[1013] Die Todestagsfeier [Avelina/Galeno/Amalia]

[November '18]
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Amalia
Salubri
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Re: [1013] Die Todestagsfeier [Avelina/Galeno/Amalia]

Beitrag von Amalia »

Amalia strahlte förmlich, als sie den Sinn des kleinen Öles erfuhr und sie musste sich sichtlich zurückhalten ihrem Galeno wieder um den Hals zu fallen … und tatsächlich, als sie erneut an dem Öl roch nahm sie einmal mehr die ätherischen Öle wahr.

“Oh Liebster ich danke dir sehr und ebenso sehr danke ich dir liebe Avelina … ich weiß gar nicht womit ich solch tolle Geschenke verdient habe …“

Bei dem Kompliment … dass die Toreador sie hübsch nannte konnte man sehen, dass Amalia durchaus rot geworden wäre … wenn sie denn könnte.

“Nun schmeichelst du mir aber liebste Freundin.“

Sie lächelte und zwinkerte dann Benita zu ihr Blick wurde einladend … scheinbar hatte sie keine Probleme, wenn sich die beiden ein wenig näher waren … an jenem Abend, an dem keine Gesetze gelten. Dann entkleidete sich Galeno … leider nur die Robe doch Amalia war sichtlich beeindruckt.

“Galeno! Du überraschst mich immer wieder!“

Sie erhob sich sogleich um sich des Mönches neue Kleider genauer anzusehen.

“Ich fühle mich geehrt.“

Sie half ihm beim Richten der Haare und setzte sich sogleich etwas näher neben ihn.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Avelina di Braida
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Re: [1013] Die Todestagsfeier [Avelina/Galeno/Amalia]

Beitrag von Avelina di Braida »

Benita erwiderte Amalias Lächeln, und womöglich konnte sie das leichte Kopfschütteln und den kurzen Blick zu Galeno ihrerseits bemerken. Offenbar hatte die junge Frau dazu gelernt und wollte unter dem Blick des Mönches nicht ganz so unbekümmert sein. Sie blieb jedoch vorerst nah an Avelinas Seite und die beiden setzten sich ebenfalls.
Die Viscontessa selbst sah schließlich wieder zu den Kainiten, als klar wurde, dass sie nichts sehen würde, was sie nicht sehen wollte. Wohlwollend wanderte der Blick zu Galenos neuen Kleidern und sie lächelte sacht.
„Ich finde es steht ihm ausgesprochen gut. Besser als das Sackleinen der Robe.“ ein entschuldigendes Lächeln ging in Richtung Galeno, „Verzeiht mir diese Worte, ich weiß dass die Mönchstracht eure Bescheidenheit ausdrückt, aber ich bin nunmal eine Verehrerin hübscher Kleidung. Und auch ihr habt ein hübsches Gesicht, das nach den passenden Kleidern verlangt.“

Dann wandte sie sich wieder der Hausherrin zu.
„Nun, Amalia, wie kommt es dass du dieses Jahr feierst? Ist etwas besonderes passiert, was dich dazu brachte? Oder dachtest du es wäre einfach einmal Zeit zu feiern im sonst tristen Genua?“ sie schmunzelte sacht, und fügte dann hinzu, „Oh und... ich bin neugierig, wo ich schon mal hier bin. Wie macht sich Benita in den Übungsstunden? Die Zeit rennt und... nunja... bald wird sie 21...“
Benita warf Avelina einen verdutzten, dann leicht vorwurfsvollen, und schließlich neugierigen Blick zu, doch Avelina schmunzelte nur weiterhin amüsiert.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Nubis
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Re: [1013] Die Todestagsfeier [Avelina/Galeno/Amalia]

Beitrag von Nubis »

Er hatte Benitas Kopfschütteln bemerkt und legte den Kopf leicht schief. Warum sah sie ihn so an? Sie war doch sonst immer die kleine, quirlige Nervensäge in Avelinas Herde. Und nun doch so schüchtern oder zumindest zurückhaltender?

"Ja, Dank der werten Avelina habe ich dies hübsche Kleidungsstück bekommen. Ob ich ein hübsches Gesicht habe.....wage ich zu bezweifeln, aber ja, es kleidet mich durchaus, das Gewand. Und es hat seinen Effekt nicht verfehlt. Ich denke, ich werde es öfter tragen und mich vielleicht nach und nach etwas von dem Mönchsein abheben und eher als ein Gelehrter auftreten.."

Als Avelina dann die Übungsstunden von Benita erwähnte, blickte Galeno Amalia und Benita doch etwas verdutzt an.
"Übungsstunden im Kämpfen. Ahja... Und mir bringst du nichts bei, obwohl ich dich mehrmals schon gefragt habe..."
Er blickte Avelina interessiert an. "Was ist denn, wenn sie 21 wird? Wieso muss sie bis dahin das Kämpfen lernen?"
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Amalia
Salubri
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Re: [1013] Die Todestagsfeier [Avelina/Galeno/Amalia]

Beitrag von Amalia »

Amalia grinste breit und nickte zustimmend.

“Du hast recht Avelina … Galeno du siehst wirklich äußerst schick aus und ich freue mich sehr, dass du dich extra für mich so rausgeputzt hast.“

Sie kicherte vergnügt.

“Und ja, auch wenn du anderer Meinung bist Liebster … Avelina hat auch in diesem Punkt recht … du bist wunderschön …“

Ein kleiner Kuss traf sein Kinn, ehe sich die Liktorin Avelina zuwende, um ihr ihre Fragen zu beantworten.

“Nun … an sich weiß ich selber nicht, warum ich dieses Jahr feier … mir war so langweilig und da hab ich gedacht ein festë e vogël … ein kleines Festchen wäre mal ganz lustig.“

Sie blickte zu Benita, legte den Kopf schief ehe sie lachte.

“Ja … sie macht sich sehr gut … natürlich bemühe ich mich nicht allzu hart zu ihr zu sein, ich will ja nicht, dass ihr was passiert.“

Dann wurde das Grinsen frecher.

“Ich hoffe du schenkst ihr hin und wieder eine schöne Rücken- und Nackenmassage? Nach einem auszehrenden Training ist Entspannung sehr wichtig.“

Sie lächelte wohlwollend und während Galeno sprach wanderte unter dem Tisch Amalias Hand langsam zu seiner, um sie sanft zu umschließen … Amalia sah zu ihm, blickte ihm in die Augen, während er sprach.

Die Aussage, dass er das schöne weiche Gewand nun öfter tragen wolle stieß auf ein wohlwollendes Schnurren seitens Amalia und als er davon sprach das Mönchsein ein wenig hinter sich zu lassen strahlte sie fröhlich … auf seinen Protest kicherte sie.

“Ooohww Galeno bitte, gram dich nicht … es liegt nicht an dir, doch zum einen hatte ich Angst dir und deinem hübschen Gesicht etwas anzutun und zum anderen war ich bist dato in einem sehr Blutsband zu dir … das Training wäre unnütz gewesen, weil ich viel zu vorsichtig gewesen wäre … doch nun … steht dem nichts mehr im Wege … ich könnte euch zusammen trainieren, wenn ihr denn wollt?“

Sie blickte fragend von Avelina, zu Benita und schließlich zu Galeno und noch bevor sie weitersprechen konnte stellte Dario einen großen, dampfenden Kessel auf den Tisch gefolgt von ein paar Tonschalen.

“Es ist vollbracht, der Eintopf ist fertig.“

Amalia lächelte.

“Sehr gut Dario … danke, es riecht vorzüglich.“

Sie seufzte ein wenig, zu gerne hätte sie gekostet doch leider blieb ihr dies verwehrt … nun denn im Blut der Herde würde sich der Geschmack absetzen. Sie schenkte den Kainiten Blut ein und Dario stellte vor die drei Frauen je einen Topf und blickte verspielt fragend zu Benita und Luciano.

“Möchtet ihr auch?“

Amalia schwieg erstmal und schloss die Augen, sie genoss den Duft der guten Hausmannskost.
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Avelina di Braida
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Re: [1013] Die Todestagsfeier [Avelina/Galeno/Amalia]

Beitrag von Avelina di Braida »

Es passierte nicht oft, dass die Viscontessa ihre hart erarbeitete Maske vergaß. Disziplin und Etikette waren ihr nicht nur wichtig, sie waren überlebenswichtig. Doch bei Amalias Worten entglitten ihr die Züge und sie starrte ihre Freundin aus großen Augen ein paar Sekunden an, bevor sie den Blick senkte und inständig hoffte die Bemerkung bezüglich Benita und der Massage ging an Galeno vorbei.

Benita hingegen nahm den Satz mit einem breiten Grinsen auf, und sah zu ihrer Padrona, sagte jedoch erstaunlicherweise nichts dazu. Bei dem Vorschlag gemeinsam mit dem Kappadozianer zu traineren wurde ihr Blick allerdings doch ein wenig ängstlich. Sie sah ein wenig Hilfesuchend zu Avelina, die sich an dieser Stelle auch wieder einschaltete, „Ich denke die Bedingungen sind doch etwas ungleich verteilt.“ meinte sie vorsichtig, „Aber... du bildest sie aus, du wirst wissen, was du ihr zumuten kannst und was nicht.“

In diesem Moment kam Dario herein und kündigte das Essen an. Benita sprang sofort auf um ihm zu helfen mit den Tonschalen, was Avelina die Möglichkeit gab sich mit Galenos Frage zu beschäftigen, was ihr sichtlich nicht leicht fiel.
„Nun, wenn sie... 21 wird... ich meine mit 21 wird sie als erwachsen angesehen werden, nicht wahr?“ sagte sie ausweichend.
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Nubis
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Re: [1013] Die Todestagsfeier [Avelina/Galeno/Amalia]

Beitrag von Nubis »

Galeno hatte sehr wohl vernommen, was Amalia da erwähnte, hatte er ja auch eine Weile unter Avelinas Dach gelebt und mitbekommen, wie sie mit ihrer Herde umging, insbesondere Benita. Ihm war nicht entgangen, dass dieses Mädchen etwas Besonderes für sie war, doch Amalias Aussage und die Besorgnis der Padrona, als Benita krank geworden war, liess ihn dann letzten Endes Eins und Eins zusammenzählen.
Doch anders, als vielleicht andere Kainiten, sprach er dies jetzt nicht an, war nicht so, wie Amalia, die ohne zu denken sprach. Er würde es vielleicht einmal zu einer anderen Stunde fragen und vielleicht gab Avelina ihm ja dann Antwort.
Wenn nicht, war es auch nicht so wichtig.

Er reagierte auf andere Dinge, wie dem beiläufigen Herausposaunen vom ehemaligen Blutsband, mit einem ziemlich starken Zucken der Augenbraue.
"Amalia...auch wenn wir hier unter Vertrauten sind, könntest du es vermeiden, so belanglos und salopp mit Themen umzugehen, die normalerweise recht schwierig sind? Blutsbande zueinander zum Beispiel? Du weisst, dass hier in Genua, oder generell in unserer Gesellschaft viele Wände Ohren haben. Auch deine...."
Er räusperte sich. "Und selbst unter denjenigen, denen du vertraust, kann es jene geben, denen solche Themen sauer aufstossen. Jene, die solch ein Verhalten selbst dann als einen Vertrauensbruch sehen, oder die einfach irgendwas daran nicht gut finden und dir vielleicht sogar die Freundschaft quittieren. Ich weiss nicht, ob es bei dir damals üblich war mit der Tür ins Haus zu fallen, hier ist es das nicht."

Und ja, er schimpfte ein klein wenig mit Amalia, denn der Tonfall hatte etwas hartes, verurteilendes, aber auch belehrendes an sich. Trotzdem blieb er ruhig und geduldig.

Dann sah er zu Avelina.
"Ich habe mittlerweile jemanden, der sich meines Trainings annimmt. Ich lerne ein paar grundlegende Dinge, mehr nicht, da auch ich ein wenig reagieren können möchte. Allerdings werde ich nicht viel weiter gehen, denn meine Waffen sind andere."
Er schmunzelte.
"Aber wenn Benita jemanden möchte, der nicht gleich so stark ist, wie Amalia, um ein wenig ihre neu erworbenen Fähigkeiten zu testen, warum nicht. So quirlig wie sie ist, wird sie mich ohnehin wohl eher übertrumpfen..."

Währenddessen nahm sich Luciano dankend etwas von dem Essen, welches Dario reichte. Er blieb ruhig, ungewöhnlich ruhig. Genaugenommen fühlte er sich nicht sonderlich wohl, hier so bei anderen Kainiten zu sitzen und ihnen etwas vor zu essen.

Galenos Blick blieb auf Avelina hängen, als sie sich ihm direkt zuwandt.
"Mhh dann bin ich wohl sogar noch ein Kind..." er lächelte kurz.
Dann musterte er sie kurz, vermutete etwas, was sie vielleicht tun wollen würde, was eventuell auch das Kampftraining erklären würde. Und hoffentlich hatte sie nicht vor, eine der wichtigsten Traditionen zu brechen. Falls seine Vermutungen stimmen würden, so gab es nur zwei Möglichkeiten damit umzugehen. Eine ein Bruch der Traditionen, ohne Erlaubnis des Prinzen und das andere ....
Er blickte zu Benita. .... Das andere war recht typisch für ihre Art, doch ob Benita damit wirklich umzugehen wusste? Sie und Amalia hatten da etwas gemeinsam. Sie strotzen vor innerer Kraft und wenn diese einmal heraus brechen sollte, dann konnte womöglich sogar ein Stillebruch die Folge sein.
Man konnte bemerken, dass er ziemlich grüblerisch wurde.
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Amalia
Salubri
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Re: [1013] Die Todestagsfeier [Avelina/Galeno/Amalia]

Beitrag von Amalia »

Schnell merkte die Salubri ihren Ausrutscher und Avelinas Gesichtsausdruck sagte ihr den Rest … scheinbar wusste Galeno nichts von den beiden … ein Umstand mit dem Amalia nicht gerechnet hatte … sie überlegte kurz, blickte von Avelina zu Benita ehe sie schallend lachte.

“Meine Güte ich mein doch nicht dich liebste Freundin …“

Ein erneutes Auflachen.

“Das ist keine Arbeit für uns … nein ich meinte du sollst deinen Dienern befehlen sich gut um Kleine zu kümmern. Sophia zu Beispiel, sie scheint mir zu wissen wie man Schultern gut massieren kann.“

Als sie dann von Galeno geschimpft wurde wanderte ihre Braue nach oben und ein leichtes Grummeln war zu hören … die Zeiten wo sie heulend zusammengebrochen wäre waren nun endgültig vorbei …

“Ist ja gut ich werde es nie ansprechen. Beruhig dich.“

Und ja sie gab ihm eine giftige Antwort zurück und damit war das Thema für sie auch beendet … sie wollte sich an jenem besonderen Tag nicht aufregen oder schon wieder streiten. Sie betrachtete nun angestrengt ihren Weinkelch und ließ die beiden Freunde erst einmal sprechen und ihre Dinge klären … die Hand von Galeno hatte sie losgelassen.
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Avelina di Braida
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Re: [1013] Die Todestagsfeier [Avelina/Galeno/Amalia]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie lächelte sacht auf Amalias Versuche die Situation zu retten. Es schien ihr allerdings nicht, als seien diese wirklich fruchtbar.
„Oh, mir würde nie einfallen euch ein Kind zu nennen, werter Galeno. Es ist nur die Landläufige Meinung, wobei man ja auch nicht davor zurück schreckt junge Mädchen bereits viel früher zu vermählen. Ich mag ein wenig älter gewesen sein, als ich gewandelt wurde, doch es scheint mir bereits viele Jahre früher gewesen zu sein, dass ich erwachsen werden musste.“
Sie senkte kurz den Blick, scheinbar für einen kleinen Moment in Erinnerungen abdriftend, dann schüttelte sie den Kopf.

Schließlich hob sie den Kopf wieder, wobei auf ihren Zügen etwas düsteres lag, „Und ich muss euch recht geben, man bekommt das Gefühl die Wände in Genua haben Ohren. Ein unschöner Ort, an dem man unter Freunden nicht einmal offen sprechen kann, ohne das Gefühl zu haben die gesamte kainitische Gemeinschaft weiß worum es ging.“ sie schnaubte leise auf diese Worte hin, und warf dabei auch einen Blick zu Amalia. Tatsächlich schien sie diesbezüglich oft unbesonnen, was ihr Sorge bereitete, vor allem in Bezug auf Benita. Sie würde sich allerdings hüten ihre Freundin derart zurecht zu weisen, wie es Galeno tat. Interessant war allerdings die Reaktion. Das mochte bedeuten, dass das Blutsband nicht mehr wirkte.

Ihr Blick glitt zu Benita, „Nun, liebes, es ist deine Entscheidung. Wenn du dich dem gewachsen fühlst mit dem werten Galeno zu trainieren, dann werde ich dich nicht aufhalten.“
Die junge, schwarzhaarige Schönheit ließ den Blick aus großen Augen und erschrocken zwischen den Kainiten hin und her wandern. Es schien ihr ein wenig unangenehm im Mittelpunkt des Interesses zu stehen und sie hob zaghaft die Schultern.
„Ich... es... liegt nicht an mir das zu entscheiden, verehrte Padrona.“ druckste sie herum, und senkte den Blick schließlich. Avelina kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie doch ein wenig Angst hatte, und so legte sie ihr beruhigend die Hand unter dem Tisch aufs Knie, die sofort fest von Benitas umklammert wurde. Sie würde vielleicht in Zukunft öfter mal bei diesen Trainingsstunden anwesend sein müssen.

„Amalia.... Ich habe eine Frage an dich. Könntest du mir noch einmal erläutern, welche Aufgaben dein Amt als Liktorin in Genua genau umfasst? Welche Befugnisse hast du? Welche hast du nicht? Und an welche Bedingungen sind diese geknüpft?“ wechselte Avelina schließlich das Thema, damit es nicht verfänglicher wurde, „Oh... oder ist das kein gutes Thema für Benitas Ohren?“
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Nubis
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Re: [1013] Die Todestagsfeier [Avelina/Galeno/Amalia]

Beitrag von Nubis »

Er war die ganze Zeit ruhig und geduldig gewesen, sah also keinen wirklichen Sinn in der Aussage, er solle sich beruhigen. Also zuckte er nur mit der Schulter und nahm es mal so hin.
Also kümmerte er sich lieber um die Fortführung des Gespräches um Avelinas Dienerin.
Er schien nachzudenken über das, was Avelina sagte, über das Erwachsenwerden und über Wände mit Ohren. Aber auch da brauchte es keine weitere Antwort. Die Feststellungen oder Meinungen passten soweit und es hatte keinen Diskussionsbedarf.

Anders aber Benita selbst, die etwas eingeschüchtert wirkte.
Er legte dieses Mal aber kein freundliches Lächeln auf, sondern sein Blick hatte etwas herausforderndes.
„Ist etwas mit dir geschehen, dass du dich plötzlich so anders gibst? Was ist aus der quirligen Benita geworden? Aus der, die selbst vor unsereins zeigt, dass sie scheinbar keine Angst zu haben braucht?“
Und dann wurde es doch noch das fromme Gesicht des jungen Mönches, freundlich und vielleicht sogar etwas unschuldig wirkend. Passend zu seiner engelsgleichen Stimme.
„Ich werde dir nichts tun und wir werden auch nicht mit richtigen Waffen..oder mit scharfen...üben. Das wäre mir selbst recht unangenehm. Wer mag es schon verletzt zu werden. Aber blaue Flecke gehen wieder gut weg. Ich habe mich selbst auch gut unter Kontrolle und werd dich nicht anfallen. Es ist einfach nur Training.“

Er lehnte sich etwas zurück und sah zu Avelina. „Es ist nur ein Angebot, was aber nicht angenommen werden muss, wenn sie nicht will oder ihr nicht wollt. In einem Kampf gegen manch Kainiten sind unsere Ghule und Herdenmitglieder ohnehin stark unterlegen, also ist es nicht so wichtig, ob sie mit einem Kainiten zusammen trainiert, oder nicht.“

Den nachfolgenden Worten Avelinas lauschte er dann doch recht interessiert, vielleicht zu sehr sogar. Vielleicht konnte er noch was dazulernen.
Jetzte erst bemerkte er, dass Amalia seine Hand losgelassen hatte. Sie war wahrscheinlich sauer, weil er sie zurechtgewiesen hatte. Aber wie sonst sollte sie lernen, dass sie immer wieder den gleichen Fehler machte. Er wusste langsam nicht mehr weiter mit ihr und machte sich gleichzeitig Sorgen, dass ihr irgenwann einmal dieses Plappermaul echte Schwierigkeiten einhandeln würde. Er wusste um die Gefahren, in denen sie schwebten. Amalia schien das wenig zu kümmern, oder sie bemerkte das nicht...

....oder aber...

Er schüttelte beim letzten Gedanken diesen gleich wieder mit einer heftigen Kopfbewegung weg. Nein, sicher nicht.
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Amalia
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Re: [1013] Die Todestagsfeier [Avelina/Galeno/Amalia]

Beitrag von Amalia »

Amalia war tatsächlich ein wenig sauer auf Galeno, doch sein plötzliches Kopfschütteln machte sie stutzig … so beugte sie sich sanft zu ihm rüber und hauchte die Worte in sein Ohr.

“Was ist los? Ist etwas nicht in Ordnung Liebster?“

Sie lehnte sich wieder ein wenig zurück und blickte nun zu Avelina … ihre Frage entlockte der Zweigesichtigen einen Ausdruck des Erstaunens.

“Öhh natürlich kann Benita zuhören … schmeckts dir?“

Dies ging an die Ghulin ehe die Liktorin sich zurücklehnte und überlegte.

“Also … ich kann dir sagen, was meine Verpflichtungen sind. Wie es mit Befugnissen und der gleichen ausschaut … bin ich mir immer unschlüssig … ich wende mich da immer gerne an den Blutvogt, denn dieser ist mein direkter Anführer. Ich muss alles tun, was er mir aufträgt … die Aufträge des Blutvogts zu erfüllen ist die erste Hälfte meiner Pflicht. Die zweite ist das Sicherstellen und Achten der Stille … hmmmm … nehmen wir an … Ein Kainit fängt an zu rasen … rennt auf die Stadt oder ein Dorf zu. Dann ist es meine Aufgabe diesen ruhig zu stellen. Wenn es Gerüchte gibt, die die Stille gefährden könnten, dann ist es an mir diese auszumerzen … ich hoffe das beantwortet deine Frage meine Liebe?“
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