[1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

[November '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Livia
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[1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

Beitrag von Livia »

Dreimal klopfte die zierliche Frauenhand zart aber deutlich an die schwere Eichentür der Hauses.
An die Tür des Hauses des Herolds, oder eher seines menschlichen Ghuls, des Deutschen.
Livia war lange nicht hier gewesen, hatte sie den Ort gemieden? Oder war sie nur zu beschäftigt?

Heute war sie anders.
Anders als damals.
Andererseits - auch damals war sie anders, sie hatte nicht ihr wahres Wesen gezeigt sondern Stärke vorgespielt, Selbstsicherheit, die sie nicht besaß... aber der Tzimiske war darauf hereingefallen, oder?
So würde sie heute wieder erscheinen wollen.
Freundlich, zugewandt, respektvoll aber nicht als kleines Kind der niederen Clane, dem Spiel eines alten Amtsträgers ausgeliefert... Hoffte sie zumindest.

Livia stand nicht alleine in der Gasse in Domus', drei dunkle und schwer gepanzerte Schemen begleiteten sie in dieser Nacht. Sie war auch ungewöhnlich gut bekleidet, trug die Tracht des örtlichen Patriziates. Frauenkleidung, Grün, mit Seidenstickerei und Perlen auf der Brust. Dazu eines ihrer geliebten Kopftücher.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Nicht nur Livia war anders, so sie es denn war. Vieles hatte sich verändert so wie es der Lauf der Dinge war. Nur das Haus, das Haus und die Tür, die versteckt und zugleich offen einen Drachen zeigte, sah immer noch genauso aus.
Doch die Diener waren verändert. Als ihr geöffnet wurde...der Deutsche war tatsächlich älter geworden. Hatte sichtbare Falten und schütter werdendes Haar.

Aber das letzte Mal hatten sie sich auch gar nicht richtig gesehen. Toma hatte sie von draußen reingebracht und die Guhle dann weggeschickt bis auf die Wachen. Jakob erkannte also nicht dass da ein Kind der Nacht vor ihm stand, auch wenn er dies mittlerweile immer in Betracht zog. Nachts kam einfach sonst kaum jemand vorbei außer Vampire. Zumal sie noch in Begleitung von Wachen war.

„Guten Abend, verehrte Signora. Wie kann meine bescheidene Wenigkeit euch helfen? Ich nehme an euch ist nicht an meiner Person gelegen?“ fragte er und lächelte verschmitzt.
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Livia
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Re: [1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

Beitrag von Livia »

Die junge Signora lächelte einnehmend und grüßte den Mann in sächsischer Zunge. Etwas moderner als er es wohl gelernt haben würde - andererseits sprach das Volk nördlich der Alpen ja sowieso in jedem Dorf einen neuen Wortschlag, der für alle andere ihrer Art grässlich klang.

"Die Nacht zum Gruße."
Den Namen des Deutschen hatte sie natürlich vergessen, oder gar nie erfahren, aber er würde schon verstehen.

"Ich bin hier, um eurem wohlwerten Herren meine Aufwartung zu machen und um ein wenig seiner Zeit in dieser oder einer der kommenden Nächte zu bitten." Schloss sie dann und wartete einen Augenblick.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Völlig überrascht blickte er sie an. Das hatte er nun wirklich nicht erwartet seine Muttersprache, wenn auch in einer anderen Mndart, in dieser Stadt zu hören.

Sein Gesicht hellte sich noch mehr auf, für einen Moment bevor es bedauernd wurde.
„Verzeiht verehrtes Fräulein, mein Herr ist in dieser Nacht nicht in diesem Haus anzutreffen. So ihr es wünscht teile ich es ihm natürlich unverzüglich mit und bringe euch seine Antwort, wenn ihr mir sagt wo ich euch finden kann? Und würdet ihr mir euren Namen ebenso mitteilen, verehrteste?“
Der Deutsche verneigte sich leicht. Der Anstand hätte es wohl geboten sich selbst auch vorzustellen, doch war diesem göttlichen Wesen sicherlich egal wer er war, war er doch nur ein bescheidener Diener.
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Livia
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Re: [1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

Beitrag von Livia »

Livia lächelte freudig. Sie hatte diese Sprache selbst im Handel kaum gebraucht und einen Ghul zu beeindrucken, ergab selten großen Wert... aber in diesem Fall war es ein kleiner Spaß.

"Gerne. Sagt ihm doch, dass Livia Alesia hier war."
Den Rest der Vorstellung würde der Mensch nicht brauchen.
"Ihr könnt mir seinen Terminoptionen gerne zum Kontor in Quinto al Mare senden."

Dann musterte sie den Mann und das Haus.
"Aus welchem Land kamt ihr, im letzten Leben? War es das Grenzmark oder die bayrische Mark?" Fragte sie interessiert.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Im letzten Leben?" Das fand er eine seltsame Bezeichnung, aber antwortete bereitwillig, daran war bestimmt nichts verwerfliches.
"Ostarrichi, verehrte Dame. Aus der Nähe von Salzburg." erklärte er und fühlte sich direkt etwas nostalgisch. "Stammt ihr denn aus Bayern oder Sachsen womögich?" fragte er neugierig und blickte dann aber etwas erschrocken und neigte entschuldigend den Kopf. "Verzeiht...es steht mir nicht zu euch solche privaten Fragen zu stellen."
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Livia
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Re: [1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

Beitrag von Livia »

Livia grinste.
"Aus der Grenzmark also!" Exotisch. Spannend. Woher hatte der Tzimiske einen deutschen Adligen?

"Ich stamme aus der Pentapolis. Der Kaiser der Tedesci schenkte jenes Gebiet eins dem Papst, aber manche haben die Sprache beibehalten. Ich lernte sie um des Handels willen." Gab sie bereitwillig Auskunft, der Mensch in Livia mochte das belanglose Gespräch.

"Sagt ihr mir noch euren Namen? Tedesci." Sie grinste.

Danach würde sich die fremde Kainitin dennoch mit kurzen Worten verabschieden, um auf die Antwort des Tzimiske zu warten.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Jakob von Ebersberg mein Name, verehrtes Fräulein. Pentapolis sagt mir bedauerlicherweise nichts, aber es freut mich ein wenig Heimat tatsächlich hier anzutreffen" erklärt er aufrichtig erfreut.

Sodann verneigt er sich vor der jungen Kainiten und wünscht ihr eine angenehme Nacht.

Einige Nächte später erreichte Livia am Kontor in Quinto al Mare die Nachricht des Drachen, dass er sie in einer Woche empfangen würde. In Domus, wie gehabt.

In besagter Nacht würde Jakob ihr erneut die Tür öffnen, so sie klopfte und in die bekannte Wohnstube führen. Diesmal würde jedoch nicht mehr das Monster da sitzen das sie vor 10 Jahren kennengelernt hatte sondern das ach so menschliche Antlitz des Drachen. Etwas veränderte sich eben immer.

"Werte Livia. Es ist lange her, dass ihr euren Weg hier her gefunden habt. Eingelebt scheint ihr euch ja zu haben in der Stadt. Direkt Vasallin seid ihr geworden." kommentierte er und musterte sie neugierig. "Was führt euch denn nun plötzlich wieder zu mir?"
Er wies ihr einen Platz. "Wünscht ihr zu trinken?"
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Livia
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Re: [1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

Beitrag von Livia »

Livia lächelte zuerst Jakob und später Toma freundlich an. Toma gegenüber neigte sie ihr Haupt wie in einem Nicken.

"Die Nacht zum Gruße, wohlwerter Toma Navodeanu, es freut mich, dass ihr mich empfangt.
Gerne nehme ich eure Gastfreundschaft an."
Sie nahm Platz. "Ich bin hier, um euch ein Präsent zu überreichen." Gab sie lächelnd von sich.
"Es wartet mit einem meiner Blutsdiener vor eurem Hause. Wenn ihr erlaubt, lasse ich es hereinbringen."

Es war Tomas Heim, sie würde hier keine Order geben und der Tzimiske hatte bestimmt von ihrem Begleiter und dem jungen Mann erfahren, die noch vor seinem Hofe warteten... aber was genau es damit auf sich hatte, dass die Menschliche jemanden bei sich führte?

"In der Tat ist es lange her, dass ich euch besucht habe, bald eine Dekade?
Es war eine emsige Zeit... doch wir sprachen damals von Zielen und Abmachungsmöglichkeiten, deswegen bin ich zurück, da ich nun in der Lage bin, über den nächsten Schritt mit euch zu sprechen." Sie lächelte freudig und selbstbewusst. Irgendetwas musste die Merkurianerin in all dieser Zeit getan haben, auch wenn es so still um sie war.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1013] Lange Jahre im Grab (Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Nachdem Livia sich gesetzt hatte gab Toma Jakob einen Wink das Blut zu holen und der Guhl verschwand auch sogleich in einem Raum auf der rechten Seite.
Als die Setitin von einem Präsent sprach wurden Tomas Augen etwas größer. Das hatte er nicht erwartet und es freute ihn.
Er nickte ihr zu. "Sicher. Lasst..oder wartet..."
Als Jakob zurück kam und den beiden Kainiten zwei Kelche gefüllt mit Blut brachte, schickte Toma ihn sogleich weiter zur Tür. "Lass die Begleiter der werten Livia eintreten." Während Jakob dieser Aufgabe nachkam, richtete Toma sein Augenmerk noch einmal auf Livia.

"In der Tat, wir sprachen von gemeinsamen Geschäften. Leider war es mir nicht vergönnt euch den Handelsraum zu bieten den ich anvisiert hatte. Noch nicht."
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