[1014] Ruhm und Ehre [Ajax, Angelique]

[Dezember '18]
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Ajax
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[1014] Ruhm und Ehre [Ajax, Angelique]

Beitrag von Ajax »

An einem lauen Sommerabend hatten sich die Schritte eines Handelsreisenden an den neu gebauten Turm am Hafen verirrt, wobei verirrt wohl weniger, denn sie schritten gezielt zur Türe. Der Mann war vierzig Sommer alt, trug schlichte Kleidung, doch die Stoffe aus denen Hemd und Hose gefertigt waren verrieten, dass er nicht am Hungertuch nagte. Man kannte ihn im Hafen, sein Name war Leon und er war der Kapitän der Pandorra, die regelmäßig im Hafen anlegte. Er klopfte und würde anbringen, dass er ein Anliegen mit Roger d’Arles zu besprechen hätte.
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Angelique
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Re: [1014] Ruhm und Ehre [Ajax, Angelique]

Beitrag von Angelique »

"Wer ist´s, der den Herrn Roger zu sprechen wünscht? Wen dürfen wir melden?", erscholl es aus den frühromanischen Fenstern des schlanken Turm. Neugierig lugten mit Armbrüsten bewaffnete Wachen von den Zinnen hoch oben.
Ein Hund bellte irgendwo im Gemäuer.
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Ajax
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Re: [1014] Ruhm und Ehre [Ajax, Angelique]

Beitrag von Ajax »

„Kapitän Leon, der Herr der Wachstation Ajax hat der Werten Angelique ein Angebot zu machen und würde über mich gerne einen Zeitpunkt festlegen.“ der Mann schien von den Armbrüsten wenig beeindruckt oder er war sich sicher, dass sie nicht ihm gelten würden. Nachdem was man vom Monte Bisagno hörte musste er auch Kontakt zu den dortig stationierten Söldnern haben. Waschechte skrupellose Höllenhunde und Kriegstreiber, so war es wenig verwunderlich das er den Kontakt mit der Gewalt nicht scheute.
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Angelique
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Re: [1014] Ruhm und Ehre [Ajax, Angelique]

Beitrag von Angelique »

"In Ordnung, kommt rein", erscholl es und die schwere Tür wurde geöffnet.

Roger empfing den Kapitän freundlich und bewirtete ihn, so reichhaltig er konnte. Im Gespräch suchte er über Seefahrt und von fremden Gestaden mehr zu erfahren.
Und er handelte den Termin aus, an dem Angelique sich mit Ajax treffen würde.

Und sie würde natürlich dort sein, schätzte sie den Kriegergelehrten doch sehr.
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Ajax
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Re: [1014] Ruhm und Ehre [Ajax, Angelique]

Beitrag von Ajax »

Der Händler bedankte sich für die Einladung und die reichhaltige Fülle die Roger auftischte, er wüsse diese Geste zu schätzen. Im Gespräch ist er um eine oder gefühlt hunderte Geschichten nicht verlegen, doch stellte er ebenso viele Fragen. Er schien interessiert und est entstand der Eindruck, dass er sich ein Bild von Roger verschaffen wollte. Er erklärte, dass er sehr erfreut sein würde Ajax gute Nachrichten zu überbringen, nachdem Roger und er den Termin ausgehandelt hatten.

Schlussendlich entgegenete Leon ebenfalls dass das ehrenwerte Mondenkind nirgendwo sein müsste. Ajax würde wenn es keine Einwände geben würde gerne Angelique besuchen. Er habe den Turm bisher leider noch nicht begutachten können. Und würde des gerne nachholen. Ebenfalls hielte er es für wichtig das Roger ebenfalls bei der Unterredung anwesend sei. Er könne jedoch nicht verraten wieso. Es würde alle Beteiligten in Ruhm und Ehre wachsen lassen und Angelique endlich den Respekt verschaffen den sie verdiene - das waren Ajax Worte gewesen, die er ihnen noch als Anreiz mitteilen sollte.

Sollten die Beiden zusagen würde Ajax zum vereinbarten Zeitpunkt eintreffen. In seiner Begleitung wieder Leon und ein Mann der ganz offensichtlich wie ein Söldner aussah. Der Mann hatte eine natürliche Ausstrahlung, jedoch hielt sie nicht gleich gegen die imposante Gesalt des Roger, dennoch war nicht abzustreiten das seine Art und seine Stimme zu einem geeigneten Kandidaten machten um Männer hinter sich zu vereinen. Er trug Vollbart und kein Kopfhaar, seine Haut hatte einen Teint der ins dünklere Überging. Gerüstet war er - ungewöhnlich für einen Söldner - in eine sehr gut hergestellte Kompositrüstung und seine Waffe - ein klassisches Langschwert - schien so als ob er sie täglich im besten Zustand hielt. Er war nicht außergewöhnlich groß, doch fiel diese Tatsache kaum ins Gewicht. Vor den beiden lief Ajax, seine komplette Kleidung hatte eine blauschwarze Färbung welche die Lichter der Stadt zuverlässig schluckte. Bewaffnet war der Liktor mit einem Schwert und auf seinem Rücken ruhte der Speer, eingeschlagen in Leder.

"Gott zum Gruße werte Angelique vom Clan des Mondes, es ist mir eine Freude. Grüße Roger d'Arles." wer Ajax in letzter Zeit gesehen hatte in der Gesellschaft der Nacht, der wusste, dass eine solche Begrüßung an einen Ghul eine Rarität, ein Ehre, sogar ein Unikum, war. Er schien immer mehr das Interesse an den Menschen und ihren Machtspielchen zu verlieren. Und wenn er ihnen Aufmerksamkeit schenkte, dann nur weil er durch eine Frechheit, die Korrektur benötigte, dazu gezwungen worden war.

Bereitwillig ließen er und seine Begleiter sich auf Waffen untersuchen und gaben sie in die Obhut der Männer d'Arles. Ab und an ließ der Brujah den Blick schweifen und blieb immer wieder bei interessanten Details des Turms kurz stocken.
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Angelique
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Re: [1014] Ruhm und Ehre [Ajax, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Roger, ungerüstet, nur das Schwert an der Seite, winkte seine Männer zurück, als diese die Waffen entgegennehmen wollten. Vertrauen und Ehrerbietung lag in beiden Gesten. "Sire Ajax", begrüsste der Burgunder den Vampir und ging tatsächlich auf ein Knie, aber freundlich lächelnd zu ihm aufschauend , "Seid in meinem Turm zu Gast, Chevalier der Gelehrten."
Ein kleiner, niedlicher Page, der Traum jedes griechischen Philosophen der alten Tage, knickste und reichte Brot und Salz auf einer silbernen Platte. Die großen, enigmatischen Augen des Jungen verrieten Ajax sofort, dass es Angelique war, die sie empfing.

Der Turm selbst war, so empfand Ajax, der nun mal ein Experte auf dem Gebiet war, das Modernste, was die Verteidigung Genuas aufzubieten hatte. Viel schlanker als die gewöhnlichen Bolllwerke, aber dafür auch viel höher. Zweifellos von einem Genie ersonnen, so perfekt war er auf den schroffen Felsen der Landzunge gesetzt. Ajax rätselte wo man überhaupt Wurfmaschinen positionieren konnte, um ihn wirkungsvoll zu beschießen. Die Höhe des Turms und seine Besetzung mit Schützen waren eine unschätzbare Bereicherung für Genuas Verteidigung gegen Angriffe von der See. Vielleicht war es das letzte Mal gewesen, dass sarazenische Piraten einfach so in den Hafen einlaufen konnten.

Die kleine Angelique mochte wahnsinnig sein, aber sie hatte die Schriften gelesen, die auch Ajax kannte, wie die Römer und Griechen ihre Häfen geschützt hatten. Zudem war sie in Sizilien gewesen und hatte die Baukunst dort gesehen. Hier in Genua schließlich hatte sie den Baumeister gefunden, der ihr Wolkenschloß für Roger zu Stein werden ließ. Es war perfekt geworden und sprach im Menschen die Instinkte an, der Bewohner sei ein großer Herr, und in dem Vampir die Erinnerung des Blutes an Zeiten, als die Untoten Götter waren, die auf den Spitzen himmelhoher Türme über die Herden der Sterblichen herrschten, weit über die Menschen erhoben und dem Hmmel , der sie verstoßen hatte, näher und doch so fern.

Angelique lächelte scheu und stolz zu gleich, als sie Ajax und seinen Krieger in den Wohnraum führte, einen Ehrenplatz vorbereitet. Wollte der Brujah den Ausblick von der Spitze des Turms genießen, so würde sie ihn die Wendelungen hinaufführen - sie waren so geschickt gebaut, dass ein Angreifer nicht nur steil nach oben kämpfen musste, sondern sein Schwert durch die nahe Wand nicht schwingen konnte, der Verteidiger aber sehr wohl. Hier oben im Wind, der Angeliques Haare zerzauste, musste der kleine Engel mit den gebrochenen Schwingen sich frei wie ein Vogel fühlen und auf die Lichter Genaus herabblicken.

Sie lächelte glücklich wie das Kind, das sie war.
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Ajax
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Re: [1014] Ruhm und Ehre [Ajax, Angelique]

Beitrag von Ajax »

"Erhebt euch στρατιώτης. Wir sprechen später." entließ er Roger aus seiner knieenden Haltung. Ein kurzer Blick traf den Pagen der sich offenbart hatte und ein respektvolles Nicken ging in seine Richtung. Die Geste, dass sie ihre Bewaffnung behalten durften blieb ihm nicht verborgen. Freudig folgte er der kleinen Malkavianerin und ließ sich von ihr die Räumlichkeiten zeigen, während die Menschen und Ghule hinter ihnen zurück blieben. In stiller Andacht an dem was sie geschaffen hatte blickte er sich um. Dies war ein Bollwerk und ein Affront zugleich. Er liebte es. Gleichzeitig würde er jedoch nicht den Fehler begehen und Angelique darauf hinweisen wie sehr das Bauwerk doch an den Turm von Babylon anmaßte und welche Hybris er ausdrückte, sondern genoss nur stumm das leise Flüstern, welches der Wind durch die Mauern trug.

Als sie oben angekommen waren, kam er nicht umhin, dass zu fühlen was sie fühlte. Macht und Freiheit. Eine gefährliche Mischung doch eine starke nichtsdestotrotz.

"Ich sehe was du geschaffen hast und beglückwünsche dich Angelique. Doch ich wäre nicht der der Ich bin wenn ich nur wegen der schönen Aussicht hierhergekommen wäre. Ich will dir ein Angebot machen. Ich werde eine Kampfschule eröffnen und ich brauche ein Gesicht der Schule bei Tage, einen Namen der Ehrfurch in die Herzen jener bringt die sich der Schule verschreiben wollen. Ich denke du kannst dir denken wen ich dafür im Blick habe. Stell dir die Möglichkeiten einer solchen Schule vor." still ließ er den Wind seine Litanei spielen und überließ das Mondenkind seiner Fantasie, welche bekanntlich stark war. Die Träume eines Kindes....
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Angelique
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Re: [1014] Ruhm und Ehre [Ajax, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Freudiger und zugleich friebriger Glanz der Begeisterung trat in die Augen des Kindes.

"Ajax, Ihr versteht mich, als könntet Ihr meine Gedanken lesen!", jubelte es begeistert. "Genau das war mein Plan, seit ich meine Söldnerkompagnien in Genua etabliere. Eine Schule, die Söldner drillt und Hauptleute in der Kriegskunst der Griechen und Römer unterrichtet. Die mit modernen Waffen die erpropten Taktiken anwendet und Genuas Krieger so begehrt wie Normannen werden läßt."

Anelique ließ ihre kleine Hand wie über ein imaginäres Panorama gleiten. "Stellt es Euch vor: die Handelsflotte Genuas - besetzt mit gepanzerten Armbrustschützen, die Salve auf Salve gegen Piratenschiffe und Sarazenen schicken. Soldaten wie die Marineinfanterie des Römischen Reiches - gedrillt, gepanzert und die Feinde in Nadelkissen verwandelnd."

Sie seufzte fast lüstern, so sehnsüchtig war dieser Traum von Ruhm, Reichtum - und blutiger Gewalt.

"Wenn es Roger sein soll, der diesen Namen hergibt", sagte sie dann etwas nüchterner, "so wünsche ich mir Zugeständnisse, damit er nicht immer und immer blockiert und sinnlos politisch attackiert wird. Ich will Genua und seinen Untoten gegen äußere Feinde helfen. Das geht nur, wenn man nicht dauernd Messer in den Rücken bekommt. Die Stadt steht an der Schwelle, ein neues Athen zu werden. Ich habe es gesehen. Sie soll nicht so scheitern wie Athen."
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Ajax
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Re: [1014] Ruhm und Ehre [Ajax, Angelique]

Beitrag von Ajax »

Ebenso in Ajax Augen lag etwas was man bei dem stets, nach griechischem Vorbild, so stoischen Brujah nur selten sah. Leidenschaft, ein loderndes Feuer, eine glimmende Esse, was alles das sie berührte in Schlacke verwandeln würde. "Genau das meine ich werte Angelique. Ihr sprecht wahr. Stellt euch vor was diese Söldner für Genua und für uns tun könnten. Eine erwählte Führungsriege der Schule würde dann ebenso durch uns erhoben werden zu Ghulen, sodass sie uns auf ewiglich dienen können. Unabhängige effektive Klingen, die für jene mit viel Münzen eine lohnende Investition stellen würden."

"Wie eine Weinrebe die bereit ist zur Ernte..." mit einer Handbewegung strich er einmal über den Horizont, unter ihnen lag Genua und das Meer.

Schlussendlich wurde auch eer wieder ernster und fokussierter sich.

"Ich werde sehen was ich tun kann. Ich werde und will keine Versprechen machen die ich nicht halten kann. Aber was ich euch in dieser Sache versprechen kann werte Angelique ist, dass ich sämtliche meiner Kontakte nutzen werde um dafür zu sorgen, dass er nicht blockiert und sinnlos attackiert wird, wie ihr es wünscht und diese Forderungen falls nötig auch mit Gewalt durchsetzen werde gegen Jene die mit Worten nicht zur Raison zu bringen sind. Wäre eurem Wunsch damit Genüge getan? Und was meint ihr damit...ihr habt es gesehen...hattet ihr eine Vision Malkavs?" gespannt und interessiert blickte die kleine Mondentochter an. Er würde sein Wort für diese Sache jederzeit geben. Und sowohl die Worte als auch die Versprechen der Könige wogen bekanntlich mehr als jene Anderer.
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Re: [1014] Ruhm und Ehre [Ajax, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Sie lachte hell. "Man muss keine Orakel sein, um zu sehen welche Perspektive die neue Lage bietet. Ihr seid gelehrt in der Geschichte der Hellenen. Ihr wisst, wie Athen groß wurde, als die Seemacht der Phönizier gebrochen wurde. Genau das ist hier auch passiert. Genua kann nur expandieren, wo die Seerouten jetzt offen sind. Krieg ist auf See so wie auf Land, solange man die Feinde mit Disziplin und auf Distanz bekämpfen kann, gewinnt man.

Ihr kennt die Schlacht von Pydna, wo Roms Wurfspeere die Makedonen vernichteten, bevor sie in Reichweite waren. Das ist meine Idee, meine Vision, als ich sah, wie die neuen Armbrüste wie das Taukreuz geformt waren. Jeder Tagelöhner kann nach Wochen der Ausbildung einen Gepanzerten niederstrecken, wofür ein Bogenschütze Jahre der Übung braucht. Das Keuz im Wappen Genuas ist die Antwort. Unter diesem Zeichen wird Genua siegen und seine Feinde mit Kreuzen niederstrecken. Der einfache Mann, der Bürger und der Arbeiter wird die Stadt verteidigen können und es wird seine Stadt sein, nicht die seines Herren. Es wird sein wie Athen."
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