[1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

[November '18]
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Simon
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Simon »

Gelgentlich folgte Simon mit den Augen dem Blick des Drachen, wie er da - der Verstand so kalt wie seine Finger - jeden Zoll seines Körpers abtastete, als suche er etwas Bestimmtes. Als wäre die Tatsache, dass der Sänger in spielgenden Oberflächen nicht zu sehen war, irgendeiner Anomalie außerhalb des Erwarteten geschuldet.

Am merkwürdigsten erschien dem Toreador nicht einmal, das Toma scheinbar seine Hände und Augen überall hatte. Was ihm verborgen blieb, war der Grund. Er legte den Kopf schief, und da er vermeinte, dass der Drache mit Simons Händen und Armen durch war, legte er einen Finger auf die leicht geöffneten Lippen.

Diese Geste hatte der Herold bereits gesehen - als würde Simon sich an etwas erinnern und sich selbst verbieten, es laut auszusprechen. Er tat dies, während Toma die Stellen betastete, die im Leben einmal empfindlicher gewesen sein mussten. Inzwischen kam er sich schon wie auf dem Marktplatz vor.

Plötzlich umspielte ein fast ironisches Lächeln seine Lippen. Wenigstens, sagte dieses Lächeln, schien ihm das Publikum gewogen. Um ein Haar hätte er losgelacht, doch schloss er stattdessen leicht die Augen und übte sich in Geduld.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma schien das Gebaren des Poeten gar nicht mitzubekommen oder schlicht zu ignorieren. Zu sehr war er mit dessen Körper beschäftigt und das war auch das einzige was für ihn zählte.
Abschließend blieb aber nur das Urteil: "Gewöhnlich".
Mit einem leicht enttäuschten Ausdruck sah der Drache dem Toreador nun wieder in die Augen.

"Sagt, werter Simon, würdet ihr mir im Zuge einer umfangreichen Untersuchung ob der Dicke eures Blutes, auch euer innerstes offenbaren?" fragte er während sein Zeigefinger mittig über Simons nackten Oberkörper fuhr, an der Stelle wo er den Schnitt setzen würde.
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Simon
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Simon »

Simons Gesichtsausdruck änderte sich erneut. Etwas stand in seinen Augen. Ungeduld? Angst war es nicht, denn auch wenn die Narben wenige waren, zeigte sein Gesicht, dass Schmerz ein alter Freund war. Dennoch ... Das Innerste nach außen zu kehren schien ihm nicht zu behagen.

"Wenn es Euch zufriedenstellt", sagte er mit der Geduld eines Seraphen, "dann könnt ihr ein paar Tropfen meines Blutes haben." Er legte den Kopf auf die andere Seite. "Selbstverständlich, padrone, werdet Ihr von meinem Blut ebenso enttäuscht sein wie von meinen Gliedern. Ich habe es oft genug gesehen." Wieder ein ironisches Lächeln. "Den Leib soll man ja nicht schlechter behandeln als die Seele", fügte er in einem Anflug von Poesie hinzu.

Er wartete nicht auf eine Reaktion des Herolds, sondern legte die Hand auf die Stelle, die Toma angezeigt hatte, uns sagte nur schlicht: "Nur versprecht mir, dass ich hinterher in einem Stück bleibe."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Oh, das war nicht was ich mit der Dicke eures Blutes meinte...dazu untersuche ich euren Körper. Außen wie innen. Um zu sehen wie sehr er durch das Blut verändert wurde." Erwiderte der Tzimisce und strich dem Toreador über den nackten Leib während er um ihn herum ging.

"Ihr werdet keinen Unterschied merken. Nun, keinen langanhaltenden. Etwas Schmerz womöglich, doch der vergeht." Was er nicht sah, was er nicht spürte...würde er auch nicht vermissen. "Jedoch werde ich euch fixieren müssen. Eurem inneren Wesen wird es womöglich nicht sonderlich gefallen und ich kann so nicht arbeiten, wenn es sich windet."
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Simon
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Simon »

Simon sprach aus, was ihm vorher ins Gesicht gestanden hatte, nachdem der Drache dies gesagt hatte. "Schmerz ist ein alter Freund, wobei ich allerdings kaum glaube, dass Ihr in meinem Inneren mehr finden werdet als in dem eines anderen Kainiten. Selbstverständlich, padrone, werdet Ihr verstehen, dass sich mein Körper nicht so einfach formen lässt."

Dann konnte Simon plötzlich nicht an sich halten und begann zu lachen, ein heller Klang wie von einer Bronzeglocke, wobei sein ganzer erkalteter Leib erbebte. "Tut von mir aus, was Ihr müsst, wenn ich dadurch meinen Frieden bekomme", sagte er während einer kurzen Pause. "Aber bitte ..." Weiteres Gelächter folgte, leiser diesmal. "... verwendet keinen Spiegel für diesen Versuch." Schließlich, als der Anfall sich gelegt hatte, hob er beschwichtigend eine Hand. "Verzeiht, es ist nicht mein Platz, in Eurem Hause zu lachen - und ich versichere Euch, dass es nicht Euch galt. Doch dieser Gedanke, auf einem Seziertisch zu liegen, während ein Spiegel über mir hängt und nicht meine heraushängenden Eingeweide zeigt, sondern einen leeren Tisch, der unter mir wackelt, weil Schmerz durch meine Glieder fährt, erscheint mir absurd."

Einmal mehr blinzelte Simon und streckte die Arme aus. "Irgendwie", sagte er leise. "Bin ich nicht einmal sicher, ob ich ein Mitspracherecht bei dieser Angelegenheit habe."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als der Toreador zu lachen begann, gefror dem Drachen der gierige Ausdruck im Gesicht und wandelte sich in Fassungslosigkeit bevor diese noch von Zorn verdrängt wurde. Die Rose hatte gar keine Zeit sich zu erklären. Mit jedem Satz der von dem Lachen unterlegt wurde machte sie es nur schlimmer.
Tomas Hand drückte sich plötzlich gegen seinen Hals und Kinn und drückte dieses nach oben, sodass er verstummte. Das Lachen im Halse stecken blieb.

"Wollt ihr gern sehen wie formbar ihr tatsächlich seid?!" zischte der Herold, das Gesicht ungehalten verzogen und die spitzen Zähne gebleckt.
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Simon
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Simon »

Simon ließ auch das geschehen und hing wie eine Puppe an der Hand des Drachen. Nur seine braunen Augen zeigten eine Regung. Nicht Angst, sondern Zorn seinerseits. Wie oft in den kurzen Jahren seiner Existenz hatte der derleich Gier in den Gesichtern der Mächtigen gesehen, wie oft bemerkt, dass die hohen Herren sich alle vornehmen gaben, doch beim geringsten Anlass so taten, als hätte man ihnen selbst ein Stück aus dem Leib geschnitten?

Sei's drum ... Es war nur Schmerz.

"Tut, was Ihr meint, Herold", sagte er mit Geduld in der Stimme. "Niemand soll sagen, der Poet sei unehrlich gewesen."

Er schloss die Augen und überließ sich der Gnade jenes Mannes.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Abfällig verzog der Drache das Gesicht. Die Rose glaubte also sie könne alles ertragen?

Für einen Moment löste er den Blick von Simon, sah Agatha an und gab ihr auf deutsch einen Befehl. Dann blickte er wieder auf die Rose in seinem Griff, die sich ihm einfach hingab.

„Ihr glaubt ihr kennt Schmerz? Dass euch das alles nicht kümmern braucht?“

Für ein paar Zentimeter drückte sich der Kehlkopf des Toreadors zusammen und ein kurzer ziehender Schmerz zog sich durch seinen Hals.
Zu kurz...war das alles?

Agatha stand wieder neben Toma und hielt etwas in der Hand und noch löste der Herold seinen Griff auch nicht. Wartete wie Simon oder eher seine Bestie darauf reagieren würde.

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Fleischformen 2: -1BP
@Toma (Sam) rolled 36. (1 + 6 + 2 + 5 + 2 + 10 + 7 + 3 = 36) = 2 Erfolge
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Simon
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Simon »

Simon schrie ... Für die Ohren seines Gegenüber musste es klingen, als hätte jemandem einem Engel die Flügel herausgerissen.

In den Augen des Toreador - gezeichnet durch die Jahre, den Hunger, die Einsamkeit - brannte die reine Wut, der Zorn über diese Behandlung, diese Unverfrorenheit der Mächtigen!

Der Vampir knurrte, bleckt die Zähne und packte mit aller Gewalt den Arm des Drachen!

...

[Selbstbeherrschung 4 gegen Raserei:
@Simon (Jan) rolled 20. (2 + 4 + 7 + 7 = 20) = 2 Erfolge gegen 6]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Der Höflichkeit geschuldet [Toma, Simon]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Und innerhalb kurzester Zeit wurde der Schrei immer gebrochener, die Stimme kratziger und belegter.

Der Toreador griff zwar nach ihm, jedoch womöglich nur um selbst ein Gefühl der Kontrolle zu bekommen, denn er schien ihn nicht wirklich anzufallen, sich nicht zu wehren, stattdessen kämpfte er mit sich selbst. Ließ das Tier nicht frei, hielt es wohl in sich gesperrt. Doch wie lange?

Toma nahm den Pflock, den Agatha geholt hatte in seine linke Hand und hielt Simon weiterhin mit der rechten von sich.
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