[1013] Der Mond geht auf, und zieht über uns hinweg...[Sousanna, Vergonzo]

[Vergonzo Faro]

Er ließ sich nicht zweimal bitten und hinkte zu ihr hinüber um neben ihr Platz zu nehmen.
Dann sah er sie ungeniert von oben nach unten an und wieder hoch zu ihren rehbraunen Augen.
"Meine Liebe, es tut gut zu hören das es dir genau so erging."

Er lächelte leicht verschämt und schaute kurz zu Boden, ehe er weiter sprach.
"Nun mir ist es gut ergangen. Ich habe alle Hände voll zu tun, allerdings alles Dinge außerhalb des Aufgabenbereiches meines Blutes. Ich komme somit dem Willen und der Bitte der Princeps nach und gestalte mein Genua so schnell und gut es mir gelingt, neu."
Dann lächelte er und blickte ihr tief in die Augen.
"Daher gehöre ich ganz dir heute Nacht."

[Sousanna]

Ihr sanftes Lächeln streifte ihn vorsichtig. Beinahe als fürchtete sie, er könne durch zu große Offenheit ihrerseits verscheucht werden. Dieser treue, gute Freund.
Der Blick der Harpyie aber folgte dem seinen, so dass sie sehr charmant den Blick niederschlug, ehe sie die Hand ausstreckte, um ihm gegen die Nase zu tippen.
"Das klingt mehr als zauberhaft.", raunte sie und strich so zärtlich über die faltige Wange mit dem Grünstich, als wäre er der schönste Mann, den sie je gesehen hatte. "Die Frage ist, was ich mit diesem wunderbaren Besitz jetzt anstelle..."
Sousannas Grinsen blieb jenes der unschuldigen Schönheit voller durchtriebener Sündhaftigkeit. "Willst du meine neusten Errungenschaften in den Bemühungen um die Sünde erleben?"

[Vergonzo Faro]

Er ließ sich gerne von seiner tiefen Freundin einlullen, genoss die Aufmerksamkeit und suhlte sich darin wie ein Schwein im Dreck.
Gerne würde er sich gänzlich gehen und fallen lassen, doch dafür war später sicher noch genug Zeit.
Als sie seine knobelige Nase antupfte zuckte er kichernd leicht zusammen.
"Nun ihn zu genießen wäre vermutlich der erste Schritt..."

Dann grinste er sie verschwörerisch an:"Das würde ich gerne erleben."

Man könnte sich ja beinahe alles erkaufen, erstehlen, ertausche oder erschaffen, jeden Wunsch bekommen mit all dieser sündigen Pracht.
Aber für Wesen der Nacht, bei denen Zeit nur bedingt eine Rolle spielt, waren Materielle Dinge nicht ganz so wichtig.
Auch ein Grund seines Besuches. Er wollte einiges von seiner Schwester erfahren.
Aber erst mal war er gespannt was sie ihm zeigen wollte.

[Sousanna]

Ihr Lächeln war warm wie der Honig, der vielleicht schon über so manchen Leib ihrer Liebhaber geflossen war, währen die vollen Lippen eine Spur aus Küssen und Sünde gezogen hatten. Doch es fehlte dem Lächeln, die widerwärtige Klebrigkeit, wie sie für gewöhnlich einem solchen Lächeln anhaftete.
"Man hat mir beigebracht, dass Genuss stets noch genüsslicher wird, wenn man sich der Folter der Geduld unterwirft."
Wie bei einem Kätzchen strich ihre Hand tiefer, fuhr die Kante seines Kinns nach, während ihr Lächeln zu einem Grinsen geriet.

Dann wandte sie sich für einen kurzen Augenblick der Tür zu und rief ein helles Wort, das er nicht verstand, doch das einer Glocke gleich den Raum zu erfüllen vermochte.
Schließlich sah Sousanna den Nosferatu mit einem Schmunzeln an und legte den Kopf schief, während ihr Blick über ihn irrlichterte. "Während wir also warten, was kann ich also für dich tun?"

[Vergonzo Faro]

Genussvoll beobachtete er seine Schwester und lauschte ihren Worten, der zarten Stimme voll honighaftem Klang.
"Ja Geduld ist eine Tugend, die ich nur schwer erlernen konnte..." seufzte er amüsiert.

"Nun, ich kam nach all der Zeit um zu erfahren wie es dir ergangen ist, ob es Neuigkeiten gibt, ob ich irgendwo irgendwem helfen kann oder einfach um sich auszutauschen."gab er ehrlich an und kratzte sich kurz die knollige Nase.

[Sousanna]

"Aber immerhin hast du sie erreicht." Ein leichtes Zwinkern traf ihn.

Dann aber stützte sie den Kopf auf die Hand und sah ihn aus großen braunen Augen an. Ihre Unschuld schien einmal mehr atemberaubend. "Das ist wirklich lieb, dass du dir um mich Gedanken machst."
Sousanna pustete sich eine lose Strähne aus der Stirn. Dann blickte sie aber griesgrämig drein. "Ich versuche den Laden hier auf Vordermann zu bringen.", stellte sie fest und klang ganz und gar verdrossen. "Aber die alte Hütte gibt eben kaum was her."
Aufmerksam musterte sie dann ihren alten Freund. "Und bei dir so?"

[Vergonzo Faro]

Er seufzte.
"Dann lass dir doch was neues Bauen. Soll ich mit dir was bauen? Wir bräuchten nur ein Grundstück. Oder wir reißen das hier ab und bauen es neu auf. Gehen würde beides sicher irgendwie." er zuckte mit den Schultern und grinste.

Dann ging sein Blick zur Decke als er überlegte.
"Ich komme derzeit nicht so ganz hinterher, es gibt so viel neues zu bauen, daher werde ich m,ich wohl bald vergrößern müssen. Aber das kriege ich schon hin. Daher bekomme ich derzeit auch nicht so viel mit von dem was hier in Genua unter den anderen Kainiten vor sich geht. Gibt es irgendwas das ich wissen sollte?" er lachte kurz.
Wissen wollte er natürlich alles, daher minderte er die Formulierung ab.

[Sousanna]

"Ja, wenn dann müsste man es abreißen und neubauen." Wie ein trotziges Kind sah sie sich um und schüttelte dann seufzend den Kopf. "Aber dann gehen diese Kürbisse von Männern wo anders hin. Und weil sie faul wie ein Misthaufen sind, kommen sie nicht wieder." Sie brummte irgendetwas auf Griechisch, das nicht allzu schmeichelhaft klang.

"Wenn du Hilfe bei der Vergrößerung brauchst, sag Bescheid." Träge streckte Sousanna sich auf den Kissen aus und löste ihr Haar mit einer Hand in jene duftende Flut.
Dann grinste sie zu ihrem Freund empor. "Oh da gibt es viel. Die Zahl derer, die Genuas Glanz suchen ist groß, und die Zahl derer, die ihn besudeln noch größer.", berichtete sie kichernd. "Interessiert dich etwas oder besser jemand" Verschwörerisch grinste sie ihn an. "Ganz besonders oder willst du den Abriss aus erster Raubvogelkralle?"

[Vergonzo Faro]

"Das werde ich machen, ich danke dir."

Dann überlegte er, legte die faltige Stirn ins runzeln.

"Umbauarbeiten, ohne den Betrieb einstellen zu müssen. Ist sicher möglich..." dachte er halblaut.
"Nun vielleicht könnte man das in Betracht ziehen. Aber um auf meine Bitte und deine Frage zurück zu kommen, ein Abriss wäre nett." dann könnte er bei interessanten Dingen nachfragen. Er lächelte verschüchtert zu ihr hinab, betrachtete den wohligen Anblick der sich ihm bot.

[Sousanna]

Einen Augenblick lang blickte die Ravnos ins Nichts. Auch sie schien über die Machbarkeit oder Unmachbarkeit eines Umbaus nachzudenken, während der sündige Betrieb weiterlief.

Doch dann lächelte sie ihren Bruder in der Sünde empor und begann während sie sprach, seine Wange zu streicheln.
Ihre Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass sie all den Klatsch und die wahren Geschichten liebte. Vielleicht mehr als sie jemals einen Mensch geliebt hatte. Er selbst hatte diese tiefe, beinahe zerbrechliche Zuneigung in ihrer Stimme nur ein einziges Mal erlebt: Als sie ihm den Fürsten der Sünde vorgestellt hatte.