[1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

[Livia]

Livia nickte zögerlich, ein Ansinnen, welches sie nicht kannte... das war ein stolzer Preis. Und sein Angebot war... unklar?
"In welcher Form würdet ihr mein Ansinnen unterstützen, in den drei Dörfern des Nordens seid ihr nicht vertreten, oder doch?" Und im Mondsenat ebenso wenig... Ob er Einfluss auf die Älteren nehmen könnte?

"Ich spreche dabei von Pontedecimo, als Hauptort der nördlichen Dörfer, dazu St. Pedro di Mare, den Knotenpunkt zwischen Nord und West.
Man könnte sagen, dies sind die Kirchen, in denen eure Madonnen stehen werden, dort sind meine Gelder und Truppen. In diesen beiden Orten hege ich meinen Einfluss, wodurch ein großteil des Mondsenioriats abgedeckt ist.
Der dritte Ort dieses Senioriats, die Einteilung erfolgte ja durch unsere höchst verehrte Majestät, ist Voltori. Der Ort ist noch nicht der Domäne erschlossen worden, stellt im Vergleich zu meinem Einflussgebiet dort aber auch nur eine kleinere Einheit dar."
Erläuterte sie ihren Anspruch noch etwas genauer.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Ich mag nicht im Mondsenat sitzen, aber ich bin der Herold ihrer Majestät. Ich habe zu allen Amtsträgern Kontakt und auch private Geschäfte." erklärte Toma.
"Ich werde wohlwollend über euch sprechen und als Mondsenatorin vorschlagen und im Gegenzug begleicht ihr dies ebenso mit eurer Stimme, wenn ich einmal etwas vom Mondsenat wünsche." bot er an und ließ noch offen, ob sie es annehmen wollte oder nicht.

[Livia]

Livia überlegte kurz. Dann nickte sie.
"Es dient auch meinem zweiten Ziele... wenn wir dieses aufnehmen können, bin ich zufrieden. Dann werde ich gerne euer späteres Anliegen unterstützen."
Jetzt bestätigte sie, ließ das zweite Ziel aber noch offen, es würde also noch bestätigt werden müssen.

"Was jenes zweite Ziel angeht. Habt ihr euch euer Amt gewünscht, war es euer Vorschlag, oder wurdet ihr gebeten, es auszufüllen?" Fragte sie dann langsam.
"Nicht zum gleichen Zeitpunkt, aber auf Sicht der näheren Zukunft würde ich der Domäne meine Fähigkeiten im Umgang mit Menschen, Gruppen, Stimmungen und dergleichen gerne anbieten. Auch dafür wären also wohlwollend sprechende und mein Anliegen unterstützende Amtsträger wertvoll, die höchst verehrte Majestät wird womöglich fragen." Sie hob die Schultern, wusste Gott, wie genau das in Genua lief. Im Kern war es die gleiche Aufgabe, aber für zwei Anliegen.

"Glaubt ihr ich würde eine gute Dienstfrau der Herrin abgeben?" Fragte sie dann grinsend. Auch beim Herold interessierte sie sich ehrlich dafür, ob er das überhaupt für eine gute Idee hielt und welches Amt ihm bei ihr in den Sinn kommen würde, oder ob auch er seine Karten bei soetwas hütete.
Sie ließ ihm Zeit zu antworten, auch ein wenig zu überlegen.

"Es ist auch keineswegs so, dass ich unter den Kainiten unbekannt wäre... doch gerade die Ankilla und Ahnen....
Da ich weder einem der großen Clane, noch einem der großen Pfadbünde angehöre, kennen sie mich wohl kaum.
Und auch die Brujah..." Livia schüttelte leicht betrübt - leicht verärgert - das Haupt. Diese beiden Gruppen waren ihre Hauptsorgen.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Ihr überlegt also noch ein zweites Amt zu begleiten?
Ambitioniert..." kommentierte der Drache und blickte sie musternd aber keineswegs missmutig an.

"Ich bat nicht um ein Amt, hatte es nicht mal im Sinn. Den ersten Neuankömmling betreute ich weil der verehrte Maximinianus mich darum bat. Am Hofe bat ich die höchstverehrte Aurore ledeglich darum die Neuankömmlinge nach der dicke ihres Blutes untersuchen zu dürfen. Es schien dann wohl vereinbar mit der Aufgabe des Herolds."

Als sie fragte ob sie eine gute Dienstfrau abgeben würde, dachte er in der Tat einen Moment nach. "Das kommt wohl darauf an was ihr tun wollt. Zudem kenne ich euch zu wenig um dies nun beurteilen zu können." Würde sie eine gute Harpye abgeben? einen Herold? Liktor? Die Liktoren könnten es sicherlich vertragen jemand neues zu bekommen, die Harpye auch, die konnte direkt ausgetauscht werden, wenn es nach ihm ging...aber sein Amt? Wie würde er es überhaupt finden jemanden neben sich zu haben? Konkurrenz? Oder Arbeitsersparnis?

"Sind die Brujah von Interesse?" fragte Toma dann statt das Ämterthema weiter zu vertiefen. "Neben Ancilla und Ahnen...was kümmern euch die Brujah?"

[Livia]

Livia nickte, sie sah Senat und Amt zwar nicht als vergleichbar an, aber er hatte durchaus recht.

Die Erzählung des Herolds nahm sie mit Staunen hin, entweder war er wirklich in das Amt hineingewachsen, oder er war wirklich jahrelang und völlig unbewusst von Kainiten vorbereitet worden... vom ehemaligen Seneschall.
"Seid ihr... zufrieden mit dieser Stellung? Ist das Amt... erfüllend, für euch?" Fragte sie dann vorsichtig interessiert. Der Herold war in der Tat ein sehr ungewöhnliches und schwer zu verstehendes Amt für die Setitin.

"Was die Brujah angeht." Erläuterte sie dann etwas betrübt. "Ich will offen mit euch sprechen, darf ich auf eure Diskretion vertrauen?" Kurz wartete sie ab.

"Nun, mit dem verehrten Ankilla habe ich natürlich keinen Kontakt gehabt bisher, er wird es nicht gerne gesehen haben, dass Ajax Quinto al Mare aufgegeben hat und ich... nunja, nicht nur sein Erbe sichern konnte, die Arbeit um ein vielfaches voranbringen." Sie hob die Schultern, in der Tat hatte sie nicht von Mattia gehört, kein Wort.
"Mit dem wohlwerten Ajax verbindet mich frühere Zusammenarbeit, aber wir hatten ein beidseitiges geschäftliches Problem und seither scheint das Verhältnis erkaltet... Dass ich in Geschäftsbeziehungen mit seinen Konkurrenten vom Martinsorden stehe scheint ihm nicht gefallen zu haben, er führte leider fälschlicherweise ein Geschäftshindernis darauf zurück... nun.
Was Seresa angeht... sie war eins grundlos von ausgesuchter Unhöflichkeit, auch dieses Verhältnis konnte sich seither nicht erwärmen. Ob es hier eine Wechselwirkung zu Ajax gab und in welcher Richtung diese erfolgte..." Sie hob erneut die Schultern.
Natürlich hatte Livia keine Fehde mit einem der drei Brujah, aber es war ein seltsames Verhältnis und wenn es eines gab, an dem man arbeiten könnte, dann dieses...
Nur... was hatten die Brujah zu sagen?

[Toma Ianos Navodeanu]

"Ja das bin ich." antwortete der Herold knapp aber auch alles damit sagend auf die Frage ob er zufrieden mit dem Amt war. Er hatte nichts daran zu bemängeln.

"Wie kam es, dass der werte Ajax euch Quinto überlassen hat? Hatte er kein Interesse mehr daran?" Er legte den Kopf leicht schräg.
"Seht ihr es als großes Problem, dass die Brujah nicht näher zu euch stehen?" fragte er, weil er nicht verstehen konnte warum dies ihr eine Sorge war. Bei Ajax ein wenig, aber was kümmerte sie Seresa oder der Ancilla, wenn sie mit ihnen nichts zu schaffen hatte?

[Livia]

"Ein großes Problem?" Livia hob die Braue.
"Nun... ein Hindernis...
Sie sind ein großer und durch Ajax sehr präsenter Clan."
Sprach sie eher vorsichtig oder zurückhaltend.

"Auch wenn sie noch keinen direkten Zugang zum Senat haben, so wird er doch sicherlich als der nächste übliche Anwärter auf einen Posten gesehen werden, nach der wohlwerten Seinfreda natürlich...
Und Kontakte an wichtige Stellen werden sie ebenso haben." Sie hob die Schultern. In der Tat, als der Drache es so sagte... einen wirklich triftigen Grund, warum sie genau die Brujah brauchen sollte, hatte Livia gar nicht.

Nun... einen schon.
"Und...
Ich sprach ja von meinem zweiten Ziel für die kommenden Zeiten." Kurz pausierte sie, der Drache hatte zwar nicht geraten, was sie am besten werden sollte...
"Und wenn ich auf ein Liktorenamt zuarbeite, dann sollte ich wohl entweder den Brujah beerben, oder seine Duldung haben." Lächelte sie schalkhaft. Abwartend, was der Tzimisce dazu sagen würde - er war bisher wirklich sehr verschlossen gewesen, es war wieder an der Zeit, dass er einen Schritt folgte.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Sehr präsent..."wiederholte Toma nachdenklich und sagte aber nichts weiter dazu ob er das auch so sah oder gar nicht?
Dass sie seine Frage ignorierte nahm er wahr, aber ging nicht erneut darauf ein. Wenn sie es nicht sagen wollte, so war das ihr Recht, so wie er ihr auch nicht mehr sagte, als er für vertretbar erachtete.

"Liktor also..."
"Das hätte ich nicht als erstes Amt im Blick gehabt, wenn ich euch betrachtete. Auch oder vor allem wegen eurer Interessen...warum wollt ihr Liktor werden?"
Er selbst empfand dieses Amt nicht gerade als erstrebenswert. Zum einen war es eine uninteressante Arbeit, zum anderen gefährlich. Warum sich in die Quengeleien anderer hinein ziehen lassen, wenn man es nicht musste? Freiwillig? Wie absurd.

[Livia]

Livia blickte ihn nur fragend an. "Ihr teilt meine Meinung nicht? Habt ihr Vorschläge?" Ihr Anspruch könnte entweder reibungslos durchgehen oder mit einem Lachen ignoriert werden - auch der Herold würde darüber mitentscheiden.

"Nun... an welches dachtet ihr? Eine weitere Harpyie aus niederem Geblüte?" Sie hob ratlos die Schultern. Die Idee war ihr offensichtlich nicht fremd... aber irgendetwas hielt sie davon ab - womöglich Sousanna?

"Als Liktor könnte ich die Aufgabe unserer höchst verehrten Herrin an mich noch besser erfüllen... ich soll den Schmerz der Kainitenschaft auf die Menschen lindern...
Als Liktor kann ich kann Stillebrüche vermeiden und abmildern, damit die Menschen vor der Erkenntnis unserer Art und damit sie wie auch uns vor den Folgen dieser Erkenntnis bewahren.
Natürlich bin ich keine Kriegerin, aber die Liktoren sind auch kein Amt der Exekutive mehr... diese Ehre und Pflicht obliegt nun der wohlwerten Geißel und natürlich dem verehrten Blutvogt." Sie sprach von den Ämtern, nicht den Personen.

"Außerdem... könnten weniger konfrontative Liktoren womöglich manche Aufgaben anders erfüllen..."

[Toma Ianos Navodeanu]

„Solltet ihr nicht Freude und Feste unter die Menschen bringen?“ fragte er.

„Tatsächlich hätte ich daher mehr an eine Harpye gedacht.“ Alles andere als diese Ravnos wäre ihm wohl auch sehr recht. Doch das sprach er nicht aus, sie hatten eine Abmachung. Er würde sich nicht mehr öffentlich gegen Sousanna stellen. „Jedoch wäre auch das nicht gänzlich passend. Ihr streckt eure Finger weit aus, habt vermutlich einige Kontakte, ja…aber…“

Er blickte sie einen Moment schweigend an, überlegte.

„Ihr wollt euch um die Menschen kümmern, aber kein Amt kümmert sich wirklich um die Herde. Die Liktoren sollen die Stille wahren ja, aber mehr zu unserem Schutz denn der der Menschen. Und ich frage mich ob ihr wirklich dazu bereit seid, euch auch die Finger schmutzig zu machen, wenn es nötig sein sollte, dass die Liktoren Gerüchte aus der Welt schaffen oder Zeugen beseitigen.“ Zumindest stellte er sich das unter der Arbeit der Liktoren vor, aber er wusste auch nicht wirklich, was diese eigentlich taten.
„Unsere Ämter nutzen unserer Gesellschaft und ich zweifle derzeit noch ob ihr schon so weit seit ein solches Amt zu begleiten. Dass ihr nicht doch noch zu sehr an der sterblichen Welt hängt.“

"Mit einem habt ihr jedoch recht, die Liktoren könnten jemanden vertragen, der mehr Geist hineinbringt denn Kampfkraft."