[1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

[November '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Simon
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[1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Simon »

Bei seinem nächsten Besuch dort würde Toma bei der jungen Dame, die regelmäßig im Elysium anwesend ist, folgende Botschaft in geschwungener Handschrift vorfinden:
An den hohen Herrn Toma,

Simon der Suchende aus dem Clan Toreador, die aufrichgtigsten Grüße

Möget Ihr diese Unterbrechung Eurer wichtigen Aktivitäten innerhalb der Stadt verzeihen, doch hat man mir von vernünftiger Seite geraten, bei der Vorstellung der Mächtigen in Genua mich zunächst an Euch zu wenden.

Derzeit habe ich in Ravecca Quartier bezogen, und bitte, da meine Kenntnisse der Stadt im Moment gering sind, untertänigst um eine Audienz bei Euch.

Es ist lediglich mein Wunsch, bis auf Weiteres in der Stadt zu weilen, und so halte ich es der Höflichkeit geschuldet, Euch meine Aufwartung zu machen, so dass Ihr mit eigenen Augen sehen könnt, dass meine Absichten durchaus ehrenhaft sind und ich keinerlei Anstrengungen unternehmen werde, Euch oder jemand anderem in Genua die Macht, die sie haben, streitig zu machen.

Wenn Ihr die Güte haben wollt, mich zu empfangen, so werde ich Eure Zeit nich über Gebühr beanspruchen.


Simon der Suchende, wiedergeboren im Blute der Toreador vormals aus Verona, Kind von Isabella di Verona
Viel mehr ist der Botschaft nicht zu entnehmen, außer, dass das Schreiben vor Kurzem aufgesetzt wurde und wirkt, als sei es in einem Zug geschrieben worden.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma ging nur noch sehr selten ins Elysium. So eine Botschaft dort hinterlegt wurde, sah er diese erst recht spät und musste sie erst nach Hause bringen, um zu erfahren, was da für ihn geschrieben stand. Es war das erste Mal dass irgendwer eine Nachricht an ihn im Elysium abgab, so war er auch neugierig, um was es wohl ginge. Als er die Nachricht dann vorgelesen bekam, wich dieses Interesse jedoch wieder dem milden Interesse den jede Routine irgendwann bekam.
Nur ein zwei Dinge ließen den Tzimisce kritisch die Augenbraue heben.

Da der Toreador nicht genau angegeben hatte wo er im Falle einer Antwort anzutreffen sei, ließ Toma diese auch einfach im Elysium hinterlegen. Bei Ravecca konnte er es sich zwar bereits gut vorstellen, wo er untergekommen war,doch er würde sicher nicht nach der Rose suchen lassen. Noch nicht.
Werter Simon,
Neugeborener der Toreador,
Kind von Isabella di Verona,

entsprechend der zweiten Tradition wird euch die Möglichkeit zu Teil euch in meinem Hause, im Auftrag der höchstverehrten Aurore von Genua, vorzustellen und als temporärer Gast in der Domäne Genua aufgenommen zu werden.
Findet euch demnach zur ersten Nacht des neunten Monats des Jahres 1013 in Domus ein. Mein Haus findet ihr unweit des Domus Medicorum. Die Tür zeigt einen Drachen.

Noch ein Hinweis: So es euch nicht bereits gesagt wurde, ist das Nähren innerhalb der Mauern, für euch untersagt.

gezeichnet,
Toma Ianos Navodeanu,
Herold Genuas.
Neugeboren im Blute der Drachen und KInd des Ancilla Navod Sorinescu.
Am Ende des Schreibens, das auf nicht gerade auf dem teuersten Pergament gesetzt war, fand sich noch ein Siegel in blutrotem Wachs. Ein rundes Symbol, dass in verschiedenen Tiefen geschnitzt geöffnete Hände vor Bergen zeigte, mit Wasser am Fuße, die sich gen Himmel streckten und dabei zwei Symbole empor hielten: überkreuzte Werkzeuge und eine Schriftrolle. Über dem ganzen wölbte sich ein Bogen, gleich dem Himmelszelt in dem der Name des Drachen eingraviert stand.
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Simon
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Simon »

Bereits nach Erhalt der Antwort sah man Simon, wie er im Elysium stand und die Zeilen las, den Kopf leicht schief und ein Finger auf die Lippen gelegt, als wollte er verhindern, dass ein Wort über sie kam.

Schließlich rollte er das Papier langsam zusammen, bedankte sich bei der jungen Dame, die so freundlich war, ihm die Nachricht zu übergeben, und machte sich auf den Weg zurück nach Ravecca. Er würde den hohen Herrn nicht warten lassen.

Alsdann, als das genannte Datum eintrat, legte Simon die Reisekleidung an, deren Ärmel und Beinlinge nicht zerrissen waren, und legte einen alten Mantel über der wettergegerbter war als manch ein Reisender auf den endlosen Straßen der Welt. Es mag sein, dass seine Kleidung einst bunt gewesen war - womöglich die eines Gauklers -, doch sah man die Farben nur noch wie durch einen dunklen, vagen Schleier.

Schließlich fand der Suchende sich an jener Tür ein, die der Herold ihm genannt hatte, auch wenn die Stunde noch nicht ganz herangerückt war. Die Schriftrolle mit der Botschaft von Toma hatte Simon in den Falten seines Mantels verborgen, und obgleich er dort stand, als gehöre er nicht in diese Gegend, sondern vielmehr in eine Geschichte über arme Bettler, lauschte er für einen Moment der Nacht um sich herum, bevor er die Hand hob und kräftig genug an das Tor klopfte, so dass es jemand im Inneren hören musste.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Das Haus vor dem Simon stand war ein kleines Häuschen aus Stein, dass eine dunkle massive Holztür besaß, sowie ein geschlossenes Fenster zur Straße hin.
Die Tür war durchgängig beschnitzt und zeigte in der Tat, wenn man genauer hinsah einen verschlungenen Drachen in dem Gewirr aus Mustern.

Als er klopfte, öffnete ihm eine Frau mittleren Alters. Ihr schlanker Leib steckte in einem dunkelgrünen Kleid und das blonde Haar war einfach hochgesteckt. Feine Falten zeichneten sich in ihrem Gesicht ab. Kurz musterte sie den Gast der da stand.
"Verehrter Signore Simon?" fragte sie und verneigte sich, sobald sich dieser scheinbare Bettler als der zu erwartenden Gast herausgestellt hatte.

Mit einer Bewegung zog sie die Tür weiter auf und bat ihm mit einer Geste doch einzutreten.
"Willkommen im Hause Toma Ianos Navodeanu. Herold der Domäne Genua."
Und so Simon eintrat fand er sich auch direkt im Aufenthaltsraum des Hauses wieder. Ein Feuer prasselte in der Herdstelle am anderen Ende des Raumes. Ein großer, schwer wirkender Tisch stand davor mit Stühlen und einer Bank daran.
Die Wände waren mit hölzernen Panelen die kunstvolle Schnitzereien zeigten, bedeckt und auf den kleinen Schränkchen die am Rand standen fanden sich zahlreiche Figuren aus diversem Material.
Alles in diesem Raum, vermutlich im ganzen Haus war handwerklich verziert.

Ihm gegenüber trat auch besagter Herold. Ein groß gewachsener Mann, die Haut weisslich blass und glatt, das Haar lang und glatt wie schwarze Seide. Er trug eine schwarze Tunika, die ihm bis zu den Knien reichte und sonst nichts. Der Körper war schlank und athletisch, an der Taille jdoch recht schmal für einen Mann.
Die hellblauen Augen betrachteten den Gast kritisch und neugierig. Schnell und versucht jedes Detail zu erfassen.
Toma nickte Simon zu.
"Willkommen, werter Simon vom Blut der Rosen. Es freut mich dass ihr meiner Einladung nachgekommen seid. Willkommen in Genua. Als Herold werde ich euch über die speziellen Gegebenheiten der Stadt aufklären und euch eine Aufgabe zuweisen, die ihr für die Domäne und ihre Majestät leisten müsst, so ihr bleiben wollt. Dafür muss ich euch jedoch erst einmal einschätzen. Setz euch, bitte."
erklärte er und wies auf einen Platz am Tisch.

Hinter Simon hatte die Frau derweil die Tür geschlossen und war an die beiden herangetreten, bereit ihm den Mantel abzunehmen, so er es wollte.
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Simon
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Simon »

Simon musterte die Dame und schenkte ihr ein freundliches Lächeln, als er ihr den Mantel reichte. So abgetragen das Kleidungsstück auch aussah, es war gut gepflegt, und weder dreckig noch roch es nach etwas anderem, als einem Hauch orientalischer Düfte. Es war nicht schwer zu erraten, wo der Toreador gelegentlich seine Nächte verbrachte, und in seinen rehbraunen Augen stand geschrieben, dass er daraus auch keinen Hehl machen würde, wenn man ihn denn fragte.

Nachdem er den Mantel übergeben hatte, verneigte er sich nach Art eines Höflings vor dem Hausherren und senkte auch den Blick, um anzuzeigen, dass er keinen Händel wünschte. Beim Neigen des Kopfes fielen dem Herold die grauen Schläfen und einige Strähnen von derselben Farbe auf, die sich auf dem sonst braunen und kurzen Haar des Wanderers zogen. Silber, das von Jahren der Wanderschaft sprach, und eine gleiche Geschichte erzählten die leichten Falten im Gesicht des Mannes, als er erneut den Kopf hob.

"Ich danke Euch, mein Herr, dass Ihr mich empfangt." Er ging zu dem angewiesenen Platz, nickte noch einmal dankbar und setzte sich. Beide Arme legte er auf die Tischplatte und ließ den Blick auf den Herold gerichtet, wobei der frühere Darsteller den Kopf leicht zur Seite neigte, so dass die Schatten die kleinen Falten verschwiden ließen. "Man hat mich bereits in Kenntnis gesetzt", fuhr er fort, "dass mir eine Aufgabe zuteil werden wird. Aber fragt erst, was Ihr fragen wollt, und ich werde nach bestem Wissen und Gewissen antworten."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als der Toreador ihn mit "mein Herr" ansprach zog Toma deutlich eine Augenbraue hoch. Es war ihm nicht ganz sicher wie diese Anrede gemeint war. Wie ein gewöhnliches Herr oder unterwürfiges Herr?
Kritisch betrachtete er den Toreador während er sich ihm gegenüber setzte.

"Seid wann seid ihr bereits in der Stadt? Ihr kommt aus Verona? Warum verließt ihr die Stadt? Warum seid ihr nach Genua gekommen? Wenn ihr vor habt zu bleiben, warum? Was wollt ihr hier erreichen?" begann er seine Fragen direkt schnell und sachlich zu stellen. Scheinbar selbst wenig interessiert und es mehr abarbeitend.
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Simon
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Simon »

Simon war der sachliche Tonfall nicht entgangen, ebenso wenig der skeptische Blick seines Gegenübers.

"In der Stadt bin ich seit wenigen Monaten, und es stimmt, ich komme aus Verona, weil dies meiner erste Heimatdomäne war." Er legte den Finger auf die Lippen in einer Geste, die besagte, wie viel er offenlegen sollte, doch fuhr er dann im Tonfall von jemandem fort, der solche Fragen erwartet und sie auch oft beantwortet hatte. "Ich verließ die Stadt aufgrund eines Zerwürfnisses mit meiner Erzeugerin, Isabella di Verona. Ihr könnte es künstlerische Differenzen nennen, wenn Ihr wollt, es steht jedoch nicht zu befürchten, dass sie einen langen Groll gegen mich hegt."

Die Falten in Simons Gesicht schienen im Feuerschein tiefer zu werden, als er von seiner Erzeugerin sprach, doch eher aus Enttäuschung denn Furcht oder Respektlosigkeit. "Nach Genua bin ich gekommen, weil ich nach meinen kurzen Wanderjahren eine neue Heimat brauche; ich verbringe meine Zeit ungern auf der Straße zwischen Dörfern oder Klöstern."

Er verlagerte den Kopf leicht auf die andere Seite. "Und zu dem, was ich erreichen will: Nichts weiter, als mein Dasein friedlich zuzubringen, von den Gegebenheiten als Kind der Nacht einmal abgesehen. Mir wäre es selbstverständlich eine Freude, meine Künste als Darsteller präsentieren zu können, doch bis auf Weiteres genügt es mir, eine Heimat zu finden."

Simon lehnte sich ein wenig zurück. "Versteht mich richtig, Signore", fuhr er fort, wofür er den einfachen Begriff für "Herr" und nicht für "Dienstherr" gebrauchte, wenngleich sein Tonfall nicht weniger respektvoll war, "mir ist bewusst, dass man ohne die Zustimmung von Personen wie Euch eigentlich gleich wieder den Mantel nehmen und die Stadt verlassen kann. Ich möchte bleiben, wo man mich willkommen geheißen hat, und einfach nur der sein, der ich bin. Hoffentlich sind diese Antworten zufriedenstellend."

Mehr schein der Wanderer nicht sagen zu wollen oder zu können. Seine braunen Augen blinzelten einmal - wohl eher aus Gewohnheit denn Notwendigkeit - und schlug sie wartend nieder, während er die Finger auf der Tischplatte zusammenführte und leicht verschränkte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Die angemessene Anrede ist wohlwert...“ erwiderte der Tzimisce pikiert, nachdem der Toreador mit seinen Erklärungen geendet hatte und ihn schlicht als Signore angesprochen hatte.

„Monate also...“wiederholte der Drache und obwohl er nichts weiter dazu sagte mochte Simon das Gefühl bekommen, dass er das nicht zufriedenstellend fand.

„Ihr seid also Künstler? Darsteller? Fragte er und schaute nun etwas interessierter drein, wenn auch immer noch nicht besonders begeistert. „Seid also Schauspieler?“

„Eure Wünsche mögen schlicht sein...doch ob ihre diese Möglichkeit zu einem Leben in dieser Domäne bekommt kommt darauf an wie ihr euch verhaltet und wie gut ihr die Domäne auch unterstützt. Immerhin wird die höchstverehrte Aurore euch Schutz gewähren und euch vom Blut ihrer Herde geben.“ erklärte der Tzimisce und legte die Hände zusammen. Der eiskalte Blick lag auf dem optisch älter scheinenden Gegenüber kritisch musternd von oben herab.

„Daher übertrage ich euch die Aufgabe einen inoffiziellen Kanal zu eurer Heimatdomäne herzustellen. Hierfür wendet ihr euch bitte an den werten Kastellan, Ilario Contarini, Neugeborener der Lasombra. Er wird euch genauer darüber informieren.“

„Ihr müsst eure Aufgabe nicht beendet haben um ein anerkannter Gast innerhalb der Mauern Genuas zu werden, doch wäre es angemessener etwas vorweisen zu können wenn ihr je danach gefragt werden solltet.“

„Derzeit seid ihr ein Neuankömmling.Ein kurzzeitiger Gast. Angemeldet zwar, aber nicht aufgenommen. Hierfür müsst ihr innerhalb von fünf Jahren zwei Fürsprecher stellen können die für euch bürgen werden. Diese könnt ihr mir, dem werten Kastellan oder jemanden vom Mondsenat mitteilen, wenn ihr sie gefunden habt. So dies stattgefunden hat und ihr bis dahin keinen Schaden angerichtet habt oder anderweitig negativ aufgefallen seid, wird der Mondsenat im Namen der höchstverehrten Aurore, euch als Gast in der Domäne Genua anerkennen.“

„Ihr dürft Fragen stellen, wenn ihr wollt. Ihr werdet sicher einige haben. Danach muss ich euch noch weitere stellen.“ schloss er und bedeutet mit einem Wink der geöffneten Hand, dass er sprechen konnte.
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Simon »

Simon legte erneut den Kopf schief und einen Finger auf die Lippen. Er wirkte, als würde er die erhaltenen Auskünfte im Geiste verarbeiten und überlegen, welche Fragen er jemandem stellen mochte, den er nur vom Hörensagen kannte. "Erlaubt mir, Euch zunächst für die, wenn auch kurzfristige, Aufnahme in der Domäne zu danken, αφέντης", begann er und legte mehr Ehrerbietung in das letzte Wort, das man als "Gebieter" interpretieren mochte, wenn man des Griechischen mächtig war.

"Meine Erzeugerin nannte mich einen 'Rhapsoden', einen Darbieter von Gedichten und Erzählungen, von denen sie nicht genug bekommen konnte. In dieser Hinsicht", sagte er ruhig, "bin ich ein Darsteller. Kein Schauspieler, aber gelegentlich Sänger." Beim letzten Satz zuckten seine Mundwinkel unwillkürlich nach unten, als wäre dies eine schlechte Erinnerung.

"Habt auch Dank für die Auskünfte über die Aufgabe. Ich werde versuchen, diese sobald als möglich anzugehen und mich mehr als ein vorübergehender Gast zu beweisen. Doch sagt mir bitte", fügte er hinzu, löste die Finger voneinander und legte stattdessen eine Hand auf die andere, "gibt es bis dahin Viertel in der Stadt, die mir bis zur offiziellen Einladung in Genua versperrt bleiben? Von den Heimstätten der Herrschenden einmal abgesehen?" Er lehnte sich leicht zurück, so dass er aufrecht saß. "Mir wäre auch lieb zu wissen, wo jemand mit, sagen wir, meinen Künsten etwas dazu beitragen kann, dass das Dasein der Kinder der Nacht nicht so trist erscheint."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Eine sehr gute Frage“ antwortete er, hob den Zeigenfinger der rechten Hand und lächelte. Es war angenehm wenn der Gegenüber mitdachte, auch wenn eine entscheidene Frage noch fehlte.

„Wie euch bereits mitgeteilt dürft ihr innerhalb der Mauern nicht jagen, doch auch außerhalb gibt es fünf Gebiete die für euch ebenso tabu sind.

Das Castelleto und die Villa Illuminata im Norden sind private Gebiete des Prinzen.

Burgus. Ist das Jagdgebiet der Kappadozianer. Das Kloster San Marcellino darin ist Domäne deren Ältesten. Dem verehrten Benedetto, Ancilla seines Blutes. Doch auch ganz Burgus sollte nur mit Einladung betreten werden. Die Geißel Genuas. Der werte Titus ist ebenfalls vom Blute Kappadozius und hat für gewöhnlich ein Auge darauf.

Das dritte Jagdgebiet gehört dem verehrten Brimir, Blutvogt Genuas und erster Wächter des Elysiums, Ancilla der Gangrel. Sein Reich sind die Wälder und Dorf von Luccoli bis Macelli und Borgo di Bisagno.

Das vierte Gebiet Kreuzdorf, gehört den Malkavianern.

Und die Siedlung vor der Porta di San Pietro gehört der verehrten Acacia, Ancilla der Lasombra und Hüterin des Elysiums.

In den Jagdgebieten, dürft ihr euch bewegen. Ihr dürft aber nicht jagen. Jedoch wird wohl jeder der euch dort aufgreift nicht besonders freundlich reagieren.

Außerhalb dieser Gebiete könnt ihr frei jagen und euch bewegen.

Innerhalb der Stadt gibt es sechs Stadtgebiete.
Ihr befindet euch derzeit in Domus. Östlich von hier befindet sich Broglio.
Für den Fall dass ihr später das Jagdrecht in der Stadt erhaltet, lasst euch gesagt sein, dass Nordbroglio tabu ist. Dies wird mein Jagdgebiet sein. Auch vom Rest Broglio solltet ihr euch fern halten. Dort gab es bereits zu viel Chaos durch Eingriffe von Kainiten.“
Hier lag ein deutlicher ernst in der Stimme des Drache als er sprach, wo er zuvor noch recht gelassen und sehr unemotional routiniert die Sachen vorgetragen hatte.

„Südlich liegt Ravecca. Ihr kennt es bereits. Westlich davon Mascharana. Die Villa Embriaci ist Jagdgebiet des Kastellans und das Bischofskastell Domäne des genuesischen Botschafters an den etruskischen Höfen. Dem verehrten Maximinianus, Ancilla der Könige.

Nördlich von Mascharana liegt der Hafen und damit Platealonga, das Jagdgebiet derer die auf dem Weg der Könige wandeln.
Und schließlich mitten im Herzen Genuas liegt Clavicula. Der schlimmste Abschaum lebt dort und dort regiert der hochverehrte Godeoc, Ahn der Nosferatu. Es ist seine Domäne.“

Nach einer kurzen Pause kam er noch auf den Rest zu sprechen.

„Ihr seid also mehr ein Poet.“ sagte der Drache enttäuscht ob der Information, dass Simon Sänger und Gedichteaufsager war.
„Ich bevorzuge mehr die plastische Kunst. Etwas das man mit seinen eigenen Händen schafft.“ erklärte er und lächelte schmal, als hätte er einen Witz gemacht. „Verfasst ihr denn wenigstens eigene Poesie oder Lieder?“

„Ich würde euch wohl, wenn ihr euren Künsten nachgehen wollt, am ehesten an eure Schwester im Blute verweisen. Avelina. Sie scheint wie einige eures Blutes interessiert an Kunst und vor allem Musik.“ Soweit er sich entsann, ganz sicher war er sich nicht mehr was die Rose betraf.

„Und was bedeutete dieses Wort, dass ihr zuvor sagtet? Eine Sprache die mir nicht geläufig ist, schätze ich.“
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