[1014] Rückkehr nach Ravecca [Simon, Alain, offen]

[La Vedova]

Das leichte Mädchen, das sich auf Alains Schoß garnicht so leicht anfühlt, weil sie eben doch recht drall geraten ist in den letzten Jahren, stockt als der Stumme das mit dem bösen Blick wohl wirklich ernst meint. Eben war das hier alles noch ein großer Spaß aber jetzt wird e sihr unheimlich.
Sie hört auf zu lachen, kippt ihren Becher und steht auf. "Na, was solls. Wartet einfach hier ihr beiden, trinkt was vom guten Schnaps, ich bin gleich zurück.", sagts, zieht die Nase hoch und stapft richtung Theke davon.

Es dauert nicht lang, da erscheint sie wieder, eine ältere Dame im Schlepptau, die sicherlich mal schön gewesen ist vor einigen Jahren. "So, Ginevra, wen haben wir denn da?", fragt die sogenannte schöne Claudia und schaut sich die beiden Kumpanen mit gerunzelter Stirn an. Sie grapscht nach dem Pergamentfetzen auf dem Tisch und versucht ihn mit zusammengekniffenen Augen zu entziffern.
"Der will wissen was du für Musik gemacht hast.", meint sie schließlich , wirft Simon einen misstrauischen Blick zu und zuckt mit den Schultern. "Ginerva hat was vom bösen Blick gesagt. Gibts hier ein Problem, von dem ich wissen sollte?"

[Alain le Beau]

"Musik? Ich habe Musik gemacht?" Alain kratzt sich am Hinterkopf, zuckt dann mit den Schultern. "Sauflieder halt. Nichts besonderes." Er legt den Kopf schief und sieht Simon misstrauisch an. "Was reden die vom bösen Blick? Ich hatte einfach gedacht, ihr seid für Lügnerei oder ähnliches bestraft worden."

[Simon]

Simon blinzelt. Eine merkwürdige Geste, denn erst jetzt fällt Alain auf, dass der Stumme die ganze Zeit über immer die Augen offen hatte. Er steht auf und zeigt auf die zweite Zeile unter der Frage zu Alains Lied. Diese scheint ihm im Moment wichtiger zu sein als alles andere.

[La Vedova]

Die schöne Claudia räuspert sich und kratzt sich am Kopf. Sie schaut Simon kritisch an "So betrunken siehst garnich aus. Drachen gibts nich. Vielleicht irgendwo in den Bergen aber nich hier in Genua, nich? Für ein kleines Trinkgeld kann ich dir aber nen Quäker empfehlen, der sich deinen hals mal anschauen könnt."

[Simon]

Wieder schüttelt Simon ob ihrer Worte den Kopf. Betrunken ist er garantiert nicht, dafür ist er zu blass, und trotz der Wärme in der Kaschemme schwitzt er auch nicht, wenngleich seine Kleidung alles bedeckt, abgesehen von Händen und Kopf.

Er schreibt noch etwas auf das Blatt - nur vier Buchstaben und groß genug, dass seine Tischgenossen diese eventuell erkennen:
T-O-M-A

[La Vedova]

Erneut entziffert die Wirtin mit zusammengekniffenen Augen Buchstabe für Buchstabe. "Was soll das sein? Was ist Toma? Meinst du vielleicht Roma? Das hier ist Genua, nicht Rom, junger Mann?"
Die Dunkelhaarige scheint sich zu langweilen und hat begonnen, an Alains Rücken entlangzustreichen und mit seinen schönen Haaren zu spielen. Sie lehnt ihren Kopf auf seine Schulter "Sag ihm, er soll weggehen. So ein Verrückter.Nicht dass er uns mit dem ansteckt, was er hat..."

[Alain le Beau]

Der Blonde hat sich zurückgelehnt und betrachtet Simon nachdenklich. Dann trinkt er seinen Wein aus und wirft einige Münzen auf den Tisch. "Eine sehr angenehme Nacht, die Damen", sagt er mit einem breiten Lächeln. "Ich werde wiederkommen! Aber nun ist es spät." Er schiebt den Stuhl zurück und streckt sich, dann sieht er Simon an. "Sucht ihr noch eine Unterkunft, Stummer? Es wäre mir eine Ehre und..." er schnaubt amüsiert "...christliche Pflicht, euch anzubieten, mein Gast zu sein. Leider hat sich der Fensterrahmen in meinem Gästezimmer verzogen und es ist stets dunkel darin, aber es ist das beste, was ich euch anbieten kann."

Interessiert blickt er den Schweigsamen an. Und seine Hand liegt sicherlich rein zufällig an seiner Geldbörse.

[Simon]

Simon legt einen Finger auf die Lippen und den Kopf schief. Schließlich nickt er, steht auf und macht Alain eine Geste, er solle vorgehen. Sogar der Dunkelhaarigen entbietet er einen Gruß in Form einer ironischen Verbeugung.

[Alain le Beau]

Der junge Blonde schreitet mit leicht schwankendem Schritt aus dem Lokal, ein Schauspiel, das dem vorangegangenen Weingenuss angemessen ist. Draußen winkt er Simon wortlos zu, ihm zu folgen. Simon bemerkt, wie sich zwei muskulöse - und durchaus gutaussehende - Männer in Bewegung setzen und den beiden folgen. Auch Alain muss sie bemerkt haben, aber er scheint nicht besorgt. Soweit der Toreador das einschätzen kann, marschiert Alain gen Norden, auf Broglio zu.

[Simon]

Der Toreador öffnet den Mund - eher aus Instinkt denn Absicht - und folgt Alain. Bei dem Anblick derjenigen, die ihnen folgen, wirkt er zunächst misstrauisch, doch hält er es sichtlich für besser, dem Blonden zu folgen.

Seine Schritte haben ihn kaum nach Broglio geführt, aber wenn er Alain richtig einschätzt, kann er ihm womöglich bei seinen Absichten behilflich sein.