[1013] Spatenstich [Vergonzo]

[Livia]

Die Sonne hatte an jenem Spätherbsttag die Erde Quintos noch einmal freudig verbrannt. Die Menschen genossen jedes Glühen und labten sich an sanftem roten Wein. Sie blieben lange auf den Hockern vor ihren Häusern und in den Lauben. Wollten die Ankunft der Nacht nicht akzeptieren...

Doch ganz anders ging es Livia. Sie lag unter ihnen und ersehnte den Moment der Nacht... Vor allem dieser Nacht.
Livia hatte Vergonzo gebeten, sich mit ihr zu treffen. Ihren geliebten Bruder.
In dieser Nacht musste sie sich etwas schönes und einnehmendes ausdenken, das war ihr klar... und so hatte sie eines ihrer Gasthäuser herrichten lassen, hatte einige ihrer Diener und Söldner als Gäste dazugeholt, Bier und Wein bereitgestellt und im Hintergrund musizierte ein Barde aus der Stadt.
Ein geradezu herzliches Bild des Landlebens entstand, die Freude und Unbeschwertheit des Landes war einmal mehr zu spüren - die Qualen der Krankheit vergessen - das Leben im Mittelpunkt.
Und die Asse natürlich im Ärmel.

Livia wusste nicht, in wie weit es dem Ungesehenen möglich sein würde, sich in solch einer Umgebung zu zeigen... aber sie war erpicht darauf, es herauszufinden. Also wartete sie in freudiger Unterhaltung mit einigen Männern. Die Blutsdiener waren immer so bedürftig an Aufmerksamkeit... aber auch irgendwie drollig.

Auch vor der Taverne stand ein Mann, alleine, wie eine Wache. Womöglich wirklich eine Wache?

[Vergonzo Faro]

Scheinbar angelockt von der freudigen Atmosphäre des Landlebens kam nach Sonnenuntergang ein leicht untersetzter Mann der Taverne.
Die Haare kurz und sauber von bräunlichem Ton. Das Alter konnte man auf ungefähr Mitte 30 schätzen und er war nicht die schönste Blume in Genua, eher unauffällig bis uninteressant. Die Kleidung war zweckmäßig und sauber, beinahe mittelständig einzuordnen.
Gemütlich lief er etwas hinkend auf die Taverne zu und blieb kurz hinter dem Wachmann stehen um sich umzusehen.
Er kraulte sich den kleinen Bauch, vielleicht war er hungrig oder nur durstig.

Als er den Tisch mit den Männern und nur einer Frau sah, welche scheinbar freudig in ein Gespräch vertieft waren, machte er sich auf sich dazu zu gesellen.

"Guten Abend meine Dame, meine Herren. Ist es mir gestattet mich zu ihnen zu gesellen? Ich bin Stefano, Steinmetz aus Nervi und auf dem Weg in die Stadt. Ich würde mich glücklich schätzen meine müden Knochen in guter Gesellschaft etwas auszuruhen."
Er verneigte sich leicht und lächelte freundlich, dann klimperte er mit ein paar Münzen in seinem kleinem Lederbeutel, der an seinem Gürtel hing.





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1 BP für EB 1 und 2 Erfolge gegen 7.
verGONEzoNE | Frankheute um 15:07 Uhr
/roll 5d10
SidekickBOTheute um 15:07 Uhr
@verGONEzoNE | Frank: 5d10 = (9+2+3+3+8) = 25

[Livia]

Die Männer sahen ihn zuerst mit offenem Missmut an, wer wagte es, ihr Gespräch zu stören? Da hatten sie Mal Zeit mit ihrer Liebsten... also Verehrtesten... Ach, Herrin eben, nichts weiteres!
Und dann... dann kam da so ein hässlicher Fremder her!
Aber sie erinnerten sich über die Verbindung der Dame mit dem Ort Nervi und so hielten sie sich einen Moment zurück - blickten zu der Dame, fragend.

Jene lächelte mehr als erfreut, als Stefano sich als Steinmetz - offensichtlich der hässlichste Steinmetz von Nervi - vorstellte. Ein Steinmetz in Nervi, welch eine amüsante Vorstellung.
"Stefano, eine Freude! Ich habe bereits von euch gehört!
Nehmt Platz, ruht euch aus, Trinkt und Speist mit uns, erzählt uns von euren Reisen...
Nervi! Welch ein spannender Ort. Was gibt es Neues? War dort hoher Besuch? Hat sich in der wunderbaren kleine Kirche etwas geändert?"
Fragte sie amüsiert in ihrem Spiele.

Ein kurzes Winken kündigte dem Wirt an, dass es einen weiteren 'Ehrengast' gab. Und auch wenn der Wirt sich grämte, auch er hätte sicher gerne die Aufmerksamkeit der Dame gehabt, gehorchte er ihrer Sympathiezuweisung und bediente den Mann.

[Vergonzo Faro]

Er dankte nickend und setzte sich, streckte die Füße aus und ein langer seufzer entfuhr dem erschöpften Mann.
"Ihr seid zu großzügig verehrteste. Ich bin mit dem Sitzen in Gesellschaft und etwas die Beine ausstrecken, gänzlich zu frieden."

Als er etwas zu Atem gekommen war und die Runde am Tisch begutachtet hatte winkte er ab:" Ach Nervi, es ist ein verschlafenes Fischerdörfchen wo sich Fisch und Fischer gute Nacht sagen, da ist nie viel los. Ob dort hoher Besuch war fragt ihr, also ihr meint abgesehen von mir,.." er lachte auf und gluckste dabei etwas," naja die Kirche ist wie ich finde äusserst hübsch anzusehen. Mitunter das schönste dort würde ich meinen."

Dann schaute er die Dame an:"Diese Taverne ist noch nicht so alt oder? Ich war wohl zu lange nicht mehr hier. Schöne Fleckchen Erde für eine Taverne, gut gelegen." sprach er und schaute sich das Gebäude an.

[Livia]

Die Besucher grinsten über den witzigen Gnom, der sich als hohen Besuch ankündigte.
"Die Schönste?" Fragte die Frau herausfordern, dann blickte sie zu einem der weniger hübschen aber reich aussehenden Männer.

"Die von Nervi haben schon immer einen am Stolz, weil sie die Kirche haben und wir Sonntag für Sonntag zu ihnen herüberwanken müssen.
Aber unser Dorf ist nicht nur viel schöner, an viel wärmeren Strömen und mit viel weiteren Stränden versehen, nein, wir sind auch viel reicher als die!" Prustete er.
Da erhoben sie alle die Krüge.

"Nur die Kirche... die ham wir nicht, Väterchen...
Noch nicht..." Fügte er fast bedrohlich hinzu. Doch auch Wärme war im bierseligen Hauch des Mannes.
"Was sagt ihr Stefano... eine Kirche hier im Ort? Wär das nicht was!
Mindestens so schön wie die in Nervi natürlich!"

[Vergonzo Faro]

"ahhh Kirchen kann man nie genug haben in solch gottlosen Zeiten scheint mir." antwortete der vom Leben geschundene Arbeiter.

"Aber das schöne Fleckchen Erde hier,... da stellt sich die Frage ob ein Haus der Moral dieses Fleckchen beschmutzt oder aufwertet. Ich würde für meinen Teil meinen es wertet den Ort hier auf, aber es soll ja auch verruchte Andersdenkende geben, mit schlimmen Sünden im Oberstübchen." er machte eine Kreisbewegung mit dem Zeigefinger neben der Stirn.
"ne ne ne," winkte er ab,"... eine Kirche ist immer gut. Und wenn man sie auch nur von weitem betrachtet. Eine immense Errungenschaft der Baukunst solch gewaltige Dinge zu erschaffen, mit Glockentürmen so hoch, das sie Gott beinahe den Bauch kitzeln...."
Kurz schien er zu träumen und schaute in die Ferne...

[Livia]

Die Frau lächelte. Dann sah sie die Männer am Tisch - außer den Neuankömmling - an, und nickte.
Daraufhin erhoben sie sich und verließen das Separé, schlossen dabei die Tür.

"Vergonzo, alte Schwester!" Grüßte die verkleidete Livia den Nosferatu und nahm ihn in den Arm.
"Gut siehst du aus! Das gebildete Landei? Eine spannende Mischung!
Nicht leicht zu verkaufen... aber dir ist es gelungen, oder besser ist's gelungen!" Sie grinste breit.
"Ein Vorteil deines Geschlechts... als Frau steht einem so manch eine ungebildete Maske nicht zur Verfügung..." Sie schüttelte den Kopf.
Grinste dann "Außer sie wird mit Jugend, großen Brüsten und Locken kombiniert."

"Sag an, wie geht es dir." Fragte sie erneut, so ganz ohne Menschen im Raum.

[Vergonzo Faro]

Der Fremde lächelte und nickte den Anwesenden zum Abschied zu.

Als sie dann alleine waren, kicherte er glucksend.
"Das hat spaß gemacht. Und ich muss sagen, liebste Schwester, das du dich sehr gut unter sie mischen kannst, auch als Führungsposition. Sicher unterstehen sie deinem Bann, doch auch ohne diese Vermutung ist es beeindruckend."
Er nickte anerkennend.
"Es geht mir gut. Geschäftig aber gut. Alles läuft ausserordentlich. Das soll einen ja bekanntlich jung halten." er grinste breit.
"Ich vermute bei dir läuft alles nach deinen Wünschen, oder?"

[Livia]

Die Frau nickte. Sie grinste stolz bei den Worten des Nosferatu.
"Ach, als Führungsperson..." Sanft schüttelte sie den Kopf.
"Ohne meine Macht wäre ich sicherlich nichts..." Gab sie mit einem schüchternen Schulterzucken zu. War es gespielt? Womöglich - aber wenn dann nicht als Täuschung, sondern als Spiel.

"Meine Pläne... gelangen langsam in eine heiße Phase." Sie lächelte einnehmend.
"Und du warst bisher stets Teil davon..."
Kurz hob sie die Schultern.

"Willst du weiterhin einer sein?
Der Mann, der für eine kommende Mondsenatorin gebaut hat?
Also noch eine... du hast sicherlich für viele der Mondsenatoren gebaut." Sie grinste fast so breit wie Vergonzo es üblicherweise tat.

"Ich habe das Ziel, mich die kommenden Jahre um ein Seniorat zu bemühen...
Eine schöne kleine Information, die das Haus Nosferatu nun wohl vor den allermeisten anderen erhält." Nur eine kleine schöne Bonusmenge.
"Und du könntest mir dabei helfen...
Womöglich ließe sich dabei auch etwas Interessantes für dich finden?" Sie grinste mit einem Angebot im Sinne.

[Vergonzo Faro]

Er erkannte ihren Eifer erneut und war angenehm angetan davon.
"So, heiße Phasen sind immer recht spannend." grinste er nun wieder typisch breit.
"Ich freue mich darüber das du voran kommst. Gerne baue ich weiter für dich, da abgesehen von unserer Verbindung, ich auch nichts an unseren Geschäften auszusetzen habe. So ich dadurch also helfen kann, mache ich das gerne."
Er nickte dankend für das Vertrauen und den Informationsbonus, den seine Schwester frei aussprach. Er würde es aber vorerst für sich behalten.
"Schwebt dir derzeit etwas bestimmtes vor?" er sah sie gespielt prüfend und amüsiert an, hatte sie seine Neugier doch geweckt.