schutzmantel nehmen. Die guten Schwestern, die mutigen RItter und die fleißigen Bürger..alle. Sie werden meine Kinder sein."
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Re: [1013] Die Hymne der gefallenen Frauen (Seinfreda)

Beitrag von Livia »

Livia lächelte lange und verzückt, dann schüttelte sie leicht den Kopf.
"Nein, geehrte Mutter. Ich will was du willst, eine Familia, ein Schutzmantel, unter dem ich existieren kann, ein Dolch, den ich für jene Familie unter diesem Schutzmantel tragen kann - sein kann."
Sie war offen, herzlich, ehrlich.
"Ich will dein Kind und deine Beschützerin, deine Schwester und deine Helferin, dein Jünger und deine Lehrerin sein. Seinfreda.
Lass uns all das sein!" Sprudelte sie voller Begeisterung hervor.
"Nicht mehr in der Vergangenheit leben, sondern eine Zukunft anstreben, mit einer Macht, welche die anderen Kainskinder nicht verstehen können... nicht haben können!" Sie glühte auf.
"In der Humanität und Treue wieder einen Wert haben.
Familienwerte..."
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